Tag 2: Von Southampton nach ShanklinWir wären nicht wir
, wenn wir diese Reise nicht ausgedehnt hätten. Um genügend Zeit vor dem Entern
des Schiffes zu haben, reisten wir fünf Tage früher an und die mussten verplant werden.
Bei der Recherche nach Zielen schaute ich mir die Südküste Großbritanniens auf der Karte an. Mein Blick fiel auf die Isle of Wight, einer vorgelagerten Insel, die gar nicht so klein schien. Mein Interesse war geweckt und ich pickte mir aus dem Internet sämtliche Informationen heraus.
Nach einem für Kettenhotels typischen Frühstück checkten wir aus und rollten unsere Koffer zum 15 Minuten entfernten RedJet-Terminal.
Die Tickets hatte ich online gekauft und pro Person für die Hin- und Rückfahrt 18,20 £ bezahlt. Beim RedJet handelt es sich um einen schnellen Großraum-Katamaran, der nur knapp 30 Minuten für die Überfahrt benötigt.
Im Ort Cowes gingen wir an Land und mussten noch ca. 200 m bis zur Bushaltestelle gehen. Die Isle of Wight verfügt nicht nur über ein gutes, sondern auch verzweigtes Busnetz. Die Bustickets besorgten wir uns im Vorfeld über die App von
Southern Vectis . Wir kauften uns den 7-Tage-Pass, da er günstiger als der 5-Tages-Pass war.
Der Bus (Linie 1) stand schon bereit und wir hielten unsere QR-Codes der App unter das Lesegerät.
Wir fuhren bis Newport, das ist ungefähr in der Mitte der Insel und die Hauptstadt mit ca. 24000 Einwohnern. Hier am Busbahnhof stiegen wir in den Bus der Linie 3, die nach Shanklin führt.
Kaum zu glauben, doch von Cowes nach Shanklin (knapp 15 Meilen) dauerte es mit den ganzen Haltestellen unterwegs 1,5 Stunden. Wir waren überrascht, wie groß die Insel ist.
Am Busbahnhof in Shanklin angekommen, mussten wir uns erst orientieren und hatten dann noch 10 Minuten zu Fuß bis zu unserer Unterkunft The Avenue.
Das am besten bewertete B & B hatte ich über Booking.com reserviert und im Vorfeld mit Simon, dem Besitzer mehrmals gechattet. Er wusste, dass wir zwischen 11 – 12 Uhr vormittags eintreffen und erwartete uns bereits mit seinem Sohn Jonathan. Beide zusammen führen die Unterkunft überaus gastfreundlich. Wir wurden in den Wintergarten gebeten und Simon servierte uns Tee. Währenddessen informierte uns Jonathan über die Unterkunft, fragte nach Unverträglichkeiten, Frühstücksvorlieben und erzählte einiges über den Ort Shanklin. Danach zeigte er uns das geräumige Zimmer in der oberen Etage, von dem wir gleich begeistert waren.
Wir stellten unsere Koffer ab und machten uns auf den Weg, um das beschauliche Shanklin, das immerhin über 8000 Einwohner hat, zu erkunden. Jonathan erklärte uns noch, wie wir am besten zum Strand kommen.
Nach 20 Minuten zu Fuß erreichten wir die Strandpromenade mit Minigolfplatz.
Entlang der Strandpromenade gibt es viele Shops und Restaurants. Der Strand selbst hatte nach den letzten Stürmen sehr gelitten.
Am Ende der Promenade ist das Fisherman’s Cottage Inn. Im urigen Restaurant bestellten wir uns ein leckeres Fischfilet zum Essen.
Gesättigt machten wir uns zur nächsten Attraktion des Orts auf, dem Shanklin Chine.
Chine bedeutet Schlucht und der Eingang befindet sich nur ein paar Meter vom Restaurant entfernt. Den Eintritt hatte ich vergünstigt mit den Fährtickets für 7,23 £/Person gekauft. Am Eingang sollten wir zwecks Übersicht die App herunterladen, doch in der Schlucht war das Netz grottenschlecht. Letztendlich bekamen wir eine Karte in Papierform, aber verlaufen kann man sich dort ohnehin nicht.
Der T-Rex mit dem Namen Jock
schaute etwas grimmig und bewachte sein Ei.
Schließlich wurde hier an der Küste einst eine neue Saurierart entdeckt.
Dieses Cottage mit Café befindet sich am Eingang.
Interessant war dieser Riesenrhabarber. Gunnera Manicata, das Mammutblatt, wird bis zu 3 m groß.
Am Ende dieser kleinen Schlucht sind noch zwei Wasserfälle.
Der Ausgang bzw. obere Eingang vom Shanklin Chine befindet sich in der Altstadt mit ihren strohgedeckten Häusern. Leider wurden dort gerade Leitungen verlegt und die Straße war aufgerissen.
Shops und Restaurants gab es auch hier einige.
Wir gingen oberhalb der Strandpromenade zurück.
Der Lift vereinfacht den Höhenunterschied.
In der Ferne die weißen Klippen der Insel.
Wir hatten noch nicht genug und stiegen an der nächsten Bushaltestelle in die Linie 3. In Sandown stiegen wir in der Nähe vom Pier aus.
Hier wurden alte Radzierblenden nicht weggeworfen, sondern kunstvoll aufgepeppt.
Von Sandown bis hinter Yaverland gibt es einen langen Strandabschnitt (2,8 Meilen) zu den Kreidefelsen.
Entlang der sogenannten Jurassic-Küste wurden immer mal wieder Dinosaurierknochen gefunden.
Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und wir drehten so manchen Stein in der Nähe der bunten Felsen um. Fündig wurden wir jedoch nicht.
Da wir am späten Nachmittag schon etliche Kilometer unterwegs waren, wanderten wir nicht ganz bis zu den Kreidefelsen und drehten um.
Zurück in Shanklin kauften wir beim Coop an der Bushaltestelle Brötchen, Putenschinken und Cole Slaw zum Abendbrot ein. Jonathan sagte uns beim Einchecken, dass essen auf dem Zimmer nicht erwünscht ist. Er stellte uns Teller, Besteck und Servietten zur Verfügung und wir durften im Wintergarten zu Abend essen. Die Getränke dazu holten wir uns von der gut sortierten Bar auf Vertrauensbasis. Man schreibt einfach die Zimmernummer und die Getränke auf einen Zettel.
Es lag auf jeden Fall an der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der beiden Herren, dass wir uns in ihrem Haus sofort wohlfühlten.
Wetter: Anfangs Wolken, später mehr Sonne bei 18°C
Übernachtung: The Avenue, Shanklin