Tag 7 – Von Puerto de Santiago nach Puerto de la Cruz Nach dem Frühstück spülte ich schnell das Geschirr, während Heiko das Auto belud. In dem gemütlichen Appartement hätten wir länger bleiben können, doch leider konnte man es nicht mitnehmen.
Noch einmal fuhren wir die serpentinenreiche Strecke nach oben und dort begrüßten uns wieder die hartnäckigen Wolken.
In Icod de los Vinos parkten wir in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums. Im Treppenhaus hingen diese Plastiktüten für nasse Regenschirme.
Im Norden der Insel ist man an Regen gewöhnt, denn nicht umsonst ist es hier so grün. Wir suchten nur kurz die Toiletten auf und setzten unsere Fahrt nach Garachico fort. Der geschichtsträchtige Küstenort präsentierte sich grau und diesig.
Kostenlose Parkplätze an der Promenade sind reichlich vorhanden. Als erstes fällt der Roque de Garachico ins Auge. Die kleine Felseninsel entstand durch den Vulkanausbruch im Jahre 1706. Der Roque de Garachico ist seit 1987 als Naturdenkmal geschützt und das Wahrzeichen der ehemaligen Hafenstadt von Teneriffa.
Danach gingen wir zur ehemaligen Festung, dem Castillo de San Miguel weiter.
Davor befinden sich die Naturpools El Caletón. Die Naturpools entstanden auch in Folge des großen Vulkanausbruchs.
Wir setzten unseren Rundgang in der Altstadt fort.
Im kleinen, aber idyllische Parque Puerta de Tierra befindet sich das ehemalige Hafentor der Stadt, das aus der wirtschaftlichen Blütezeit des 16./17. Jahrhunderts stammt.
Garachico war damals der wichtigste Hafen entlang der Handelsroute zwischen Europa, Afrika und Amerika.
Ein typisches Haus mit Holzbalkonen.
Das ist die Iglesia Santa Ana aus dem 16. Jahrhundert und eines der schönsten Gotteshäuser von Teneriffa. Auch die Kirche wurde 1706 von der heißen Lava zerstört. Zwischen 1714 und 1721 wurde die Kirche wieder aufgebaut und in den 1990ern restauriert.
Wir kamen am sogenannten Palast des Grafen von Gomera vorbei.
Der Bau begann 1666 durch Steinmetze aus Gran Canaria. Auch dieses Gebäude wurde nach dem Vulkanausbruch wieder aufgebaut.
Der lauschige Platz der Freiheit ist in der Stadtmitte.
Gleich daneben befindet sich die Iglesia de Nuestra Señora de Los Ángeles. Die Kirche gehörte einst zum ersten Kloster von Garachico, das im Jahre 1524 gegründet wurde.
Nur der Glockenturm blieb 1706 von den Lavaströmen verschont. In den Jahren darauf wurde die Kirche wieder aufgebaut.
Im Restaurant Santa Ana Garachico, das einer Puppenstube gleicht, bestellten wir zwei Heißgetränke.
Für ein Mittagessen war es noch zu früh und deshalb fuhren wir entlang der Küste
in Richtung Puerto de la Cruz weiter. Unsere Bleibe für die nächsten drei Nächte war das Hotel Puerto Palace.
Zum Einchecken war es noch zu früh, doch wir durften das Auto in der Tiefgarage abstellen.
Wir liefen 20 Minuten ins Stadtzentrum hinunter. Hier werben die zahlreichen Restaurants mit preiswerten Mittagsmenüs á 10 €. Als Vorspeise wählten wir Melone mit Serrano-Schinken.
Die Hauptspeise war gegrillter Fisch mit den leckeren, landestypischen
Runzelkartoffeln. Leider hatte man uns im Zuge der Massenabfertigung vergessen und das Essen wurde mit 30minütiger Verspätung serviert, nachdem ich zwei Kellner darauf aufmerksam machte. Das Dessert wurde zwar schnell gebracht, hat aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich hatte aufgrund der fortschreitenden Unterzuckerung
nur das Bild von der Vorspeise gemacht.
Wir spazierten noch zur sehr langen Mole, über die die hohen Wellen klatschten.
Das Begehen war laut einem Schild eigentlich verboten, denn die Wellen hatten so eine Kraft, dass sie Passanten ins Meer reißen konnten. Darum scherte sich jedoch keiner und auch wir waren mutig. Immerhin blieben wir trocken. Andere hatten da weniger Glück.
Vorbei an einem schönen Mural
traten wir die Bergetappe in Richtung Hotel an.
Das Einchecken dauerte sehr lange. Obwohl ich direkt über die Website reserviert hatte, fand man die Buchung nicht. Nach einer Weile erhielten wir die Zimmerkarten und machten uns auf den Weg. Leider funktionierten die Karten nicht. Heiko musste nochmals zur Rezeption, die nicht gerade um die Ecke ist.
Zur Begrüßung stand ein Körbchen mit den kleinen, kanarischen Bananen auf dem Sideboard. Nach dem Abendessen klopfte es an der Tür und eine Flasche eisgekühlter Sekt wurde uns überreicht. Das war ein nettes Welcome vom deutschen Management.
Wir hatten Halbpension mit Tischgetränken gebucht. Das Essen vom Büffet mit Live Cooking Station war allerdings geschmacksneutral. Hervorragend dagegen waren die Cocktails
während der Happy Hour von 17 – 18 Uhr. Jeden Abend ab 20 Uhr war für Live-Musik gesorgt. Das Hotel ist, wie seine Gäste, in die Jahre gekommen und somit war das eine gediegene Darbietung von gesetzten Entertainern. Das konnte man sich 15 Minuten lang anhören. Die älteren Gäste (dazu zählen wir uns jetzt auch schon
) gingen früh ins Bett und die Nachtruhe störte nichts. Wer Ruhe sucht, ist in dem Hotel gut aufgehoben.
Übernachtung: Hotel Puerto Palace, Puerto de la Cruz
Preis: 342,24 € DZ mit Meerblick und Halbpension inkl. Tischgetränken