10. Tag – Freitag, 08.07.Abreisetag. Mein Flug geht erst um 13.30 Uhr, eigentlich bleibt also noch Zeit für einen letzten Spaziergang durchs Viertel ums Hotel und am Wasser der Bucht entlang. Aber auch die Homepage des Flughafen Helsinki warnt vor längeren Wartezeiten als üblich und empfiehlt genug Zeit vor dem Abflug einzuplanen. Daher mache ich mich gegen Viertel vor neun nach Frühstück, Packen und Auschecken gleich auf den Weg zum Flughafen.
Das Ticket für Straßenbahn und Zug habe ich mir gestern an einer der größeren Stationen am Automaten schon gekauft, an der Haltestelle beim Hotel (und der Mehrheit der «normalen» Tramstationen) gibt es keine Automaten und auch nicht in der Tram, da muss man die App nutzen, die ich mir aber wegen ein paar Tagen Urlaub sicher nicht herunterlade und meine Kontodaten (wenn es überhaupt möglich wäre mit einem ausländischen Konto) angebe. Der Zug ab Hauptbahnhof zum Flughafen ist wie schon bei der Anreise ziemlich leer und schon um 9.45 Uhr komme ich am Flughafen an.
Im dortigen Supermarkt kaufe ich mir noch zwei Sandwiches für eventuell irgendwann später im Laufe des Tages. Am Automaten drucke ich meinen Boardingpass und den Gepäckanhänger aus – und muss mich dann in die Schlange vor dem Baggage Drop stellen, da die eigentlich zahlreich vorhandenen Gepäckautomaten scheinbar nicht von der Lufthansa genutzt werden können (verstehe ich nicht, warum man diese Automaten nicht für jeglichen Flug programmieren kann, sondern nur von den «vorgegebenen» Fluggesellschaften genutzt werden können, das ist ja z.B. in Frankfurt genauso, dass die LH Gepäckautomaten auch nur für LH Flüge genutzt werden können).
Obwohl die Schlange eigentlich recht kurz ist, dauert es endlos, denn leider wird weder von zahlreichen Fluggästen noch den Mitarbeitern am Schalter ernst genommen, dass es sich eigentlich (laut eigener Beschilderung) nur um einen Baggage Drop Schalter handelt. Und so haben die Leute zig Anliegen, da werden Stapel von Papier aus den Taschen geholt, geredet – alles, aber nicht einfach der Koffer abgegeben. So dauert es tatsächlich 45 Minuten bis ich endlich an der Reihe bin- und ich bin nach wenigen Sekunden fertig – Koffer aufs Band gestellt, gesagt, dass der Anhänger schon dran ist, ich auch den Boardingpass schon habe, die Mitarbeiterin weist mich auf die Maskenpflicht ab Boarding und während des Flugs hin und das wars.
Der Flughafen Helsinki wurde erst in den letzten Jahren/Monaten renoviert bzw. ist noch nicht ganz fertig. Dementsprechend modern ist alles, der Bereich der Security steht mitten im Raum und trennt den allgemein zugänglichen Bereich davor, vor dem nur für Fluggäste dahinter ab, man kann aber beidseitig jederzeit direkt dran vorbeigehen oder zuschauen. Die Scanapparate sind natürlich auch neu und so muss man weder Flüssigkeiten noch Elektronik auspacken, das nimmt doch einiges an Stress und Hektik aus dem Ablauf. Viel ist auch hier nicht los, so dass ich schnell durch bin, ich muss weder durch einen Body Scanner noch werde ich abgetastet. Als ich dann auf das Tablett mit meinem Rucksack warte, fällt mir der Mann vor mir auf, er stützt sich mit beiden Händen am Band auf und fällt dann plötzlich nach hinten um. Ich bin total geschockt, zum Glück gibt es in diesem Bereich viele Leute, die sich mit Erster Hilfe bestens auskennen. Der Mann wird in stabile Seitenlage gebracht und kurz darauf ist auch schon ein Sanitäter/Notarzt zur Stelle. (Da der Securitybereich wie gesagt so offen im Raum ist, komme ich später noch mal dran vorbei, da sitzt der Mann auf einem Stuhl beim Blutdruckmessen und spricht mit dem Sanitäter/Arzt, das ist also nochmal gut gegangen.)
Es ist jetzt 11 Uhr und ich vertreibe mir die Zeit mit einem langen Spaziergang entlang aller Gates, durch die Shops (wo ich nichts finde) und nochmal eine zweite Runde.
Zum Mittagessen überlege ich erst zu Burger King zu gehen, direkt daneben ist aber ein Pub, da kostet es nur unwesentlich mehr und ich kann mich gemütlich hinsetzen und werde bedient. Ich esse Fish and Chips (EUR 20,70), sehr lecker, dazu gibt es kostenlos Wasser zum Trinken.
Danach bummle ich nochmal herum, dann gibt es einen letzten Kaffee beim Espresso House (so endet der Urlaub wie er angefangen hat), einen Cafè Latte und einen Caramel Pecan Bun. Hier könnte man sogar im Freien sitzen mit Blick aufs Rollfeld, da es aber wieder sonnig und heiß ist, bleibe ich drin.
Der Flug startet gegen 14 Uhr mit einer halben Stunde Verspätung. Wie mit Buchung eines Fensterplatzes ziemlich weit hinten erhofft, bleibt heute tatsächlich im sonst ziemlich gut gefüllten Flugzeug tatsächlich der Mittelplatz frei. Gleich nach dem Start kann ich schöne Blicke auf Helsinki genießen und viele Punkte ausmachen, an denen ich in den letzten Tagen war, auch mein Hotel kann ich erkennen.
Der weitere Flug verläuft ereignislos, in Frankfurt warte ich ungefähr zwanzig Minuten auf meinen Koffer, was etwas länger ist, als ich es von innereuropäischen Flügen gewohnt bin, aber in diesen Zeiten ist man ja froh, wenn der Koffer überhaupt mitgekommen ist.
Die Fahrt mit dem Zug nach Hause wird eine Geduldsprobe. In Alzey muss ich umsteigen, der Anschlusszug hat Verspätung, die aber (wieder mal typischerweise) nur etappenweise angegeben wird, d.h. erst sind es angeblich nur fünf Minuten, daraus werden zehn usw. und am Ende sind es 45 Minuten. Hätte ich das von Anfang an gewusst, hätte Peter mich in Alzey abgeholt. Na ja, ganz am Ende der Reise richtet die Verspätung wenigstens keinen Schaden mehr an.
Um 18.30 Uhr ist mein Urlaub dann endgültig zu Ende
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Wetter: in Helsinki und Frankfurt sonnig, ca. 22°C
Ein Fazit folgt in den nächsten Tagen...