26. September Ausflug nach ÓbidosAuf einem Hügel südlich der Lagune befindet sich schon eine Ewigkeit eine Ansiedlung. Auf jedem Fall hat man antike römische Strukturen gefunden. Im 13. Jahrhundert wurde dort dann eine Burg errichtet und unter die Herrschaft der portugiesischen Königinnen gestellt. Deren Spenden trugen zur Blüte des Ortes bei. Heute gilt Óbidos als eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte Portugals und als besonders malerisch. Erinnert uns irgendwie an Rothenburg ob der Tauber, ist auch ähnlich gut besucht.
Neben dem Stadttor sehen wir die erste der vielen Kirchen. Ein Bild vom Tor selber ist kaum möglich, zu viele Leute davor. Der Durchgang ist geschmückt mit Malereien und Bildern aus Fliesen, den Azulejos.
Hinter den Mauern durchziehen Kopfsteinpflastergassen das Städtchen. Die Hauptstrecken sind gesäumt von Lädchen, Restaurants und Cafes, wir finden aber auch ruhige Fleckchen.
Die meisten (alle?) Häuser sind geweisst, mit Absetzungen in gelb oder blau. Das trägt sicher zum malerischen Eindruck bei, insbesondere in Verbindung mit den pinken Bougainvillea
Leider muss es Hinweisschilder geben mit der Bitte, sich nicht auf den Häuserwänden und Mauern zu verewigen. Solch Idioten sterben wohl nie aus.
Wir schlendern erstmal bergan in Richtung Castello. Bald kommen auch schon die nächsten Kirchen.
Innen wieder die typische Gestaltung mit Azulejos.
Schließlich erreichen wir die Anhöhe und damit den Burghof. Das Castello selbst ist jetzt eine Pousada (Hotel).
Im Hof sind einige Holzhäuser im (Auf)bau. Wie manch andere habe ich da eine Art Museumsdorf vermutet; wieder andere meinten, das wären Überreste vom jährlichen Mittelalterfest. Später habe ich noch etwas von einem Freilichttheater gelesen.
Skulptur der ersten Schutzherrin
das spricht eher für eine Theaterkulisse
Wer möchte kann auf der Mauer um die Stadt laufen, da sollte man wohl aber schon schwindelfrei sein. Weil es auch sehr holprig auf den Steinen ist, haben wir mal verzichtet. Stattdessen gehen wir kurz durch das obere Tor weiter auf den Hügel für einen Blick über die Dächer.
Wir bummeln wieder bergab bis zum Hauptplatz.
Dort gibt es ein nettes Bistro, in dem wir rasten. Nein, keine Eisbecher diesmal
Wir gönnen uns ein ( okay, zwei) Gläschen Vinho Verde. Óbidos ist berühmt für seinen Ginjinha, einen Sauerkirschschnaps, der meist in einem Schokoladenbecherchen serviert wird. Den muss ich natürlich auch mal kosten
Óbidos gilt außerdem als Bücherstadt (Keine Ahnung seit wann - uns ist es neu). 14 Buchläden soll es geben, das wäre ja was für mich. Allerdings habe ich nur einen zufällig entdeckt.
Draußen auf der Steinbank könnte man gleich ein wenig schmökern. Das zweite war trotz der Beschriftung Biblioteca kein Buchladen, sondern so etwas wie ein Archiv oder Museum für Sardinendosen
Den Rückweg wollten wir quasi über den Berg abkürzen, landen aber auf der falschen Seite der Lagune. Aus unserer Richtung fehlte da ein Schild
Zum Glück nicht nach dem Umkehren, so dass wir nicht ganz bis Óbidos zurück fahren mussten.