Autor Thema: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden  (Gelesen 29249 mal)

Susan

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Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« am: 15. Juli 2022, 00:49:11 »
Schnuppertour Mittsommer in Südschweden

Wie es dazu kam

Obwohl ich eifrig über Bullerbü, Saltkrokan, Pippi, Kalle Blomquist & Co gelesen (bzw. ferngesehen) hatte und obwohl einige Bekannte von dem Land schwärmen, stand Schweden nie auf unserer Reisewunschliste. Das lag weniger daran, dass wir lieber in den sonnigen Süden reisen. Übrigens kann Schweden auch warme Sommer. ;)
Okay, ein KO-Kriterium waren die berüchtigten Mückenschwärme  :P  Die Biester lieben mich und ich reagiere nicht allzu gut auf sie
Da kann man zwar was gegen tun, besser noch ist meiden.
Hauptgrund jedoch: anders als zu vielen anderen Reisezielen hatte ich zu der Gegend einfach keine Sehnsuchtsbilder im Kopf.  :weissnicht:

Daher war es auch Kerstens Idee, anlässlich eines geplanten Konzertbesuchs des Mormon Tabernacle Choirs, in dem Colins Gastvater mitsingt, eine kleine Tour zu wagen. Nach Verschiebungen von 2020 nach 2021 nach 2022 hatten wir für Juni die Fähre gebucht und prompt wurden die Konzerte endgültig abgesagt.  ::)

Aus oben genannten Gründen fiel mir auch die Planung schwer. Erstmal Recherche - zeitweise war mir da nicht ganz klar, ob ich einen Reiseführer oder den Ikea-Katalog lese.  ^-^ Zwei Dinge lernen wir daraus:  das Möbelhaus benennt Produkte nach tatsächlichen Orten und ich bin zu oft dort. Egal, das hat mich eh nicht viel weiter gebracht als zu einer Liste mit Orten, zu denen ich dann im Web Bilder gesucht habe. So entstand unsere grobe Planung.

Über den Feiertag Midsommar habe ich früh einen Campingplatz vorgebucht. Als ich merkte, die freien Stellplätze werden rarer, auch zu den Tagen danach.

Genug der Vorrede



Ihr seid herzlich eingeladen, mit uns ins Land der Wälder, Seen, Felsinselchen, Trolle, Elche und Millionen Boote hineinzuschnuppern. Badesachen, Windjacke und Wanderschuhe nicht vergessen!

 :adieu:

Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #1 am: 15. Juli 2022, 08:44:40 »
Ihr seid herzlich eingeladen, mit uns ins Land der Wälder, Seen, Felsinselchen, Trolle, Elche und Millionen Boote hineinzuschnuppern. Badesachen, Windjacke und Wanderschuhe nicht vergessen!

Erste :adieu:.

Das Anti-Mückenspray ist zwar nicht aufgelistet, aber ich nehme es sicherheitshalber mit.

Ich bin schon sehr auf gespannt. Deine Collage :beifall: sieht jedenfalls nicht nach Ikea-Katalog aus :zwinker:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #2 am: 15. Juli 2022, 13:04:13 »
Zweite!  ^-^

Na klar bin ich dabei. Fast hätte es ja mit nem Treffen geklappt... :)

Bin gespannt, was du so erzählst und ob wir an manchen Orten auch waren (wobei wir in Schweden ja nur 4 Tage verbrachten). Wir sind seit Dienstag wieder zurück und waren wieder total begeistert. Mehr noch von Norwegen als von Schweden. Schweden ist wunderschön, Norwegen einfach traumhaft (aus unserer Sicht).

Und zu den Mücken: am letzten Abend wurde ich attackiert. An beiden Füßen bis Knöchelhöhe hatte ich 43 Stiche. Die haben dann natürlich erst nachts angefangen zu jucken. Nichts hat geholfen, bis ich mir aus dem Eisfach die Bratwurst geholt und gekühlt habe. Dann gings....  ::)
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #3 am: 15. Juli 2022, 17:50:27 »
Wahnsinn, wie schnell du bist. Ich bin auch sehr gerne mit dabei, Schweden und Finnland sind landschaftlich wohl zumindest zum Teil recht ähnlich, ich könnte bis auf das Bild unten rechts, alle Bilder deiner Collage übernehmen und zu meinen Helsinki-Umgebungsbildern dazutun, ohne dass es auffallen würde, na ja, vielleicht auch ohne das Bild unten Mitte, da war ich nicht ländlich genug unterwegs.

Mücken hatte ich zum Glück überhaupt keine.

Zum Ikeakatalog, in Finnland haben alle Orte ja auch einen schwedischen Namen und da gibt es einen Vorort von Helsinki, der auf schwedisch Malm heißt - genau wie unser Schlafzimmer :lach:


LG Christina

Horst

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #4 am: 15. Juli 2022, 18:38:51 »
Kenne ich noch nicht - also kann ich hier eine Bildungslücke schließen und bin gerne dabei.  :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #5 am: 15. Juli 2022, 20:28:47 »
Herzlich willkommen, ihr Vier! Schön, dass ihr dabei seid.

Das Anti-Mückenspray ist zwar nicht aufgelistet, aber ich nehme es sicherheitshalber mit.

 :verlegen: Erst jammern und dann sowas wichtiges vergessen. Es war zwar mit den Mücken nicht so schlimm wie befürchtet, doch das Anti-Spray sollte schon dabei sein.

Und zu den Mücken: am letzten Abend wurde ich attackiert. An beiden Füßen bis Knöchelhöhe hatte ich 43 Stiche. Die haben dann natürlich erst nachts angefangen zu jucken. Nichts hat geholfen, bis ich mir aus dem Eisfach die Bratwurst geholt und gekühlt habe. Dann gings....  ::)

 :schreck: Das wäre der absolute Horror für mich und die tiefgekühlte Bratwurst - mal ein ganz neues Mittel  ;) - kaum helfen. Freut mich, dass ihr eine so schöne Reise hattet und natürlich bin ich gespannt auf eure Erlebnisse  :))

Zum Ikeakatalog, in Finnland haben alle Orte ja auch einen schwedischen Namen und da gibt es einen Vorort von Helsinki, der auf schwedisch Malm heißt - genau wie unser Schlafzimmer

Wie eures auch?  ;D 

Gleich geht es los


PS: Herlich willkommen auch an alle stillen Mitleser
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #6 am: 15. Juli 2022, 22:33:32 »
12. / 13. Juni  Über Travemünde ans Kattegat

Eine Freundin gab uns den Tipp zu einem Frühbucherspezial der Finnlines, die dreimal täglich von Travemünde nach Malmö verkehren. Da die Überfahrt rund neun Stunden dauert, wählten wir die Nachtabfahrt. Traf sich gut, da Kersten am Sonntag noch ein Tennispunktspiel hatte.

Gegen 20:30 Uhr fahren wir los, seit langem mal wieder über die tatsächlich freien Autobahnen. Dadurch sind wir viel zu für den Check-In am Skandinavienkai in Travemünde. Nicht die ersten, aber Nr. 3 in Reihe, auch unser Schiff  ist noch nicht da. Nebenan wird die Fähre nach Helsinki beladen, sonst gibt es nicht viel zu sehen.





Um Mitternacht öffnet unser Check-In Schalter. Wir brauchen nur die Ausweise um Bord- und Kabinenkarten zu bekommen. Dann dürfen wir die nächste Warteschlange eröffnen, diesmal geordnet nach Fahrzeuggrößen.

Mittlerweile scheint auch unsere Fähre angelegt zu haben. Etliche LKWs kommen von irgendwoher Richtung Ausfahrt.  Wir haben es schon bei der Helsinki-Fähre beobachtet, dass für den Passagierverkehr Pilot-Cars eingesetzt werden. Anders als erwartet, sind wir dann die Ersten, die an Bord fahren dürfen (nach unzähligen LKWs). Gut ist, dass wir Strom fürs Wohnmobil mitbuchen konnten, denn die Gasversorgung muss ja während Fährfahrten geschlossen sein. Es ist das erste Mal, dass wir so eine Art Siegelband bekommen haben, das wir über die Tür zur Gasflaschenkammer kleben müssen. Es dauert ein Weilchen bis wir an eine funktionierende Steckdose angeschlossen sind. Die finnischen (?) Bootsleute sind da sehr hilfsbereit und freundlich.

Für einen  Schlummertrunk gehen wir in die Bordbar und nutzen das Angebot  "Zwei für  Fünf " (Bier/Euro). 


Derweil legt das Schiff pünktlich um 3 Uhr Montagmorgen ab. Ich hatte eine Zweibettinnenkabine gebucht, und eine Vierbett (naja) bekommen.



Ist bequem genug, nur reichlich kühl. Am Thermostat drehen nützt leider nichts; die wollen uns wohl schon an nordische Temperaturen gewöhnen. :)) Eingemummelt in die Bettdecke ist es auszuhalten. Wir werden jeder nur mehrmals wach, wenn wir ein Körperteil losgestrampelt haben.

Um 10 Uhr klingelt der Wecker zum Frühstück, das wir mitgebucht haben. Dies gibt es an einem Selbstbedienungsbuffet: Schinken, Salami, Schnittkäse, Marmelade, Brötchen, Rührei, Köttbullar, verschiedene Cornflakes, Säfte, Kaffee und Tee. Nix besonderes also macht aber satt.

Schweden kommt in Sicht, soll heißen die Öresundbrücke. Mit ihren fast 8 km Länge und einem ebenso langen Tunnel verbindet sie Kopenhagen mit Malmö. Oben verkehren Autos, darunter die Eisenbahn. Wir unterqueren den Mittelteil, die rund einen Kilometer lange Hängebrücke, die 57 m über dem Meer schwebt.




endlich Urlaub  8)

Blick zurück als Panorama



Wie ihr seht, ist es sonnig, durch den Wind aber noch recht frisch. Dann nähern wir uns Malmö, erkennbar an dem "verdrehten" Hochhaus


Turning Torso

sticht mit seinen 190 m Höhe schon raus und ist das höchste Gebäude Skandinaviens. Geplant wurde es vom spanischen Architekten Santiago Calatrava und beherbergt  Büroetagen sowie Wohnungen.


Fernblick auf Malmö
mehr können wir nicht verfolgen, die Garagendecks werden geöffnet. In Travemünde sind wir hinten hineingefahren und stehen jetzt in Pole-Position.  ^-^



Ohne weitere Kontrollen fahren wir aus dem Hafen hinaus.
 
Välkommen till Sverige

Da wir schon mal von Kopenhagen aus in Malmö waren, geht es gleich weiter ein Stück nach Nordwesten zur Halbinsel Kullen. Dort finden wir ein Plätzchen auf dem Campingplatz Lerberget in Höganäs. Für die geplanten Ausflüge liegt er recht mittig. Da die Nacht doch etwas unruhig war, gibt es jetzt ein Mittagsschläfchen
 :bett:





Pünktlich zur Kaffestunde werden wir wieder munter und stärken uns mit Mamorkuchen für den Rest des Tages.
Der ist noch jung genug für eine Rollertour, wenn auch etwas spät für den von mir ursprünglich angedachten Besuch des Sofiero Schlosses. Dort soll es ua einen schönen Rhododendron-Garten geben.

So rollern wir direkt nach Helsingborg. Die Stadt liegt an der engsten Stelle des Öresunds, nur etwa 4 km von Dänemark entfernt. Über 500 Jahre lang gehörte sie wie die ganze Region Skåne sogar dazu, bis sie 1658 schwedisch wurde. Sie war/ist bei Schwedenurlaubern vor allem bekannt wegen der kürzesten Fährverbindung. Diese besteht noch, soll aber wohl auch durch eine Brücke ersetzt werden.
Wir parken am Stadttheater und sind nach ein paar Schritten an der Marina.



Diese scheint wie an vielen Orten gesäumt von exklusiven Wohnungen. Eine größere Jacht ankert hier auch. So wie wir den Motorroller hinten drauf haben, hat sie Jetskis huckepack.  ^-^




kein Vergnügungspark, nur eine Vergnügungsbar  ;)

Momentan findet in Helsingborg die H22 Expo statt, eine Art Messe zur modernen und nachhaltigen Stadtentwicklung. Daher sind Plätze und Ansichten teilweise durch Zelte und Infostände verbaut.


Stadtansicht
Beachtet die drei Spuren für Fußgänger, Radfahrer und Autoverkehr.

Wir kommen zum neogotischen Rådhuset, pünktlich zum Glockenspiel. Die Melodie kommt mir bekannt vor, weiß nur nicht woher  :gruebel:  Und nein, es ist weder der Westminsterschlag noch "Hey, Pippi Langstrumpf"  ;)




Portal

Über eine Treppenanlage geht es einen Hügel hinauf. Oben stand einst eine dänische Burg, von der aber nur der Turm Kärnan und der Park übrig geblieben sind.





Im Innern des Turms gibt es eine kleine Ausstellung zur Geschichte, von oben ein schönes Panorama. Wir waren zu bequem noch mehr Treppen zu steigen.





Auf dem Rückweg kommen wir durch die Fußgängerzone. Ein paar nette alte Häuser neben moderneren, die Geschäfte haben schon zu. Wenigstens finden wir einen ICA Supermarkt, um Hack für das übliche Urlaubsauftaktessen (Spaghetti Bolognese) und ein Baguette zu kaufen. Wir hatten vorher nicht erkundet, ob es morgen früh am Campingplatz Brot gibt. Mittlerweile sind sehr dunkle Wolken aufgezogen und tatsächlich  - grad als wir losrollern wollen, gibt es einen Wolkenbruch. Wir flüchten unters Vordach des Theaters und müssen etwa eine Viertelstunde warten bis es aufhört zu schütten. Es bleibt stark bewölkt, doch wir kommen trocken zurück zum WoMo. Zum Draußensitzen ist es mittlerweile zu kalt.

Nach dem Abendessen schauen wir kurz zum Strand. Der ist nichts Besonderes, zumindest können wir einen Blick auf das Kattegatt werfen. Übersetzt heißt das soviel wir Katzenloch. So wurde dieser Teil der Ostsee zwischen Dänemark und Schweden von zahlreichen Kapitänen genannt, weil sie die viele Untiefen hier fürchteten.  Sonnenuntergang soll kurz vor 22 Uhr sein, ist aber leider nicht sehr fotogen.




Liebe Grüße
Susan

Rainer

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #7 am: 16. Juli 2022, 11:20:07 »
Wolltet Ihr unbedingt Fähre fahren? Von Hannover nach Malmö sind es auch nur 7 Stunden (650km) mit dem Auto via die Brücken über den Öresund. Die Brücken kosten zusammen ca. 50€ Maut. Hättet Ihr schon den ersten Abend in Malmö verbringen können, wir haben das 2020 so gemacht und in sehr angenehmen und in einem nicht einmal teuren Hotel übernachtet.

Ilona

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #8 am: 16. Juli 2022, 13:38:57 »
Hallo Susan,

eine Viererkabine ist nicht schlimm, wenn man nur zu zweit drin ist. Die oberen Betten waren doch hochgeklappt.

Statt über die Brücke zu fahren, habt ihr eine Art Minikreuzfahrt :zwinker: gemacht. Das war jedenfalls eine entspannte Anreise.

Die Sonne ließ sich blicken, es regnete nicht, was will man mehr.
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #9 am: 16. Juli 2022, 15:40:16 »
STOP!!   HALT!!   Schweden - nicht ohne MICH!!! :sabber: ... schnell Mückenspray in den Rucksack und hinterher hechten  :toothy9:

Und dann seh ich auch endlich mal Helsingborg bei Tag.  Das ist ja ein richtig hübsches Städtchen, durch das ich wer weiß wie oft schon kutschiert bin, meist mitten in der Nacht.

Susan

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #10 am: 16. Juli 2022, 16:11:08 »
Zitat von: Rainer
Wolltet Ihr unbedingt Fähre fahren? Von Hannover nach Malmö sind es auch nur 7 Stunden (650km) mit dem Auto via die Brücken über den Öresund. Die Brücken kosten zusammen ca. 50€ Maut. Hättet Ihr schon den ersten Abend in Malmö verbringen können, wir haben das 2020 so gemacht und in sehr angenehmen und in einem nicht einmal teuren Hotel übernachtet.

Ich hatte alle möglichen Anreisen durchkalkuliert, dies war die kostengünstigste Variante. Für die Brücken zahlen wir mit dem Wohnmobil auch mit dem Rabattpass locker das doppelte, dazu noch den Sprit für die zusätzlichen Kilometer. Bei den momentanen Dieselpreisen ergäbe das Pi mal Daumen 390 Euro hin und zurück gegenüber 270 für die Fährfahrt.

Ilona, im ersten Moment war ich schon erschrocken, ob da etwa noch Leute zu kommen. Wir hätten die Betten herunterklappen sollen, um den Luftzug der Klimaanlage zu bremsen.

Willkommen Silvia, danke, dass du noch Mückenspray mitbringst  ;)
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #11 am: 17. Juli 2022, 10:17:20 »
Ilona, im ersten Moment war ich schon erschrocken, ob da etwa noch Leute zu kommen. Wir hätten die Betten herunterklappen sollen, um den Luftzug der Klimaanlage zu bremsen.

Mir ist das schon einmal passiert, dass wir die Kajüte mit zwei Fremden teilen mussten. Damals haben wir die Nacht lieber draußen verbracht. Ich war da 17 und da konnte man sich die Nacht noch um die Ohren schlagen :zwinker:.

So einen kalten Luftzug kann ich auch nicht leiden.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #12 am: 17. Juli 2022, 21:15:32 »
14. Juni  Rund um Kullaberg

Der Morgen begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel, die Temperaturen sind noch nicht ganz so sommerlich. Ist uns recht, denn wir wollen die Wanderschuhe schnüren.

An der Spitze der Halbinsel liegt das Naturreservat Kullaberg, ein Felsrücken, der durch Risse in der Erdkruste entstanden ist. Er besteht hauptsächlich aus Gneis, teilweise mit Quarzkristallen und Glimmern versetzt. Die höchsten Punkte liegen etwa 180 m hoch. Durch weitere Verwerfungen und insbesondere durch Erosion durch die Brandung entstand eine zerklüftete Küste. Ursprünglich war der Felsen wahrscheinlich bewaldet, erste Karten aus 1700 zeigen ihn weitgehend kahl. Man vermutet, dass der Wald im Zuge der Bewirtschaftung seit 1500 gerodet wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde wieder aufgeforstet. Kullaberg ist ein Schauplatz im Buch Nils Holgerssons Reise mit den Wildgänsen Dort erlebt der das alljährliche Treffen aller Tiere zu friedlichen Spielen und Tänzen.



Die grasgrüne Freifläche ist übrigens ein Golfplatz  ::)

Auf dem Weg dorthin legen wir zwei kurze Fotostopps ein : zum einen Blick zu einer alten Windmühle


per Tele

Zum anderen beim Krapperups Slott, Skånes ältestem Rittergut . Laut WoMo-Reiseführer kann das nicht besichtigt werden. Wir wundern uns, warum dann so viele Schulklassen hier zu sein scheinen?  :gruebel:  Außerdem schaut das nicht ganz so aus, wie auf dem Bild im Buch. Spätere Recherchen ergeben das war die Rückseite, zu der wir uns nicht hin getraut haben, weil es ja angeblich Privatgrund sein sollte. Tatsächlich kann der Park aber begangen werden.



Wir düsen mit dem Roller bis fast zur Spitze zum Parkplatz beim Naturum (=Besuchercenter). Hier ist es recht windig. Erster Anlaufpunkt ist der Leuchtturm, der auf einer Klippe rund 78,5 m über dem Meer steht.


Kullens Fyr
wurde 1900 gebaut und gilt als der lichtstärkste in Skandinavien. Bereits 1500 gab es hier ein Leuchtfeuer, damals ein hängender Eisenkorb, in dem Holz oder Kohle verfeuert wurde.

Wir stiefeln dann einen Pfad hinunter zum Fuß der Klippen.



Oben stand irgendwas wie "zu den Bootstouren", laut Karte wäre da der Paradishamn (Hamn=Hafen). Also ich meine, hier könnten höchstens Kajaks anlegen, vielleicht waren wir auch an der falschen Stelle.   



Wir stoßen auf eine Art Beobachtungsterrasse, dort sind Bilder von den eventuell zu sichtenden Tieren.





Die schwedische Bezeichung finde ich so putzig wir die Tiere ^-^ , gesehen haben wir leider keine.

Wir kommen zum kleinen Bruder des Leuchtturms



Dort hocken wir uns auf einen Felsen und schauen ein wenig der Brandung zu.




Wer scharf hinschaut, sieht am Horizont Dänemark  8)

Hier kommen wir nicht weiter, also müssen wir wieder 78 m hinauf. Oben gibt es dann markierte Wanderwege: rot an der Südseite, blau an der Nordseite, gelb für Querwege. So kann man unterschiedlich lange Loops gehen.



Wir folgen dem roten Pfad und stoßen schon bald auf einen Abstecher zu einer der mehr als 20 Höhlen. Per Boot sind sie alle erreichbar, per Pedes nur wenige. Der Abstieg hier sieht kaum Knöchel freundlich aus, den sparen wir uns. Als nächstes folgt der Aussichtspunkt Åkersberg.



Im Prinzip verläuft der Weg oberhalb der Klippen, trotzdem geht es auf und ab; mal auf Erde oder Wiese, mal auch steiniger. Wir kommen durch Weideland




Die sind ja noch niedlich


die schon eher respekteinflößend, jedoch friedlich

Laut Karte sollen wir an einem Moor, Kulla Mosse, vorbei kommen. Das ist aber nicht als solches zu erkennen  :gruebel: Dafür sehen wir zwei Radar- bzw. Funktürme.
Ein grüner Pfosten - sollte der den Kullaberg, also den höchsten Punkt markieren?  - bringt uns kurzfristig vom Weg ab. Von dem aus folgen wir nämlich einem Trampelpfad, der etwas schwieriger wird, da muss ich mein Vierrad einschalten. Dann scheint es noch schlimmer und steiler zu werden, da kehren wir lieber um. Ein Stückchen vor dem Pfosten hatten wir einen der Querabzweige gesehen, den müssen wir nun wohl nehmen. Kaum zehn Schritte vom Pfahl entfernt finden wir dann die rote Markierung für den richtigen Weg  ::)




Blick nach Osten

Als Zwischenziel haben wir uns Ransvik ausgeguckt, dort soll es auch ein Cafe geben. Ransvik ist eine Badestelle mit Geschichte: um 1905 herum badeten dort Männer und Frauen erstmals in Schweden gemeinsam! Das war die "Sünde von Mölle" einfach skandalös  ;D Das Cafe schaut nett aus, ist aber leider geschlossen  :(



Von hier aus nehmen wir die Straße als Querverbindung, heißt erstmal bergauf  :girly: Immerhin leichter zu gehen als steinige Wege. Darum folgen wir der auch bis zum Parkplatz des Golfclubs, denn die blaue Route soll anspruchsvoller sein. Wir können noch einen Blick durch eine Klippenspalte werfen



und auf den Abgang zur Visitgrottan



der mir auch zu anstrengend aussieht, besonders da die Knöchel jetzt anfangen zu mucken.

Interessiert hätten mich die Höhlen schon, beim momentanen Fitnessstand wäre dafür ein zweiter Tag nötig gewesen. Gern hätte ich die Republik Ladonien (Geschichte hier) mit ihren Bauten aus Treibholz gesehen. Da sie jedoch schwer zu finden und zu erwandern sein soll, hatte ich einen Besuch von vornherein ausgeschlossen.

Mit dem Roller fahren wir nach Mölle, dem Ort am Ostende des Kullabergs, und parken am Hafen. Touristen kamen schon früh in das Seebad, vielleicht auch wegen des Gemischtbadens.  ;) 1907 kam sogar Kaiser Wilhelm II. zu Besuch und ab 1910 fuhr einmal wöchtenlich ein Direktzug von Berlin nach Mölle.   


Blick vom Hafen aus

Nicht nur wir wundern uns, warum das solch ein berühmtes Seebad war (ist?). Schließlich ist hier nichts, was nach einem netten Strand aussieht. Eine Einheimische erklärt, dass Strand damals wohl nicht wichtig war. Man logierte vornehm, stieg ab und an ins Wasser und flanierte am Ufer.  8)

Momentan ist hier aber noch tote Hose  ??? Grad so eben ist ein Kiosk offen, der Eis und Getränke verkauft. Also halten wir uns nicht lange auf. Auf dem Heimweg halten wir noch beim "Last grocery before Kullaberg" und kaufen Abendessen und Baguette für morgen ein. Höganäs selbst las sich auch interessant; ua viele Keramikwerkstätten und eine Markthalle. Doch wir sind zu ko um nochmals zu halten. Wäre wahrscheinlich eh schon alles geschlossen.  :floet:

Wie gestern wird es schnell kühl, das Abendprogramm findet drinnen statt.



PS: Wir haben eine Kommode Kullen im Treppenhaus, hat einer von euch einen Kullaberg Arbeitsplatz  ;)
Liebe Grüße
Susan

Rainer

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #13 am: 18. Juli 2022, 13:05:15 »
Für die Brücken zahlen wir mit dem Wohnmobil auch mit dem Rabattpass locker das doppelte

O wow, das ist ja üble Abzocke. Ich bin natürlich vom "Normalpreis" ausgegangen (der ja für eine effe Brücke auch schon ordentlich ist), aber dass Womos das Doppelte kosten, das wußte ich bisher nicht. Ich dachte, das wäre ein Einheitspreis. Auf einem Schiff würde ich das ja noch verstehen, aber auf einer Brücke, das macht doch kaum etwas aus, ob da ein Womo fährt oder ein PKW.

Das ist natürlich dann etwas anderes, aber mich hätte immer noch diese schreckliche Abfahrtszeit gestört, das ist für mich hoffnungslos zu spät. Ich hätte wahrscheinlich dann in den sauren Apfel gebissen und die teuren Brücken bezahlt. Aber hin- und zurück zusammen 270,-€ zu verlangen ist schon frech. Hat man dann Aktienanteile?

P.S.: Du siehst am Reisebanner, dass Ihr zwei Tage nach uns in den USA ankommt?! Ihr kommt auch nach Las Vegas?! Hatten wir schon mal kurz drüber gesprochen (ohne die Ankunftsdaten genau zu benennen). Wir fliegen am Sonntag um 11.30 Uhr mit Condor ab Frankfurt. Wir kommen am Samstag abend in Frankfurt an und übernachten im Sheraton Hotel im Airport. Das klingt jetzt schrecklich teuer, ist es aber nicht, ist nicht billig, aber bezahlbar.

Ilona

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Re: Schnuppertour Mittsommer in Südschweden
« Antwort #14 am: 18. Juli 2022, 13:21:00 »
Die felsige Küstenwanderung gefällt mir sehr gut und das Knubbsäl :herz: erst recht.

Ich bin froh, dass ich am Arbeitsplatz keinen so unbequemen Stuhl und Tisch namens Kullaberg habe  :totlach:.
Liebe Grüße

Ilona

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