28. September Monserrate & Cabo Roca Die Serra da Sintra ist ein Bergwald zwischen Atlantik und Lissabon. Es wurde früher gern von den portugiesischen Königs- und Adelsfamilien zur Sommerfrische genutzt. Darum findet man neben Fels und Wald dort einige Paläste und Villen mit weitläufigen Gärten sowie aus früheren Zeiten alte Gebäude wie Kapellen, Klöster und eine Burg. Die meisten sind äußerst beliebte Ausflugsziele.
Für den Anfang haben wir uns den Palácio de Monserrate ausgesucht, der etwas weniger besucht sein soll. Mit dem Roller düsen wir also die Küstenstraße entlang Richtung Sintra. Ich entdecke ein Hinweisschild, dem wir folgen, doch kurz danach werden wir von dem runden roten Verkehrsschild mit dem weißen Balken gebremst. Und da beginnt der "Ehestreit"
Kersten meint, das Schild darunter sage es ist Einbahnstraße für 3 km, ich die Einbahnstraße begänne dort. Eng ist die Straße schon und als dann noch zwei Kleinbusse da herunterkommen und kaum Platz lassen, will der Gatte da nicht hochfahren.
Na gut, irgendwo muss das Sträßchen ja herkommen, da wollen wir hin.
Leichter gesagt, als getan. Wir fahren weiter nach Sintra. Die Stadt ist ein Labyrinth von Einbahnstraßen und nur mäßig ausgeschildert. Die Altstadt, in der wir schon mal waren, ist nicht nur komplett für den Privatverkehr gesperrt, sondern es scheint von unserem Parkplatz auch ein ziemlicher Weg dorthin zu sein. Unterwegs gibt es keine Pläne oder Touristenbüros, nur jede Menge Rikschas und Tuk Tuks, die Touren zu den Schlössern anbieten.
Kurzfristig bin ich ziemlich angefressen. Mehr durch Zufall und durch Verfolgung eines der Busse finden wir den diesseitigen Zugang zu der Einbahnstraße. Dann haben wir auch noch Glück, dass wir an einem Abzweig von der Polizei durchgewunken werden, während PKWs abbiegen müssen. Schließlich finden wir doch noch an unser Ziel.
Von Tor und Kartenschalter (14,50 Euro für uns zwei) geht es erstmal bergab durch Wald zu einem künstlichen Teich. Dort soll auch ein Wasserfall sein, der liegt aber wohl trocken.
Der Durst lässt uns den Schildern zum Cafe folgen
Eis gibt es leider nicht, aber Eistee zum Durst löschen. Von dort aus kommen wir dann direkt zum Palácio.
An dieser Stelle gab es schon einige Bauten, ursprünglich eine Kapelle, später ein Hospital und danach Paläste. Alle Gebäude wurden aber im Erdbeben von 1755 zerstört. Die heutige Villa ließ im 19. J der Engländer Sir Francis Cook errichten und zwar im maurischen Stil. Den Garten wünschte er sich aber als einen englischen.
Den arabischen Einfluss sieht man besonders im Hauptgang und dem zentralen Atrium mit den Säulen und Gitterschnitzwerken.
Sehr beeindruckend ist auch die Kuppeldecke des Musikzimmers.
Die Räumen sind leider so gut wie nicht mehr möbiliert. Nachdem die Villa 50 Jahre lang nicht bewohnt war, ist von der Originaleinrichtung nichts geblieben.
Die Villa hat auch eine nette Terrasse, von dort kommen wir über eine Rasenfläche zurück zum Parkgelände.
Der Riosengarten ist jetzt Ende September eher öde. Interessant ist noch der kleine Farnwald und die mexikanische Sektion.
Eine Besonderheit im Park ist noch die
Ruinas da Capella de Monserrate Australische Gummibäume und andere Pflanzen wachsen hier in, durch und über alten Ruinen.
Dann müssen wir wieder den steilen Hügel hinauf zur Straße erklimmen
Natürlich
hatte ich Recht, dass die Einbahnstraße erst hier beginnt. Weil wir so vormittags Zeit verplempert haben und wir jetzt einen großen Bogen fahren müssten, fällt der zweite angedachte Parkbesuch flach. Stattdessen fahren wir noch mal zum Cabo da Roca, liegt fast auf dem Rückweg. Westlicher als bis hier kommt man auf dem europäischen Festland nicht.
Einen weiteren kurzen Stopp legen wir noch am Praia do Guincho ein. Hier ist es sehr windig, da haben zumindest die Kite Surfer ihren Spaß.
Daher gehts bald zurück zum Campingplatz. Den Sonnenuntergang kriegen wir da nur am Rande mit.
Heutige Tour