26. Juni Skogens Konung - König des Waldes Es dauert etwas bis wir heute loskommen, die übliche Wasser Ent- und Versorgung steht an. Irgendwie klemmt unser Abwasserhahn, daher müssen wir wieder runter von der Ablassstelle und drei WoMo vorlassen.

Ich checke schon mal aus, während Kersten versucht den Hahn in Gang zu bekommen. Es gelingt ihm schließlich mittels gezielter Hammerschläge, jedoch fehlt uns nun leider die Zeit für einen Abstecher in den Trollwald.
Stattdessen geht es gleich weiter ins schwedische Glasreich. In Kosta wurde 1742 die erste Glashütte Smålands eröffnet, Ende des 19. Jahrhunderts waren es dann um die 60. Die umliegenden Wälder lieferten das Brennholz für die Öfen. Und durch Wald fahren wir dann auch weitgehend.

Unser Quartier für heute ist der
Camping Lessebo am See Läen. Einchecken sollen wir laut email beim Lessebo Handpappersbruk. Den Laden finden wir jedoch nicht so leicht und kurven ein wenig herum. Einfacher wär’s gewesen, wenn sie geschrieben hätten "bei der Papierfabrik".

Später sehen wir noch zwei umherirrende WoMos, sind also nicht die einzigen Dölmer. Die Anlage ist relativ klein: 22 Stellplätze, 8 Zeltplätze und ein Servicehaus.
In Schweden soll es ja fast überall Elche geben und zwar nicht nur im Wald. Sie besiedeln mittlerweile auch Parks oder lassen sich sogar in Privatgärten blicken, wo sie sich das reife Obst schmecken lassen.

Jedoch konnten wir bisher nicht einen erspähen. Schwedenurlaub und kein Elch, das geht nicht! Also rollern wir gut 16 km bis zum
Grönåsens Älgpark, einem der größten Elchparks Schwedens. In drei großen Gehegen leben hier rund 50 Tiere. Es gibt Waldwege mit Beobachtungstürmen zwischen den Gebieten, der Rundweg soll etwa 2 km lang sein. Eintritt 130 Kronen pP (etwa 12,20 Euro).
Anfangs sehen wir jedoch erstmal keine Elche, sondern typische Bauernhoftiere: Hühner, Ziegen und Schweinchen.




schweinewarm heute

gut 28 Grad warm und leicht schwül. Auch die anderen Tierchen halten sich lieber im Schatten auf.

Gleich danach ein Highlight, ein schnuckeliges Elchkalb



Mama drückt sich im Schatten an der Futterkrippe herum, Papa snackt



Ganz schön riesig die Tiere, hätten wir nicht gedacht. Es sind die größten Vertreter der Familie der Hirsche. Die Schulterhöhe der Elche kann bis 2,35 m betragen, sie werden bis 550 kg schwer und die Spannweite des Geweihs der schwedischen Elchbullen beträgt bis zu 1,35 m. Mit den langen Beinen können sie sich gut im tiefen Schnee fortbewegen.

Elche fressen junge Baumtriebe, Knospen, frisches Laub, Kräuter und Wasserpflanzen. Sie brauchen 3-6 kg Pflanzennahrung pro Tag. Wie Kühe haben sie vier Mägen und sind Wiederkäuer.
Wir spazieren weiter auf dem Rundweg und erklimmen auch die Beobachtungstürmchen. Wir müssen uns schon Mühe geben die Elche zu entdecken.

Ist da nicht wer?
Fernglas und Tele helfen

Yep

und da auch

Es gibt noch ein kleines Museum mit Dioramen und Informationen zu Elchen und ihren Waldmitbewohnern. Unter anderen auch zum "Elchtest". Die Tiere flüchten nicht, sondern bleiben stur auf der Straße stehen, man muss sie also umfahren, um sie nicht um zu fahren. So kam solch Ausweichmanöver zu dem obigen Namen. Das gelingt nicht jedem, jedes Jahr verursachen die mächtigen Tiere in Schweden rund 5.000 Verkehrsunfälle.
Tiefer im Wald müssen wir noch genauer hinschauen, um die Tiere zu erspähen. Die Türme helfen da.

Kleinere Hirsche sind auch da


Sie können auch laufen



Als wir uns wieder den Eingang nähern, treffen wir noch auf eine Gruppe auf der Wiese. Der Elch ist ein Einzelgänger, der nur zur Paarungszeit gesellig lebt.

Auch endlich mal ein Herr dabei




ein Teenie


und noch ein Junior
Es ist fast Schließungszeit (17 Uhr) als wir unseren Rundgang beenden. Natürlich gibt es einen Souvenirshop mit ganz vielen Elchen. Wir widerstehen der Versuchung einen Kuschelelch zu erstehen, nehmen aber einen Kaffeebecher mit. Für Kaffee und Kuchen ist es leider zu spät, aber bei der Wärme ist ein Eis (am Stiel) eh viel netter.

Danach rollern wir zurück zum Campingplatz, der jetzt voll belegt ist. Zeit für ein erfrischendes Bad!

Das Wasser ist hier nicht ganz so klar wie in Vimmerby und etwas frischer. Trotzdem macht das Baden Spaß!

Aperitif gibt es dann auch mit Seeblick

Heutige Etappe: