11.10.22Gegen 7.30 Uhr gab es heute wieder typisches jordanisches Frühstück.
Heute sollte es zur Burdah Bridge gehen. Manchmal ist es gut, wenn man vorher nicht weiß, was Einen erwartet;) Ich hatte mir die „Wanderung“ bei wikiloc herausgesucht, dort war geschrieben, dass die Wanderung alleine ohne Führer gut machbar ist, 1 h hin, 1 h zurück, etwas oben verweilen. Ich hatte das auch vorher mit dem Besitzer unseres Camps geschrieben, er hatte gefragt, ob wir Erfahrungen in hiking haben. Nunja, hiking ist für mich wandern, ich bejahte. Anscheinend ist hiking aber nicht wandern;).
Der Fahrer kam gegen 8.30 Uhr und brachte uns zum Startpunkt. Schon da begann die Schwierigkeit, wir mussten irgendwie auf die Sandsteinblöcke klettern. Es gab weder irgendwelche Treppen noch ähnliches. Der Fahrer zeigte uns noch, wie wir das bewerkstelligen, einfach hochlaufen, möglichst auf allen Vieren. Der Sandstein war auch griffig, mir machte das Spass, nur Jörg hatte mit seinem kaputten Knie zu kämpfen und war ein paarmal drauf und dran aufzugeben.
Der Weg ging so weiter, wobei Weg übertrieben war. Man musste ihn sich suchen, es gab keine Markierungen. Manchmal gab es Steinmännchen, manchmal konnte man am abgewetzten Stein erahnen, wo viele Menschen langgelaufen waren. Zum Glück hatten wir den Weg auf dem Handy und trackerten mit, so dass wir wenigstens ungefähr wußten, wo es immer langgehen muss. Leider sind solche Aufzeichnungen nicht metergenau, und einen Meter weiter war manchmal schon ein Abhang einige Meter in die Tiefe. Zwischendurch gab es auch mal wieder einfache Stellen, wo man richtig laufen konnte, aber auch richtige Kletterstellen und Stellen, an denen man auf einer schmalen Kante laufen musste, an der es einige Meter tief runter ging. Wenn man Höhenangst hat, nicht die beste Idee.
An einer Stelle kamen wir nicht weiter. Der Weg war absolut nicht erkennbar bzw. die eine vermutete Möglichkeit trauten wir uns allein nicht. Umdrehen? Nö, kam gar nicht in Frage. Also auf die nächste Gruppe warten. Außer uns hatten alle Gruppen einen Führer dabei;). Und die Jordanier sind total nett und hilfsbereit. Der Führer der nächsten Gruppe half uns sofort bei der Überwindung der schwierigen Stelle, es war die vermutete Möglichkeit und wir brauchten helfende Hände. Es gab dann noch eine solche Stelle, wieder wurde uns vom nächsten Führer geholfen.
Der Ausblick von unterwegs entschädigte aber für die Anstrengung, er war einfach traumhaft.
Nach ca. 2 Stunden waren wir dann fast oben bzw. sahen die Brücke. Für das letzte Stück braucht man aber ein Seil. Nach der Beschreibung sollte das vorhanden sein. War es auch, aber zu kurz, damit war es für uns nicht machbar. Zum Glück hatten andere Gruppen Seile mit und wir durften die natürlich auch benutzen. Jörg blieb aber an der letzten Stelle, ich kletterte allein hoch. Wieder wurde mir von einem anderen Führer wie selbstverständlich geholfen.
Der Rückweg war genauso schwierig. Auch hier gab es wieder zwei Stellen, wo wir den Weg nicht sahen. Bei der ersten Kam uns gerade eine Gruppe entgegen, so dass wir sehen konnten, wo die lang sind. Aber auch deren Führer war besonders hilfsbereit und kletterte nochmal ein Stück zurück, um uns zu helfen. An der anderen Stelle waren wir auf dem Hinweg der anderen Gruppe einfach gefolgt und hatten uns den Weg nicht genau gemerkt, und man musste um eine Kante klettern, ohne zu sehen, ob und wie es dort weiter geht. Wir vermuteten die Stelle zwar, trauten uns aber nicht allein. Diesmal mussten wir lange auf die nächste Gruppe warten, da die Meisten runterwärts einen anderen Weg gingen, der uns aber als noch schwerer beschrieben wurde. Irgendwann kam dann aber eine Gruppe Italiener, deren Führer uns half.
Nach 5,5 Stunden waren wir endlich unten. Geschafft, aber glücklich. Unser Fahrer wartete schon mit dem Essen auf uns. Er hatte schon andere Führer nach uns gefragt, weil wir so lange brauchten;)
Dann war erst mal essen und relaxen angesagt.
Danach ging es noch zu verschiedenen schönen Stellen, zwei Canyons, und zum von allen Touris besuchten Um Frouth Rock Arch. Dort waren wir glücklich, nicht die typische Touriroute mitzumachen. Es war voll, die Menschen kletterten auf die Bridge, posierten darauf und davor, ein Geschrei überall, wir waren froh, da wieder weg zu sein.
Es gab dann noch einen schönen Platz für einen Sonnenuntergang, wo wir auch ganz allein waren.
Im Camp zurück gab es Essen mit den Anderen, die am Tag sandboarden waren.
Da oben in der Mitte ist die Bridge: