Autor Thema: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024  (Gelesen 3524 mal)

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #15 am: 26. Juli 2024, 13:18:31 »
die Innenstadt von Annecy mit den Restaurants an den Kanälen erinnert mich ganz stark an Saarburg (allerdings ist Saarburg viel kleiner), ganz herrlich  ^-^
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #16 am: 26. Juli 2024, 18:27:20 »
Das sieht ja mal sehr nett aus in Annecy, hätte ich gar nicht erwartet, besonders schön auch der breite Kanalbereich mit den Bäumen.

Marktstände und erst recht deren Auf- oder Abbau nerven mich auch immer bei Stadtbesichtigungen.

Brombeerranken - ein Alptraum, neben unserem Garten liegt ein unbebautes Grundstück, auf dem das Unkraut wuchert, ganz besonders Efeu und Brombeerranken und beides wächst durch unseren Sichtschutzzaun hindurch, da kann man fast zuschauen, wie schnell das geht. Und dann die fiesen Dornen. Aber immerhin konntet ihr ernten, zu uns wachsen nur die Ranken ohne Beeren.


LG Christina

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #17 am: 28. Juli 2024, 00:25:51 »
Zwar sieht man ja auf der Durchreise von Städten selten deren Schokoladenseiten, trotzdem waren auch wir angenehm überrascht von Annecy. Und ziemlich erstaunt, wieviel Touristen dort waren. Ist ja nicht unbedingt eine der bekannten Städte Frankreichs.

Die Kanäle erinnern auch uns ein wenig an Saarburg.



19. Juni  Les Gorges du Fier

Heute Morgen wird erstmal gecheckt, wie die Wettervorhersagen für unsere angedachten Alpenziele so sind. Drei Apps sind sich einig: es wird nass!  :( Ein Plan B muss her.
Das Blühen der Lavendelfelder wollte ich gern mal sehen. Schon zuhause hatte ich geschaut, wo es denn wann damit losgeht. Jetzt suchen wir einen günstig gelegenen Campingplatz und, weil es auf’s Wochenende zu geht, reservieren für vier Tage.

Danach können wir entspannt einen weiteren Ausflug unternehmen. Es geht erstmal wieder Richtung Annecy. Und zwar heute ziemlich stockend. Baustelle, Umleitung und Kreisel sind eine schlechte Kombination für fließenden Verkehr.  Die Gegenrichtung ist noch übler dran.

Per Handy navigieren geht auf dem Roller schlecht, ich habe versucht mir die Route gut einzuprägen. Tatsächlich jedoch ist unser Ziel mal gut ausgeschildert. Nachdem wir den Stadtbereich von Annecy und den Nachbarorten passiert haben, wird es hügelig und grün.

Der Fluss Fier entspringt auf 2019 m und fließt auf einer Strecke von 70 km 1760 m talwärts bis zur Rhone. Bei Lovagny traf er auf weiche Felsen und grub dort im Lauf von Jahrtausenden eine Klamm.  Schon 1868 wurden Stege an den Felswänden der Schlucht angelegt, rund 20 bis 30 m über dem Fluss.

Wir rollern zum Parkplatz P2, denn von dort aus soll der Weg zum Eingang bequemer sein. Es geht über eine Brücke, von der wir schon mal einen Blick auf den Fier werfen können. Wirkt eigentlich nicht so, als könne er viel erodieren.  ;)

 

Über einen schattigen Weg durch den Bois du Poète kommen wir zum Eingang. Dort gibt es einen kleinen Shop und eine Bar mit Terrasse. Wir löhnen 12 Euro, bekommen ein Faltblatt in deutsch und betreten den Brettersteg. Schon bald wird es eng und teilweise duster.

   

 

Schwer zu erkennen, doch schon 1889 gab es Leute, die Felsen bekritzelten.  ;)

Das Flüsschen schaut harmlos genug aus, doch bei starken Regen kann er in dieser engen Schlucht ziemlich ansteigen. Es gibt eine Skala, wie weit verschiedene Hochwasser gereicht haben. An manchen Felsen können wir noch hängen gebliebenes Geäst vom letzten sehen.

 

Das Ende der Skala ist noch etliche Meter weiter höher.

 

Der Weg durch die Kluft ist spannend, aber nicht allzu lang. Schon bald haben wir den Ausgang erreicht. Dahinter führt der Pfad weiter zum so genannten "La Mer des Rochers" (Felsenmeer). Das ist durchaus interessant, denn hier hat der Fier statt einer Schlucht Furchen in verschiedenste Felsblöcke gefressen und quasi ein kleines Labyrinth geschaffen.

 

 

Hinter dem Felsenmeer hat der Fier wieder einen normalen Lauf.



Es gibt hier ein paar Sitzbänke für eine Schorlen-Pause und einige Erklärungstafeln. Natürlich braucht so eine Klamm auch eine Sage  ;) Meine Französischkenntnisse fußen hauptsächlich auf meinem gelernten Latein. Ich hoffe, das wesentliche der Geschichte richtig verstanden zu haben; eine Übersetzung gab es vor Ort leider nicht.

Es war einmal, vor langer Zeit, da lebte in dem Schloss oberhalb der Schlucht eine schöne, junge Dame namens Diane. Sie war verheiratet mit dem reichen und mächtigen Grafen von Montrottier, der sie ziemlich vernachlässigte. So wandelte Diane oft mit ihrem treuen Pagen, der heimlich verliebt in sie war,  durch den Bois du Poète. Dort traf sie eines Tages einen gutaussehenden Ritter, den Grafen von Pontverre, ein Rivale ihres Gatten. Wie es halt so kommt, begann Diane eine Affaire mit ihm, was schließlich vom Pagen entdeckt wurde. Gebrochenen Herzens und wütend verriet er sie an ihren Gatten. Der Graf von Montrottier ersann eine Falle, das Liebespaar inflagranti zu ertappen. Als der Graf von Pontverre entdeckt wurde, floh er. Der Page wollte ihn nicht entkommen lassen und hängte sich an den Schweif des Pferdes. Als der Graf die schmale Schlucht übersprang, hieb er mit seinem Schwert den Schwanz des Pferdes ab. Der Page fiel in die Klamm und starb. Feen schufen ihm ein Grab im Felsenmeer.  Von Zeit zu Zeit in klaren Sommernächten kann man in der Schlucht,  den jungen Pagen seine verlorene Liebe beklagen hören. Diane wurde von ihrem Ehemann in eine Zelle im Kerker gesperrt, wo sie die Tage bis zu ihrem Tod zählte. Ihre Markierungen an der Wand sollen dort bis heute zu sehen sein. 

Wir hören auch ein "Klagen", das kommt aber eher vom Tröten der Eisenbahn, die hier auch verkehrt.  ^-^

Auf gleichem Weg spazieren wir  zurück. Das ergibt noch ein paar andere Ansichten, zum Beispiel die Bogen einer Brücke, über die wir gefahren sein müssen. Nur die angekündigten Felsgesichter kann ich trotz - schwacher- Markierungen einfach nicht entdecken  ::)

 

 

Die Bar am Eingang schaut nett aus, genau wie das Bistro an der Brücke beim Parkplatz. Doch für eine Kaffeepause ist es noch etwas früh.

Tatsächlich gibt es das in der Sage erwähnte Château Montrottier. Auf dem Rückweg stoppen wir kurz für eine Ansicht darauf, verzichten aber auf eine Besichtigung.



Auf der anderen Seite der Schlucht soll es auch eine Ruine Château de Pontverre geben.

Wegen des Staus auf der Straße Annecy - Albertville möchte Kersten gern über das Ostufer zurück fahren. Ich stimme zu, wenn wir dabei noch eine Pause einlegen. (Popo entspannen  ;) ) Zurück am See hat es sich ziemlich bewölkt, Richtung Süden sieht es auch nach Gewitterwolken aus. Das hält die Leute aber nicht ab, an den Strand zu gehen.

Wir halten am Plage de la Brune bei Veyrier-du-Lac, ein "Wiesenstrand". Dort gibt es auch ein Lokal, in dem wir  - nein, kein Eis -  Waffeln essen. Ich probiere dazu endlich mal dieses grüne Getränk "Sirop de Menthe".  Wirklich weniger süß als befürchtet  8)  Bilder habe ich hier leider keine gemacht.

Wegen des drohenden Gewitters fahren wir relativ schnell weiter und umrunden den See damit ein 3. Mal. Letztlich bleibt es aber trocken.

Kersten hat noch einen wichtigen Termin  ;)


Tatsächlich kann er - und ein weiterer Fan - in der Bar des Campingplatzes das EM- Spiel schauen. Ich vertreibe mir die Zeit mit Lesen in der netten Gartenanlage beim Pool. Nach dem Sieg - hurra! - essen wir dort Pizza.


Heutige Strecke:

Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #18 am: 28. Juli 2024, 01:06:57 »
20. Juni  Fahrt in die Alpes-de-Haute-Provence

Morgens ist es ziemlich bewölkt, aber immer noch warm. Ich bin mir nicht sicher, ob es nachts geregnet hat.

Wir könnten hier am Lac d’Annecy noch mehr unternehmen, z. B. in die umliegenden Berge fahren. Doch das Wetter ist nicht unbedingt danach und darum ziehen wir weiter in den Süden. Auf uns bekannter Strecke fahren wir bis Albertville und da auf die Autobahn nach Grenoble.  Dort verfahren wir uns kurz, bis wir auf die -  nicht durchgängige -  A51 treffen. Irgendwann geht es per Landstraße weiter nach Sisteron. Eine bestimmt nette Bergstraße, doch leider regnet es nun.  :(

Ab Sisteron gäbe es wieder die Autobahn A51, doch wir nehmen stattdessen die N85. Von der biegen wir schließlich ab Richtung Riez und dem Camping Rose de Provence .

Ab dort erspähen wir tatsächlich erste blühende Lavendelfelder  ;D  und welche mit Pflanzen, die ich für Lupinen halte.

Wir bekommen einen netten Stellplatz, der sogar Süden hat.  ;)  Mittlerweile hat es auch aufgehört zu regnen.

Unterwegs auf Anzeigen an der Autobahn wurde immer auf schlechte Luftqualität hingewiesen, was wir erstmal nicht verstanden haben. Später nach dem Trocknen hier sehen wir allerdings den Grund. Das WoMo sieht pottendreckig aus. :P  Da war wohl reichlich Saharastaub in  der Luft.

Heutige Etappe:

Liebe Grüße
Susan

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #19 am: 28. Juli 2024, 09:49:35 »
Die Gorge du Fier hat Josef schon mal notiert für die nächste Frankreichreise  :thumb:
die scheint noch tiefer zu sein als die Partnachklamm, sehr beeindruckend! Wir haben für Oktober noch eine Woche Urlaub geplant und wissen noch gar nicht wohin, das werden wir aush erst kurz vorher je ach Wettervorhersage entscheiden. Vielleicht wird es ja Frankreich  :)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #20 am: 29. Juli 2024, 17:59:10 »
Die Schlucht gefällt mir auch gut, es war sicherlich auch einigermassen kühl zwischen den Felsen und nah am Wasser. Immer wieder beeindruckend was Wasser so alles formen kann.

Am nächsten Tag hattet ihr ja eine ordentliche Strecke zurückzulegen. Nun bin ich gespannt was ihr in der Provence unternommen habt.


LG Christina

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #21 am: 30. Juli 2024, 18:40:15 »
In der Partnachklamm waren wir noch nicht, keine Ahnung wie die zu vergleichen sind. Im Vergleich zu einigen anderen Klammen, in denen wir waren, kam uns nur der Weg recht kurz vor.  Egal, Klamm geht bei uns immer   ;)

21. Juni  Grand Canyon du Verdon

Der Himmel zeigt sich bedeckt, auch mit einigen finsteren Wolken; doch das Wetter soll sich bessern im Laufe des Tages. Immerhin ist es warm genug, um draußen zu frühstücken.

Wir sind ja wegen der Lavendelfelder hierher gekommen. In Anbetracht der Wettervorhersage und des bevorstehenden Wochenendes schauen wir uns heute jedoch erst ein anderes Ziel an. 

Also los geht’s mit dem Roller! Dummerweise kommen wir an der Gendarmerie vorbei, aus der just in dem Moment drei  C:-) herauskommen. Prompt werden wir gestoppt. In Frankreich kann man in Shorts, Hemdchen und Flipflops Motorrad fahren, aber nicht ohne Handschuhe ! (und Helm)  Zugegeben: ich hatte schon mal von der Pflicht gelesen, doch das nicht wirklich ernst genommen.
Glücklicherweise habe ich wegen der Ziele um den Mont Blanc in letzter Minute noch Handschuhe eingepackt.  Kersten muss zu Fuß zurück zum Camping und sie holen. Das sind natürlich keine speziellen für Motorrad. Immerhin waren sie den Schein.  :floet:   
 
Nach einer Viertelstunde kann es weitergehen; Richtung Osten und leider auch Richtung Dunkelwolken. Wir müssen tanken und können uns dort unterstellen, als ein heftiger, zum Glück nur kurzer Schauer nieder geht.  Unser Ziel ist der Lac de Sainte-Creux, ein Stausee des Verdon.
Der Fluss entspringt in den französischen Alpen und mündet nach 170 km in die Durance. Dabei durchfließt er Kalkmassive aus der Jurazeit und schuf eine 21 km lange und bis zu 700 m tiefe Schlucht. Sie zählt zu den größten Europas, daher der Spitzname Grand Canyon.  Von der Pont du Galetas können wir einen Blick auf den Canyonschlund werfen.



Einen Teil der Schlucht – rund 2 km - kann man vom Wasser aus erkunden. Normalerweise würden wir das per Kayak tun, doch dafür ist uns das Wetter heute zu ungewiss. Tretboot fahren ist Kersten zu mühsam, also wird es eines der Elektroboote von Base de l‘ Etoile für 40 Euro die Stunde. Das nächste wird erst in etwa 40 Minuten frei, wir würden aufgerufen.
Die Wartezeit vertreiben wir uns mit einem Kaffee an der Bar. Die Plages hier an der Brücke sind zu steinig zum Verweilen. Ziemlich pünktlich können wir kurz nach 14 Uhr starten, um 15:15 Uhr sollen wir wieder zurück sein. Im Gegensatz zu den Rubba Ducks am Lake Havasu, kommen wir hier nur recht gemächlich voran. Sportliche Tretbootfahrer können uns locker überholen.  8)


Canyon voraus

 



Ein Wegpunkt sollen die Kaskaden Saint Marin sein. Wir sehen zwar Spuren, wo eventuell Wasser die Feldwände hinuntergelaufen ist, aber keinen richtigen Wasserfall. Es muss wohl die letzte Zeit hier wenig geregnet haben  ;)




hier
müsste späteren Recherchen nach die Kaskade sein





Im oberen Ende der Schlucht hängen die Wolken tief und tatsächlich fängt es auch noch an zu tröpfeln. Gut, dass das Boot ein Verdeck hat.

 

Wir sind nicht ganz sicher, ob wir bis ans Ende des schiffbaren Bereichs gekommen sind, doch die erste halbe Stunde ist vorbei und wir kehren um. 



 



Es ist schon beeindruckend zwischen diesen Felswänden umher zu schippern, interessante Felsmuster und Höhlen zu sehen.






Brücke in Sicht

Trotz des suboptimalen Wetters war das eine tolle Tour. Und wer weiß, ob wir am Samstag oder Sonntag (bei Sonnenschein) so spontan ein Boot bekommen hätten. Es gibt wohl auch (für Experten) eine Wildwasserstrecke, jedoch nur dann, wenn an den oberen Stauseen des Verdon Wasser abgelassen wird.

Wir rollern zurück nach Riez, Frisches für die Abendessen kaufen. Ist ja wieder typisch, dass jetzt  :strahl:  So können wir noch nett am Campingplatz relaxen  8)

Heutige Strecke:

 
Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #22 am: 31. Juli 2024, 18:22:22 »
In dem Teil der Provence waren wir nicht. Das sieht toll aus, die grüne Wasserfarbe und die hohen Felswände, auch ohne Wasserfall hat sich das gelohnt.

Vielleicht etwas ärgerlich, dass das Elektroboot so langsam fährt, wenn man nur eine gute Stunden Mietzeit hat und bestimmte Punkte erreichen will.

Handschuhe auf dem Moped, gut, dass du wegen des ursprünglichen Ziels welche dabeihattest, für eine reine Provencetour wäre das im Juni sicher nicht der Fall gewesen. Da hättet ihr dann wahrscheinlich zum Campingplatz zurückschieben müssen und mit dem Womo auf Einkaufstour gehen.  ;D


LG Christina

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #23 am: 31. Juli 2024, 21:12:08 »
Vielleicht etwas ärgerlich, dass das Elektroboot so langsam fährt, wenn man nur eine gute Stunden Mietzeit hat und bestimmte Punkte erreichen will.

Für den schiffbaren Teil des Canyons dürfte eine Stunde schon reichen. Wir haben nur nichts gesehen, was auf den Umkehrpunkt hinweist. Man kann das Boot auch für zwei Stunden mieten, wenn man sich mehr Zeit lassen oder auch den See erkunden will. 

Zitat
Handschuhe auf dem Moped, gut, dass du wegen des ursprünglichen Ziels welche dabeihattest, für eine reine Provencetour wäre das im Juni sicher nicht der Fall gewesen. Da hättet ihr dann wahrscheinlich zum Campingplatz zurückschieben müssen und mit dem Womo auf Einkaufstour gehen.  ;D

Das war schon ein Glücksfall. Noch blöder wäre es gewesen, wenn sie uns mitten auf der Tour erwischt hätten. Da wir ja demnächst wieder nach Frankreich kommen, haben wir uns jetzt ordentliche Motorradhandschuhe zugelegt  8)




22. Juni  Rollertour Valensole Plateau

 :strahl: Gemütliches Frühstück und ein längeres Telefonat, aber dann:

Heute möchte ich endlich reihenweise blühenden Lavendel sehen!

Die Hochebene von Valensole liegt auf etwa 500 m Höhe. In vergangenen Zeiten wurden hier einst hauptsächlich Mandelbäume und Wein angebaut. Davon ist nur wenig übrig. Heute ist die Gegend berühmt für ihre Lavendelfelder. Das trocken warme Klima und die kalkhaltigen Böden eignen sich gut dafür. Es ist auch die Gegend, in der man schon ab Mitte Juni den Lavendel blühen sehen kann.

Wir rollern auf der D6 zum Ort Valensole, auf der Strecke gibt es kaum Gelegenheiten für einen Stopp.  Wir finden nur eine kleine Haltebucht an der Straße, grad genug Platz für uns. 




andere Straßenseite



Im Ort wechseln wir auf die D8 und da ist es schon vielversprechender. Links kommt bald ein großes Lavendelfeld, mit einer Staubpiste, auf der man gut parken kann.  Und gleich folgen so typische Ansichten  8)




Blick nach Westen





Auch wenn es auf den Bildern so ausschaut, wir waren nicht allein dort   ;) Es schienen mehrere geführte Kleinbustouren mit Asiaten unterwegs zu sein. Ihre Bemühungen für ein möglichst künstlerisches Insta-Foto finde ich immer wieder amüsant. Viele Ideen ähneln sich da und es gibt  (nicht nur ) in Asien wahrscheinlich hunderte Bilder "Dame mit Sonnenhut im Lavendelfeld"  ^-^
Meinen habe ich vergessen  ;)

Die Aussichten im weiteren Straßenverlauf ähneln sich. Etwa fünf Minuten weiter



Teilweise wachsen auch andere Blumen oder Gräser zwischen den Lavendel. Außer Lavendel sehen wir auch noch Getreidefelder, das soll eine besondere, nur hier angebaute  Art sein. Auch ein Hain Mandelbäumchen ist übrig geblieben.





An einer Stelle fahren wir einen Feldweg weiter, denn es gibt dort einen Baum, für gern genutzte Fotomotive  8)







Habe ich schon erwähnt, wie gut es hier duftet? Lavendelig, aber nicht so arg intensiv wie manche Seifen oder Duftsäckchen. Es schwirren sehr viele Bienen um die Pflanzen.  Das Valensole Plateau ist auch berühmt für seinen Lavendelhonig.

Zweimal halten wir noch an. Punkt 1




etwas näher

Punkt 2: neben den violett-blauen Lavendelfeldern sind mir noch welche mit rosafarbenen Pflanzen aufgefallen. Die dufteten ebenfalls, doch so ganz konnte ich den nicht zuordnen. Ich hatte Lupinen vermutet, doch nach einem Vergleichsfoto von Silv konnte das nicht sein  :gruebel: 



Später habe ich dann in einer Broschüre die Auflösung gefunden


Muskateller Salbei
Auch die Pflanze bzw. deren Öl wird als Duftstoff genutzt.

Den Rest der Strecke genießen wir die Lavendel- und Salbeifelder Ansichten vom Roller aus. Wir stoßen auf unsere Anreiseroute und kommen so grad rechtzeitig zur Kaffeezeit wieder am Campingplatz an.

Danach lockt der Liegestuhl bzw. der Fernseher (EM) mehr als sich Riez anzuschauen.
 :floet:

Die Strecke



Da wir ebenfalls am Wochenende Besuch erwarten,  geht es erst Montag weiter.
Liebe Grüße
Susan

Silv

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #24 am: 01. August 2024, 13:05:22 »
Jetzt auch hier auf dem Laufenden  ^-^

Klammen gehen bei mir auch immer!

Die Lavendelfelder in Frankreich sind wohl wie die Tulpenfelder in Holland. Das sieht sehr schön aus. Ich finde den Duft von Lavendel an der Pflanze eigentlich ganz schön, schlimm finde ich ihn nur, wenn er in Seifen o.Ä. ist.
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #25 am: 01. August 2024, 18:03:30 »
Das sieht schon sehr toll aus mit den Lavendelfeldern, dazu noch die Berge im Hintergrund, ein paar weiße Wolken und der Baum, gefällt mir sehr gut.

Ich werde mich mit deinen Fotos und dem Lavendel in meinem Garten begnügen müssen, denn im Juni ist es mir dort zu heiß und zu voll. Im Mai damals haben wir aber immerhin sehr schöne Mohnblumenfelder gesehen, leider lagen die fast immer an Strassen ohne Haltemöglichkeiten.


LG Christina

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #26 am: 02. August 2024, 16:20:27 »
also Baum in Lavendelfeld finde ich viel schöner als Dame mit Hut in Lavendelfeld  ;D
wir waren ja schon oft in Frankreich aber diese riesigen blühenden Felder haben wir noch nicht gesehen, das muss ich irgendwann nachholen! Den Duft versuche ich mir vorzustellen  ^-^
wir hatten einmal in einem Sternerestaurant in Frankreich im tiefsten Land ein Kartoffelgratin mit Lavendel, du kannst dir nicht vorstellen wie gut das geschmeckt hat! Habt ihr vielleicht Lavendeleis entdeckt? das müßte es doch eigentlich auch geben...
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #27 am: 04. August 2024, 15:46:18 »
Hallo Susan,

die Elektroboote sind sowas von langsam und deshalb dauerte es etwas :zwinker:, bis ich endlich bei den Lavendelfeldern angekommen bin.

Lavendel und Salbei - schön, dass man die Heilpflanzen riechen konnte. Ich dachte, der Duft verfliegt auf so großen Flächen und riecht nur in den Duftsäckchen.

Gorges gehen immer :thumb:.

Das waren zwei schöne Tage :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #28 am: 06. August 2024, 22:47:57 »
Vielleicht liegt es ja an der Größe der Felder, dass der in der Luft liegende Lavendelduft dezenter ist als in den Säckchen. Allerdings haben wir später noch gelernt, dass man schon darauf achten sollte bei den angebotenen Ölen, Säckchen, Seifen usw wirklich natürlicher Lavendel drin ist und keine künstlichen Duftstoffe.

Lavendeleis haben wir gesehen, aber leider nicht geschafft zu probieren. Dafür Lavendelcocktail  ;) Nach dem Geschmack kann ich es mir durchaus auch im Kartoffelgratin vorstellen.

Knuffig war es teilweise schon so Ende Juni, der Lavendeltourismus hielt sich aber noch in Grenzen. 
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #29 am: 07. August 2024, 14:16:21 »
23. Juni  Canyon Ausblicke & Moustiers Sainte Marie

Bestes Wetter für ein gemütliches Sonntagsfrühstück.  Nur die Wetterapp stört mit Meldungen: Unwetter in der Schweiz, Zermatt abgeschnitten…  :o
Das war es dann mit unserer Alpentour.  Wir schauen nach weiteren Zielen und Campingplätzen in der Provence. Da es nun langsam mit Ferien losgeht, reservieren wir auch gleich die nächsten acht Tage.

Bereit für einen Ausflug? Es geht wieder Richtung Gorges du Verdon. Diesmal wollen wir uns das Ganze von oben anschauen. Bei einem ersten Aussichtspunkt sehen wir noch keinen Canyon, sondern den Stausee



Rechts im Bild der Bootsverleih. Der Anleger sieht leer aus, da gäbe es heute wohl so spontan keines zu leihen.

Auch beim zweiten Stopp mehr See als Canyon, unten im Bild die Galetas Brücke



Bei einer kleinen Haltebucht dann das erste Mal Fluss und Schlucht mit einiges an Bäumen davor. Kurz danach ein größerer Parkplatz mit ähnlicher Aussicht, etwas mehr vom Verdon.

 

Dann kommt erstmal eine Weile nichts mit Ausblicken; entweder kein Platz zum Halten oder ein Parkplatz ohne Aussicht und ohne Beschreibung, ob der Weg daneben zu einer führen würde. Ich kann nicht mehr genau nachvollziehen, wo wir dann für eien tieferen Einblick in die Schlucht angehalten haben.





Es gibt auch Wanderwege im und am Canyon. Die meisten sind aber ziemlich lang und anstrengend, also Tagestouren; z.B. der Sentier du Bastidon oder der Sentier Martel.

Eigentlich dürfte es nicht mehr weit zur Route des Crêtes sein, einer Nebenstrecke mit einigen Aussichtspunkten. Doch Kersten hat Befürchtungen, dass der Sprit dafür nicht reicht. Uns zwei den Berg hochzuwuchten hat wohl einiges gebraucht  ::)

Okay, dann geht es eben weiter zum nächsten Ziel. 


Moustiers Sainte Marie

dem 635 m hoch gelegene Bergdorf, das auch die Plakette Les plus beau Villages  (schönste Dörfer) tragen darf. Auf jeden Fall ist es heute sehr gut besucht. Wir parken relativ weit unten und spazieren dann auf einem Fußweg Richtung historisches Zentrum.



Heraus kommen wir am oberen großen Parkplatz, der voll belegt ist, ebenso die Straßenränder.  Polizisten schicken die Autos wieder zurück zum unteren Parkplatz, von dem eine Bimmelbahn in den Ort fährt.
Hier befindet sich die kleine Kapelle Sainte Anne aus dem 16. Jahrhundert. Ins Innere können wir leider nur durch die Holzpfosten spähen.

 

Wir spazieren am Parkplatz vorbei Richtung Dorf. Wer ganz, ganz scharfe Adleraugen hat, kann da eine Besonderheit von Moustiers entdecken.



Zwischen den steilen Felswänden, die das Dorf abschirmen, schwebt ein goldener Stern.  Der Ursprung bleibt ein Geheimnis, doch gibt es verschiedene Legenden dazu. So zum Beispiel die vom  Schwur des Kreuzritter Blacas als er in Gefangenschaft geraten ist. Sollte er jemals in sein Dorf zurückkehren, würde er dort zu Ehren der Jungfrau Maria einen Stern und seine Kette aufhängen.
Egal wo der Stern auch her kam, er wurde immer mal wieder erneuert. Heute ist die Kette 227 Meter lang und der mit Feingold beschichtete Stern hat einen Durchmesser von 1,25 Metern.
Meine Nahaufnahmen sind nichts geworden und wir waren zu faul den Weg da hinauf zu nehmen, da verweise ich mal das Bild der Ortswebsite   

Wir stoßen dann auch gleich auf einen weiteren Wanderweg und zwar den zur Kapelle Notre Dame de Beauvoir. Die befindet sich auf einem Felsplateau oberhalb des Dorfes, wo schon im 5. Jahrhundert ein Marienschrein gestanden haben soll.

 

232 Stufen sind es bis oben, das ist Kerstens Knie zu viel. Ich steige zumindest ein Stück des Weges hinauf. Da habe ich auch einen schönen Blick auf das Dorf und die Pfarrkirche.



Man hat hier Spuren steinzeitlicher Siedlungen gefunden, aber bisher nichts aus der Antike. Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert war Moustiers ein Zentrum der Fayence-Herstellung (kunsthandwerkliche Keramik). Als dann anderes Geschirrdesign modern wurde, starben die Werkstätten aus. Heute gibt es wieder einige Ateliers hier, die Fayencen herstellen. Es gibt auch ein Museum dazu, dass wir aber nicht besucht haben. 

Wir bummeln durch die Gassen, die gesäumt sind von vielen Lädchen und Restaurationen.







Schön fand ich, dass die Wandbrunnen so nett bepflanzt sind.

 

Moustiers liegt im Quellgebiet mehrerer Bergbäche, einer davon plätschert in Kaskaden mitten durch den Ort.

 

 



Langsam wird es Zeit für eine Erfrischung  ;)



Heute scheint es hier auch ein Fest zu geben. Es sind einige Marktbuden aufgebaut und auf dem Kirchplatz gibt es Vorführungen, die sich irgendwie historisch anhören.





Leider zieht sich der Himmel immer mehr zu und auch noch mit Dusterwolken. Da sehen wir mal zu, dass wir trocken wieder zum Campingplatz kommen. Es tröpfelt dann tatsächlich mal kurz, doch das meiste regnet sich wohl woanders ab.

Obwohl wir hier Fernsehempfang haben, geht Kersten dann abends zur Campingplatzbar, um das EM-Spiel Deutschland-Schweiz zu gucken. Mir recht, kann ich in Ruhe lesen. Kurz schaue ich auch mal  an der Bar vorbei und versüße mir das mit einem Lavendel Cocktail


lecker erfrischend


Heutige Strecke

Liebe Grüße
Susan