Also können die Portugiesen doch auch gute Fleischgerichte kochen - wir haben da nur schlechte Erfahrungen gemacht. Schon im Reiseführer zu Lissabon stand, dass es besser sei in Portugal Fisch zu essen und tatsächlich, ich habe mich da dran gehalten, aber Peter kann dann doch manchmal Fleisch nicht widerstehen und sowohl in Lissabon als auch auf den Azoren war es immer trocken und recht geschmacklos.
also über das Essen können wir uns überhaupt nicht beschweren! Es stimmt dass man sehr guten Fisch bekommt, mein Freund ist prinzipiell auch Fischesser aber eigentlich war alles hervorragend. Ob das in Lissabon anders ist als an der Algarve kann ich nicht beurteilen, ich fand die Fleischqualität immer erstklassig, es war nie trocken oder zäh und immer gut gesalzen (was ich gerne mag). Ich hatte mich im Vorfeld überhaupt nicht informiert was man in Portugal so ißt sondern habe mich überraschen lassen und kann nur sagen das Preis-Leistungsverhältnis war erstklassig!
Donnerstag 21. April 2022Für heute war das Wetter noch mal ganz gut angesagt, morgen soll es dagegen den ganzen Tag regnen. Wir haben uns daher noch mal für eine Strandwanderung entschieden und gehofft dass am Freitag eine kürzere Wanderung im Hinterland drin ist.
Aus dem Reise Kow-How Wanderführer Algarve haben wir die Tour 26 ausgesucht. Sie startet in Tavira am Bahnhof, geht durch die Stadt an den Strand, 5 km auf einer vorgelagerten schmalen langen Insel am Strand entlang und dann am Festland durch zwei kleine Orte wieder nach Tavira zurück. Die Route war mit 16,5 km und 3 Stunden 45 Minuten angegeben. Wir haben 5 Stunden gebraucht.
Hier die Anfahrtsroute nach Tavira:
https://goo.gl/maps/MyP1oxfq56dC2gaW6Am Bahnhof war nur ein kleiner Parkplatz der schon voll war aber wir haben am Strassenrand gerade noch so einen Stellplatz gefunden. Das kleine Bahnhofsgebäude hat mir gut gefallen, ein klassischer Bahnhof. Sowas gabs bei uns früher auch wenn auch nicht mit blauen Kacheln
das Garmin führte uns durch die Altstadt Richtung Fluß. Die Altstadt hat uns gut gefallen.
Hier sieht man mal ein Beispiel für moderne Wandkacheln: Die Europäische Union mit ihren Mitgliedstaaten und en Grundrechten
gepflegte Gebäude
die Kirche war leider verschlossen
enge Seitenstrassen
und hier waren wir nun an der Promenade am Fluß angekommen. Hier reihen sich Geschäfte an Restaurants, in einem Korkgeschäft habe ich mir ein T-Shirt mit Korkaufdruck gekauft und eine kleine Korktasche un dein Schlüsselmäppchen für unsere Nachbarin, alles handgemacht und obwohl das natürlich ein Geschäft hauptsächlich für Touristen ist war alles ziemlich preiswert und keinerlei Nepp. Es hätte noch mehr interessante kleine Läden gegeben aber für sowas hat mein Freund keinen Nerv (und mir erspart das etliche Geldausgaben
)
die andere Strassenseite ist schön mit Palmen und Blumen angelegt, ein paar Stände und Zelte waren aufgebaut für eine Messe die am kommenden Wochenende stattfinden würde
und dahinter liegt der Fluß:
wir sind am Flußufer entlang gegangen Richtung Meer. An der Mündung fährt eine Fähre ab zu der vorgelagerten Insel. Man hätte diesen Weg nicht zu Fuß gehen müssen: die Fähre startet schon hier in der Innenstadt (und hält dann noch mal an der Mündung) aber wir waren ja zum wandern hier. Die "normalen" Urlauber werden von der Innenstadt mit dem Schiff zum Strand gefahren (an Bord waren hauptsächlich Rentner).
Der Weg war ehrlich gesagt nicht besonders interessant.
Außer den üblichen Krabben gab es noch austernartige Muscheln am Flußufer zu sehen (die waren immerhin neu)
und Krabben gab es hier auch in schwarz
weiter draußen geht es dann an Salinen entlang
Flamingos in echt und als Schmuck auf einem Hausdach:
An der Anlegestelle kauften wir uns 2 Tickets (die einfache Fahrt kostet einen Euro), erfreulicherweise gab es hier große moderne Toilettenanlagen. Wir mußten 15 Minuten warten, die Fähre fährt nur einmal pro Stunde. Da hatten wir also noch Glück gehabt: eine Stunde hätte ich nicht warten wollen. Die Wartezeit haben wir uns mit Fotografieren verkürzt, die Anlagestelle war über und über mit Muscheln bewachsen. Und es war klar zu sehen dass wieder mal Ebbe ist
Der Piepmatz hat auf Futter gehofft, als er nichts bekommen hat hat er sich davon gemacht
Die Fähre ist dann höchstens 5 Minuten gefahren, ungefähr so wie wenn man von einem Flußufer zum anderen fährt (ich habe auch erst zuhause auf der Karte gesehen dass das ein schmales Stück Meer ist das wir überquert haben und nicht ein Flußarm).
Auf der Insel angekommen geht man zunächst an einigen Strandlokalen vorbei und wird ermahnt keinen Müll am Strand zu hinterlassen. Diese Plastiksammelstation ist doch eine tolle Idee:
leider waren am Strand dunkle Wolken aufgezogen
und ich hatte meine Regenjacke nicht mitgenommen (Fluch der modernen Technik: laut Wetterapp war kein Regen angekündigt für heute..) Auf den Fotos gibt das zwar einen tollen Effekt, aber mir wäre Sonne lieber gewesen...
der Strand ist definitiv der schönste den wir an der Algarve gesehen haben. Ewig lang und breit, seichtes Wasser, ein Traum!
über die Holzbohlen sind wir zum Wasser vorgelaufen, dort konnte man auf dem feuchten Sand wunderbar auch mit Schuhen gehen.
wer es luxuriös will kann auch Liegen mit Sonnendach mieten
sobald man 100 Meter weit von diesem Eingangsbereich weg war war kaum noch ein Mensch zu sehen, wir hatten den Strand praktisch alleine für uns
ganz viele Vögel sind am Strand entlang gelaufen, die sind keine Sekunde still gestanden, fotografieren war mehr Zufall dass man den richtigen Bildausschnitt erwischt
die Wolken spiegeln sich im seichten Wasser, ach ist das schön hier
noch eine weitere Art Vögel
Muschelsammler sahen wir mehrfach
wenn der Korb voll ist setzen sie sich an den Strand und sortieren aus. Ich habe auch ganz viele Muscheln gesammelt (natürlich nur die leeren halben Schalen)
und das sind die Muscheln auf die sie aus sind:
das habe ich vorher noch nie an einem Strand gesehen! Ich wußte nicht dass Muscheln durch den Sand kriechen, der Strand war übersäht mit diesen Spuren
ein paar wenige Möwen gab es auch
dann waren wir wieder damit beschäftigt diese Strandläufer zu fotografieren
wir wären sicher noch viel länger am Strand geblieben, aber nun kamen zu den dunklen Wolken auch ein kalter Wind dazu, das fühlte sich definitiv nach kommendem Regen an. Wir haben unsere Schritte beschleunigt und geschaut dass wir möglichst schnell zum Ende des Strandes kommen (beziehungsweise zum Praia do Barill von wo aus wir den Rückweg aufs Festland antreten wollten)
am Praia do Barill ist ein Ankerfriedhof (früher gab es hier ganz viel Tunfischfang), das mußte natürlich fotografiert werden
hier gab es auch wieder Restaurants, Toiletten und Geschäfte für Strandbedarf (leider keine Regenjacken...)
und hier startet ein kleines Bimmelbähnchen das zum Festland zurück fährt. Eigentlich wollten wir zu Fuß weiter gehen (es gibt einen Fußweg neben dem Bahndamm) aber angesichts des Wetters wollte ich so schnell wie möglich zurück und die Bahn sollte gleich los fahren, also haben wir uns am Automaten zwei Tickets gekauft á 2 Euro und los gings.
Nicht das sich das gelohnt hätte: die Bahn fuhr kaum schneller als die Fußgänger denen wir unterwegs begeneten und nach gefühlt 500 Metern waren wir schon angekommen. Dann geht es noch über eine kurze Brücke und man ist am Festland zrück
dort liegt der kleine Ort Pedras, am Straßenrand ganz viele Parkplätze (fast alle belegt), wenn man hier einen Parkplatz findet kann man bequem zu Fuß an den Strand gehen (oder mit der Bahn fahren)
am Ufer entlang ging es dann in das Örtchen Santa Luzia
Es war zwar kühl aber der Wind wurde weniger und es fing Gott sei Dank auch nicht zu regnen an. Santa Luzia besteht wohl hauptsächlich aus Ferienwohnungen und Restaurants, für einen Badeurlaub als Standort bestens geeignet, das werde ich mir merken. Man hat ganz viele Radfahrer gesehen, das hätte ich mir jetzt auch gewünscht, denn der Weg zog sich schon ziemlich. Ein paar Bilder vom Ort:
witziger Mülleimer
Blick nach rechts: die Strasse geht am Meer entlang. Irgendwie ist immer Ebbe...
dann geht es durch ein Marschgebiet zurück nach Tavira, hier waren wieder Störche und etliche andere Vögel zu sehen.
Zurück in Tavira haben wir uns ein Café gesucht und in einem Wohngebiet gefunden, es war jetzt wieder angenehm warm und wir konnten draußen unseren Kaffee und Törtchen genießen.
frisch gestärkt ging es zurück ins Ferienhaus. Gott sei Dank hat das Wetter doch einigermaßen mitgespielt!
Zum Abendessen hatten wir im Restaurant O Lagar in Olhao einen Tisch reserviert. Josef wollte eine Spezialität essen die sein Kollege uns empfohlen hatte: Cataplana. Das ist eine Art Eintopf mit Kartoffeln, Tomaten und Paprika, Fleisch und Fisch. Darauf muss man eine Stunde warten, drum hatten wir den Tisch auch schon für 7 Uhr bestellt. Es ist ein großes Restaurant mit vielen Tischen und wir waren die einzigen Gäste, da fühle ich mich ja immer irgendwie unwohl. Aber ab 8 Uhr als wir unser Essen bekamen begann es sich zu füllen und als wir gingen waren viele Tische besetzt. Und das Essen war wirklich gut.