Autor Thema: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024  (Gelesen 6260 mal)

Paula

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #30 am: 24. Juni 2024, 21:30:02 »
Ja das war doch ein schöner Tag! Ich glaube in Betlem waren wir damals auch, das kommt mir bekannt vor. Und weil das ja ein kurzer Weg ist waren wir anschließend noch im Meer soweit ich mich erinnere.
Die Hochebene hätte mir auch gefallen, es ist herrlich wenn man so weit in die Landschaft schauen kann.
Und du bist wieder viel gelaufen. Mit beginnenden Blasen würde ich mich vermutlich in einen Liegestuhl legen und das wandern sein lassen  :verlegen:
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #31 am: 25. Juni 2024, 14:56:04 »
Wie nun ab hier weiter? Natürlich möchte ich nicht gleich wieder ins Tal hinabsteigen, sondern die Wanderung ab der Ermita noch verlängern. Der Rother Wanderführer bietet ab hier eine Wanderung auf den Bec de Ferrutx an, aber wieder mal mit dem Hinweis, dass der Weg schlecht markiert und überwachsen ist, darauf habe ich irgendwie keine Lust heute.

Solche schlecht markierten und dazu noch überwucherten Wege sollte man gar nicht erst vorschlagen. Wir sind auch schon durchs hohe Gras gestapft und haben nach einer Weile aufgegeben. Wanderungen sollten schließlich Spaß machen.

Zitat
Dort parke ich an der Straße und gehe ins Restaurant „Casablanca“, in dem ich schon letztes Jahr zum Kaffeetrinken war.

Wiederkommen ist die beste Empfehlung.

Zitat
Das ist eine sehr nette, kleine Wanderung oder eher Spaziergang (Rother Nr. 61), immer wieder hat man schöne Ausblicke aufs Meer, deutlich wird aber auch die Erosion, viele Bäume sind schon in die Tiefe gestürzt, das Meer holt sich immer wieder ein weiteres Stückchen Land.

 :beifall: Die Wanderung würde ich sofort machen.



Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #32 am: 25. Juni 2024, 18:35:23 »

Und du bist wieder viel gelaufen. Mit beginnenden Blasen würde ich mich vermutlich in einen Liegestuhl legen und das wandern sein lassen  :verlegen:

Wenn es beim Wandern viel bergauf geht, kriege ich eigentlich immer Blasen an den Fersen, wenn ich da gleich Pause machen würde, käme ich nicht viel zum wandern. Es war dann zum Glück gut aushaltbar, jeden Tag morgens schon gut "zugepflastert", dann hat sich`s nicht verschlimmert und ich konnte schmerzfrei gehen.


LG Christina

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #33 am: 25. Juni 2024, 18:37:20 »

Solche schlecht markierten und dazu noch überwucherten Wege sollte man gar nicht erst vorschlagen. Wir sind auch schon durchs hohe Gras gestapft und haben nach einer Weile aufgegeben. Wanderungen sollten schließlich Spaß machen.

Ich mag das auch überhaupt nicht, aber leider gibt's davon auf Mallorca einige Wanderungen. Da kommt auch noch was dazu in den folgenden Tagen.


LG Christina

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #34 am: 26. Juni 2024, 18:08:43 »
6. Tag – Dienstag, 05.03.

Nur im Südwesten von Mallorca soll es heute ganztags komplett sonnig werden, also der richtige Tag für eine Wanderung vom Örtchen St. Elm aus. Genauso wie die südöstliche Ecke der Insel ist diese südwestliche Gegend Neuland für mich.

Und ebenso wie nach Cala Pi führt auch der schnellste Weg nach St. Elm über die Autobahn und an Palma vorbei. Ideal wäre daher auch für diesen Ausflug ein Samstag oder Sonntag ohne Berufsverkehr, aber für gutes Wetter nehme ich auch Stau in Kauf ;D.

Gegen 8.30 Uhr fahre ich los, bis kurz vor Palma läuft es gut, dann nimmt wie erwartet der Verkehr stark zu und an einer Stelle herrscht für einige Zeit sogar völliger Stillstand. Nach diesem Nadelöhr entspannt es sich wieder etwas und wird je weiter ich mich von Palma entferne umso ruhiger.

Wie abgelegen St. Elm liegt, war mir aber gar nicht bewusst. Die Straße wird immer schlechter und enger und die letzten Kilometer sind auf einer kurvigen, schmalen und mit Schlaglöchern übersäten Straße zurückzulegen.

Statt nach einer Stunde komme ich dann nach 1,5 Stunden gegen 10 Uhr am Ortseingang von St. Elm an. Hier gibt es einen großen kostenpflichtigen Parkplatz, für den ich mich entscheide, obwohl ich weiß, dass es in den Wohngebieten in Richtung des Startpunkts der Wanderung genügend kostenlose Parkplätze gibt. Aber ich möchte auch noch durch den Ort bummeln und ein bewachter Parkplatz verhindert dann zumindest mal heute, dass das Auto aufgebrochen wird.

Ich bin das erste Auto, das heute hier parkt, der Parkwächter kriegt seine 5 EUR für den ganzen Tag und ich mache mich auf den Weg. Was mich dann doch ein bisschen ärgert, ist dass wie schon an der Platja de Formentor zwar die Parkgebühr kassiert wird (dort dann auch noch per Schranke, also der Parkplatz nicht überwacht ist), die Toiletten aber geschlossen sind. Na ja, im Wald wird sich schon ein verstecktes Plätzchen für mich finden.

St. Elm gefällt mir richtig gut, es gibt einen netten Sandstrand gleich am Ortseingang, dann führt eine Fußgängerzone durch den Ort mit einigen schon geöffneten Cafés und Geschäften und zwischen den Häusern in erster Meeresreihe führen immer wieder Stichsträsschen bzw. -wege ans Wasser, immer mit einer Bank für den entspannten Meerblick. Bausünden gibt es hier kaum, nur am Strand steht ein hässliches Hotel in Turmform (nicht hässlich an sich, aber an dieser Stelle schon).



Mein Weg führt mich durch Wohngebiete an den Ortsrand, wo ein lichter Wald mit breiten (Spazier)wegen beginnt.

Dieser bequeme Teil der Wanderung endet dann recht schnell und es geht zunächst noch im Wald sehr steil in Serpentinen bergauf. Bis hier her habe ich kaum andere Wanderer oder Touristen gesehen, hier sind nun schon einige unterwegs, mehr als bei meinen bisherigen Wanderungen um diese Uhrzeit.

Nach vielleicht zwanzig Minuten Aufstieg im Wald lichtet sich dieser und man kann wieder (das ist das schöne bei den Wanderungen auf Mallorca) das herrlich blaue Meer sehen und die der Küste vorgelagerte Dracheninsel (Sa Dragonera wegen ihrer an einen Drachen erinnernde Form ist ein Naturschutzgebiet, diese kann mit Booten von St. Elm aus erreicht werden, auch dort gibt es schöne Wandermöglichkeiten).


Der Pfad wird nun etwas weniger steil, dafür umso felsiger. Schließlich muss ich die Kamera in den Rucksack packen, mit Hilfe der Hände geht es durch eine Art Rinne, dem Weg kann man nur mittels Farbmarkierungen folgen, zu erkennen ist da gar nichts.




Damit ist aber auch der höchste Punkt dieses Aufstiegs (nicht der Wanderung) erreicht und es geht auf einfachem Pfad leicht bergab bis zum Ziel, der Klosterruine La Trapa.


Diese samt großem Gelände drumherum ist seit 1980 Naturschutzgebiet, das Gelände wurde damals von der GOB (= „Balearengruppe für Ornithologie und zur Verteidigung der Natur“) gekauft, die damit ein drohendes Bauprojekt verhindern konnte. Seither wurde und wird viel gearbeitet, die Gebäude werden zum Teil restauriert, die alten Terrassen des Hanggrundstücks wieder in Stand gesetzt, es wird aufgeforstet und angepflanzt. Man kann sich auf dem Gelände frei bewegen, um eine Spende wird gebeten, es gibt viele Informationstafeln zu Fauna, Flora und Geschichte. Nicht ganz verständlich aber, dass es nicht mal eine Toilette gibt, obwohl La Trapa ein sehr beliebtes Wanderziel ist.





Ich spaziere übers sehr schöne Gelände und suche mir dann einen sonnigen gemütlichen Felsen für meine Mittagspause.



Nach ca. einstündiger Pause mache ich mich gegen Viertel vor eins auf den Rückweg. Dieser führt zunächst nochmal bergauf zum höchsten Punkt der Wanderung (Coll de ses Ànimes, 365 m), dann auf einem breiten, grob geschotterten Weg in Serpentinen gemächlich bergab. Vermutlich kann La Trapa über diesen Weg mit geländetauglichen Fahrzeugen erreicht werden, und wem die Strecke durch den Wald und die Felsrinne zu steil, ausgesetzt usw. erscheint, kann diesen Weg für Auf- und Abstieg wählen, einige Leute kommen mir auch tatsächlich entgegen. Allerdings wird sich der Aufstieg vermutlich extrem ziehen, es gibt keinen Schatten und nur zu Beginn (bzw. Ende) Aussicht aufs Meer.



Nach einer Stunde 15 Minuten erreiche ich die Waldkreuzung, an der ich heute Morgen den steilen Waldpfad genommen habe. Auch hier steht mal wieder ein verfallenes Haus.


Dann geht es die letzten Meter in den Ort. Dort setze ich mich auf eine Café Terrasse, nun bin ich schon über ein schattiges Plätzchen froh, so warm ist es inzwischen, und erhole mich bei Café con leche, Mineralwasser und einem Brownie mit Eis (EUR 12,80).



Durch die Kugel Eis, die beim Brownie unerwartet dabei war, bin ich auf den Geschmack gekommen :P, so dass ich mir beim anschließenden Bummel durch die nun schön belebte Fußgängerzone an einem Stand noch zwei Kugeln kaufe (EUR 3,80) und mich damit an den Strand setze. Was für ein herrlicher Sommertag!

Um den Berufsverkehr zu umgehen, fahre ich schon gegen 16 Uhr los, sonst wäre ich noch länger am Strand geblieben. Tatsächlich ist nun weniger Verkehr als heute Morgen und so bin ich nach einer Stunde zurück am Hotel. Nach einer kurzen Pause fahre ich dann noch in den Supermarkt.

Wetter: sonnig, ca. 14° - 19° C
Wanderung: Rother Nr. 7; 8,4 km, 500 Höhenmeter


LG Christina

Paula

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #35 am: 27. Juni 2024, 10:23:04 »
Die Felsenküste bei St. Elm gefällt mir richtig gut, auch der Weg zur Klosterruine La Trapa. Der Blick von da oben ist herrlich!
Es ist wirklich super ärgerlich wenn es nirgends Toiletten gibt, man könnte doch wenigstens Dixie Klos aufstellen, statt dessen findet man auf solchen Wanderungen in der Regel Orte hinter Büschen und Bäumen die andere vor einem schon zur Toilette erklärt haben...
8,4 km kann ich mitlerweile auch wieder gehen und 500 Höhenmeter würde ich mit Pausen wohl auch schaffen, also diese Wanderung kommt auf meine Liste!
Viele Grüße Paula

Horst

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #36 am: 27. Juni 2024, 12:17:13 »
Eigentlich bisher fast ausnahmslos schönes Wetter, kein Regen. Ist das üblich so früh im Jahr?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Ilona

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #37 am: 27. Juni 2024, 14:43:08 »
Super :beifall: diese Gegend, aber

Zitat
Nicht ganz verständlich aber, dass es nicht mal eine Toilette gibt, obwohl La Trapa ein sehr beliebtes Wanderziel ist.

sowas kann ich auch nicht nachvollziehen. Die ganzen Wildpinklerinnen (vom großen Geschäft reden wir erst gar nicht, denn dann sind auch die Herren angesprochen) hinterlassen Unmengen an Tempos, die sich ewig nicht zersetzen.

Die erfahrenen Wanderer nehmen zwar Klopapier mit, aber auch das liegt in der Gegend rum :kotz:.

Also da sollte der Tourismusverband auf Malle was tun. In der Natur wird halt kein Geld verdient.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #38 am: 27. Juni 2024, 17:48:56 »
Eigentlich bisher fast ausnahmslos schönes Wetter, kein Regen. Ist das üblich so früh im Jahr?

Also letztes Jahr zur gleichen Zeit hatte ich ebenfalls überwiegend Sonne. Ich habe mir gerade mal die Klimatabelle in meinem Reiseführer angeschaut, danach sind Juni, Juli und August mit 2 bzw. 1 Regentag pro Monat die regenärmsten Monate, die meisten Regentage gibt es von Oktober bis Februar mit 7 bis 5 Regentagen. März hat 4. Also meiner Meinung nach kann man dort ganzjährig Urlaub machen, man kann jederzeit eine Schlechtwetterphase erwischen. Rainer hat ja in einem seiner Posts von Leuten geschrieben, die nicht mehr nach Mallorca fahren würden, weil sie so schlechtes Wetter im Oktober/November hatten, meine Eltern hatten mal im Mai eine Woche zwar nicht durchgehend Regen, aber überwiegend bewölkt mit kaltem Wind. Von Oktober bis Februar muss man allerdings mit Stürmen rechnen, die gibt es im Rest des Jahres wohl nicht (so heftig), das hat bei mir ja bei beiden Urlauben zu Beeinträchtigungen geführt, hinsichtlich Strassensperrungen, Wanderweg unter Wasser, Strand nicht richtig zugänglich.

Man sollte aber eben auch die Wettervorhersage jeden Morgen nutzen, dieses Jahr war es durchaus unterschiedliches Wetter in den unterschiedlichen "Ecken" der Insel, obwohl sie so klein ist.


LG Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #39 am: 27. Juni 2024, 17:57:57 »

Die erfahrenen Wanderer nehmen zwar Klopapier mit, aber auch das liegt in der Gegend rum :kotz:.

Also da sollte der Tourismusverband auf Malle was tun. In der Natur wird halt kein Geld verdient.

Zum Glück gab es (so früh im Jahr) nirgends sichtbare Hinterlassenschaften, aber ich bin auch der Ansicht, dass da der Tourismusverband etwas tun müsste, sie es aber nicht machen, weil sie es nicht nötig haben, es kommen ja genug Touristen und die große Masse hält sich sowieso an den Stränden auf. Man kann dann ja auch so schön meckern über die vielen Touristen, die sich am Ballermann und sonstigen Stränden unmöglich benehmen (sehe ich ja auch so), aber statt man sich dann mal bemüht, den Tourismus in andere Bahnen zu lenken, mehr ganzjahres Tourismus (und dann eben auch ganzjährig die Infrastruktur zur Verfügung stellen und nicht nur bei den Parkplätzen kassieren), dafür weniger Touristen im Sommer (durch Reduzierung der Bettenanzahl, keine neuen Hotels, Reduzierung der Anzahl der Mietautos z.B.), bleibt alles beim Alten, so wie es halt schon immer war.

Aber der Urlaub war trotzdem toll und ich würde jederzeit zu dieser Jahreszeit wieder hinfahren, aber man macht sich halt so seine Gedanken...


LG Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #40 am: 28. Juni 2024, 17:57:45 »
7. Tag – Mittwoch, 06.03.

Endlich mal soll es heute auch im Gebirge im Westen von Mallorca sonnig und nicht zu windig sein, damit ist mein Ziel klar: die Ma-10 von ihrem Beginn bei Pollença an fahren bis zu den Stauseen Gorg Blau und Cúber und dann dort wandern. Dieser Abschnitt der Ma-10 war letztes Jahr gesperrt.

Um halb neun starte ich, den bekannten Weg nach Pollença, dann geht es auf die Ma-10. Noch ist kaum Verkehr, nur ein paar vereinzelte Radfahrer sind unterwegs. Gerade zu Beginn ist die Landschaft herrlich: es ist noch relativ flach, keine Felswände an denen man entlangfährt, sondern viele einzelne kleinere und größere Felsen in allen möglichen Formen „liegen“ in der Landschaft herum, so schade, dass es auf diesem Abschnitt keinen einzigen Aussichtspunkt/Haltemöglichkeit gibt. Nach einiger Zeit wird die Straße enger und kurviger und aus den Felsen werden Berge, die bis an die Straße heranreichen, schließlich durchfährt man direkt vor dem ersten Stausee Gorg Blau einen Tunnel (danach gibt es am See einen Parkplatz, der allerdings keinen interessanten Blick/Ausblick bietet) und nach insgesamt einer Stunde Fahrt erreiche ich den Wanderparkplatz (kostenlos) am Cúber Stausee.

Nur ein einsamer Campervan steht bislang hier und ich tue mich (mangels anderer Autos als „Vorbild“) etwas schwer, eine passende Stelle zum Parken zu finden, irgendwie ist nicht ganz klar, wo man das Auto hinstellen soll und wie, also längs oder quer. Hier gibt es sogar eine Toilette, die erfreulicherweise offen ist.

Nach ihrer Nutzung überquere ich den Tierschutzzaun mittels der angebrachten Leiter und nehme den Pfad parallel zur Straße zum Stausee. Mein Ziel ist der Puig (= Gipfel) de l’Ofre (Rother Nr. 33), schon in der Ferne zu sehen. Zunächst geht es auf dem Dammweg auf der rechten Seite des Sees entlang. Es ist wunderschön hier, der See hat allerdings erschreckend wenig Wasser, optisch stört das allerdings überhaupt nicht. Richtig frisch ist es, ich trage meinen Wanderanorak, die Fleecejacke wäre nicht warm genug.




Am hinteren Ende des Sees angelangt, stoße ich auf ein erstmal harmlos aussehendes Hindernis, ein Bach quert den Weg. Bei näherem Hinsehen ist es nicht mehr so harmlos, der Bach würde bis über die Knöchel reichen, einfach durchwaten ist also nicht möglich/sinnvoll. Aber auch die Steine, die sich an zwei Stellen im Bach befinden, liegen nicht ideal, sie sind zu klein und zu wackelig, um sie als Trittsteine nutzen zu können. Allerdings bleibt mir nichts anderes übrig als genau das zu tun (ich will schließlich nicht schon wieder eine Wanderung wegen zu viel Wasser abbrechen). Die Steine auf der linken Seite erscheinen mir etwas vertrauenserweckender, eine große Hilfe wären meine Wanderstöcke, aber ich bin zu faul, sie vom Rucksack abzumachen und aufzuschrauben (denn bergauf nutze ich sie nicht). Also versuche ich es ohne und ich erreiche die andere Bachseite tatsächlich ohne ins Wasser zu fallen oder nasse Füße zu bekommen. Nachträglich gesehen war es allerdings ein unnötiges Risiko, die Stöcke nicht zu benutzen.


Nach einiger Zeit wird der bislang breite Weg schmaler, er führt in den Wald und nun geht es über recht viel Steine und Geröll bergauf. Auch wenn im Stausee nicht viel Wasser ist, drumherum gibt es genug, der Weg ist teilweise eher Bach als Weg und man muss sich mehrmals trockene Umgehungen suchen.



Ungefähr eine Stunde nach Beginn der Wanderung erreiche ich den Coll de l’Ofre, schon von hier hat meinen schönen Blick zurück zum Stausee. Hier ist eine große, recht flache Ebene mit vielen Felsen, die sich gut als Rastplatz eignen, das ist also auch ein ideales Ziel, wenn man nur eine kleine Wanderung machen, den See umrunden und etwas Aussicht genießen möchte.




Von hier führt ein Weg hinunter ins Tal von Sóller (auch eine beliebte Wanderung, dann braucht man allerdings eine Rückfahrtmöglichkeit, ab April kann man den dann fahrenden öffentlichen Bus nutzen) und einer in Richtung Puig de l’Ofre, diesen nehme ich.

Eine halbe Stunde führt nun ein breiter, nur leicht ansteigender Weg durch den Wald, dann erreiche ich eine weitere Hochfläche (Coll d’en Poma) mit Blick auf die Berge in südöstlicher Richtung und einem alten Fernglas, das mitten in der Landschaft steht.



Nun beginnt der anstrengendste Teil der Wanderung, auf einem schmalen, oft nicht erkennbaren Pfad geht es sehr steil und steinig nach oben. Nach einer halben Stunde habe ich es (fast) geschafft, ich bin kurz unterhalb des eigentlichen Gipfels. Hier mache ich erstmal eine längere Pause mit einem Brötchen und genieße dabei den herrlichen Ausblick: nicht nur der Cúber Stausee ist zu sehen, sondern auch der Gorg Blau und in die andere Richtung sieht man Teile von Port de Sóller und die beiden Leuchttürme an der Hafeneinfahrt. 



Dann bin ich bereit für die allerletzte Etappe, die gar nicht so schlimm ist, wie sie zunächst aussieht. Auf dem ziemlich rutschfesten Felsen geht es einfach weglos nach oben.


Der Platz auf dem Gipfel ist ziemlich begrenzt, leider wird ein Großteil davon von einer einheimischen Rentnergruppe belegt, die meinen Respekt hat, in diesem Alter noch eine solche Wanderung zu machen, die aber dennoch etwas rücksichtsvoller sein und ihre lange Pause nicht auf dem höchsten Punkt verbringen könnte, sondern auf dem Plateau darunter, so müssen alle anderen um die Gruppe herum klettern und dabei aufpassen, dass sie nicht abstürzen.

Von hier ganz oben (1093 m) reicht der Blick natürlich noch weiter als eine „Etage“ tiefer, man sieht das ganze Sóller Tal, alle Gipfel und die beiden Seen in Richtung Nordwesten und in Richtung Südosten ist man nun deutlich höher als die dortigen Berge.





Ich klettere bald wieder auf das untere Plateau und mache da nochmal eine Pause. Nun kommen immer mehr Wanderer hier oben an, vorhin waren neben der Rentnergruppe und mir nur noch vier andere Leute da. Zeit den Abstieg zu beginnen.

Bis zum See ist der Rückweg identisch mit dem Hinweg, am Coll de l’Ofre mache ich eine Pause mit Müsliriegel, hinter mir kriechen Wolken und Nebel vom Sóller Tal herauf.


Am See angekommen, nehme ich nun die rechte Seite, so dass dieser Teil der Wanderung immerhin ein Rundweg ist, außerdem muss nun nicht nochmal den Bach überqueren und es gibt an diesem Ufer einen Picknickplatz mit Bänken, Schutzhütte und (geöffneter) Toilette. Diese nutze ich und setze mich für eine letzte Pause eine Weile ans Seeufer, knabbere ein paar Nüsse und genieße die wunderschöne Berglandschaft.



Am Parkplatz zurück ist dieser nun gut gefüllt, die Autos stehen ziemlich kreuz und quer, am von mir gewählten Platz ist nichts auszusetzen.

Gegen 15.30 Uhr fahre ich auf der Ma-10 wieder in Richtung Nordwesten, für größere Unternehmungen ist keine Zeit mehr, aber ich komme am Abzweig zur „Schlangenstraße“ vorbei, das passt heute noch. Die 12 km lange Straße zur Cala de Sa Calobra und zum Strand und Schlucht des Torrent de Pareis wurde 1932 vom Ingenieur Antonio Paretti konstruiert. Die Straße wird (mal wieder) als sehr gefährlich, schwierig zu fahren usw. beschrieben, aber wie immer, ist es einfach eine schmale, kurvige Straße, die mit durchschnittlichem Fahrkönnen problemlos zu befahren ist.

Bei meiner Urlaubsvorbereitung hatte ich auf Google Street View gelesen, dass der Zugang zum Torrent de Pareis nicht möglich ist, am Weg dorthin wird irgendetwas repariert. Nun ist es aber schon März, wegen des frühen Osterfestes beginnt die Saison hier früher als letztes Jahr, das habe ich gelesen und kann es hinsichtlich der Anzahl der anderen Touristen im Vergleich zum letzten Jahr auch bestätigen, also hoffe ich mal, dass wieder geöffnet ist.
An der Zufahrt zur Straße steht immerhin schon mal nichts von einer Sperrung, das muss allerdings hier auf Mallorca nichts bedeuten. Ich fahre also bergab und leider sind auch hier mal wieder die Haltemöglichkeiten sehr eingeschränkt, für schöne Blicke auf die spektakulärsten Kurven der Straße (von denen man im Internet viele Bilder sieht), muss man wohl mal wieder entweder illegal halten, als Beifahrer aus dem Fenster schauen oder ein bisschen klettern, keine Ahnung, ich jedenfalls komme nur an einer einzigen einigermaßen interessanten Haltebucht vorbei, man sieht die engste Stelle der Straße, das Stück kann natürlich nur einspurig befahren werden. Nach unten ist der Blick nicht weiter erwähnenswert.



Unten angekommen, wird man gleich auf den kostenpflichtigen Parkplatz geleitet, auch hier kein Hinweis auf eine Sperrung des Strands. Also parke ich, ein paar wenige Autos stehen hier, es ist aber sowieso schon 16.30 Uhr, da sind die meisten Urlauber schon wieder auf dem Weg in die Unterkunft. Ich gehe in Richtung Ufer, dort gibt es unzählige Restaurants und Souvenirshops, viele davon sogar geöffnet, das ist wohl der touristischste Ort, den ich bisher auf Mallorca erlebt habe. An den Restaurants vorbei gehe ich weiter in Richtung Tunnel zum Strand – und tja, was soll ich sagen – der Weg ist weiterhin gesperrt >:(. Ungefähr 50 m (!) vorher wird zum ersten Mal darauf hingewiesen. Nein, das kann man nicht schon am Beginn der Straße oben machen oder vielleicht den Parkplatz dann kostenlos anbieten, oder vor der Einfahrt auf den Parkplatz daraufhinweisen,… Nun ja, das erfüllt dann mal wieder alle negativen Klischees über südliche Länder. Ach ja, die Toiletten befinden sich natürlich auch im abgesperrten Bereich, wobei sie sicherlich sowieso geschlossen gewesen wären, das hatte ich in einer Bemerkung auf Google schon gelesen, dass den "Winter" über diese Toiletten zu sind.

Immerhin ist der Ausblick auf die kleine Bucht samt Felsen ganz nett,



außerdem bin ich die „berühmte“ Straße nun auch gefahren, also EUR 2,30 an den netten Parkwächter zahlen und trotzdem gut gelaunt wieder nach oben fahren ;D.

Am Abzweig oben angekommen, will mich das Navi plötzlich einen riesigen Umweg fahren lassen, statt einfach den gleichen Weg wie den Hinweg zu nehmen, nämlich die Ma-10 bis Pollença und dann weiter Richtung Hotel. Genauso fahre ich natürlich und das verkürzt dann die ursprünglich vom Navi angezeigte Fahrzeit von 2,5 h auf 2 h.

Gegen 18.30 Uhr bin ich, nach einer anstrengenden Fahrt wegen vieler Radfahrer, zurück im Hotel.

Wetter: sonnig, ab Mittag einige Wolkenfelder, ca. 8° - 16°C
Wanderung: Rother Nr. 33; 11,7 km, 430 Höhenmeter


LG Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #41 am: 30. Juni 2024, 14:52:01 »
Christina, die Gipfelstürmerin :beifall:. Dort oben ist ja fast so viel los wie auf dem Mt. Everest  ;) ;D .

Immerhin gab es an dem Tag offene Toiletten, aber keinen Cappu mit Kuchen. Du warst eindeutig unterzuckert :totlach: ->

Zitat
Ungefähr 50 m (!) vorher wird zum ersten Mal darauf hingewiesen. Nein, das kann man nicht schon am Beginn der Straße oben machen oder vielleicht den Parkplatz dann kostenlos anbieten, oder vor der Einfahrt auf den Parkplatz daraufhinweisen,… Nun ja, das erfüllt dann mal wieder alle negativen Klischees über südliche Länder.

Parkgebühren sind doch fast überall üblich. 2,30 € sind dabei nicht mal sehr hoch. In den Großstädten zahlt man 2 € die Stunde und hat keine tolle Aussicht.

Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #42 am: 30. Juni 2024, 19:26:57 »

Immerhin gab es an dem Tag offene Toiletten, aber keinen Cappu mit Kuchen. Du warst eindeutig unterzuckert :totlach: ->

Zitat
Ungefähr 50 m (!) vorher wird zum ersten Mal darauf hingewiesen. Nein, das kann man nicht schon am Beginn der Straße oben machen oder vielleicht den Parkplatz dann kostenlos anbieten, oder vor der Einfahrt auf den Parkplatz daraufhinweisen,… Nun ja, das erfüllt dann mal wieder alle negativen Klischees über südliche Länder.

Parkgebühren sind doch fast überall üblich. 2,30 € sind dabei nicht mal sehr hoch. In den Großstädten zahlt man 2 € die Stunde und hat keine tolle Aussicht.

Statt Kuchen gab es Müsliriegel ;D

Parkplätze sind auf Mallorca eher selten kostenpflichtig, wenn doch, habe ich damit an sich kein Problem, dann aber schon, wenn z.B. die eigentlich "zugehörigen" Toiletten geschlossen sind oder wie hier in der Schlucht, der einzige Grund weshalb man dort überhaupt parkt, nämlich der Strand, sonst ist da ja nichts (und wenn man nur die Straße wegen ihrer Kurven fährt, kann man unten ja ohne zu parken einfach umdrehen und wieder nach oben fahren), gar nicht zugänglich ist. Das ist für mich pure Abzocke, vor allem, weil gar nicht daraufhingewiesen wurde.


LG Christina

Paula

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #43 am: 01. Juli 2024, 09:22:25 »
Hallo Christina,
Das ist eine ganz herrliche Wanderung, die Ausblicke sind einfach traumhaft! Weißt du ungefähr wieviel Höhenmeter du gegangen bist und wieviele Kilometer? Von deiner Beschreibung her klingt es für mich auch machbar. Wir waren damals in Pollença aber diese Wanderung haben wir nicht gemacht jedenfalls kommen mir die Bilder nicht bekannt vor, insbesondere habe ich keinen See in Erinnerung.  Also das wäre für uns dann auch eine schöne Tour.
Viele Grüße Paula

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #44 am: 01. Juli 2024, 19:22:11 »
Hallo Paula,

ich schreibe immer am Ende des Tages die Kilometer, Höhenmeter (wenn ich es weiß), hier waren es 11,7 km und 430 Höhenmeter.

Das war aber nicht bei Pollenca, dort beginnt nur die Ma-10 die ich gefahren bin, das ist oberhalb von Sóller und praktisch in der Mitte der Ma-10.


LG Christina