Autor Thema: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde  (Gelesen 19963 mal)

Christina

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #30 am: 01. Februar 2022, 18:35:08 »
Wieder sehr schöne Eindrücke, gerade mit den Nebel-/Wolkenfetzen.

Das rostende Schiff gefällt mir auch gut, schade, dass es nicht in einer netteren Umgebung steht.

Eure Unterkunft macht ja von außen nicht gerade den besten Eindruck, aber das täuscht ja oft.


LG Christina

Horst

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #31 am: 01. Februar 2022, 20:12:59 »
Das rostende Schiff gefällt mir auch gut, schade, dass es nicht in einer netteren Umgebung steht.
Rostendes Schiff in schönerer Umgebung kommt an Tag 8   ;)


Eure Unterkunft macht ja von außen nicht gerade den besten Eindruck, aber das täuscht ja oft.



Nicht gerade das Grand Hyatt aber halbwegs geräumig und sauber, den Schick muss man sich denken. ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #32 am: 02. Februar 2022, 17:56:07 »

Nicht gerade das Grand Hyatt aber halbwegs geräumig und sauber, den Schick muss man sich denken. ;)

Ok, von Gemütlichkeit hat der, der es eingerichtet hat, wohl noch nichts gehört ;D, aber eine oder auch zwei, drei Nächte geht das schon.


LG Christina

Silv

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #33 am: 02. Februar 2022, 20:35:19 »
Das Grün ist schon toll! Gibt es eigentlich auch Wald auf Island?

Christina, meinst du Alzey bei Worms? Das ist ja fast um die Ecke... Ich wohne bei Weinheim, wo es seit letzter Woche übrigens auch solch ein Parksystem auf einem Parkplatz gibt. Ist im Moment ein Gesprächsthema in der Stadt.
Liebe Grüße
Silvia

Horst

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #34 am: 02. Februar 2022, 22:17:52 »
Das Grün ist schon toll! Gibt es eigentlich auch Wald auf Island?
Ja - allerdings nur wenig und in Ansätzen. Man versucht die Sünden der alten Tage Islands, (als man alle Bäume für den Hausbau abgeholzt hat) zu korrigieren.
Gerade hier im Nordosten um den Lagerflotsee sind einige Waldbestände - jedenfalls etwas besonderes in Island.
Mehr dazu am Tag 10.
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Christina

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #35 am: 03. Februar 2022, 18:17:09 »

Christina, meinst du Alzey bei Worms? Das ist ja fast um die Ecke... Ich wohne bei Weinheim, wo es seit letzter Woche übrigens auch solch ein Parksystem auf einem Parkplatz gibt. Ist im Moment ein Gesprächsthema in der Stadt.

Ja genau, ich wohne zwischen Alzey und Worms. Ist tatsächlich nicht weit von dir.


LG Christina

Horst

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #36 am: 03. Februar 2022, 18:31:09 »
7.Tag, So, 15.8.2021





Heute fahren wir auf der 94 nach Norden.





An einer unscheinbaren Hütte mit kleinem Hinweisschild würden wir sicher achtlos vorbeifahren, hätten wir nicht mal im Fernsehen einen Bericht über diesen speziellen Kiosk und seinen Betreiber gesehen.





Der Shop basiert auf der Ehrlichkeit seiner Kundschaft (geht wohl nur in island?) – so liegen Geldscheine zum wechseln herum. Wir erstehen einen Schokoriegel aus dem Automaten und fahren weiter.





Leider sind die Berge mal wieder in tiefen Wolken versunken, so daß wir die erhoffte Wanderung zum Storud nicht machen können.





Wir blicken kurz in die Schlucht bei Innra-Hvannagil ...





... und fahren dann weiter nach Bakkagerdi am Fjord Borgarfjördur Eystri.










Am bekannten Vogelfelsen sind wesentlich mehr Touristen als Papageitaucher.











Genau genommen sehen wir nur einen "Lundi" kurz am Felsen – der Rest fliegt durch die Luft oder schwimmt im Wasser.






Aus Verzweiflung werden Möven fotografiert aber so richtige Begeisterung will da nicht aufkommen.






So sammeln wir statt tollen fotografischen Eindrücken eben welche aus Kultur und Kulinarik und zwar im Alfa Cafe – dem bekanntesten Cafe der Gegend, ...




... in dem markante Personen der Ortsgeschichte in den letzten 60 Jahren auf Fotos verewigt wurden.





Auch das Interior ist bemerkenswert – es gibt richtig viel zu gucken.





Wir testen die zu recht berühmte Fischsuppe und bestaunen manch skurriles Exponat – wie eine Reihe Haifischzähne.





Danach geht es noch auf eine kleine Ortsrunde.





Der Beleg dass in Island auch im Spätsommer noch knallige Farben in der Natur blühen können.






Da die Berge leider weiterhin nebelverhangen bleiben, fahren wir Richtung Egilstadir wo nahe der Stadt ein Wanderweg zum Fardagafoss und seiner Schlucht startet. Nach 10 Minuten ist ein erster schöner Wasserfall erreicht, der in eine beachtliche Schlucht fällt.




15 Minuten später blickt man auf den Fardagafoss ...





... und kann auf einem mit Ketten gesicherten Pfad ...





... sogar hinter den Wasserfall gelangen (wobei man hier zumindest minimal aber völlig unschwierig im Wasserfallüberhang über ein paar Felsen klettern muss).





Wir entscheiden uns den Nachmittag in Seydisfjördur zu verbringen.
Schon die reizvolle Anfahrt lohnt den überschaubaren zeitlichen Aufwand.







Wir halten kurz am Gufufoss ...










... und fahren dann zunächst am Ort Seydisfjördur vorbei zum Nordufer des Fjords, wo ein Wanderweg ins Vesturdalur führt.





Der Weg führt am Fluß zunächst in eine kleine Schlucht ...











... mit herrlichen Wasserfällen ...




... und Kaskaden.





Da der Weg leicht ansteigt ergeben sich auch wundervolle Blicke in den Fjord.






Danach besuchen wir den Ort Seydisfjördur – dem Fährhafen für die Schiffe die von Dänemark über die Faröer nach Island gelangen (der einzigen Fährverbindung nach Europa).






Neben bunten Häuschen am Wasser, ...





... fällt vor allem die Kirkja mit ihrem Regenbogenweg auf, der für Vielfalt in der Gesellschaft (LGBTQ) steht.
















Zum Abend wird auch die Gastronomie noch auf ihre Kaffeequalitäten getestet, ...





...bevor wir den geordneten Rückzug antreten. 




Etwas hab ich noch, was für diesen Tag unbedingt erwähnt werden muss.
Ein Film.
„Das erstaunliche Leben das Walter Mitty“ mit Ben Stiller war eine schräge Komödie die im Jahr 2013 in die Kinos kam und vor allem bei Naturfans wie eine Bombe einschlug und den Islandhype noch mal einen Boost gegeben hat (der Film wurde zu großen Teilen in Island gedreht – auch die Parts die im Film in Grönland und Afghanistan spielen).

Daraus nun ein kurzer nicht mal dreiminütiger Ausschnitt - die Skateboardfahrt von Ben Stiller (bzw. seinem Double) die Kinogeschichte geschrieben hat – gedreht auf der Strecke hinab nach Seydisfördur die wir heute auch gefahren sind. Im Hotel Aldan das am Ende des Clips zu sehen ist haben wir Kaffee getrunken - sehr nett dort.

Viel Spaß damit …







Übernachtung:

Eidavellir, (8 km nördlich Egilsstadir) – 166 € , sauber, einfach, geräumig, Küche, Türschloß defekt (nur mit Türgriff fest anziehen aufzubekommen) etwas teuer bezüglich Preis/Leistungsverhältnis

Preis/Leistung: 6/von 10
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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #37 am: 04. Februar 2022, 16:49:23 »
Tag 4 hat mir besonders gut gefallen. Zuerst schwarz-grüne Landschaft und dann die Eishöhle. Beeindruckend.

Ich bewundere immer die Leute, die sich mit so einem Fahrzeug durch die Flüsse fahren trauen. Mir fehlt da meist der Mut, wenn es nicht offensichtlich ist, dass die Tiefe passt.

Ich bin schon viel in Island gefurtet. Ich gebe zu, dass es mich reizt. Allerdings würde ich nie ein wirkliches Risiko eingehen. Ok ein kleines Risiko besteht bei tieferen Furten schon aber letztendlich hängt es vor allem von der Wattiefe des Wagens ab (je nach Tourplanung wähle ich das passende Fahrzeug) und man sollte wissen wie man es am besten macht.
Ein paar Regeln:

Wenn du dir nicht zutraust die Furt zu durchwaten dann durchquere ihn auch mit dem Auto nicht.
Dort wo der Fluß am breitesten ist, ist die Wassertiefe und die Fließgeschwindigkeit am geringsten.
Wenn man sich unsicher ist, wartet man auf ein anderes Fahrzeug und fährt diesem hinterher.
Langsam aber kontinuierlich Furten - nicht stehen bleiben.
Kein Gangwechsel (meist erster Gang)
Niemals gegen den Strom fahren! Am besten gleichmässig und schräg mit der Strömung fahren, denn so wird man vom Fluß „geschoben“ und es schwappt kein Wasser auf die Motorhaube unter der sich bei den meisten Fahrzeugen die Luftansaugung befindet. Erst wenn man aus der stärksten Strömung heraus ist kann man einen leichten Bogen machen.
Vormittags sind gerade Gletscherflüße seichter - am späten Nachmittag tiefer (wegen Schneschmelze).

Beachtet man diese Punkte, fängt mit seichten Furten an und hat ein passables Fahrzeug, macht das Riesenspaß. :D

Vielen Dank für die Tipps

Immer wieder gibt es neues zu entdecken. Wir sind an einigen interessanten Punkten vorbei gefahren. Im Raum Vik auch wetterbedingt. Neue Ziele, falls es uns wieder nach Island zieht ;D
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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #38 am: 04. Februar 2022, 18:34:19 »
Ah, danke für die Erinnerung an den "Mitty" Film, den wollte ich schon längst mal besorgen, nun habe ich es aufgeschrieben.

Ein schöner Tag, schon erstaunlich, wieviele Wasserfälle und Schluchten es in Island so gibt - und wohl auch verrostete Boote :)


LG Christina

Horst

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #39 am: 04. Februar 2022, 19:23:06 »

Ein schöner Tag, schon erstaunlich, wieviele Wasserfälle und Schluchten es in Island so gibt - und wohl auch verrostete Boote :)
Beides wird gleich noch mal untermauert.  ;)
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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #40 am: 04. Februar 2022, 19:26:21 »
8.Tag, Mo, 16.8.2021





Zumindest Richtung Süden - vorbei am langen Lagerflot-See, sieht heute das Wetter sehr vielversprechend aus, das wollen wir für eine ganz besondere Wanderung nutzen.





Die 910 führt uns etwa eine Stunde geteert ins „Hochland für Anfänger“, gerne so benannt, weil die Route als Zuführung zum Bau des Karahnjukar Damms benötigt wurde und deshalb die einzige asphaltierte Zuführung ins isländische Hochland darstellt. Am Horizont schweift der Blick zum meist schneebedeckten 1883m hohen Berg Snaefell, dem damit höchsten Berg Islands außerhalb des Vatnajökull-Gletschergebiets.





Wollgras - symbolhaft für den hohen Norden





Am Ende geht es dann noch 2 km zu einer Hütte nach Laugarfell, wo es nicht nur gastronomische Versorgung, sondern auch zwei Hot Pots und einen deutschen Hüttenwart gibt mit dem wir uns länger unterhalten.
Danach starten wir auf die Wanderung – den Waterfall Circle – eine Rundwanderung zu diversen wässrigen Naturwundern.





Der Weg führt zunächst über eine Wiese ...







... und erreicht nach etwa 30 Minuten ...





 ... einen Canyon ...





... in dem ein mächtiger  Wasserfall (Kirkjufellfoss), tosend seinen Weg hinab in die Schlucht findet.





Der Weg folgt nun dem westlichen Canyonrand.






Irgendwann wird der Fluß reißender ...





... und ein weiterer Wasserfall kündigt sich an und was für einer.





Beim Faxifoss ...







... fallen im 90° Winkel zwei Wasserfälle zusammen











 ... und wir bekommen sogar noch einen knalligen Regenbogen dazu – Island spielt mit seinen Muskeln.











Wir verlassen die ursprüngliche Schlucht und folgen einer anderen Flußaufwärts, die den kleinen Zulauf zum Faxifoss gebildet hat. Hier treffen wir bald auf den nächsten Wasserfall, den Studlafoss, der über Basaltsäulen seinen Weg findet.





Immer wieder bieten sich wunderbare Blicke auf Schlucht, Fluß, Felsen, ...






... wirklich ein wunderbarer Weg bei diesem Traumwetter.






Ein absolutes Highlight in Island.












Nach einem Einkehrschwung in der Laugarfellhütte mit Kaffee und Kuchen und der kurzen Überlegung ob wir die Hot Pots testen entscheiden wir uns lieber das schöne Wetter zu nutzen und noch etwas zu unternehmen.







Wir entscheiden uns für Kontrastprogramm und fahren über Egilsstadir zum Mjoifjördur.












Eine landschaftlich tolle Strecke, ...







... die alle paar Meter von immer wieder neuen Wasserläufen mit Schmelzwasser von den Gletschern hinab ins Tal bei der Straße garniert wird.










Wolkenfetzen hängen in den Bergen – eine wilde Szenerie ...





... die mit dem Kliffbrekkufoss einen Höhepunkt findet.





















Wir fahren hinab zum Fjord ...





... und passieren einen  Ort der wohl auch schon bessere Zeiten gesehen hat  ...





... und passend dazu ein altes Schiffswrack.








Mächtig und majestätisch wirken die grünen Berge die den Fjord außerhalb der Sommersaison von der Außenwelt abschneiden, der dann nur per Boot erreichbar ist.





Wir stoppen an einigen selbst gewählten Aussichtspunkten entlang der Piste,







... inspizieren das Schiffswrack, ...





... bis irgendwann kein Licht mehr in den Fjord fällt und fahren dann über Egilsstadir zum unserem temporären Domizil zurück.




Übernachtung:

Eidavellir, (8 km nördlich Egilsstadir) – 166 € , sauber, einfach, geräumig, Küche, Türschloß defekt (nur mit Türgriff fest anziehen aufzubekommen) etwas teuer bezüglich Preis/Leistungsverhältnis

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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #41 am: 05. Februar 2022, 06:31:53 »
Den Waterfall Circle hatten wir ursprünglich im Programm und sogar eine Nacht in dieser Hütte mit den Hotpots gebucht. Leider mussten wir diesen Punkt wetterbedingt, wegen dem Kaltlufteinbruch, aus unserer Reise nehmen. Es wäre tatsächlich ein sehr schönes Ziel gewesen. Danke fürs Zeigen.

Insgesamt wieder ein Tag vom Feinsten.
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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #42 am: 05. Februar 2022, 07:51:06 »
Den Waterfall Circle hatten wir ursprünglich im Programm und sogar eine Nacht in dieser Hütte mit den Hotpots gebucht. Leider mussten wir diesen Punkt wetterbedingt, wegen dem Kaltlufteinbruch, aus unserer Reise nehmen.
Dann vielleicht beim nächsten Mal. Natürlich habe ich da gleich an Euch gedacht als ich den Tag gestern eingestellt habe - die tolle Umgebung und das Haus mit den zwei Hot Pots rufen ja förmlich nach Euch.  ;)
Die Wanderung war wunderschön - ob als Abstecher von Egilstadir (ca. 1 Stunde Anfahrt) oder eben als Übernachtung (man kann auch noch die  Kárahnjúkar Damm/Schlucht mitnehmen).
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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #43 am: 06. Februar 2022, 21:10:31 »
9.Tag, Di, 17.8.2021


Für heute ist mieses Wetter angekündigt und der morgendliche Blick aus dem Fenster bestätigt das. Wettervorhersagen sind in Island nicht so einfach, da es oft lokal große Unterschiede geben kann und ein bisschen Wind, der eine oder andere Berggipfel usw. einen großen Einfluß darauf nehmen kann wo es tatsächlich regnet und wie stark.
Wir entscheiden uns dafür heute den Studlagil Canyon zu probieren.
Besser etwas versuchen als den ganzen Tag nur in der Bude zu sitzen.




Wir folgen der Ringstraße nach Nordwesten und halten nach 45min Fahrt am Rjukandafoss.









Da kurz nach unserer Ankunft starker Regen einsetzt fällt der Aufenthalt kurz aus.





Es regnet sich ein aber zwei meiner vier Wetterdienste melden mir ein Regenloch von Mittag bis zum frühen Nachmittag.
So gehen wir erst mal Tanken und auf einen Einkehrschwung ins Cafe bei Sköldolfsstadir – dem einzigen bisschen Infrastruktur für viele Kilometer.
Das Gasthaus deutet mit Bildern und Exponaten darauf hin, dass in dieser Region Rentiere unterwegs sind. So probiere ich natürlich auch mal einen Rentierburger aus - wenn es schon kein Rentier entlang der Straße gab - sehe ich so wenigstens eines (teilweise) auf dem Teller.





Danach fahren wir auf der 923 nach Süden zu einer Stahltreppe die hinab zu einer Aussichtsplattform westlich des Flusses mit Blick auf den Studlagil Canyon führt.





Dieser Canyon im Tal des Gletscherflusses Jökla wurde erst 2016 entdeckt, da er früher komplett geflutet war, ...





... so dass sich die charakteristischen Basaltsäulen unterhalb der Wasseroberfläche des Gletscherflusses Jökla befanden.





Doch ein großes Staudammprojekt kappte nahezu alle Zuflüsse des 150 langen Jökla. Der einst wilde und ungebändigte Gletscherfluss, der von den mitgerissenen Sedimenten eher bräunlich war, verwandelte sich in einen klaren und gemächlichen Fluss. Die türkise bis bläuliche Farbe der Jökla formt einen schönen Gegensatz zu den teilweise grau, teilweise rötlich schimmernden Basaltsäulen, die ihn nun flankieren.








War der Canyon vor ein bis zwei Jahren noch ein Ziel für Insider ist dort heute die Hölle los. Selbst bei diesem Wetter. Die Nähe zur Ringstraße und auch die Tatsache, dass man den Canyon auch mit einem PKW erreichen kann sorgt für zahlreiche Touristen an den Parkplätzen an der Schlucht.







Wir fahren zu einem Parkplatz auf die andere Flussseite nach Osten und wandern zur gleichen Stelle die wir schon von der Plattform gesehen haben, die von der Ostseite aber wesentlich eindringlicher und spektakulärer ist.





Wenn man die Piste auf der Ostseite bis zur letzten Parkmöglichkeit fährt läuft man nur etwa eine halbe Stunde, bis der Canyon erreicht ist.





An einigen Stellen ist es möglich zu den Basaltfelsen hinabzusteigen, wobei man wegen den rutschigen Felsen etwas vorsichtig sein muss.


























Auf der Anfahrt war uns auf dem letzten Kilometer ein Rettungsfahrzeug entgegengekommen – später lesen wir, dass heute eine Stunde vorher eine Frau von einer der Felsen bei einem Selfie-Versuch in den Canyon gefallen ist und sich wohl schwer verletzt hat.














Die schöne Farbe die trotz des bedeckten Himmels türkis leuchtet, hat der Canyon nicht über das ganze Jahr sondern nur im Sommer, wenn der nahe Stausee kein Wasser an den Fluß ablässt. Sobald Ende des Sommers die braunen Fluten des Kraftwerks den Canyon fluten ist der Anblick weit weniger schön.














Auf dem Rückweg fängt es ordentlich an zu regnen – perfektes Timing und ein heute verlässlicher Wetterbericht.







Übernachtung:
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Preis/Leistung: 6/von 10
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Re: Island 2021 - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
« Antwort #44 am: 07. Februar 2022, 18:51:38 »
Ein Sonnentag und ein Regentag und beide sind toll. Die Wasserfallwanderung muss ich mir merken, wunderbare Landschaft.

Der Basaltsäulen Canyon ist absolut beeindruckend, da kann ich mir gut vorstellen, dass die Selfie/Instagramm Fraktion dort hinfährt.

In Island muss man sich scheinbar keine Gedanken darüber machen, dass Wasserfälle im Sommer/Herbst ausgetrocknet sein könnten, das verhindert der regelmässige Nachschub nehme ich an?


LG Christina