Autor Thema: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0  (Gelesen 4029 mal)

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #75 am: 26. November 2024, 00:40:04 »
Calvi gefällt mir gut, alleine schon wegen der Festung. Die eine oder andere Fassade könnte wohl mal einen neuen Anstrich vertragen aber vielleicht macht ja auch der teilweise morbide Charme das Flair des Ortes aus.

Bei Möbeln heißt das dann "Shabby Chic"  ;) Bei weniger kaltem Wind wären wir länger in und bei der Zitadelle umhergestreift, da gibt's bestimmt noch nette Ecken.
Liebe Grüße
Susan

Rainer

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #76 am: 26. November 2024, 14:42:29 »
Die Gleise sind für den Zug Trinighellu, der zwischen Calvi und Isula pendelt und eine Haltestelle an jedem Strand auf der Strecke haben soll.

Das war auch schon 1983 so, der Camping Bodri hatte auch einen eigenen Strand und da hielt dieser "Zug" auch. Der Zug bestand aber nur aus einem Schienenbus mit 1 Hänger, also so ein richtig klassischer Schienenbus. Gefahren sind war damit allerdings auch nie, obwohl wir auch in den Folgejahren immer wieder mal dort zu Besuch waren. Der Bus pendelt den ganzen Tag zwischen Ile Rousse und Calvi.

Damals hatte Ile Rousse nur den französischen Namen, ein paar wenige Orte hatten aber auch schon ein 2. Ortsschild mit einem korsischen Namen, damals kämpften die Separatisten noch mit der französischen Regierung um ihre Unabhängigkeit. Die korsischen Namen sind ein Teil des Kompromisses, der irgendwann später getroffen wurde. Ich weiß nur noch, dass "Bonifacio" (ganz im Süden) auch schon "Bonifacciu" genannt wurde.

Damals waren übrigens auch fast alle Verkehrsschilder auf Korsika zerschossen, Nachts ballerten die Separatisten mit Schrotgewehren auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen und Co. Ist das heute auch noch so? Damals waren praktisch alle Schilder durchlöchert.

Christina

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #77 am: 26. November 2024, 18:11:28 »
Isula sieht nun ganz anders aus als Calvi, gefällt mir aber auch sehr gut. So eine starke Brandung mag ich ja auch immer und könnte dabei ewig zuschauen.

Die Meerjungfrau ist ja nett, hat die irgendeinen Bezug zu der in Kopenhagen?


LG Christina

Paula

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #78 am: 27. November 2024, 15:42:12 »
In Calvi waren wir ein paar Tage und ich weiß noch wie gut mir der Strand da gefallen hat, ansonsten sagen mir die Bilder gar nichts mehr obwohl wir bestimmt auch einen Stadtbummel gemacht haben. I’ll-Rousse sagt mir nicht mal vom Namen was obwohl wir dort bestimmt mindestens durchgefahren sind. Wenn ich mit Josef mal nach Korsika fahre wird es sich anfühlen wie ein erstes Mal  ;D
Jedenfalls sieht das alles ganz wunderbar aus und die wildere Küste gefällt mir auch. Ich kann stundenlang so einer wilden Brandung zuschauen
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #79 am: 30. November 2024, 17:56:46 »
Sorry, eigentlich wollte ich euch nicht so lange in Isula sitzen lassen. Doch die letzten Tage hatten wir ständig Handwerker in Haus  :P Selbst nur das Anreichen und Hinterherräumen / -putzen schafft mich. Morgen kann es denn hoffentlich weiter gehen.

Ich glaube nicht, dass die Meerjungfrau zu der in Kopenhagen einen Bezug hat. Auf jeden Fall sind sie von verschiedenen Künstlern erschaffen worden.

Zerschossene Verkehrsschilder sieht man auch heute noch auf Korsika. Ob neuer oder alt, keine Ahnung. Außerdem sind hier und da an den Wegweisern die französischen Ortsnamen schwarz übersprüht. Und wir haben einige Graffitis "Corse is not France" gesehen.
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #80 am: 03. Dezember 2024, 16:06:40 »
Hat doch wieder länger gedauert als gedacht, nun aber

Weiter geht's ...

Auf dem Rückweg zum Roller spazieren wir nicht die Uferpromenade entlang, sondern durch die Rue Notre Dame; quasi Fußgängerzone und Flaniermeile. Gleich am Anfang steht ein Turm, der oft ebenfalls als Genueser Turm bezeichnet wird. Tatsächlich wurde er jedoch im 17. Jahrhundert von der Famile Fabiani als Lagerturm, speziell für Salz, errichtet. Ein Wachturm wurde er erst unter Paoli und dann später unter französischer Herrschaft Gefängnis und Munitionslager. Er wurde durch eine Explosion teilweise zerstört und erst 2012 restauriert.



Hier mal ein schöneres Bild

Die Straße ist gesäumt von allerlei Geschäften und Lokalen. Es ist einiges los hier.

 

 
etwas sonniger

Insgesamt hat uns Isula auch sehr gefallen.

Auf der Rückfahrt nach Calvi steuern wir noch Algajola an,  in den meisten Reiseführern zumindest als sehenswert erwähnt. Bereits die Phoenizier hatten hier eine Siedlung, später unter genuesischer Herrschaft war es ein bedeutender Stützpunkt, zeitweise sogar mehr als Calvi.  Ein Türkeneinfall brachte den Untergang. Übrig geblieben ist die Festung, die sich heutzutage im Privatbesitz befindet.
Ansonsten gibt es noch einen großen schattigen Platz und eine kleine Straße mit Läden.
Wir parken am Bahnhof und kommen direkt  zum zugänglichen Teil der Festung, den Bastionen.

 

Von dort blicken wir auf den Strand von Aregno, dem eigentlichen Grund, warum die Leute nach Algajola kommen.




Teil des Castells

Wir können die Bastion entlang spazieren und wieder mal die ungewohnte Brandung bestaunen.









Auf der Hinfahrt ist mir ein Intersport Geschäft aufgefallen. Dort halten wir, um nach einem Campingstuhl Ausschau zu halten. Tatsächlich finden wir einen, nicht ganz so wie der Zusammengebrochene, aber immerhin. Bleibt die Transportfrage. Leichtsinnigerweise schlage ich vor, zu Fuß mit dem Stuhl zum Campingplatz zu gehen.  Die Entfernung ist dann etwas weiter als in meiner Erinnerung; besonders mit dem Schleppen des doch etwas sperrigen Stuhls.  :girly: Zur Belohnung darf ich ihn dann auch einweihen  ;D Zum Sitzen und Relaxen ist er dann auch sehr nett, gleich mit Fußteil zum entspannten Fastliegen. Für's Essen ist er dann doch nicht ganz das Wahre, doch besser als der bisherige Ersatzstuhl.


Heutige Strecke



Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #81 am: 03. Dezember 2024, 18:18:38 »
Die Fußgängerzone von Isula sieht auch sehr nett aus, auch die "Decken" dekoration.

Sehr schöne Fotos von der Brandung im Gegenlicht.

Als du von der Transportfrage geschrieben hast, war ich kurz etwas verwirrt und dachte, warum sollte in einem Wohnmobil kein Platz für einen Campingstuhl sein - aber ihr wart ja auf dem Roller unterwegs :totlach:


LG Christina

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #82 am: 03. Dezember 2024, 23:12:00 »
14. September   Fangotal & Galeria

 :strahl: und kaum noch Wind - genau das richtige Ausflugswetter  :))

Zu unserem ersten Ziel wählen wir die schnellere Strecke durch's Hinterland. So können wir  rechts auf die T30 abbiegen und kommen dann auf die D81. Am Flughafen von Calvi vorbei rollern wir hinauf zum 443 m hohen Marsolinu Pass. Das hört sich erstmal nicht hoch an, doch wenn man quasi von null kommt, sind das einige Kurven.  Weiter geht's  hinunter ins und durch das einsame Marsolino-Tal bis zur Brücke über den Fluss Fango. Ein breites Flussbett, doch wir sehen mehr Steine als Wasser. 
Ein Stückchen begleitet die D81 den Fluss ehe sie nach Süden abdreht. Wir folgen daher der D351 ostwärts ins Fangotal. Dies ist ein weiteres der korsischen Täler, die für ihre schönen Badestellen bekannt sind. Schon von Anfang an sehen wir Schilder, die das Parken am Straßenrand (im Sommer) verbieten. Da muss hier dann wohl einiges die Hölle los sein.   ::)

Wir halten am ersten großen Parkplatz und spazieren zur Ponte Vecchiu, einer alten Bogenbrücke.
Von der Brücke aus können wir schon die beliebte Badestelle hier sehen. 



Auf der anderen Seite der Blick in die Berge


Paglia Orba 2525 m und Konsorten

Um zur Badestelle zu kommen und für Bilder der Brücke quert man sie am besten.




von der anderen Seite

Auf dieser Seite des Flussufers führt ein Teil des Fernwanderwegs Mare e Monti entlang, das könnte man für eine kürzere Wanderung bis zum Ort der nächsten Brücke nutzen (ca. 3,5 km). Ich folge dem jedoch nur ein kurzes Stück. Einige machen diese Wanderung sogar im Fluss. Mit Schwimmstrecken zwischendurch braucht man da aber entsprechende Ausrüstung.





Wir fahren mit dem Roller weiter ins Tal hinein und zwar ganz bis ans Ende im Weiler Montestremu. Vom Fango selbst sieht man auf der Strecke selten etwas, aber Zufahrten und Parkplätze für weitere Badestellen. Der Weiler selbst besteht aus ein paar alten Häusern und drei Herbergen, wohl hauptsächlich von Wanderern besucht.




Blick von hier oben

Wenn wir von hier aus nordöstlich über die Berge gehen würden, kämen wir in Haut Asco heraus; Luftlinie 5 km. Tatsächlich geht laut Karte ein paar Kurven tiefer ein Weg dorthin ab. Hier fällt uns auch zum ersten Mal dieser Baum auf



Wir tippen richtig auf eine Kastanienart und zwar die, mit denen hier auf Korsika alles mögliche hergestellt wird, von Keksen bis Bier.  ^-^

Da wir keine Bergwanderung unternehmen wollen, rollern wir wieder hinunter ins Tal.  Kurzer Stopp an einer Brücke über einen Zufluss des Fangos.

 

Von hier aus sehen wir auch Montestremu oben am Hang unter den 2000er Gipfeln.



Kurz danach Fotostopp bei der Eglise Saint Pancras in Bardiana. Da die Tore zugesperrt sind und ich nicht so groß bin wie ein Streetview Kameraauto, bekomme ich Kirche und Turm nur getrennt abgelichtet.  ::)

 

Nächster Halt ist die Aire de Treccia mit einem recht großen Parkplatz. Wir spazieren hinunter zum Fangoufer


ziemlich steinig hier

Weiter hinten gibt es auch Becken zum Baden






Picknick Pause!




Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #83 am: 03. Dezember 2024, 23:18:08 »
Als du von der Transportfrage geschrieben hast, war ich kurz etwas verwirrt und dachte, warum sollte in einem Wohnmobil kein Platz für einen Campingstuhl sein - aber ihr wart ja auf dem Roller unterwegs :totlach:

Mit dem WoMo dort vorzufahren,  wäre sicherlich einfacher gewesen. Und bis Montag  - wo wir da sowieso lang kämen - wären die Stühle bestimmt auch nicht ausverkauft gewesen.  ;D
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #84 am: 04. Dezember 2024, 00:38:11 »
Wir rollern weiter ... 

flussabwärts. Die Tuarelli Brücke mit tiefen Badebecken und einem 12 m hohen Sprungfelsen haben wir irgendwie verpasst. Später bei Streetview gesehen, dass das leicht passieren kann. Der Abzweig ist recht unscheinbar.

Wir fahren die D351 weiter westwärts bis zum ehemaligen Fischerdorf Galeria. Da der Ort eine ganze Ecke abseits der Küstenstraße liegt, kommen wenig Urlauber hierher. Die Mehrheit sind Wanderer, denn Galeria ist Etappenziel der Wanderung Mare e Monti. Bei der Anfahrt sehen wir noch oben an der Steilküste eine Seltenheit auf Korsika, einen Wohnmobilstellplatz. Wir fahren durch bis zum neu angelegten Hafen. Von dort aus haben wir einen weiten Blick auf Strand und Ort





Hier ist ziemlich viel Seegras angespült, wahrscheinlich wegen des starken Winds die Tage. So eklig das abgestorben ausschaut (und zuweilen stinkt ), Seegras bindet beachtliche Mengen Kohlenstoff  und sorgt für das klare Wasser hier.


der kleine Hafen
und im Hintergrund der Strand vom Fangodelta. Der steht unter Naturschutz und man darf dort nicht Baden.

Wir finden eine Strandbar, die auch Eisbecher im Programm hat  ;D

Für den Rückweg nach Calvi wählen wir die Küstenstraße D81B. Die ist schmal, kurvig und teilweise im miserablen Zustand; nicht für WoMos zu empfehlen. Wären da nicht die vielen Schlaglöcher könnten wir diese Bergtour durchaus genießen. Stellen für Fotostopps gibt es kaum.





Wir kommen an Überresten von Fabrikgebäuden vorbei. Die gehören zur alten Argentella Mine, in der Silber, Kupfer und Blei geschürft wurden. Außerdem gibt es Stichstraßenpisten zum Strand von Argentella und den Ruinen des Château Prince Pierre, das einst ein Cousin Napoleons erbaute. Heute wird drumherum ein Bio-Weingut betrieben.

Einen Parkplatz gibt es dann an der Zufahrt zur Revellata Halbinsel. Sie kann über unbefestigte Straßen befahren werden, ansonsten gibt es Wanderungen zu kleinen Stränden und dem Leuchtturm.







Es ist schon etwas spät für weitere Erkundung, außerdem haben wir schon genug Holperstrecke hinter uns. Auch die Fahrt hinauf zur Kapelle Notre Dame della Serra lassen wir ausfallen.
Kurz vor Calvi stoppen wir noch an einem Aussichtspunkt mit Kreuz.


Blick auf die Zitdelle


und aufs Meer

Ein Korse spricht uns an: wir hätten heute Glück und könnten am Horizont sogar das Festland sehen. Auf dem Foto erkennt man nichts. Vor Ort jedoch mit angestrengtem Schauen meinen wir Berge zu erkennen. Oder sind es doch nur Wolken?  ;)

Heutige Strecke:

Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #85 am: 04. Dezember 2024, 18:10:06 »
Das Flußtal und die Badestellen sehen sehr idyllisch aus. Auch sonst eine sehr schöne Fahrt und ich sehe schon, dass man in einem zweiwöchigen Urlaub nur einen kleinen Teil von Korsika sehen kann, gerade wenn man dann auch noch ein paar Ganz- oder Halbtageswanderungen machen möchte.

Dieses Seegras hatte ich auch bei meinen beiden Mallorca Urlauben an einigen Buchten, da gab es ja auch beides Mal Stürme kurz vor meiner Ankunft, wirklich kein schöner Anblick, aber so ist die Natur.


LG Christina

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #86 am: 05. Dezember 2024, 19:26:59 »
Zwei Wochen gehen auf Korsika schnell herum  8) Ist ja auch die viertgrößte Insel im Mittelmeer. Da muss man schon genau schauen, was man angucken möchte. Sardinien ist sogar noch größer, daher war es eine Schnapsidee beide Inseln in einem Urlaub besuchen zu wollen  ::)

15. September  Am Strand von Calvi

Da wir gestern eine lange Tour gemacht haben, ist heute Relaxen angesagt. Naja, fast: ich muss dringend waschen. Zum Glück gibt es hier Maschinen. Allerdings keinen Trockner; es muss alles auf die Leine (so wie früher). Kersten muss nochmal los und Wäscheklammern nachkaufen. Gut, dass die Geschäfte hier auch Sonntags offen sind.

Danach rollern wir zum Strand, der nächste Parkplatz ist direkt beim Strandbahnhof Orizontenovo  und tatsächlich sehen wir auch den Trinighellu mehrmals hin und her fahren.



Der Sand ist herrlich weiß, das Wasser auch hier schön klar. Es geht hier ziemlich flach ins Meer, schön für Kinder. Zum Schwimmen muss man halt ein wenig waten  ;) Bei dem prachtvollen Sonntagswetter und wieder ruhigem Wasser ist hier natürlich einiges los heute.



Wir haben außerdem einen schönen Blick auf die Zitadelle von Calvi und auf die Stadt.





Man könnte einige Kilometer hier am Strand auf und ab laufen, doch wir sind heute mal faul  ;D



Als wir zum Campingplatz zurückkommen, ist auch die Wäsche trocken.
 
Nachdem ich festgestellt habe, dass wir das angedachte Zeitkontingent für Korsika schon überschritten haben, beschließen wir Sardinien sausen zu lassen. Daher versuche ich abends die Fähre umzubuchen. Heißt, eine Möglichkeit ab Bastia zu finden - gar nicht so einfach - und dann die Überfahrt ab Sardinien zu stornieren. Die Stornokosten von 50 Euro sind günstiger als die kurze Überfahrt ab Bonifacio nach Sardinien, die rund 178 Euro kosten soll. Außerdem reserviere ich vorsichtshalber noch den nächsten Campingplatz.
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #87 am: 05. Dezember 2024, 23:18:17 »
16. September   Zum Golf von Porto

Man könnte hier in der Gegend noch einige Zeit verbringen. Zum Beispiel gibt es eine Rundfahrt zu den Künstlerdörfern in den Bergen oder eine Wanderung zum Geisterdorf Occi. Auch die Zugfahrt zu den anderen Stränden -  an einem davon gibt es einen Klippenwanderweg - würde uns reizen. 
Doch noch mehr zieht es uns weiter  ;)

Die nächsten Tage wird uns wohl kein großer Supermarkt unterkommen, daher werden die Vorräte noch hier im Super U aufgestockt.
Auf der gleichen Route wie zum Fangotal fahren wir dann Richtung Süden. Beim Flughafen sehen wir einige der hier stationierten Fallschirmjäger. Später dann kann ich im Rückspiegel eine ganze Perlenschnur von Fallschirmen sehen. Sie sind also tatsächlich gesprungen.   8)
 
Jetzt im WoMo habe ich Gelegenheit, Fotos von der Strecke zu machen. Hoffentlich habe ich die Bilder halbwegs richtig zugeordnet.


Blick ins Marsulinotal



Es gibt auch rot angehauchte Felsen  ;)



Nach dem Abzweig zum Fangotal geht es hinauf zum Col de Palmarella (408m) erst sachte, dann kurviger. Der Aussichts-Halteplatz oben ist leider gut belegt, meine Fahrbilder nichts geworden. Aber wenig später erhaschen wir noch Blicke auf die Halbinsel Scandola, einem Naturreservat. Das ist nur per Boot (-ausflug) zu erreichen. Anbieter gibt es einige. Leider ist es hier bewölkter und diesig.



Die Straße schlängelt sich nun den Berg entlang.





Etwas später nochmal ein Blick auf Scandola.



Es folgt ein für diese Bergstraße erstaunlich großer Parkplatz und zwar am Bocca á Croce. Hier startet die Wanderung zum Fischerdörfchen Girolata, das sonst ebenfalls nur per Boot erreichbar ist. Laut Rother eine einfache Wanderung, einfache Strecke 5 km mit einigen Höhenmetern. Wenig später kommen wir am Ort Orsani vorbei, hier führt eine Straße hinunter zum Plage de Gradelle. Es gibt dort auch einen Campingplatz, aber kaum für WoMos geeignet.



Wir kurven weiter an der Bergflanke entlang.


Partinello
auch dort zweigt ein Sträßchen zu einem Strand am Golf von Porto ab. Langsam nähern wir uns Porto. Zumindest sind die Gipfel voraus uns bekannt.




Blick zur Seite





Wir wähnen uns unserem Ziel schon nahe, doch noch sind einige U-Schlenker zu fahren. Für mich als Beifahrer gibt's wenigstens tolle Aussichten  8)




Strand von Amopolinicci
denke ich

Die Straße führt nun enger an der roten Felswand entlang. Irgendwo stockt der Verkehr, wir kommen zum Glück an einer relativ breiten Stelle zum Stehen. Bestimmt ein Viertelstündchen geht es nicht weiter, bevor ich - wie andere- aussteige, um zu sehen, was das Problem ist.  Ein großer Reisebus kommt uns aus Porto entgegen und wie die Dame neben mir kopfschüttelnd erklärt, hat er sich Zentimeter für Zentimeter um die enge Kurve gearbeitet.  ::) Wir bleiben dann auch lieber stehen bis der Bus an uns vorbei ist, ehe wir weiter fahren.


besagte Ecke

Die Strecke nach Porto hat noch ein paar enge Stellen. Glücklicherweise kein weiterer Bus in Sicht; stattdessen der Genueser Turm von Porto nebst Strand und Marina.





Geschafft! Wir sind die Strecke in umgekehrter Richtung ja 2015 schon gefahren, nur kam sie mir da nicht so lang und kurvig vor.

Wir beziehen Quartier auf dem gleichen Campingplatz wie 2015, dem Sole e Vista. Laut dem Typen an der unteren Rezeption können wir uns einen Platz aussuchen. Doch die Gegend, die uns auf der Karte eingekreist hat, sieht ziemlich belegt aus. Wir schauen wohl etwas verwirrt aus, denn eine Dame im Golfkarren - die Chefin wie sich später herausstellt - stoppt und zeigt uns, wo wir uns hinstellen können.  Im Grunde fast auf den gleichen Platz wie 2015  8) Gut, dass wir reserviert haben, denn nach uns sind noch so drei, vier Paare auf der Suche nach einem Stellplatz. Einziger Negativpunkt der Anlage: diese (Nicht) Organisation.

Kaffee und Kuchen, Einrichten und dann hat sich besonders Fahrer Kersten auch schon seinen Pastis verdient  ;)

Zum Sonnenuntergang spaziere ich zum Poolbereich, denn das habe ich noch in guter Erinnerung.  Da oben ( der Campingplatz liegt am Berg) ist eine nett blühende und duftende Hecke. Dort schwirren Kolibri ähnliche  Vögel (oder Käfer?) herum. Leider ist mir kein gutes Foto von denen gelungen.






Heutige Strecke ( wir haben deutlich über 2 Stunden gebraucht)

Liebe Grüße
Susan

Paula

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #88 am: 06. Dezember 2024, 15:13:45 »
vor 40 Jahren hatte ich irgendwie noch keinen Blick für rote Felsen, heute entzücken mich diese Anblicke  :)
ich weiß noch dass uns in Calvi der Strand ganz besonders gut gefallen hat, dort waren wir 2 oder 3 Tage, sonst weiß ich von Calvi gar nichts mehr  :-[

der kolibriartige Falter ist wahrscheinlich ein Taubenschwänzchen https://de.wikipedia.org/wiki/Taubenschwänzchen, den gibt es in heißen Jahren sogar in Deutschland
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #89 am: 06. Dezember 2024, 18:29:13 »
Bei diesen wunderbaren Ausblicken ist man gerne Beifahrer.

Die Kurve an der der Bus Probleme hatte, sieht aber auch wirklich sehr eng aus, dazu der niedrige Felsüberhang.


LG Christina