Autor Thema: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024  (Gelesen 6261 mal)

Paula

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #15 am: 02. Juni 2024, 10:16:32 »



vielen Dank für dieses Foto Christina, da wird mir schon vom Bild schwindelig, diesen Weg kann ich definitv nicht gehen, das kann ich gleich in meinem Rother Wanderführer vermerken  :-[
die Wanderung gestern war genau nach meinem Geschmack und aktuell finde ich 8 km und unter 500 Höhenmeter einfach perfekt.

Dass so ein ein Wind war ist wirklich Pech  >:( und an die engen Strassen und wie wir da beim Autofahren geschwitzt haben kann ich mich auch noch erinnern, gut dass du ein kleines Auto bekommen hast. Warum an modernen Autos alles so kompliziert sein muss verstehe ich überhaupt nicht, ich kann ich noch erinnern dass wir in Spanien mal an einer Tankstelle standen und den Knopf im Auto gesucht haben mit dem man den Tankdeckel entriegelt, da haben uns mehere Leute beim suchen geholfen...

die Wanderung mit den Lost Places und den tollen Blick auf die Formentor Halbinsel merke ich mir auch  :thumb:
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #16 am: 02. Juni 2024, 10:34:41 »
Ich erreiche die Stelle an der der tatsächliche Bergaufstieg beginnt und der Wind hat nun in Böen Sturmstärke, ich muss immer wieder meine Brille festhalten (!) und dazu besteht die Gefahr vom schmalen Weg geweht zu werden. Das wird je weiter ich nach oben komme nicht besser werden. Die zwei Männer nehmen nicht den Weg den Berg hinauf, sondern den Weg hinunter zur Bucht, in die mich die Wanderung nach der Bergbesteigung auch führen würde. Hm, soll ich auch nur den Abstieg machen? Ist der Wind weiter unten schwächer? Ich kann mich nicht so recht entscheiden, beschließe dann aber, komplett abzubrechen, das ist mir zu gefährlich und macht vor allem auch keinen Spaß. Ach wie ärgerlich :(

Das ist vielleicht ärgerlich, war aber dennoch das Vernünftigste. Wenn dir da eine Böe die Beine wegzieht braucht es lange, bis Hilfe naht.

Selbst auf Malle gibt es anscheinend noch Bauruinen und Lost Places.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #17 am: 03. Juni 2024, 20:00:07 »
Als ausgewiesener Spanien-Fan, der aber noch nie auf Mallorca war, bin ich gespannt welche Seiten der Insel es bei Dir zu sehen gibt.

Hallo Horst, ich war ja letztes Jahr schon auf Mallorca (da gibt es auch einen Bericht), dieses Jahr habe ich andere Ziele angesteuert, man kann dort mehrere Urlaube verbringen, ohne dass man etwas mehrmals anschauen muss.


Selbst auf Malle gibt es anscheinend noch Bauruinen und Lost Places.

Leider sogar recht viele, bei dem beschränkten Platz dort, wundert mich das sehr.


die Wanderung gestern war genau nach meinem Geschmack und aktuell finde ich 8 km und unter 500 Höhenmeter einfach perfekt.

die Wanderung mit den Lost Places und den tollen Blick auf die Formentor Halbinsel merke ich mir auch  :thumb:
Bei der Wanderung von der Cala Agulla aus zum Wachturm ist der Abstieg hinunter nach Cala Mesquida nicht zu unterschätzen, der war schon extrem steil, aber nicht ausgesetzt, mit der Höhenangst sollte es da wohl keine Probleme geben. Außerdem kann man auch den Weg, den man heraufgekommmen ist, wieder hinunter wandern und dann den Waldweg nach Cala Mesquida nehmen.

Zu den Lost Places hinauf ist wirklich ein sehr netter, unkomplizierter Spaziergang.

Ja, wirklich nervig mit den Mietautos. Immerhin gibt es auf Mallorca Tankwarte und die Tankstellen sind auch immer mit einem Kassierer besetzt, wenn ich da an Finnland denke, wo es praktisch nur noch Automatentankstellen gibt und oft auch keine anderen Kunden, die man fragen könnte...


LG Christina

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #18 am: 03. Juni 2024, 20:13:37 »
So - gestern habe ich mich entschieden, ich werde morgen nach Finnland fliegen :happy2:  Mal sehen, wie so ein eingeschränkter Urlaub wird. Im schlimmsten Fall muss ich nächstes Jahr nochmal die gleiche Reise machen, aber nachdem mein Leben seit dem Tag der Rückkehr von Mallorca nur noch aus Arztbesuchen, sonstigen nicht aufschiebbaren Terminen und zu Hause Bein ausruhen (und dabei natürlich arbeiten) besteht, freue ich mich drauf mal etwas anderes zu sehen.

Ich lasse euch daher für die nächsten zwei Wochen auf Mallorca zurück, dort kann man es auch gut aushalten.

Ich hoffe, dass niemand von Euch allzu sehr vom Hochwasser im Süden betroffen ist und auch nicht von der FTI Pleite, Pauschalreisen macht hier zwar eher niemand, aber auch z.B. Automieten über Cars and Campers gehören zu FTI.


LG Christina

Susan

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #19 am: 04. Juni 2024, 13:00:23 »
Oops, habe etwas arg gebummelt die letzten Tage  :floet: Aber nun kann ich ja in Ruhe alles nachlesen  ;)

Auf jeden Fall wünsche ich dir eine schöne Zeit in Finnland, liebe Christina
Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #20 am: 19. Juni 2024, 17:46:49 »
Danke Susan, ich bin seit gestern wieder zurück und hier geht es bald, vielleicht schon morgen, weiter.


LG Christina

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #21 am: 20. Juni 2024, 18:02:53 »
4. Tag – Sonntag, 03.03.

Heute Morgen regnet es, es soll später besser werden und ganz im Süden der Insel ist es bereits jetzt schon sonnig. Damit ist mein erstes Ziel für heute gesetzt, es geht nach Cala Pi, diese ganze südliche Ecke von Mallorca habe ich letztes Jahr gar nicht geschafft. Sehr praktisch, dass heute Sonntag ist, da kann ich die schnellste Route nach Cala Pi über die Autobahn und damit auch vorbei an Palma nehmen, unter der Woche ist dort im Berufsverkehr morgens und abends Dauerstau.

Gegen 9 Uhr starte ich, die Fahrt ist recht anstrengend, denn es regnet durchgängig, meist schüttet es sogar so stark, dass die Scheibenwischer kaum nachkommen und immer mal wieder kommt ein Hagelschauer herunter, das Ganze bei heftigem Wind.

Aber tatsächlich, als ich Palma erreiche wird es trocken und auf dem letzten Stück Landstraße zwischen S’Arenal und Cala Pi kommt die Sonne hervor. Schon praktisch, so eine genaue Wettervorhersage.

Gegen 10.15 Uhr parke ich am Ortseingang von Cala Pi an der Straße und gehe zur Treppe, die mich hinunter zum Strand bringt, von hier möchte ich die Rother Wanderung 77 machen.

Eigentlich hat die Cala Pi wunderbar türkisfarbenes Wasser, leider verhindert der Sturm, dass ich diesen Anblick erlebe, das Wasser ist schlammfarben und kommt in großen Wellen in die langgezogene Bucht hereingebraust.


Das ist erstmal nur ein optisches Problem, ich muss aber feststellen, dass es darüberhinaus auch ein praktisches ist. Die Wanderung führt auf dem Felsplateau oberhalb der Bucht (und zwar gegenüber vom Ort) entlang, um dort hinzukommen, muss man entlang der Bootshäuser rechts in der Bucht gehen und hinter ihnen die Felsen hinaufklettern. Aufgrund der starken Wellen wird der Bereich vor den Bootshäusern regelmässig vom Wasser überspült und das nicht nur in Millimeter -Höhe. (Leider muss ich nachträglich feststellen, dass ich es „geschafft“ habe, dass auf keinem meiner zahlreichen Fotos das Wasser zu sehen ist, wie es bis an die Bootshäuser heranreicht.)

Ich schaue mir das Ganze eine Zeit lang an, hm, soll ich es wagen oder scheitert schon wieder eine Wanderung am Sturm? Vor mir gehen zwei Paare nach ebenfalls längerer Überlegungszeit an den Bootshäusern entlang, also gut, dann mache ich das auch. Ich beobachte die Wellen etwas, aber es ist kein Rhythmus zu erkennen, also gehe ich irgendwann nach dem Abfließen der letzten Welle los. Tja, ich habe Pech und ungefähr in der Mitte des Wegs kommt ein neuer Schwung Wasser und ergießt sich in Wadenhöhe über meine Beine und Füße. Dass die Wanderschuhe an sich wasserdicht sind, hilft auch nicht, wenn das Wasser von oben reinfließt.

Na ja, es ist warm und Schuhe und Socken werden schon trocknen, die Hose sowieso. Nachdem das Wasser wieder abgeflossen ist, setze ich meinen Weg fort und kraxele dann hinter den Bootshäusern den markierten Weg hinauf zum Felsplateau.

Hier oben führt der Weg mit Aussicht auf die Bucht entlang, bald kommt der Wachtturm von Cala Pi ins Blickfeld, immerhin ist das Wasser von hier an wieder blau. Ich treffe die beiden Paare, die vor mir den Weg gegangen sind, sie machen Pause in der Sonne, wir unterhalten uns kurz („natürlich“ auch Deutsche), auch zwei von ihnen sind nicht trockenen Fußes an den Bootshäusern vorbeigekommen.



Der Weg ist ab hier teilweise sehr schwer zu finden, es gibt zig Pfade, als Markierungen sind nur hin und wieder Steinmännchen zu sehen. Ich erreiche nach einigen Irrwegen dann die Nachbarbucht von Cala Pi, die Cala Beltrán. Auch hier ist im hinteren Teil das Wasser schlammfarben und hat hohe Wellen.



Der Weg führt nun aus dem Wald/Buschwerk heraus direkt auf die Felsen an der Küste und an dieser entlang nach Westen. Die Wegfindung bleibt schwierig, ich treffe auf eine spanische (mallorquinische?) Wandergruppe mit Führer, ihnen schließe ich mich unauffällig an. 

Die Landschaft ist herrlich hier, Felsen in allen möglichen Farben und Formen, dazu Sonne, blaues Meer und immer wieder meterhohe Fontänen, wenn sich die hohen Wellen an den Felsen brechen.



Dennoch breche ich die Wanderung nach einer guten Stunde ab, der starke Wind ist sehr anstrengend und dazu die Probleme beim Wegfinden, ich kann mich ja nicht dauernd an die Wandergruppe hängen, vor allem der Gedanke an den schwierig zu findenden Rückweg (selber Weg, aber dennoch nicht einfacher zu finden) lässt mich den Hinweg nicht richtig genießen.

Ich drehe um und habe nochmal das Glück mich einem einheimischen Pärchen „anschließen“ zu können, als die ersten Bäume in Sicht kommen, mache ich dann Mittagspause auf einem Felsen.

Danach verirre ich mich noch ein paar Mal zwischen Büschen und Bäumen, komme aber schließlich oberhalb des Strands von Cala Pi an. Ich klettere wieder nach unten und nun hat sich das Wasser deutlich beruhigt, der Bereich vor den Bootshäusern liegt im Trocknen, also nicht nochmal nasse Füße.

Gegen 13.30 Uhr bin ich wieder am Auto und muss feststellen, dass Socken und Schuhe immer noch nass sind, das hat sich gar nicht so angefühlt. Ich wechsle barfuß in die Turnschuhe und lege die Socken auf den von der Sonne beschienen Beifahrersitz, vielleicht trocknen sie ja auf der nun folgenden Fahrt.

Diese führt mich in den weiter östlich liegenden Ort Colònia Sant Jordi. Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde, das reicht nicht für trockene Socken, also muss ich nach dem Parken an der Straße am östlichen Ortsrand wieder die nassen Socken (und natürlich nassen Schuhe) anziehen.

Von hier möchte ich die Wanderung Rother Nr. 76 zum Strand Es Trenc, einem der tatsächlichen oder vermeintlichen Traumstände der Insel, machen. Eine Kaffeepause vorab wäre schön, allerdings sieht es hier mal wieder ziemlich ausgestorben aus (was Cafés, Restaurants usw. angeht, wobei das auch nicht das Zentrum des Orts ist), wobei durchaus einige Spaziergänger unterwegs sind, viele davon wohl Einheimische beim Sonntagsspaziergang.

Mein Weg führt mich zunächst an den Salinen von Colònia Sant Jordi vorbei, eine ganz andere Landschaft als die mir bisher von Mallorca bekannte und von mir so gar nicht erwartet, auch wenn ich von den Salzfeldern natürlich gelesen hatte. Zur Saison gibt es auch Touren durch die Salzfelder.




Direkt am Strand an dem ich meine Wanderung starten möchte, steht das Marques Universal Hotel und dort sehe ich im Innenraum (es gibt eine große Außenterrasse direkt über Strand und Meer, die ist heute aber unbenutzbar, der starke Wind sorgt für Wellen, die so hoch sind, dass sie die Terrasse regelmäßig überfluten) einige Leute beim Essen bzw. Trinken sitzen. Na also, da gehe ich doch auch hin. Drinnen bin ich etwas unsicher, ob dies nur für Hotelgäste ist, da viele ohne Jacken und Taschen dasitzen und oft ein Buch lesen, es fragt mich aber keiner, ob ich hier wohne und ein entsprechendes Schild gibt es auch nicht. Also bestelle ich einen Café con leche und einen Käsekuchen (EUR 8,60) und genieße beides mit Blick auf die Wellen und die Kitesurfer. Beim Bezahlen werde ich gefragt ob bar oder aufs Zimmer, ups, also wohl doch nur für Hotelgäste, na ja, ich lasse mir nichts anmerken und zahle selbstverständlich bar (bzw. war damit wohl „jetzt sofort“ gemeint, mit Karte ging auch).


Nun aber ab zum Strand – aber oh je, die nächste „Überraschung“, gleich am Beginn des Strands wird dieser immer wieder vom Wasser überflutet, da eine Mauer den Strand hier für ein Stück begrenzt, kann man auch nicht ins „Hinterland“ ausweichen. Ach nö, nicht schon wieder nasse Füße oder eine abgebrochene Wanderung.

Ich entscheide mich es wie heute Morgen zu wagen, die Abstände zwischen den Wellen sind ziemlich groß. Um es vor der nächsten Welle zu schaffen, renne ich etwas – eine schlechte Idee – ich stolpere im nachgiebigen nassen Sand, aber zum Glück kann ich mich mit den Händen abfangen, meine Kamera bekommt allerdings einiges an nassen Sand ab, aber sie ist ja abgedichtet, hoffentlich streikt sie nicht im Laufe des weiteren Urlaubs.

Gestürzt aber trockenen Fußes erreiche ich den breiten Strand und spaziere an diesem entlang, bestaune die Wellen und auch die Kitesurfer, für die der Wind etwas zu heftig zu sein scheint, zumindest haben ein paar riesige Probleme den Drachen wieder auf den Boden zu bekommen und dort zu halten (wenn sie nicht mehr kiten möchten).



Dieser Strand geht in den nächsten über, getrennt durch eine kleine Landzunge und genau hier komme ich nun gar nicht mehr weiter, die Felsen sind fast vollständig unter Wasser und eine Möglichkeit nach „hinten“ auszuweichen gibt es nicht.


Oh man, da war mein Einsatz vorher umsonst und steht mir nun gleich noch ein zweites Mal bevor, denn ich muss ja wieder zurück. Vorhin habe ich ein paar Leute einen Dünenweg nach hinten in Richtung der Saline gehen sehen, vielleicht gibt es da doch die Möglichkeit den Strand trockenen Fußes zu verlassen (bzw. zu betreten).

Ich folge dem Pfad, er endet aber an einem zwei Meter hohen verschlossenen Tor. Auf der anderen Seite des Tors stehen zwei Frauen (Einheimische?, jedenfalls Spanierinnen), sie befragen mich wegen des Strandzugangs und ich erkläre kurz das Problem (das sie irgendwie aber schon zu kennen scheinen, ihr Englisch ist extrem schlecht – überhaupt bin ich mal wieder erstaunt, wie schlecht die meisten hier auf einer Touristeninsel mit einer sehr großen Anzahl an Urlaubern aus England Englisch sprechen, selbst die jüngeren), sie meinen, es gäbe nicht weit entfernt eine Mauer, die überstiegen werden könne. Diese finde ich dann auch (auf dem Rückweg zum Strand), dort stehen die beiden schon, bzw. ist die eine schon hinübergeklettert und wartet auf meiner Seite, die andere steht noch auf der Straße.

In der Mauer sind zwei kleine Einbuchtungen die man als Aufstiegshilfe nutzen kann (scheinbar wird sie von einigen als alternativer Strandzugang genutzt), wobei es trotzdem sehr schwierig ist, ganz nach oben zu kommen. Die Frau, die auf meiner Seite steht, schiebt mich etwas von unten an, dann klappt es und ich sitze auf der Mauer (sicherlich ein Anblick für Götter ;D). Diese ist aber zur Straße hin sehr hoch, man kommt nur hinauf, wenn man einen Stromkasten als Aufstiegshilfe nutzt, der aber noch ein gutes Stück entfernt von meiner jetzigen Sitzposition steht. Um dahin zu kommen, müsste ich die Mauer entlang rutschen, da habe ich Sorge, dass ich mir die Hose dabei aufreiße (vermutlich stelle ich mich ziemlich blöd an ;D), jedenfalls beschließe ich, mich an den Armen direkt von meiner Sitzposition aus hinunterzulassen und die restlichen Zentimeter zu springen, die Frau, die noch auf der Straßenseite steht, stützt mich etwas dabei und ich lande sicher und unverletzt auf dem Boden. Was für eine Aktion  :o und im Nachhinein betrachtet, völlig unnötig, denn Schuhe und Socken sind ja vom Vormittag eh schon nass und nun nach dem Scheitern dieser Wanderung steht eh nicht mehr viel auf dem Programm bzw. kann der letzte Programmteil sowieso in Turnschuhen absolviert werden, also hätte ich einfach wieder den Weg am Strand entlang zum „Ausgang“ nehmen können.

Auf der anderen Seite des Hotels beginnt eine schöne Promenade direkt am Wasser, diese gehe ich ein Stück entlang und kann von einigen Stellen nochmal die hohen Wellen und Wasserfontänen beobachten. Das ist ein herrlicher Anblick, doof nur, dass diese Wellen an so vielen Stellen den Weg für mich versperren bzw. heute versperrt haben. Auch hier an der Promenade muss man aufpassen, dass man nicht geduscht wird, da wären dann nicht nur die Füße nass.



Man könnte der Promenade noch weiter folgen, sie führt wohl bis zu einem Strand am anderen Ortsende von Colònia de Sant Jordi, ich muss mich aber nun so langsam an die Rückfahrt machen, die ich für einen kurzen Besichtigungsstopp noch unterbrechen will.

Gegen 16 Uhr verlasse ich Colònia de Sant Jordi und nehme zurück ins Hotel nicht die Route über Palma wie heute Morgen, sondern fahre quer über die Insel auf der Landstraße. Eine dreiviertel Stunde später erreiche ich bei Felanitx, schon etwas von der Küste entfernt, die Zufahrt zur Ermita de Sant Salvador, die auf einem 509 m hohen Berg liegt, der mittels einer schmalen, kurvenreichen Straße bis nach oben befahren werden kann.

Oben gibt es viele (kostenlose) Parkplätze und eine traumhafte Aussicht. Diese genieße ich zunächst vom Christusmonument (insgesamt 7 Meter hoch, stammt aus dem 20. Jh.), man kann fast die gesamte Ostküste Mallorcas überblicken und noch einiges im Inselinneren dazu. Das flache Plateau nicht weit entfernt Richtung Süden ist die Festungsanlage Castell de Santueri aus der Maurenzeit, die lange verfiel, in den letzten Jahren renoviert wurde und seit 2014 wieder besichtigt werden kann. Jetzt im März ist sie aber noch geschlossen.





Dann gehe ich ein Stückchen den Berg hoch zum Kloster Sant Salvador, gegründet 1348, die Klosterkirche schaue ich mir von innen an, wieder mal ein sehr düsterer, dunkler, kaum beleuchteter Kirchenraum. Im Kloster kann man übernachten (auch buchbar auf booking.com z.B.), es gibt auch ein Restaurant. Auf dem Weg zwischen Kloster und Christusmonument sieht man auf einem Felsen etwas unterhalb das Steinkreuz Creu d’es Picot von 1957, dorthin ist es aber ein etwas längerer Spaziergang, für den ich jetzt weder Zeit noch Lust habe. Beim Blick zurück zum Parkplatz zeigt sich nochmal das Christusmonument. Ein sehr lohnenswerter Abstecher, der heute endlich mal bestens zu Zeit- und Fahrtstreckenplanung gepasst hat.




Gegen 17 Uhr mache ich mich auf die Weiterfahrt zum Hotel, wo ich gegen 18.15 Uhr ankomme.

Wetter: morgens Regen und Sturm, dann Sonne und starker Wind, ca. 7 - 18°C
Wanderungen: leider keine Angabe, da die Aufzeichnung nicht funktioniert hat und die Rother Angaben sich natürlich auf die vollständigen Wanderungen beziehen


LG Christina

Ilona

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #22 am: 21. Juni 2024, 14:32:07 »
Hallo Christina,

zuerst einmal :welcome: back. Ich hoffe, du konntest Finnland genießen und deine Knochen sind heil geblieben.

Doch nun zu Malle: Das war ein Tag der nassen Füße. Die Wanderungen sind bei ruhiger See bestimmt herrlich und die Buchten ein Traum. 

Zitat
Auf der anderen Seite des Tors stehen zwei Frauen (Einheimische?, jedenfalls Spanierinnen), sie befragen mich wegen des Strandzugangs und ich erkläre kurz das Problem (das sie irgendwie aber schon zu kennen scheinen, ihr Englisch ist extrem schlecht – überhaupt bin ich mal wieder erstaunt, wie schlecht die meisten hier auf einer Touristeninsel mit einer sehr großen Anzahl an Urlaubern aus England Englisch sprechen, selbst die jüngeren)

Englisch im 17. Bundesland  :gruebel: ? Du hättest besser in Deutsch antworten sollen  :totlach: .
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #23 am: 21. Juni 2024, 17:55:18 »
Danke, Ilona. Ich hatte trotz der Einschränkungen einen schönen Urlaub und hab mir immerhin keine neuen Verletzungen zugezogen ;D

Stimmt, vielleicht hätte ich es auf Deutsch versuchen sollen (hatte ich gerade auch in Finnland, da hat mich eine Verkäuferin gefragt, ob wir uns auf Deutsch unterhalten könnten, ihr Englisch wäre so schlecht). Wobei es ja schon auch einen extrem großen Anteil an Touristen aus GB hat, dazu noch die Skandinavier, die sich sicherlich auch nur auf Englisch verständigen könnnen.


LG Christina

Paula

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #24 am: 21. Juni 2024, 20:48:45 »
Oh Mann diese Wanderungen waren ja echt ein Hindernislauf! Solche Wellen habe ich in Mallorca noch nicht gesehen.
Mit nassen Strümpfen in nassen Schuhen hätte ich wahrscheinlich nach 100 Metern schon Blasen an den Füßen, da wäre ich wohl ins Hotel zurück gefahren. Gut dass dir nichts passiert ist…
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #25 am: 22. Juni 2024, 14:13:16 »
Oh, hier geht es ja auch schon lange weiter, vor lauter Fussball habe ich das gar nicht mitbekommen. Schlechtes Wetter gibt es auf Mallorca auch. Wir sind vor ein paar Jahren mal im Anschluss an eine Kreuzfahrt (von Hamburg bis Mallorca) von Palma de Mallorca zurückgeflogen und da waren auch Gäste an Board, die die letzten 14 Tage auf Mallorca waren. Die haben nur geflucht und gejammert, sie würden nie mehr nach Mallorca fliegen, so ein Scheißwetter hätten sie ja noch nie gehabt  (das war im Oktober/November, ich glaube 2018 oder so). Da zog mal ein massives Tiefdruckgebiet über Portugal, Spanien ff..

Warum an modernen Autos alles so kompliziert sein muss verstehe ich überhaupt nicht, ich kann ich noch erinnern dass wir in Spanien mal an einer Tankstelle standen und den Knopf im Auto gesucht haben mit dem man den Tankdeckel entriegelt, da haben uns mehere Leute beim suchen geholfen...

Auch da fällt  mir noch eine Geschichte ein. Vor einigen Jahren hatten wir in einem USA Urlaub einen Lincoln irgendetwas (Limousine) von Alamo gebucht und brachten den am letzten Tag zu Alamo zurück. Hinter uns hielt ein amerikanischer Tourist an und hatte das gleiche Auto wie wir. Der stieg auch total stinkig aus und fluchte herum, dass das Auto ihn in den Wahnsinn treiben würde. Uns kam das sehr bekannt vor, was er sagte. Er konnte nämlich das Auto nicht abschließen. Immer wenn er ausstieg und die Tür zuschlug, machte es plopp und der Entriegelungsknopf sprang hoch. Da konntest Du tausendmal mit der Fernbedienung drücken, der blöde Knopf sprang sofort wieder hoch. Ach - das kannten wir doch auch? Uns hatte das nämlich auch total genervt - aber ich habe dann nach ein paar Tagen ins Manual geschaut und siehe da: es war ganz einfach. Die Tür verschloss sich automatisch, wenn man sich weiter als ca. 5m entfernt hatte... (also derjenige, der den Schlüssel mit der Fernbedienung bei sich hatte) und sprang auch entsprechend wieder auf, wenn man näher als 5m herankam. Das war irgendein "Keyless" blabla-Service. Wir haben uns jedenfalls kaputt gelacht und haben ihm gesagt, er soll mal weiter weg gehen. Der hat dann wirklich Bauklötze gestaunt, als die Tür dann auf einmal verschlossen war (was ich ihm dann vorführte, als er weit genug weg war). Aber zugegebenermaßen hatte uns hat das auch tierisch genervt, bis wir eben nachgeschaut haben, was es damit auf sich hat.

Und beim Tanken ist manchmal das Problem, dass die japanischen Modelle den Tank auf der "falschen" Seite haben (Beifahrerseite), was sicherlich daran liegt, dass in Japan Linksverkehr ist und der Fahrer rechts sitzt. Aber wenn man das nicht gewohnt ist, fährt man immer falsch herum an die Tanke und kommt dann mit dem Schlauch nicht hin... ist uns auch schon zigmal passiert.

Ilona

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #26 am: 22. Juni 2024, 14:31:10 »
Und beim Tanken ist manchmal das Problem, dass die japanischen Modelle den Tank auf der "falschen" Seite haben (Beifahrerseite), was sicherlich daran liegt, dass in Japan Linksverkehr ist und der Fahrer rechts sitzt. Aber wenn man das nicht gewohnt ist, fährt man immer falsch herum an die Tanke und kommt dann mit dem Schlauch nicht hin... ist uns auch schon zigmal passiert.

Am Tanksymbol ist doch immer ein Pfeil und so sieht man, auf welcher Seite der Tankdeckel ist -> KLICK.
Liebe Grüße

Ilona

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Rainer

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #27 am: 22. Juni 2024, 22:11:20 »
Am Tanksymbol ist doch immer ein Pfeil

Nö, selbst der verlinkte Beitrag ist anderer Meinung:

Zitat
Bei den meisten Autos

"Meistens" ist beileibe nicht "immer". Und mehr noch:

Zitat
Gibt es keinen Pfeil, kann auch die Automarke einen Hinweis bieten. Denn je nachdem, aus welchem Land der Hersteller stammt bzw. ob das Auto für Links- oder Rechtsverkehr hergestellt wurde, variiert die Position des Tankdeckels.

Das ist genau das, was ich sage. Aber da denkt man ja nicht dran, wenn man an die Tanke fährt. Also sicher nicht beim ersten Tanken. Aber in Zukunft kann ich ja mal darauf achten bei den amerikanischen Mietwagen. Erst wenn man falsch herum an der Säule steht, fällt der Irrtum auf.

Und dann gibt es noch ein grundsätzliches Problem: nach einschlägig schlechter Erfahrung warten wir gar nicht mehr ab, dass die Tankleuchte angeht. Im Südwesten kann es durchaus passieren, dass für 100km überhaupt keine Tanke mehr kommt. Nachdem wir schon mehrfach Mist gebaut haben (und nur mit viel Glück nicht liegen geblieben sind), tanken wir grundsätzlich entweder morgens oder abends, aber warten nie ab, bis die Tankleuchte angeht. Von daher nutzt uns dieses Zeichen sowieso nichts.

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #28 am: 24. Juni 2024, 18:01:27 »
Klar kann es auf Mallorca auch schlechtes Wetter geben, warum denn auch nicht. Ich fahre eh nicht wegen dem Wetter oder wegen des zu erwartenden Wetters in den Urlaub, da gibt es nur wenige Regionen auf der Welt, wo man mehr oder weniger eine Garantie auf schönes Wetter hat. Z.B. auch der Südwesten der USA kann schlechtes Wetter bieten oder die Kanaren und eben erst recht der Mittelmeerraum. Mich hat nur erstaunt, dass es doch so häufig (da hatte ich letztes Jahr ja schon große Probleme damit) so heftige Stürme gibt, die zu so starken Einschränkungen führen.

Was das Auto angeht, der Fiat hatte den Tank rechts, mein eigener Suzuki links und der Toyota Yaris in Finnland auch links. Aber ich orientiere mich auch immer an dem kleinen Pfeil neben der kleinen Tanksäule im Display.

Mit dem Autoabschließen hatte ich letztes Jahr in Finnland beim Toyota auch ein ähnliches Erlebnis, dort kann man die Türen öffnen, wenn man den Schlüssel in der Tasche oder Hand hat, ohne dass man den Türöffnungsknopf auf der Fernbedienung drückt. D.h. man kann nie testen, ob das Auto verschlossen ist, wenn man alleine ist und daher natürlich den Schlüssel immer bei sich trägt. Ich habe den Schlüssel dann mal in einer Unterkunft gelassen und bin ohne ihn zum Auto um zu schauen, ob es abgeschlossen ist, war es dann natürlich.  ;D


LG Christina

Christina

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Re: Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
« Antwort #29 am: 24. Juni 2024, 18:22:19 »
5. Tag – Montag, 04.03.

Nach dem Blick auf die Wetterkarte soll es heute in den Nordosten der Insel gehen, ans andere Ende der Bucht von Alcúdia. Grund ist diesmal nicht der Sonnenschein, es soll heute auf der ganzen Insel sonnig sein, sondern der Wind, der immer noch sehr stark ist und am stärksten in den westlichen Bergen, eine Wanderung dort ist mir (auch nach den Erfahrungen der letzten Tage) zu gefährlich, im Nordosten sollte es aber keine windbedingten Einschränkungen geben.

Um 8.50 Uhr trete ich die ca. halbstündige Fahrt bis zum Ortseingang von Betlem an. Dort gibt es beidseits der Straße jeweils einen Schotterparkplatz, dieser ist Startpunkt der Wanderung zur Ermita de Betlem (Rother Nr. 59).

Gleichzeitig mit mir startet ein einheimisches Paar, die die Wanderung aber als Trail Runner bewältigen, also bald außer Sicht sind, dann überholt mich eine weitere Trail Runnerin, die mir aber bald wieder entgegenkommt.

Sonst habe ich den wunderbaren Weg ganz für mich alleine. Zunächst führt ein breiter Schotterweg an ein paar verfallenen Häusern und Viehställen vorbei,


dann biege ich auf einen Wanderpfad ein, der sich in Serpentingen mal mehr mal weniger steil den Berg hinaufwindet. Schon bald hat man erste Blicke auf das herrlich blaue Meer und die Ortschaften entlang der Bucht von Alcúdia, dann auch auf die Berge der Halbinseln Victòria und Fermentor. Umgeben bin ich von Bergen und vielen Pflanzen, darunter eine schon blühende Ginsterart (?).





Nach ungefähr 50 min erreiche ich die schon zum Gelände der Ermita gehörende Font s‘Ermita (Quelle) samt Heiligenschrein, auf einem ebenen, breiten Fahrweg mit erstem Blick zur Einsiedelei geht es von hier nochmal 5 Minuten bis dorthin.


Die Ermita de Betlem steht auf dem ehemaligen Gelände eines muslimischen Gutshofs. Die Eigentümerfamilie Moreis überließ das Areal Ende des 18. Jh. Mönchen aus dem Kloster von Valldemossa, ab 1805 lebten diese als Einsiedler in der Ermita. 2010 mussten sie diese dann aufgeben, es gab nicht mehr genügend Mönche.


Ich schaue mir die Kirche von innen an, den im Wanderführer beschriebenen Aussichtspunkt hinter den Gebäuden finde ich nicht.

Wie nun ab hier weiter? Natürlich möchte ich nicht gleich wieder ins Tal hinabsteigen, sondern die Wanderung ab der Ermita noch verlängern. Der Rother Wanderführer bietet ab hier eine Wanderung auf den Bec de Ferrutx an, aber wieder mal mit dem Hinweis, dass der Weg schlecht markiert und überwachsen ist, darauf habe ich irgendwie keine Lust heute. Bei der Quelle vorhin habe ich ein Hinweisschild zum GR 222 gesehen, in 45 Minuten soll es zur S’Alqueria Vella gehen. Das klingt doch gut, da wäre danach noch Zeit für ein Nachmittagsprogramm und als GR wird der Weg gut markiert sein. Und umkehren, wenn es nicht passt, kann ich ja jederzeit.

Also gehe ich zurück zu diesem Wegweiser


und biege gegen Viertel vor elf Uhr auf den Pfad nach rechts ab. Der Weg führt zunächst als schmaler Erdpfad fast eben den Hang entlang, immer wieder kann man zurückblickend die Ermita sehen und auch die Ausblicke aufs Meer und die Berge sind wieder wunderbar.



Nach vielleicht zehn Minuten oder einer Viertelstunde wird der Pfad felsiger und steigt nun recht steil bergauf.




Nach weiteren zwanzig Minuten erreiche ich eine Hochebene, es geht nur noch leicht ansteigend weiter. Und wunderschön ist es hier oben, sehr grün und mit viel Weitblick.



Kurz nach halb zwölf erreiche ich dann mein Ziel, einen Aussichtspunkt hoch oben über dem Meer (zumindest gehe ich davon aus, dass es das Ziel ist bzw. mache ich es zu meinem Ziel, später stelle ich dann fest, dass S‘Alqueria Vella alter Gutshof heißt, dieser ist heute Ausgangspunkt und Informationszentrum für einige Rundwanderungen auf dem Hochplateau, der Aussichtspunkt war allerdings tatsächlich ein lohnenswerteres Ziel als der alte Gutshof, da bin ich froh, dass ich mehr oder weniger zufällig dorthin gelangt bin). Sogar zwei Abbildungstafeln mit Kennzeichnung der wichtigsten sichtbaren Punkte gibt es, eine Seltenheit auf Mallorca.





Für eine erste frühe Mittagspause mit einem belegten Brötchen suche ich mir eine etwas tiefer gelegene Stelle, die ein bisschen windgeschützt ist, es bläst nämlich recht kräftig, da möchte ich gar nicht wissen, wie stark der Wind in der Tramuntana ist.

Nach der Pause mache ich mich an den Rückweg. Am Abzweig zur Ermita entscheide ich mich, nochmal dorthin zu gehen, vorhin habe ich ein WC Schild gesehen, hoffentlich ist es geöffnet.

An der Ermita (die auch mit dem Auto erreicht werden kann), ist nun deutlich mehr Betrieb als bei meinem Besuch heute vormittag. Eine große deutsche Wandergruppe macht Mittagspause, zwei französische Familien mit vielen Kindern (typisch französisch schick angezogen, alles in beige, blau und weiß gehalten, also mit dem Auto hierhergefahren) ebenso. Dazu noch einzelne Wanderer bzw. Gäste, die mit Auto, Fahrrad oder Motorrad unterwegs sind. Auf einem Mäuerchen (Bänke gibt es leider keine) mache ich eine weitere Pause mit meinem zweiten Brötchen, erneuere meine Pflaster an den beginnenden Fersenblasen und beobachte die Leute.

Dann nutze ich die (erfreulicherweise) tatsächlich geöffnete Toilette und nehme den zweiten Teil des Abstiegs unter die Füße. Dabei kommen mir dann noch zwei oder drei Wanderer entgegen.

Gegen 14 Uhr bin ich zurück am Auto und fahre durch Betlem zum hinteren Ortsende. Dort parke ich an der Straße und gehe ins Restaurant „Casablanca“, in dem ich schon letztes Jahr zum Kaffeetrinken war. Es hat geöffnet und ich kann wieder den herrlichen Blick aufs Meer genießen, dazu einen Café con leche und einen Schokokuchen.



Gegen 15 Uhr folge ich dann dem breiten geschotterten Weg, der vom Ortsende die Küste entlangführt, bis die Bucht schließlich an den hoch aufsteigenden Bergen (die Serra de Llevant) endet.

Das ist eine sehr nette, kleine Wanderung oder eher Spaziergang (Rother Nr. 61), immer wieder hat man schöne Ausblicke aufs Meer, deutlich wird aber auch die Erosion, viele Bäume sind schon in die Tiefe gestürzt, das Meer holt sich immer wieder ein weiteres Stückchen Land.






Die Bucht am Ende des Wegs, Es Caló ist besonders beeindruckend mit ihren unterschiedlichen Felsformationen, eine ganze Zeit lang erkunde ich die Küste, außer mir ist noch ein (vermutlich) einheimischer Vater mit seiner kleinen Tochter hier, die beiden klettern auf den Felsen herum und fast bis zum Meer hinunter, sehr riskant finde ich.



Der Rückweg ist identisch mit dem Hinweg. Von Betlem fahre ich ins Hotel zurück, nun kommt wieder die Sonne hervor, die sich vorhin auf dem Spaziergang leider unter Schleierwolken versteckt hat. Ich nutze noch die Tankstelle beim Hotel (und kriege den Tankdeckel schon wieder nicht auf, zum Glück ist heute ein anderer Tankwart tätig, sonst wäre es etwas peinlich gewesen :verlegen:) und bin gegen 17.45 wieder im Zimmer.

Wetter: sonnig, zwischen 15 und 17 Uhr Schleierwolken, starker Wind auf den Bergen, ca. 12° - 18° C
Wanderungen: von Betlem zur Ermita und zurück 6,1 km, 260 Höhenmeter; von der Ermita zur S’Alqueria Vella und zurück leider keine Angaben, jede Richtung ca. 45 Minuten Dauer; von Betlem zur Bucht Es Caló und zurück 6,6 km, 120 Höhenmeter


LG Christina