1. Tag – Donnerstag, 29.02.Wie (zumindest gefühlt) bei allen nicht mit dem Auto angetretenen Urlauben der letzten Jahre stehen auch diesmal wieder eine Vielzahl von Streiks im Raum: Bahn, Piloten von Discover Airlines, diverses Flughafenpersonal.
Ein paar Tage vor Abflug ist immerhin klar, mit Winterwetter ist nicht zu rechnen, ich kann das Flughafenhotel stornieren und am Abreisetag kommt es wohl nicht zu Bahn- oder „Flug“streiks. Was am Rückreisetag sein wird, ist nicht absehbar und ich muss mich entscheiden, reise ich mit der Bahn zum Flughafen und riskiere am Rückflugtag nicht vom Flughafen wegzukommen oder fahre ich mit dem Auto und zahle im Fall eines wegen Streiks verspäteten Rückflugs die extrem hohen Tagesraten (im Vergleich zum schon vor Monaten gebuchten Preis für die geplante Parkzeit), weil ich die gebuchte Parkzeit überschreite. Schwierig. Ich entscheide mich schließlich für die Autoanreise.
Der Abflugtag startet entspannt, ich habe den späteren Flug nach Palma gebucht, da er günstiger war und ich den Weg vom Flughafen zum Hotel zur Not auch bei Dunkelheit (falls das Flugzeug Verspätung haben sollte) würde fahren können, da ich ja dasselbe Hotel wie letztes Jahr gebucht habe und die Strecke, sowie Parkmöglichkeiten beim Hotel, somit kenne. (Natürlich kann man auch unbekannte Strecken bei Nacht fahren, ich mache dies aber äußerst ungern, da ich nachts ziemlich schlecht sehe.)
Der Flug startet um 14.50 Uhr, mit großzügigem Zeitpuffer fahre ich um 9.45 Uhr von zu Hause aus los. Um diese Uhrzeit ist nicht viel Verkehr und so parke ich eine knappe dreiviertel Stunde später im 7. Stock des Parkhaus Gateway Gardens (=Holiday Parking Nord) am Frankfurter Flughafen mein Auto für die nächsten 11 Tage.
Vom Parkhaus geht es ein paar Minuten zu Fuß zur S-Bahn-Station Gateway Gardens. Das gesamte Gebiet ist noch Baustelle, einige Zugänge sind gesperrt und die Rolltreppen laufen nicht. Unten angekommen stelle ich fest, dass es etwas weiter einen Aufzug gegeben hätte, das merke ich mir jedenfalls für die Rückfahrt, mit Koffer die Treppen nach oben zu gehen, ist nochmal deutlich unangenehmer als runter.
Es ist nur eine Station zu fahren zum Flughafen, dort sind bei Discover Airlines im Terminal 1 die Schalter zur Gepäckabgabe bereits geöffnet, Automaten gibt es nicht, es gibt aber keine Warteschlange und so bin ich schnell meinen Koffer los.
Auch die Sicherheitskontrolle bringe ich schnell hinter mich, die Elektronik kann wieder im Rucksack bleiben.
Dann trete ich den endlos langen Weg zum Gatebereich B an, es geht mehrere Stockwerke nach unten, dann durch einen langen Tunnel (mit Rollbändern) und dann wieder mehrere Stockwerke nach oben.
Inzwischen ist es 12 Uhr, ich habe nun noch ca. 2,5 Stunden bis zum Boarding. Die nutze ich für ein Mittagessen, eine teure, aber leckere Bowl aus einem kleinen Supermarkt (EUR 11,50) und einen Cappuccino und einen (recht geschmacklosen) Schoko-Muffin (EUR 8,50) im Anschluss.
Bereits um Viertel nach eins rollt die Discover Maschine an,
Boarding ist dementsprechend pünktlich, ebenso dann der Abflug.
Ich habe mir einen Fensterplatz im hinteren Flugzeugbereich reserviert, einen freien Nebensitz gibt es trotzdem nicht, die Maschine ist komplett voll.
Während des gesamten Flugs habe ich perfekte Sicht nach unten und schaue deshalb fast durchgängig aus dem Fenster. Wir fliegen zunächst entlang der A5, ich kann den Rhein, den Steinbruch bei Weinheim, dann den Neckar und Heidelberg gut erkennen. Später überfliegen wir die schneebedeckten Alpen, dann Marseille und schließlich gibt es fast einen Sightseeing Flug über Mallorca. Es geht die gesamte Westküste entlang, ich kann z.B. die Formentor Halbinsel und Port de Sóller erkennen, dann geht es in einer Kurve die Südküste entlang und schließlich über Palma (mit Kreuzfahrtschiff im Hafen) zum Flughafen – wow, da hat sich der Fensterplatz richtig gelohnt.
Nach der pünktlichen Landung um 17 Uhr geht es sehr lange (sicherlich genauso lange wie heute Vormittag in Frankfurt zum Gatebereich B) durch die Gänge des Flughafens Palma.
Auf meinen Koffer muss ich nur wenige Minuten warten, dann gehe ich zur Autovermietung. Auch dieses Jahr war Europcar der günstigste Vermieter über den ADAC, dieses Mal gab es den Fiat 500 Abarth Automatik, für den ich letztes Jahr bei Abholung einen Aufpreis zahlen sollte, in einer eigenen Klasse NXAR, unterhalb der letztes Jahr von mir gebuchten Klasse EDAR, also das war letztes Jahr schon ein dreister Abzocke Versuch.
Außer mir ist, wie schon letztes Jahr, kein Kunde bei den Europcar Schaltern. Ich werde von einem Mitarbeiter bedient, der offensichtlich keine Provision für den Verkauf von Upgrades oder Versicherungen bekommt, denn er ist extrem wortkarg, außer dem allernötigsten wird nichts gesagt (einzige Ausnahme: er weißt mich darauf hin, dass die 24 Stunden Regel gilt, ich also das Auto trotz der von mir angegeben Abgabezeit auch später, nämlich eben bis zur jetzigen Abholuhrzeit, abgeben kann), während ich noch den Vertrag unterschreibe, holt er schon den Autoschlüssel – so könnte gerne jede Autoabholung ablaufen. Und dann ist es diesmal auch tatsächlich die gebuchte Klasse bzw. sogar Autotyp: ein Fiat 500 Abarth Automatik – perfekt.
Das Auto ist ein Cabrio mit Stoffdach, daher ist der Kofferraumdeckel nur eine kleine Klappe, da passt mein Koffer geradeso noch durch, Platz gibt es im Inneren aber natürlich genug, nachdem ich die Rücksitze umgeklappt habe.
Sehr kurios ist die Automatikschaltung, nicht nur, dass es keinen Wahlhebel gibt, sondern Knöpfe auf dem mittleren Armaturenbrett, es gibt auch weder „P“, noch „D“, nur „1“, „N“, „R“, - hmm, ich drücke mal die 1 und fahre damit los, das klappt zum Glück.
Anfänglich ist die Strecke noch recht dicht befahren, war wegen des Berufsverkehrs zu dieser Uhrzeit, es ist nun 17.45 Uhr, zu erwarten, dann wird es immer weniger Verkehr je weiter ich nach Norden komme.
In der Dämmerung parke ich gegen 18.30 Uhr beim Hotel ein – und stehe vor dem Problem, dass ich nicht weiß, wie ich das Auto ohne „P“, also „Parken“, stehen lassen kann (was im Flughafenparkhaus eingestellt war, als ich losgefahren bin, weiß ich nicht mehr bzw. habe ich nicht darauf geachtet). Ich entscheide mich für „N“ und ziehe die Handbremse an. Da muss ich später mal das Internet nach einer Lösung durchsuchen.
Nun bin ich gespannt, welches Zimmer ich bekommen werde bzw. welche Lage mein Zimmer haben wird. Nachdem ich Hotel und Umgebung letztes Jahr gut kennenlernen konnte, habe ich mich für ein Zimmer zur Straßenseite entschieden, bei der Buchung des Aufenthalts des Vorjahres dachte ich noch, zum Pool ist schöner und ruhiger.
Die Straße ist allerdings nachts kaum befahren, während man bei der Poolseite bei warmem Wetter das Pech haben kann, dass die Animation draußen stattfindet oder zumindest noch viele Leute den Außenbereich der Bar nutzen. Die Straßenseite hat den Vorteil, dass ich ein Studio mieten kann, also ein 1-Zimmer Apartment, die gibt es nämlich nur zur Straßenseite und ein 2-Zimmer Apartment wie ich es letztes Jahr hatte, brauche ich alleine nicht (und sowohl Studio als auch Straßenseite ist natürlich billiger als Apartment und Poolseite). Nachdem ich letztes Jahr ein Zimmer direkt neben dem Aufzug und noch schlimmer neben dem offenen Treppenhaus hatte und somit den ganzen Abend Teile der Animation und der Unterhaltungen im Hotelfoyer mitbekommen habe, habe ich nach Buchung meines diesjährigen Aufenthalts eine Mail ans Hotel geschickt und gebeten, ein Zimmer in einem oberen Stockwerk und weit weg von Aufzug und Treppenhaus zu bekommen. Die Antwort war, sie schauen was sie machen können.
Und tatsächlich, mein Studio ist im oberen, 5 Stock, weg von Aufzug und Treppenhaus, nur auf einer Seite ist ein weiteres Zimmer, auf der anderen ist eine Art Technikraum und der Blick vom Balkon (nun greife ich vor, denn gerade ist es dunkel und ich habe auch keine Zeit und Lust für den Balkon) ist genial.
Ich bringe nur schnell mein Gepäck aufs Zimmer, dann muss ich nochmal los, ich muss noch einkaufen (zur Erinnerung: auf Mallorca sind Autoaufbrüche häufig und man sollte so wenig wie möglich im Auto lassen, wenn man es verlässt, daher konnte ich nicht schon auf dem Weg zum Hotel einkaufen, was natürlich zeitsparender gewesen wäre).
Bis ich dann endgültig im Hotel bin, ist es 19.45 Uhr und trotz der eigentlich sehr entspannten Anreise bin ich völlig fertig und verschiebe das Auspacken auf morgen.
Wetter: von Deutschland bis Mallorca sonnig, auf Mallorca ca. 18 °C
Kosten:11 Nächte Studio im Hotel Ivory Playa, EUR 496,80 (gebucht über die Hotelwebsite), zzgl. EUR 7,85 Touristtax, ohne Verpflegung, mit 5x wöchentlicher Zimmerreinigung, Bettwäsche, Handtücher;
Flug FRA – PMI – FRA mit Discover Airlines inkl. 23 kg Aufgabegepäck und Sitzplatzreservierung, EUR 173,99 (gebucht über lufthansa.de);
Parkhaus Gateway Gardens FRA (Holiday Parking Nord) EUR 60,94 inkl. S-Bahn Ticket 1 Station von/bis zum Flughafen;
Mietauto 11 Tage NXAR (z.B. Fiat 500 Abarth) EUR 239,71 (Europcar gebucht über den ADAC)