Tag 4: Niagara FallsNach dem abendlichen Marsch schliefen wir wie die Murmeltiere und standen um 8 Uhr bei Vindhya auf der Matte ähm im Frühstücksraum. Wir bestellten wieder das leckere Omelette, denn French Toast oder Pancakes sind uns zu süß.
Um 8:45 Uhr standen wir an der WEGO-Haltestelle, doch es kam wieder kein Bus. Der Fahrplan war nicht eindeutig und zwei weitere Passagiere, die sich zu uns gesellten, schauten deshalb online nach. In der Nebensaison fährt der erste Bus der Greenline erst um 9:45 Uhr. Pech nur, dass wir am Vortag den ersten Timeslot für 9:30 Uhr vereinbart hatten.
Die beiden anderen entschlossen sich, zu Fuß zu gehen. Heiko entschied, trotz seiner Schmerzen die 40 Minuten wieder zu Fuß zu gehen. Ibuprofen hatte er zum Frühstück eingeworfen, doch so ganz betäubten sie die Schmerzen nicht.
Gesagt, getan. Eine knappe Stunde auf den Bus warten hätte nichts gebracht, denn dann hätten wir den Termin nicht einhalten können.
Wir marschierten an der Rainbow Bridge vorbei, die gleichzeitig Grenzstation in die USA ist.
Kurz danach sind links die American Falls und rechts die kanadischen Horseshoe Falls. Die ersten Passagiere der Hornblower oder Niagara City Cruises (beide kanadisch) standen schon mit ihren roten Regenponchos bereit.
Die Passagiere der Maid of the Mist (USA) im blauen Regenschutz waren schon unterwegs.
Um 9:35 erreichten wir das Table Rock Center,
von wo aus die Journey behind the Falls beginnt. Wir bekamen gelbe Ponchos und fuhren mit dem Aufzug nach unten.
Dort ist ein schmaler Tunnel, der zu zwei Öffnungen hinter den Fällen führt.
Je nach Wind, kann man etwas nass werden. Hier das zweite
Portal.
Auf dem Schild sieht man, wo ungefähr sich die beiden Portale befinden.
Bevor man auf dem Rückweg in den Lift steigt, sollte man noch zur Aussichtsplattform gehen.
Diese befindet sich neben dem gewaltigen Wasserfall. Hier spürt man die Gischt und die Kraft des Wassers so richtig.
Die Schiffe pendeln den ganzen Tag hin und her. Wir verzichteten allerdings darauf, denn sie sind nicht nur überfüllt, sondern man sieht vor lauter Leuten und der Gischt nichts.
Noch nie zuvor sahen wir so viel Wasser den Bach runterlaufen. Die Wasserfälle sind der Abfluss vom Erie-See.
Auf dem Hügel gibt es jede Menge Hotels mit teuer bezahlter Aussicht.
Als nächstes stand die Niagara Parks Power Station auf unserem Programm. Wir stiegen gleich in den gläsernen Aufzug, der zur neusten Attraktion, dem Tunnel führt.
Die Röhre ist 670 m lang und nach ca. 20 Minuten Gehzeit steht man auf der Plattform, die erst 2022 errichtet wurde. Die Plattform liegt tiefer als die vorherige.
Im Power Station Museum selbst hielten wir uns nicht lange auf.
Nikola Tesla ist vor allem als Namensgeber einer Automarke bekannt. Dabei verdanken wir unsere heutige Elektrizität seinen Forschungen zum Wechselstrom.
Wir fuhren mit dem Redline WEGO-Bus bis zum Clifton Hill.
Das ist ein einziger Vergnügungspark.
So langsam hatten wir Hunger und kehrten bei Applebee’s ein. Die Essenspreise waren astronomisch hoch. Dabei ist es egal, in welchem Restaurant man einkehrt. Wir bezahlten für das günstigste Essen auf der Karte inkl. Softdrinks und Trinkgeld 92 CAD = 64 €.
Das ist absoluter Wucher für dieses Fastfood mit einer Miniportion Krautsalat, der noch am besten von allem schmeckte.
Weil die Busfahrt zu lange dauert und zwecks Verdauung gingen wir zu Fuß zum Skylon Tower.
Hier hatte ich den Day/Night Pass zum Preis von je 22 CAD online bestellt. Das Voucher musste am Schalter noch gegen die Tickets eingelöst werden.
Vom Tower hat man den besten Blick.
Der Blick rüber in die USA,
zur Clifton Hill Vergnügungsmeile
und den Horseshoe Falls.
Beim Skylon Tower ist zwar eine Haltestelle, doch das dauert ewig, bis in der Nebensaison ein Bus kommt. Deshalb gingen wir zu Fuß bis zur Queen Victoria Park Station nach unten. Von dort aus fuhren wir mit der Green Line zum Whirlpool Aero Car.
Die alte Seilbahn befördert seit 1916 Passagiere und wurde erst kürzlich generalüberholt. Somit stuften wir sie als sicher ein
.
Die Gondel schwebt über den Stromschnellen des Niagara River zwischen Kanada und den USA.
Darunter brettern Adrenalinjunkies mit solchen Speedbooten
in den sogenannten Whirlpool.
Die Fahrt mit der Seilbahn hat uns sehr gefallen.
Danach stand noch der letzte Programmpunkt vom Niagara Pass an. Dazu mussten wir eine Haltestelle weiter bis zum White Water Walk fahren. Dort steigt man im Souvenirshop in einen Aufzug, der 70 m nach unten führt. Danach geht man durch den 73 m langen schmalen Tunnel.
Der Weg führt entlang den Class 6 Stromschnellen, der schwierigsten Kategorie.
Diese ca. 500 m lange Holzkonstruktion macht es möglich, die Stromschnellen aus der Nähe zu erleben.
Raften ist hier verboten, denn so einige bezahlten den Versuch die Stromschnellen zu bezwingen mit ihrem Leben.
Mittlerweile war es 17 Uhr und wir fuhren mit dem Bus bis zur nächstgelegenen Haltestelle unserer Unterkunft. Nach knapp 17000 Schritten wurde es vor allem für Heiko Zeit, die Füße etwas hochzulegen. Jedoch nicht lange, denn um 18 Uhr fuhren wir mit dem Jeep zu einem gut bewerteten und preiswerten vietnamesischen Restaurant. Ich entschied mich für Nudeln und Heiko für ein Reisgericht.
Danach fuhren wir zum Skylon Tower, parkten aber auf einem nahegelegenen Restaurantparkplatz, da die Parkplätze beim Turm sehr teuer sind.
Da wir die günstigeren Kombikarten hatten, schauten wir uns die gigantischen Wasserfälle zum Abschluss noch einmal von oben bei Dunkelheit an.
Am Abend war es auf der Plattform viel voller und der Wind blies eiskalt. Deshalb verzichteten wir auf das Feuerwerk und machten es uns nach diesem ausgefüllten Tag lieber im Apartment gemütlich.
Übernachtung: Ellis House, Niagara Falls