25. Juni Saint-Rémy-de-Provence & GlanumEs verspricht wieder ein schöner und warmer Tag zu werden.
Mit dem Roller brummen wir nach Saint-Rémy, das fehlt uns noch auf der Liste der besuchten Provence Städtchen. Es ist bekannt als Geburtsort vom Arzt und Seher Nostradamus, sowie durch den Maler Vincent van Gogh. Der hat hier in der Nähe in einer Nervenheilanstalt zwei Jahre verbracht und viele Bilder der Gegend gemalt.
1641 erhielt die Fürstenfamilie von Monaco die Stadt als Lehen. Keine Ahnung, ob das heute noch gilt. Jedenfalls soll Prinzessin Caroline hier leben; begegnet sind wir ihr nicht
Wir parken in einer Seitenstraße und schlendern durch die Gassen. Auf Nostradamus - in Form eines Brunnens - treffen wir fast sofort. Ansonsten ist es ziemlich ruhig, sind wohl alle beim Mittagessen.
Lokale gibt es einige, besonders um die baumbestandenen Plätze herum.
Das alte Zentrum ist überschaubar und schnell durchquert, zum Einkehren ist es noch etwas früh. Daher rollern wir weiter zur Ausgrabungsstätte des antiken Glanum. Jahrhunderte war davon nicht mehr zu sehen als ein Triumphbogen aus Augustus Zeiten und ein Mausoleum, das um 40 v Chr. drei Brüder der Familie Julius ihren Eltern errichtet haben.
Steinmetzarbeiten am Bogen
Relief am Mausoleum, Szene aus dem Trojanischem Krieg
Erst im 19. Jahrhundert kam ein Marquis auf die Idee, dass es noch mehr Ruinen geben könnte. Ab 1921 wurde dann mit planmäßigen Ausgrabungen begonnen und die Ruinen einer ganzen Stadt freigelegt. Die Funde zeugen davon, dass sowohl Kelten, Griechen als auch Römer hier an einem Pass durch die Apilles gelebt haben. Wir zahlen 21 Euro Eintritt und bekommen einen sehr gut gemachten Audioführer.
Glanums "Hauptstraße"
Wir sehen Überreste von Thermen, dem Forum (Markt), Portal und Atrium eines Tempels, von Wohnhäusern und einer, vergleichsweise neuen Basilika.
Immer wieder interessant, dass die damals schon Heiß-, Kalt- und Abwasser-, und Dampfleitungen bauten. Die Pflasterung der Hauptstraße bestand aus großen Steinblöcken der umliegenden Felsen In einigen können wir noch die Muschelfossilien sehen.
Ausgangspunkt der Siedlungen ist eine Quelle, die etwa 400 v. Chr. als Heilquelle dem Keltengott Glanis zugeschrieben wurde. Vermutlich 39 v Chr. wurde diese der römischen Göttin Valetudo geweiht. Noch heute führt eine Steintreppe hinab zu einem Schrein mit Teich; die Quelle selbst entsprint einer tiefen Felsspalte.
260 n. Chr. wurde Glanum bei einem Überfall der Alemannen zerstört und aufgegeben. Funde von der Ausgrabungsstätte sind in Saint-Rémy im Hôtel de Sade ausgestellt. Auf einen Besuch dort haben wir verzichtet. Ebenso auf die Besichtigung des nahe gelegenen Klosters St. Paul Mausole, in dem van Gogh gelebt hat.
Eigentlich wollte ich noch den van Gogh Weg unter die Füße nehmen. Der führt vom Kloster in die Stadt und zeigt Werke und Tagebuch Ausschnitte des Malers. Doch
Also rollern wir zurück und parken diesmal am Tourismusbüro. Dort in der Nähe finde ich wenigstens eine der Gedenktafeln.
Das Bild mussten wir damals im Kunstunterricht analysieren
Auf der Suche nach einer Einkehr spazieren wir nochmals durch die Gassen, die jetzt belebter wirken.
dort sind wir nicht eingekehrt
sondern in der Crèperie Le Goustarou. Dort gab es dann auch keinen Eisbecher sondern einen Crèpe mit Nutella, Bananen, Kokosflocken und einer Kugel Eis
Kurios mal wieder: "Cappuccino" gibt es nur mit Sahne, doch den Café au Lait dann mit Milchschaum
Windböen scheinen ein Gewitter anzukündigen, daher gehts ohne Umwege zurück zum WoMo. Es passiert dann aber nichts dergleichen, so dass wir noch kurz in den Pool können.
Heutige Strecke: