Leute es tut mir leid dass es so zäh vorwärts geht mit dem Bericht. Leider habe ich echte Probleme mit meiner blöden Bandscheibe und war letzte Woche hauptsächlich mit Arztbesuchen beschäftigt und muss mir überlegen wie ich mit der Therapie weitermache (ob ich mich operieren lasse), da hat mir sowohl die Zeit als auch die Musse für den Bericht gefehlt.
Ich stelle jetzt mal eine halben Tag ein, es sind so viele Fotos, da werde ich sonst mit dem Tag so schnell nicht fertig
7. Tag Freitag 12. April 2024 erster Teil heute Nacht hat mich um 4 Uhr ein laut tutender Zug aus dem Bett geworfen (wir hatten das Fenster aufgelassen da es abends so warm war, jetzt war es eher zu kalt, es kühlt hier nachts doch stark ab) zum Glück bin ich wieder eingeschlafen. Unser Hotel war nicht weit weg von den Gleisen aber das hört man bestimmt überall. Auch so etwas das ich mir in Deutschland nicht vorstellen kann...
Um kurz nach 7 sind wir zum Frühstück gegangen, wieder zu dem Mexikaner. Draußen ging gerade die Sonne auf, was für ein herrlicher Anblick
10 Minuten später war alles vorbei, das haben wir perfekt erwischt
früh morgens war in dem Laden noch nichts los, da konnte ich auch fotografieren
Mein Frühstück "huevas rancheros" hatte eine essigsaure Soße die mir nicht geschmeckt hat, das bestelle ich nicht mehr
am Rückweg zum Hotel haben wir noch mal Fotos gemacht
statt Buchstabensuppe Buchstabensteine vor Carmens Boutique Hotel
die Trödelhändler sind hier noch abgefuckter als üblich
es gibt aber auch sehr edle, schöne Anblicke
das Wohnhaus von gestern, heute schlafen alle noch
danach haben wir unser Zeug zusammengepackt, heute geht es endlich Richtung Big Bend und dann bleiben wir auch mal länger als nur eine Nacht in einem Hotel, das ist auf Dauer schon anstrengend, ich bleibe lieber ein paar Tage an einem Ort.
Leider war die Eismaschine defekt und der Zimmernachbar der auch vergeblich versucht hat die Eismaschine zum Laufen zu bringen hat uns erzählt dass bei ihm die Klimaanlage im Zimmer auch nicht funktioniert hat. Beim Auschecken habe ich dann deutlich mein Misfallen zum Ausdruck gebracht dass ich für 200 $ erwarte dass die Gerätschaften im Hotel auch funktionieren, mehr als ein betretenes Schweigen habe ich damit aber nicht geerntet.
Heute war das Ziel der Ort Terlingua vor dem Eingang zum Big Bend Nationalpark. Der Weg dorthin führt durch den Canyon des Rio Grande, das Gelände um diesen Canyon gehört zum Big Bend Ranch State Park. Von Marfa aus fährt man zunächst eine Stunde nach Presidio wo ich ursprünglich die Übernachtung (statt in Marfa) geplant hatte. Ich habe keine Fotos gemacht aber Presidio ist wohl die häßlichste Stadt die ich in USA bisher gesehen habe, eine Mischung aus Industriegebiet und Slum, soviel Abfall und heruntergekommene Häuser habe ich noch nicht gesehen. Wir waren beide entsetzt! Und wir waren beide froh dass wir auf Marfa umgebucht haben, wenn wir auch die misteriösen Lichter gar nicht angeschaut haben waren wir da aber in einer schönen Umgebung.
Im Big Bend Ranch Sate Park gibt es ein paar kurze Wanderungen, das Ticket hatte ich wieder vorgebucht (wenn man nur durchfahren will zum Big Bend NP braucht man kein Ticket, wenn man aber an den Trailheads parken will braucht man ein Permit). Das Besucherzentrum befindet sich im historischen Fort Leaton, dort wurde uns wieder ein Parkschein für die Windschutzscheibe ausgehändigt. Leider war es hier sehr trüb und auch eher kühl.
Das Fort Leaton war kein militärisches Fort sondern ein Handelsstützpunkt und Wohnhaus
es ist ein großer Komplex mit mehreren Innenhöfen
einige Räume sind möbliert
Vor dem Gebäude ist ein kleiner Naturlehrpfad mit den hier typischen Pflanzen, der große Baum ist ein Honey Mesquite
den haben wir sehr häufig gesehen
Ocotillo haben wir zum ersten Mal in der Mojave Wüste gesehen aber nie in der Anzahl wie hier. Im Big Bend Nationalpark stehen da ganze Felder, wunderschön anzuschauen und fast überall in voller Blühte
diese Pflanze kannten wir noch nicht: Candelilla, ihre Stengel sind zum Schutz gegen die Hitze mit einem Wachs überzogen woraus man früher Kerzen hergestellt hat. In den beiden Weltkriegen hat das Militär dieses Wachs zum Imprägnieren der Zelte verwendet. Wie gut dass man in Zeiten der Handyfotografie einfach so alle Schilder fotografieren kann, das hätte ich mir niemals merken können...
den Creosote Bush haben wir in der Mojave Wüste und im Death Valley auch schon gesehen, das wächst im Big Bend NP wie Unkraut überall
es ist sehr schade dass es so trüb war, in der Sonne sehen die Felsen bestimmt viel farbiger aus
hier steht unser Renegade
Auf den Fotos sind die Ocotillos oft kaum zu erkennen, sehr ihr die roten Pünktchen?
Der erste Wanderung war der Hoodoos and Balanced Rock Trail
leider war es jetzt auch noch sehr windig geworden, der Wind ist uns so richtig um die Ohren gepfiffen, das war wirklich unangenehm
hier standen überall Ocotillos rum, wie Unkraut, das war im Park fast in jeder Ecke so. Das hat mich wirklich begeistert. Ich glaube sonst hätten wir nur ein paar Fotos geschossen und wären dann weiter gefahren. Der offizielle Weg ist aber sowieso kaum länger als 1 km, das kann man auch bei schlechtem Wettter gehen.
Blick zurück zum Trailheadparkplatz, eins der weißen Pünktchen in der Bildmitte unten ist unser Auto
hier seht ihr die Hoodos, das sind praktisch alle, mehr sind es nicht und viel mehr gibt es nicht zu sehen. Der Weg führt eigentlich nur an den Felsen vorbei, ein, zwei Leute sind auf den Felsen rumgeklettert, das hätte ich bei besserem Wetter bestimmt auch gemacht, aber heute hätte ich Angst gehabt vom Wind runtergeweht zu werden.
Der Weg führt runter zum Rio Grande. Also grande ist er hier ja nicht
man geht dann eine Weile am sandigen Ufer entlang
dann geht der Weg einen Hügel rauf, dort steht man dann höher als die Hoodos und hat einen schönen Überblick
Blick zurück auf den Parkplatz und die Parkstrasse, wahrscheinlich wollte ich aber eigentlich die Ocotillos fotografieren
Blick nach vorne auf die Hoodos
und nach unten auf den Fluss
unten am Fluss wuchen viele der lila Kakteen und an diese Pflanze mit den grünen Stämmen und Ästen und gelben Blüten konnte ich mich auch noch aus unserem Frühlingsurlaub im Death Valley erinnern
auf einem Schild bei einem anderen Wanderung habe ich später der Namen gefunden: Retama oder Palo Verde, bei Kälte oder Trockenheit wirft sie die Blätter ab, kann dann aber über die grünen Stengel noch Photosynthese betreiben.
Früher hat mich sowas nicht interessiert aber seit ich während Corona jeden Tag spazieren gegangen bin (und meist die gleiche Strecke) und gesehen habe wie sich die Pflanzen um mich rum von Tag zu Tag und Woche zu Woche verändern habe ich einen Blick und Interesse für Pflanzen entwickelt.
Fortsetzung folgt...