18. Juni Rönnäng & KlädesholmenMorgens ist es wieder schön sonnig, doch mit einer frischen Brise an der Küste. Wir fahren ein Stückchen weiter nach Norden nach Tjörn, Schwedens sechstgrößter Insel.
Der Weg führt abermals über einige Brücken und Inseln. Diesmal erwische ich ein paar Aussichten
Zu der letzten Brücke gibt es eine tragische Geschichte. Im Januar 1980 verfehlte ein Frachter nachts im dichten Nebel die Fahrrinne und rammte die Bogenkonstruktion. Das hielt der Kruppstahl nicht aus und die Brücke stürzte ein. Sie riss noch sechs Autos und einen LKW mit ins Meer. Acht Tote wurden aus dem Askeröfjord geborgen.
Die neue Tjörn-Brücke wurde dann als Schrägseilbrücke, mit größerer Spannweite und Lichtern am Fahrbahnrand gebaut. So sollte ein Wiederholen des Unglücks vorgebeut werden.
Wir fahren zur Südwestküste der Insel. Es ist Wochenende und wir haben gestern abend schon in Marstrand gesehen, dass es voller wird. Deshalb hatte ich kurzfristig einen Platz beim
Hav & Logi Skärhamn reserviert. Als wir ankommen, haben wir noch Auswahl und finden ein Sonnenplätzchen; abends ist es voll belegt.
Zu einer ersten Erkundung rollern wir nach Rönnäng an der Südwestecke der Insel. Und zwar bis zur Brygga, von der Passagierfähren zu den benachbarten Inseln abfahren, so wie diese
Quasi gegenüber liegt Tjörnekalv, getrennt duch den schmalen Kalvesund. Es gibt dort eine kleine Siedlung nur mit Sommerhäusern und eine am Hafen mit ein paar ständigen Bewohnern; beide autofrei.
Südöstlich durch den Sund
ginge es nach Åstol - beliebes Ausflugsziel wegen einer Fischräucherei - Dyrön und im Sommer Marstrand. Auf Dyrön gibt es wieder eine Felsküstenwanderung, möglich mit Rast in einer toll gelegenen
Sauna der Gemeinde. Für dies Wochenende war die schon vor unserer Abreise voll ausgebucht.
Über eine Füßgängerbrücke kommen wir zu dem offener gelegen ehemaligen Fischereihafen, der jetzt vor allem Sportboote beherbergt.
Von der aus sehen wir dann ein typisches (Ferien)Haus der Schärengärten
Bootsanleger, Sauna (das graue Häuschen) und Badeleiter ins Wasser
Baden möchte ich hier nicht unbedingt, besonders als ich etliche dieser Tierchen im Wasser sehe
Rönnängs Hamn
Blick zur westlich vorgelagerten Insel
gleich mehr dazu
Tjörn und die Schären sind ein beliebtes Seekajakgebiet. Ich hatte mit einer Tour geliebäugelt, doch bei dem Wind und Wellengang müssen wir nicht grad unser Debut geben.
Wir sind ja bisher nur ruhige Seen und halbwegs ruhige Flüsse gewöhnt.
Mit dem Roller fahren wir dann den Kyrkvägen hinauf, denn bei der Kirche soll der Aufgang starten zum Aussichtspunkt Tjörnehuvud. Bilder von dort oben lassen tolle Blicke vermuten, wir sind allerdings zu blöd die Treppe dahin zu finden
Na gut, dann eben gleich zur oben erwähnter Insel; eigentlich sind es ja zwei: Koholmen und Klädesholmen. Da die Lücke zwischen ihnen geradezu winzig erscheint und wahrscheinlich auch, weil Koholmen lange nur Viehweide war, sagt jeder nur Klädesholmen. Die Blütezeit hatte die Gemeinde während der Heringsperioden im 18. Jahrhundert. Beinahe jede Familie dort hatte früher ihre eigene Fischkonservenfabrik. Auch Koholmen wurde zu der Zeit mit Fischerhütten, Lager- und Wohnhäusern bebaut, die am Ende der Heringsperiode wieder abgerissen wurden. Das Bauholz verkaufte man für neue Gebäude auf dem Festland. Erst etwa 100 Jahre später wurde auf der Insel wieder nach einem festen Plan gebaut. Heute gibt es auf Klädesholmen nur noch drei Fischfabriken, allerdings produzieren die die Hälfte der schwedischen Heringskonserven. Man kann sie wohl auch besichtigen, da wir nicht so Heringsfreunde sind verzichten wir dankend
Wir halten auf einem Parkplatz kurz hinter der Brücke und spazieren dann die Strandgatan entlang bis zum äußersten Spitze der Doppelinsel.
Blick vom Parkplatz
rechts im Bild das schwimmende Hotel Salt& Sill.
am Ende der Insel mit Blick aufs Meer
Den Turm dahinten kennen wir doch
andere Richtung Klädesholmen
Lücke zwischen den beiden Inseln
Wegen des Winds machen wir uns bald wieder auf den Rückweg. Eigentlich hatten wir auf eine Kaffee- und Kuchenpause bei Lottas Bak & Form Surdegsbageri spekuliert,leider schloss die schon um 16 Uhr. Da Ilona den Marmorkuchen aufgefuttert hat
müssen wir dann mit Keksen vorlieb nehmen.
Der Campinplatz liegt zwischen Felsen, wir schauen mal, ob wir zum Meer kommen. Doch der Weg scheint recht weit.
Also relaxen am WoMo
Schwedisch Sonnen
Leider wird es bald schattig und damit noch frischer. Nach dem Abendessen so gegen 22 Uhr klettern wir nochmals auf die Felsen, vielleicht erwischen wir ja einen netten Sonnenuntergang. Doch diese ist hinter den Felsen verschwunden, noch ehe sie rötlich strahlen kann.
Heutige Etappe