Tag 6: SouthamptonHeute war es so weit, denn wir würden zum ersten Mal auf Kreuzfahrt gehen
.
Beeilen mussten wir uns nicht, denn die Boardingzeit war zwischen 12 – 13 Uhr. Ich war dennoch wie immer früh wach und schaute um 7 Uhr gespannt aus dem Fenster. Genau in diesem Moment lief die MSC Euribia pünktlich ein
und dockte an.
Dahinter stand noch ein zweites schwimmendes Hochhaus, die MSC Virtuosa.
Da die Fenster schmutzig waren, putzte ich sie zwecks klarer Sicht
und damit ich nicht auf irgendeiner Scammer-Plattform als heiratswillige, amerikanische Millionärin mit Putzfimmel vermarktet werde
, ziert jetzt die Photoshop-Blume mein Gesicht
.
Nach der Aktion gingen wir erst einmal gemütlich frühstücken. Danach gingen wir raus, denn der Nebel verzog sich so langsam.
Um 11 Uhr checkten wir aus und machten uns auf den kurzen Weg durchs Gate 8
zum City Cruise Terminal.
Da wir die MSC-Gepäckanhänger schon dran hatten, wurden uns die Koffer gleich abgenommen und wir durften nach der Sicherheitskontrolle sofort einchecken.
Wir sollten gleich zu unserer Kabine im 13. Stock gehen, denn dort an der Türklinke befinden sich die Bordkarten, die für alle Aktivitäten notwendig sind.
Die Balkonkabine war schon fertig und ich machte schnell ein paar Bilder.
Danach gingen wir zwei Stockwerke nach oben zum Büffet und die Bordkarten hatten ihren ersten Einsatz. Fast der ganze 15. Stock besteht aus dem Marketplace Büffetrestaurant mit eigener Mozzarellaproduktion. Täglich werden hier 300 kg Frischkäse hergestellt.
Ansonsten wechseln sich die einzelnen Stationen immer wieder ab.
Das Fotografieren war hier nicht einfach, denn es wuselten viele hungrige Passagiere herum. In den Folgetagen besuchten wir das Selbstbedienungsrestaurant nur noch zum Frühstück.
Wir setzten uns mit unserem Salat an den Tisch und drückten auf den Knopf. Getränke werden nach Wunsch an den Tisch gebracht.
Ich hatte bei der Buchung die Kategorie Fantastica gewählt. Das bedeutet, dass das Getränkepaket EASY inklusive ist. Dazu gehören unbegrenzt alle Softdrinks, 500 ml Wasserflaschen, Kaffee, Tee, Hausweine, Cocktails … . Dazu später aber noch mehr. Die Bordkarten werden bei der Bestellung mittels Tablet gescannt.
Nach dem Snack gingen wir zur Lobby in den 6. Stock hinunter. Dort wurden wir herzlich begrüßt und die Dame zeigte uns gleich, wie wir mittels Displays für den Abend Theaterplätze reservieren können (das Bild machte ich ein paar Tage später).
Somit hatten wir für die erste Abendvorführung im Delphi Theater um 19:00 Uhr schon Plätze.
Als nächstes machten wir es uns an einer der vielen Bars bequem.
Die Gäste kamen so langsam an Bord und wir hatten noch einen freien Blick auf die glitzernden Treppen mit den Svarovski-Steinen. Das würde sich die Tage ändern, wenn sich sämtliche Mädels darauf ablichten lassen.
Auf dem Schiff gibt es bestimmt 50 Fotografen, die teure Andenken knipsen wollen. Wir lehnten immer dankend ab.
Eine weitere Besonderheit ist die
LED-Decke, die an die Freemont Street Experience in Las Vegas erinnert.
Irgendwie befanden wir uns in einer anderen, künstlichen, aber durchaus reizvollen Welt und hatten noch viel zu erkunden.
Zwischendurch machten wir uns auf den Weg zur Kabine. Nachdem wir endlich das Treppenhaus gefunden hatten, verzichteten wir meistens auf die verspiegelten Lifte, bei denen man schon außen die Stockwerksnummer antippen konnte. Mein Koffer stand schon vor der Türe, der von Heiko war noch unterwegs.
An dem Nachmittag erkundeten wir das Schiff weiter. Näheres dazu werde ich am Seetag posten, denn sonst sprengt das jetzt den Rahmen.
Wir machten uns auf den Weg in eine der vielen Bars. Zwecks Orientierung, was in unserem Getränkepaket inklusive ist, brachte man uns die Karte.
Bei der Auswahl braucht es keine Drinks mit Zuzahlung. Wir bestellten uns vorwiegend Strawberry Daiquiri oder Tequila Sunrise. Auf dem Bild ist beides.
Der Nachmittag war sehr kurzweilig und die Reizüberflutung wurde langsam groß.
Heiko's Koffer war noch nicht eintroffen. Aus diesem Grund zogen wir uns vor dem Abendessen nicht um. Die vorgeschlagene Abendgarderobe laut Tagesinformation war ohnehin leger.
Wir konnten an dem Tag die Tischzeit nicht einhalten, denn die Sicherheitsbelehrung ist für alle Neuzugänge verpflichtend und war um 17:30 Uhr im Theater angesetzt. Danach steuerten wir das Restaurant an.
Bereits bei der Buchung muss man sich für eine frühe oder eine späte Tischzeit entscheiden. Wir wählten die frühe um 17:30 Uhr. Das Restaurant Green Orchid war während der ganzen Kreuzfahrt dasselbe.
Ebenso die Tischnummer. Unsere war die 123 und das ist der 4. Tisch vom Bullauge hergesehen.
Unsere Tischnachbarn waren somit, bis auf den letzten Abend, immer dieselben. Das Ehepaar im Rentenalter stammte aus dem Ruhrgebiet. Der hustende Herr entschuldigte sich gleich bei uns, denn er hatte seit Tagen eine heftige Erkältung und war nachmittags sogar beim Bordarzt. Corona wäre es nicht, meinte er. Statt aber nur wenige seiner Bazillen in Umlauf zu bringen, redete er in einer Tour und nur durch Hustenanfälle unterbrochen, auf Heiko ein. Wir beide dachten dasselbe: Das kann heiter werden
.
Der überaus freundliche Kellner aus Bali (das meiste Personal stammte übrigens aus Indonesien) fragte, welchen Wein wir wünschen. Wir entschieden uns für einen Rosé und eine Flasche Wasser. Das Glas wurde immer wieder aufgefüllt und ich legte schnell meine Hand darüber, da ich selten Alkohol trinke.
Bilder vom Abendessen habe ich am ersten Abend nicht gemacht. Wir hatten einen Salat als Vorspeise und als Hauptspeise einen leckeren Lachs. Zum Dessert wählte ich eine Mousse und Heiko einen Eisbecher. Man könnte auch mehrere Gerichte bestellen, so unser Tischnachbar, der die ganzen Tage sämtliche Leckereien verschmähte und sich immer nur Pasta mit Tomatensauce bestellte. Wir waren schon am ersten Abend mit der Qualität und der Darreichung des Menüs sehr zufrieden.
Nach dem Abendessen wurde es Zeit um 19 Uhr für das Delphi-Theater, das über 700 Personen fasst.
Zum Thema Generation Rock sorgte das 14 Personen-Ensemble inkl. vier ausgezeichneten Sängern mit Songs von AC/DC, The Rolling Stones, Kiss, Queen etc 30 Minuten lang für eine hochwertige Show samt Tanzeinlagen. Jeden Abend werden drei Shows geboten und dabei geben die Darsteller alles.
Auf dem Weg zurück in die Kabine sahen wir Heikos Koffer einsam im langen Flur stehen. Er rollte den Koffer kurzerhand selbst zum Zimmer.
Pünktlich um 20 Uhr legte die Euribia ab.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Carousel Bar, wo die bordeigene Big Band um 21 Uhr ihr Swing-Repertoire zum Besten gab.
Der Wind hatte anscheinend zugelegt, denn im Bad schaukelten die Handtücher ganz leicht. Selbst bei Windstärke 7 pflügt das Schiff kaum merklich durchs Wasser. Einzig an der leichten Bewegung der Gardinen und dem Geklapper der Metallteile an den Schranktüren war der Seegang auszumachen.
So ging unser erster, spannender Tag an Bord zu Ende.
Wetter: Überwiegend bewölkt bei 8 -11°C
Übernachtung: MSC Euribia