11.Tag – Di 19.4.2022Heute gibt es mal keine Küste oder Natur sondern Stadtkultur.
Florenz des Nordens – Südenglands Stadtperle Bath, an einer Flußschleife des Avon gelegen und von sieben bewaldeten Höhen umgeben, steht nahezu vollständig unter Denkmalschutz. Die UNESCO verlieh der 89.000 Einwohner Stadt mit ihren über 4.000 historischen Bauten als einziger im Land den Status des Weltkulturerbes. Bath, für viele die schönste Stadt Englands, verdankt ihren Namen der Tatsache, dass hier die einzigen heißen Quellen im Inselreich aus dem Boden sprudeln: Die ihnen zugeschriebene heilkräftige Wirkung ist schon seit Urzeiten bekannt.
Grund genug, der Stadt einen Vormittag zu widmen.
Wir beginnen klassisch mit den berühmten römischen Bädern, die man als eigenständigen Rundgang mit oder ohne Audioguide absolvieren kann.
Modelle, Mosaikreste, 3D Videorekonstruktionen, Skulpturen und Schmuckstücke dienen der besseren Vorstellung.
Im Jahr 43, als die Römer England eroberten, brachten sie ihre Badekultur gleich mit. Bereits die Kelten wussten von den warmen Quellen, die ein einzigartiges Naturphänomen Englands waren.
Mit Hilfe der Quellen sollte eine Wellnessanlage, wie man sie schon in Rom kannte, entstehen.
Die Anlage mit ihren Bädern, Dämpfbädern und einem Tempel wurde in den nächsten 300 Jahren stets erweitert und verändert, geriet dann in Vergessenheit und wurde erst im 18 Jahrhundert wiederbelebt, was der Stadt zu neuer Blüte und Wachstum verhalf und sie zu einem der beliebtesten Wohn- und Reiseorte Britanniens.
Erst als im Laufe des 19 Jahrhunderts der Adel der aufstrebenden Küstenorte wie Brighton bevorzugte, um dem Meer nahe zu sein, geriet Bath aus der Mode. Das Thermalbad wurde noch bis 1978 weiter betrieben, doch blieb der Adel fern.
Heute nach gelungener Rekonstruktion und Wiedereröffnung als Museum bevölkern vor allem Touristen diese schöne Stadt, die mit 89.000 Einwohnern Gastgeber von fast 7 Millionen Tagesbesuchern jährlich.
Dem Besuch des Bademuseums, schließen wir einen Stadtrundgang an.
Pretty in Pink
Unbedingt sehenswert sind die Häuserzeilen des Royal Crescent. Die 33 Häuser des Circus sind mit Säulenreihen und Friesen geschmückt und bilden eine kreisrunde Form.
Ein weiteres beeindruckendes Bauwerk ist die Pulteney Bridge, die über den Avon River führt.
Sie ist eine der wenigen bebauten Brücken Europas, auf der auch heute noch Geschäfte zu finden sind. Sie wurde 1770 von Robert Adam errichtet, der sich die berühmte Ponte Vecchio in Florenz zum Vorbild nahm.
Besonders schön sind auch die Parade Gardens, eine grüne Oase, eingerahmt von einigen der schönsten Gebäuden der Stadt.
Bei einem Thai Restaurant gönnen wir uns einen kleinen Imbiß, dann verlassen wir Bath und fahren nach Osten.
Einen letzten Abstecher vor der Fahrt zum Flughafen soll es noch geben und von dem haben wohl die meisten schon mal gehört.
Stonehenge, in der Grafschaft Wiltshire, ist immerhin eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ganz Großbritanniens schlechthin und viele Menschen weltweit kennen die jungsteinzeitlichen Steinkreise, über deren Zweck immer noch die verschiedensten Theorien, von religiöser Stätte bis zu astronomischem Observatorium, kursieren. Tatsächlich scheint das umliegende Gelände weitere Anlagen und Kultstätten zu verbergen, die gerade erst erschlossen werden.
Die heute sichtbaren Steinkreise sind über 4.500 Jahre alt ...
... und wurden aus riesigen Steinen, die zwischen 2 und 30 Tonnen wiegen und entweder aus der näheren Umgebung oder aus den 250 km entfernten Preseli Hills in Wales stammen, gebaut.
Entstanden ist Stonehenge ausgehend von der Jungsteinzeit in drei Bauphasen, wobei heutigen Schätzungen zufolge bis zu 500 Menschen gleichzeitig am Transport der riesigen Felsblöcke beteiligt gewesen sein müssen.
Vom Besucherzentrum kann man zu Fuß in einer halben Stunde zum Steinkreis gelangen oder einen kostenlosen Bus besteigen.
Die Steine selbst darf man nicht mehr berühren, eine kreisförmige Absperrung trennt die Besucher von den Monolithen.
Nach der Besichtigung des Steinkreises gönnen wir uns noch einen Kaffeestop in der Kantine des Museums und fahren dann weiter Richtung London und zu unserer letzten Unterkunft nur 10 Minuten vom Flughafen London Stansted entfernte Hütten auf einer Farm, mit sehr rührigem und netten Vermieter.
Übernachtung: Puttocks Farm, Dunmow, Essex -
Bewertung: 9,5/10, Zimmer mit Bad, keine Küche, groß, gute Lage zum Flughafen, Preis 85 €
(Morgen folgt dann noch das Reisefazit)