Autor Thema: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024  (Gelesen 2111 mal)

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« am: 15. Oktober 2024, 16:52:22 »
Nachdem wir im letzten Jahr die Reise wegen der Unruhen nicht durchführen konnten, Haben wir beschlossen dies im Mai 2024 nachzuholen. Nach einigen Recherchen haben wir uns für einen Mietwagen entschieden. Das ist in diesem Land eine Herausforderung. Wir haben aber schon einige Erfahrung mit schwierigen Verkehrsverhältnissen. Ob sich das jemand zutraut, muss jeder für sich entscheiden. Wer seine Fahrkünste in Europa testen möchte, sollte in Neapel fahren. Wer dort fahren (die Nerven behält) kann, kann es auch in Peru. Wir hatten einen SUV 4x4 über National gebucht. Der Mietpreis für SUV ist in Peru sehr hoch. Egal ob mit oder ohne Allrad. Normale Fahrzeuge sind deutlich günstiger. Es war aber von Vorteil einen SUV zu haben.

Mehr Kopfzerbrechen hat mir die Höhenkrankheit gemacht. Vor ihr hatte ich großen Respekt. Vor allem die Tourenplanung, wie am besten die Akklimatisierung durchgeführt werden kann. Ich habe zu diesem Thema unterschiedlichste Meinungen gehört. Von Leuten, die keine Probleme hatten, bis zu Personen, die sehr gelitten haben und in einem bedrohlichen Zustand waren. Die meisten berichteten von Kopfschmerzen und Atemnot. Wir informierten uns daher sehr gründlich. Am wichtigsten ist viel trinken, essen und der Höhenunterschied der Schlafstelle. Los geht es mit der Höhenkrankheit zwischen 2.000 und 2.500m. Am kritischsten sah ich die Andenüberquerung am 4. Tag. Wir starten hier von ca. 600m Seehöhe und müssen auf 4.600m hinauf, bevor es wieder auf 2.400m hinuntergeht. Wir bleiben 4-5 Stunden auf über 4.000m.

Wettertechnisch ist der Mai in den Anden das Übergangsmonat von der Regen in die Trockenzeit. Wobei der Mai schon deutlich trockener als der April sein soll. Es war schon im April zu sehen, dass die Straßensperren wegen Überflutung und Hangrutsch deutlich abnahmen. Dazu muss gesagt werden, dass sie in Peru sehr kreativ sind, was das Umfahren von beschädigten Straßen angeht.

So lasst uns das Abenteuer durch ein sehr interessantes Land, mit vielen Problemen beginnen.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3300
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #1 am: 15. Oktober 2024, 18:09:57 »
Das klingt ja sehr abenteuerlich, da lese ich gerne mit, auch wenn Peru nicht zu meinen Wunschreisezielen gehört.


LG Christina

Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5186
    • Familie Halstenbach
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #2 am: 16. Oktober 2024, 00:01:07 »
Südamerika ist ja bekannt für die vielen Höhenlagen, aber man sollte auch eine Südwest Reise in den USA nicht unterschätzen. Städte wie Flagstaff und Santa Fe liegen deutlich über 2.000m hoch, in Colorado haben wir eine Nacht in Chama übernachtet, da habe ich tatsächlich Nachts mit Atemnot gekämpft, der Ort liegt auf 2.500m Höhe. Und die Trail Ridge Road im Rockie Mountains NP zwischen Estes Park und Grand Lake liegt fast durchgehend über 3.000m hoch, der Pass erreicht sogar 3.713m.

Freunde von uns fahren regelmäßig nach Chile, aber Peru ist für mich auch absolutes Neuland. Alleine der Flug dahin ist sehr weit.

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2024, 12:33:30 »
Südamerika ist ja bekannt für die vielen Höhenlagen, aber man sollte auch eine Südwest Reise in den USA nicht unterschätzen. Städte wie Flagstaff und Santa Fe liegen deutlich über 2.000m hoch, in Colorado haben wir eine Nacht in Chama übernachtet, da habe ich tatsächlich Nachts mit Atemnot gekämpft, der Ort liegt auf 2.500m Höhe. Und die Trail Ridge Road im Rockie Mountains NP zwischen Estes Park und Grand Lake liegt fast durchgehend über 3.000m hoch, der Pass erreicht sogar 3.713m.

Freunde von uns fahren regelmäßig nach Chile, aber Peru ist für mich auch absolutes Neuland. Alleine der Flug dahin ist sehr weit.

Ja das stimmt. Auch der Yellowstone Park liegt durchwegs über 2.000m, teilweise deutlich. Das Vertragen der Höhe hängt auch von der Tagesverfassung ab.

Vom Flug her dauert es von Amsterdam nach Lima gleich lange wie von Wien nach Los Angeles. Beides sind rund 12 Stunden Flüge. Es ist daher nicht ganz so schlimm. Santigao de Chile ist nochmals 1-2 Stunden länger. Was ich mir nicht vorstellen kann sind die über 16 Stunden Flüge zB von den Arabischen Emiraten nach Neuseeland oder Neuseeland - New York.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Silv

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1796
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #4 am: 16. Oktober 2024, 13:38:51 »
Komme auch mit.  :)
Liebe Grüße
Silvia

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #5 am: 16. Oktober 2024, 20:42:04 »
01.05.2024    Wien – Lima

Unser Flug von Wien nach Amsterdam startete um 7 Uhr, daher mussten wir schon sehr früh aus dem Bett. Das Service von KLM, auch auf dem Kurzstreckenflug, war wieder hervorragend. Nach dem Start gab es eine schöne Sicht auf die Donauauen östlich von Wien.



Beim Anflug auf Amsterdam war die vielen Wasserstraßen zwischen den grünen Agrarflächen zu sehen.



In Amsterdam hatten wir nur gut eine Stunde Umsteigezeit. Sie lösen das am Flughafen bei der Passkontrolle sehr gut. Alle 5 Minuten werden die Leute, die nur noch eine halbe Stunde zum Boarding haben aus der Schlange geholt und zu einer Fast-Track-Spur umgeleitet.

Wir errichten daher pünktlich das Gate. Das Boarding war rasch erledigt und wir machten uns auf den langen Weg zur Startbahn. Als wir an der Reihe waren, kam eine Durchsage, dass dringend ein Doktor benötigt wurde. So rollten wir von der Startbahn und fuhren wieder die 25 Minuten zurück zum Gate. Zum Glück dürfte es nicht so schlimm gewesen sein, die Frau verließ selbstständig das Flugzeug.

Bis wir wieder am Start waren, vergingen insgesamt mehr als 2 Stunden, da der Flieger, eine Boeing 777, noch aufgetankt werden musste. Endlich konnten wir den mehr als 12 Stunden langen Flug antreten.

Die Landspitze von Südwales sollte das letzte Land sein, dass wir die nächsten 8 Stunden sehen werden.



Über Venezuela war zu sehen, wie stark der Regenwald bereits abgeholzt ist. Es sind nur noch die Flächen entlang der Flüsse bewaldet. Ebenso war es in Kolumbien.



Erst Richtung Peru wurde der Wald dichter. Wenn eine Straße in den Wald führt, waren auf beiden Seiten deutlich frische Abholzungen zu sehen.



Als wir Peru erreichten, schloss sich der Wald zu einem dichten Grün, dass von mächtigen Flüssen durchzogen wurde.



Wie aus dem nichts tauchten die Anden auf und es schien, als ob die Berge rasch zum Flugzeug heraufwachsen würden. Immerhin sind die Berge hier über 6.000m hoch.





Es könnten sogar Rainbow-Mounten ähnliche Verfärbungen erkannt werden.



Auf der Pazifikseite der Anden war es deutlich trockener.



Das Flugzeug sinkt jetzt rasch nach Lima hinunter in den Nebel, der in dieser Jahreszeit an der Küste ansteht.





Mit 2 Stunden Verspätung landeten wir auf dem Internationalen Flughafen von Lima. Das war aber kein Problem, da wir die erste Nacht im Flughafenhotel gebucht hatten. Die Einreise verläuft hier ohne Formalitäten. Die Grenzbeamtin fragt aber einiges ab, Rückflug, Aufenthaltsdauer etc.

Beim Gebäckband zogen wir noch schnell Bargeld vom Automaten der Interbank. Es können nur maximal 400 Soles, das entspricht rund 100€ pro Behebung abgehoben werden. Die Behebungsgebühr von knapp mehr als 6€ pro Vorgang ist geschmalzen.

Bevor der Sicherheitsbereich des Flughafens verlassen wird, kommen die Schalter der Mietwagenfirmen. Ich ging zum Schalter von National fragte, ob wir unser Auto schon haben können. Der Mann am Schalter sagte, es kann nur morgen in der Früh abgeholt werden. Auf die Frage, wie ich wieder in den Sicherheitsbereich kommen soll, meinte er, ich sollte einfach hereingehen. Da bin ich dann morgen gespannt, wie das funktioniert.

Auch der Schalter für das Hotel-Shuttle war hier. Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir abgeholt und ich konnte das Verkehrschaos bis zum nahen Hotel, dass gleich gegenüber dem Kreisverkehr liegt, beobachten. Bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr, einer mehrspurigen Hauptstraße, war ein Rohrbruch. Die Fahrbahn war aufgerissen und Wasser strömte heraus. Das schien aber niemanden zu stören. Die kleinen Fahrzeuge versuchten auf der äußersten Spur herumzufahren und LKW´s durch das Wasser.

Die erste Nacht verbrachten wir im Holiday Inn Lima Airport, mit 156€ die deutlich teuerste Unterkunft unserer Reise. Wir bekamen ein Zimmer im sechsten Stock und hatten eine Aussicht auf den Flughafen. Der Verkehr hat sich schon deutlich abgeschwächt.



Nachdem beziehen unserer Zimmer gönnten wir uns unseren ersten Pisco Sour, dem Nationalgetränk, in Peru.

"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3305
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #6 am: 16. Oktober 2024, 21:59:05 »
Ich steige auch noch mit ein  :winkewinke:

In Peru würde mich auch so einiges interessieren, doch es wird wohl beim virtuellen Bereisen bleiben.
Liebe Grüße
Susan

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #7 am: 19. Oktober 2024, 20:17:33 »
02.05.2024     Lima - Nazca

Der Grund, warum ich dieses Hotel gewählt hatte, war, dass schon um 4 Uhr in der Früh das Frühstück startete. Ich wollte so früh wie möglich das Fahrzeug, damit wir den Morgenverkehr möglichst ausweichen. Die Fahrzeit nach Nazca soll auch ohne Stau knapp 7 Stunden dauern.

Tatsächlich war um kurz nach 4 Uhr alles bereit, als wir zum Buffet kamen. Die Bediensteten waren sehr freundlich und halfen uns soweit sie konnten. Das Buffet glich eher einem Mittagessen. Geschnetzeltes Hühnerfleisch mit Soße, Reis mit Mais, die unvermeidlichen Erdäpfel usw. Es schmeckte alles hervorragend.

Mit dem Shuttle fuhren wir zum Flughafen und suchten den Eingang zu den Mietwagenfirmen. Bei Flughafeninformation sagten sie, wir sollen zur Security beim Exit des Sicherheitsbereiches gehen. Hier wurden wir einfach durchgewunken und wir waren schon beim Schalter von National. Wie gestern war bei den Mietwagenschaltern nichts los. Auch unser Mann schlief hinter dem Tresen. Wir weckten ihn sanft. Er war sehr freundlich und versuchte uns keine Versicherung oder ähnliches aufzuschwatzen. Die Formalitäten waren rasch erledigt und wir gingen zur Fahrzeugausgabe auf die andere Seite des Parkplatzes, bei den Bushaltestellen.

Es war deutlich zu sehen, dass hier wenig Fahrzeuge vermietet werden. Es standen nur 2 kurze Reihen mit Autos für alle Mietwagenanbieter. Wir wurden von einer noch etwas verschlafen dreinschauenden jungen Frau in das Fahrzeug eingewiesen. Es wurde alles sehr genau erklärt und dass wir auf die Spiegel und die Radkappen aufpassen sollen. Sie werden gerne gestohlen. Unbedingt mit Licht fahren, das wird von der Polizei gerne bestraft. Als ich anmerkte, dass das Fahrzeug kein 4x4 ist, begann sie hektisch zu telefonieren. Nach einiger Zeit und Übersetzungsschwierigkeiten, kam heraus, dass sie keine 4x4 vermieten, außer wir hätten einen Toyota Hilux gebucht. Wo wir hinwollen. Nach Cusco und zurück. Da machte sie große Augen und wünschte und einmal viel Glück. Sie meinte, dass wir überall ohne Allrad hinkommen werden. Damit sollte sie auch recht behalten. Die wenigsten Menschen in Peru können sich ein Allradfahrzeug leisten, daher es sind fast alle Straßen, auch die unbefestigten Straßen, von der Steigung her für 2WD Fahrzeuge ausgelegt.

Wenn wir zurückkommen, sollen wir bei dem massiven Einfahrtsstahlgittertor hupen. Es kommt dann jemand und sperrt uns auf. Sie sperrt uns noch das andere massive Tor zum Verlassen des Platzes auf.

Hinaus geht es auf den Kreisverkehr vor dem Flughafen. Um kurz nach 5 war noch nicht viel los. So konnten wir ihn einfach überwinden. Am Wasserrohrbruch vorbei ging es Richtung Expressway. Die Straßen in Lima und den Städten allgemein, sind ein besonderes Kapitel. Manchmal nur holprige Erdwege. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Hauptstraße handelt oder nicht. Das Hupen gehört zum guten Ton und ist auch lebensnotwendig. Verkehrsregeln interessieren hier niemanden, außer Ampeln und wenn Polizisten den Verkehr regeln. Wobei es niemand wagen sollte bei gelb stehen zu bleiben. Das würde unweigerlich zu einem Auffahrunfall führen. Eine tolle Sache ist, dass die meisten Ampeln einen Zeitzähler haben, wie viele Sekunden es noch bis zur Rot- oder Grünphase dauert. Das bedeutet aber, dass man als erster schon 2-3 Sekunden bevor die Ampel grün wird losfahren muss, ansonsten gibt es ein ohrenbetäubendes Hupkonzert. Abbiegespuren gibt es nicht. Es ist oft der Fall, dass das Fahrzeug ganz links nach rechts abbiegen möchte und umgekehrt.

So trieben wir durch den Verkehr, vorbei an mit hohen Gittertoren gesicherten Straßen, bis wir den Expressway erreichten. Hier wurde der Verkehr schlagartig weniger. Diese Straße ist eine Mautstraße und die Maut in Peru ist nicht billig. Der Expressway führt zur Panamericana Sur, die wiederrum Richtung Nazca führt. Die Panamericana ist ebenfalls eine Mautstraße. Die Maut ist außerhalb von Lima aber nur Richtung Süden zu bezahlen. Auf der Panamericana in Lima herrscht das Chaos. Bushaltestellen, bei den die Buse bis in die zweite Fahrspur stehen. Dazwischen kreuz und quer andere Fahrzeuge und Fußgänger. Verkehrsunfälle mit LKW´s, später dann einer mit einer Mopedfahrerin. Erst als wir aus dem Großstadtbereich kamen, wurde der Verkehr deutlich weniger. Nach einigen Kilometern waren fast nur noch LWK unterwegs. Wie in Vietnam ist auch hier zu beobachten, dass der langsame Verkehr oft auf der „Überholspur“ fährt und der schnelle auf der ersten Spur.

Bis vor Ica ging es bei nebeligem Wetter entlang des Pazifiks dahin. Die Panamericana ist bis Ica sehr gut ausgebaut. Was schon zu sehen ist, dass die Leute hier in kleinen Häusern wohnen. Größere Häuser wirken unfertig, als wäre alles noch im Bau.

Bei Ica endet die Autobahn und es beginnt wieder der chaotische Stadtverkehr. Wir wollten zur Oase Huacachina. Sie ist der erste Touristenmagnet außerhalb von Lima. Hier hat es uns aber nicht besonders gefallen. Ein Bild ohne Hochglanz:



Wir sind nicht ausgestiegen und gleich weiter Richtung Nazca gefahren.

Der Nebel hat sich schon vor Ica gelichtet und ist strahlendem Sonnenschein gewichen. Es zeigt sich nun eine schöne Wüstenlandschaft.



Die Panamericana ist hier als normale einspurige Gegenverkehrsstraße ausgeführt und im guten Zustand. Neben der Straße sind laufend Gedenkbauten von Verkehrstoten zu sehen. Ungefährlich dürfte es auf diesen Straßen nicht sein.



Vor Palpa verließen wir neue Straße und fuhren über die alte Panamericana mit einem einspurigen Tunnel.



Nachdem Tunnel eröffnet sich eine bunte Felslandschaft.



Zurück auf der Hauptstraße kommen nach Palpa die ersten Scharbilder, die Palpa Lines. Sie sind vom Erdboden aus sichtbaren und über gut ausgebaute Schotterwege zu erreichen. Es war nun sehr heiß, über 30°C.

Ein Suchbild: Wo sind die Bilder?



Sie sind im Sand an den Hügelflanken eingescharrt.







Auch die Landschaft war sehenswert.





Und weiter geht es zu neunen Aussichtspunkten und schöner Landschaft.







Nach den Palpa Lines beginnen die weltberühmten Nazca Lines. Vom Boden aus sind zwei Bilder am besten vom Besichtigungsturm neben der Panamericana zu sehen. Die Straße wurde mitten durch die Bilder errichtet, da beim Bau der Straße noch niemand von den Linien wusste.







Ein paar Kilometer weiter kommt ein Hügel mit der Katze von Nazca. Sie ist vom Boden aus zu erkennen.



Auf dem Hügel sind die geraden Linien, die auf den Hügel zulaufen, bzw. am Horizont verschwinden, sehr imposant. Der Hügel musste eine besondere Bedeutung haben, da hier so viele Linien zusammenlaufen.







Auch die Aussicht ist wieder hervorragend.




Wir waren sehr gut vorangekommen und schon am frühen Nachmittag in Nazca. Es war daher noch ausreichend Zeit, um eine der vielen Sehenswürdigkeiten der Gegend zu besuchen.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2508
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #8 am: 20. Oktober 2024, 09:15:07 »
Peru, da spring ich sofort mit auf ... stand laaange auf meiner Wunschliste, bis ich in Ecuador lernen musste, das alles über 3.000 m nix für mich ist - da ist viel zu wenig Sauerstoff in der Luft  :heul:

Umso mehr freue ich mich hier einen Bericht mitzulesen.  :)

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3305
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #9 am: 21. Oktober 2024, 15:25:47 »
Die Scharrbilder sind immer wieder interessant.
Liebe Grüße
Susan

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4570
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #10 am: 21. Oktober 2024, 18:23:20 »
Mir geht es wie Silvia: ich habe in USA in Silverton zwei Nächte auf 3000 Meter verbracht, mit 100 Ruhepuls und morgens Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich wundere mich heute noch wie ich die 700 Meter zum Icelake hochgelaufen bin, seither weiß ich dass Südamerika für mich nicht in Frage kommt. Selbst wandern auf 2700 Metern macht mir schon Probleme. Virtuell fahre ich aber gerne mit.
Wie toll dass man die Nasca Lines vom Auto aus sehen kann, ich dachte das geht nur vom Flugzeug aus. Und Respekt dass ihr euch da fahren traut, das würde ich nicht wagen…
Viele Grüße Paula

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #11 am: 23. Oktober 2024, 19:52:24 »
Mir geht es wie Silvia: ich habe in USA in Silverton zwei Nächte auf 3000 Meter verbracht, mit 100 Ruhepuls und morgens Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich wundere mich heute noch wie ich die 700 Meter zum Icelake hochgelaufen bin, seither weiß ich dass Südamerika für mich nicht in Frage kommt. Selbst wandern auf 2700 Metern macht mir schon Probleme. Virtuell fahre ich aber gerne mit.
Wie toll dass man die Nasca Lines vom Auto aus sehen kann, ich dachte das geht nur vom Flugzeug aus. Und Respekt dass ihr euch da fahren traut, das würde ich nicht wagen…

Mir geht es wie Silvia: ich habe in USA in Silverton zwei Nächte auf 3000 Meter verbracht, mit 100 Ruhepuls und morgens Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich wundere mich heute noch wie ich die 700 Meter zum Icelake hochgelaufen bin, seither weiß ich dass Südamerika für mich nicht in Frage kommt. Selbst wandern auf 2700 Metern macht mir schon Probleme. Virtuell fahre ich aber gerne mit.
Wie toll dass man die Nasca Lines vom Auto aus sehen kann, ich dachte das geht nur vom Flugzeug aus. Und Respekt dass ihr euch da fahren traut, das würde ich nicht wagen…

Die Scharrbilder sind immer wieder interessant.

Ich dachte mir auch, dass wegen der Höhe nie nach Peru kommen werde. Dann waren die vielen interessanten Plätze mit der Zeit doch stärker. Zurückblickend sind wir uns nicht mehr sicher ob wir uns den Anpassungsstress nochmals antun würden.

Vom Boden aus sind nur ganz wenige Scharrbilder zu sehen. Es stehen zwar überall blaue Tafeln wo welche sein sollten. Vom flachen Boden aus ist aber nichts zu erkennen.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #12 am: 23. Oktober 2024, 19:58:49 »
02.05.2024     Lima – Nazca Teil 2

Unser Ziel am Nachmittag waren die Acueductos de Cantalloc. Sie sind Zeugen der hohen Baukunst und dem Verständnis des Wassermanagements der Präinkakulturen. Bei den Acueductos handelt es sich um Wasserleitungen aus den Bergen in die Wüste oder um Brunnen zum Fassen des Grundwasserstromes.






Kreisförmige und spiralförmige Bauwerke wechseln sich ab. Dazwischen wieder länger unterirische geschwungene Kanäle.







So wurde Wasser mit bester Qualität in die trockenen Gebiete transportiert.




Nach diesem sehr interessanten und bei dieser Hitze angenehm kühlen Ort fuhren wir zu unserer Unterkunft dem Nasca Trails B&B. Sie war mit 23€/Nacht für zwei Personen die billigste Unterkunft. Das Fruchtstück kostete 4€/Person zusätzlich. Wir wurden sehr freundlich empfangen und konnten unser Auto gleich in den mit einer schweren Eisentür gesicherten Innenhof stellen. Da wir zwei Nächte bleiben hatten wir das 3 Bettzimmer gebucht, um Platz zu haben. Das sorgte beim Bediensteten für etwas Verwirrung. Er konnte nur ganz wenig Englisch und wir kein spanisch.

Das Zimmer lag im ersten Stock und so hatten wir ein „wunderbares“ Panorama über den Dächern des Ortsteils. Wie fast überall unfertige Bauwerke und Gerümpel.





Nachdem wir alles im Zimmer verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Plaza de Armas (Hauptplatz) von Nazca. In der Umgebung dieser Plazas spielt sich das Leben in den Städten ab. Als wir in eine der Hauptstraßen zum Plaza einbogen, kam uns gerade eine Prozession von Kindergruppen entgegen. Es dürfte in der Stadt ein Jugendfußballturnier stattfinden, so wie die Plakate zu deuten waren. Sie machten viel Lärm mit Musik und freuten sich, dass wir Ausländer so interessiert waren. Der Verkehrsstau, der dadurch ausgelöst wurde, war egal. Es wurde auch nicht viel gehupt.





Wir wollten zum Supermarkt am Plaza das notwendigste, vor allem Wasser, einzukaufen. Danach schlenderten wir durch die Straßen und beobachtete den peruanische Alltag. Das war sehr interessant. Viel quirliges Leben und Straßenverkehr. Alles ist sehr klein strukturiert. Es ist auch viele Polizeibeamte zu sehen. Gegen Abend setzten wir uns in ein Lokal am Plaza auf den ersten Stock. So konnten wir das Treiben auf den umliegenden Straßen sehr gut sehen.

Die Straßenverkäuferinnen bauten ihr Stände auf um Lebensmittel, gekochtes, gebackenes usw. zu verkaufen. Vor uns war auch eine Art Taxistand. Anscheinend kann hier jeder der ein Auto hat auch Taxifahrer sein. Die Fahrzeuge waren abenteuerlich hergerichtet.



Es stiegen auch ständig Leute ein und man kannte sich. In allen Ortschaften in Peru ist viel Verkehr. Zu Fuß wird nur das notwendigste zurückgelegt. Vermutlich ist es auch sicherer. Ein Taxi gibt es immer und überall.

Das Essen war wie fast überall in Peru sehr gut. Gewöhnungsbedürftig war am Anfang noch, dass nicht am Tisch kassiert wird, sondern beim Ausgang. Bei den ersten 3 Gasthäusern warteten wir geduldig, aber es kam niemand zum Kassieren, erst nach mehrmaligen Aufmerksam machen. Dann hatten wir es verstanden. Nachträglich betrachtet gefällt mir dieses System besser als bei uns.

Es war nun schon finster und wie waren müde von diesem langen Tag. Bei der Unterkunft war auch der Hausherr anwesend. Er war vor vielen Jahren aus Deutschland eingewandert und sprach daher hervorragend deutsch. Er erklärte uns, wo wir im Ort etwas finden und wie das Prozedere für den morgigen Flug über die Nazca Lines ablaufen wird. Er hat uns die Flüge schon vorab reserviert. Wir haben den ersten Flug mit dieser Gesellschaft, das Frühstück geht sich aber noch leicht aus. Wenn wir zum Auto wollen, sollen wir es sagen, dann sperren sie den Hund weg. Von oben sahen wir dann, dass mit dem Hund sicher nicht zu spaßen ist.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4570
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #13 am: 24. Oktober 2024, 10:36:27 »

Nachdem wir alles im Zimmer verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Plaza de Armas (Hauptplatz) von Nazca. In der Umgebung dieser Plazas spielt sich das Leben in den Städten ab. Als wir in eine der Hauptstraßen zum Plaza einbogen, kam uns gerade eine Prozession von Kindergruppen entgegen. Es dürfte in der Stadt ein Jugendfußballturnier stattfinden, so wie die Plakate zu deuten waren. Sie machten viel Lärm mit Musik und freuten sich, dass wir Ausländer so interessiert waren. Der Verkehrsstau, der dadurch ausgelöst wurde, war egal. Es wurde auch nicht viel gehupt.






genau solche Erlebnisse suche ich im Urlaub (vor allem in weit entfernten Ländern!)
während die Gebäude ja eher ärmlich aussehen sind die Kinder sehr gut gekleidet - komplette neu aussehende Adidas Ausrüstung, das ist nicht billig und gut genährt schauen die Kinder auch aus.
In Sri Lanka sind wir wir mal mitten im Strassenverkehr in ein Rennen (Marathon?) geraten. Glaube nicht dass dafür die Strasse gesperrt worden wäre, die TukTuks, Autos und was sonst noch so unterwegs war ist einfach um die Läufer drumrum gefahren. Also bisher schaut das in Peru noch relativ zivil aus...
das mit dem Hund hätten sie auch schon bei der Ankunft sagen können...
Viele Grüße Paula

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 498
    • Heiberg weit weg
Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #14 am: 26. Oktober 2024, 20:43:02 »

genau solche Erlebnisse suche ich im Urlaub (vor allem in weit entfernten Ländern!)
während die Gebäude ja eher ärmlich aussehen sind die Kinder sehr gut gekleidet - komplette neu aussehende Adidas Ausrüstung, das ist nicht billig und gut genährt schauen die Kinder auch aus.
In Sri Lanka sind wir wir mal mitten im Strassenverkehr in ein Rennen (Marathon?) geraten. Glaube nicht dass dafür die Strasse gesperrt worden wäre, die TukTuks, Autos und was sonst noch so unterwegs war ist einfach um die Läufer drumrum gefahren. Also bisher schaut das in Peru noch relativ zivil aus...
das mit dem Hund hätten sie auch schon bei der Ankunft sagen können...

Die Menschen waren im Stil des Landes sehr gut gekleidet. Das war aber auch, wie du schreibst, in anderen ärmeren Ländern so. Interessanterweise habe ich die meisten heruntergekommenen Menschen in LA und San Francisco gesehen. Dort war es an machen Orten wirklich schlimm.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com