Autor Thema: Epidemische Lage nationaler Tragweite....  (Gelesen 20748 mal)

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #15 am: 30. August 2021, 14:00:25 »
Ich habe dein Zitat mehrfach gelesen und schlussfolgere, dass du die Ungeimpften über einen Kamm scherst und ihnen zumindest die Intensivstation wünscht! Hast du dir vielleicht mal überlegt, dass darunter auch Schwangere, Kinder bis 12 und solche Personen fallen, wo das Risiko der Impfung (Thromoboseveranlagung, hochgradig allergisch ... ) den Nutzen übersteigt?!

Ich wünsche eigentlich niemandem, dass er krank wird, aber man muss auch die Pferde im Stall lassen und zugeben, dass es ein extrem kleiner Personenkreis ist (unter den Erwachsenen), die nicht geimpft werden dürfen. Selbst Schwangere können geimpft werden (die Stiko empfiehlt es nicht grundsätzlich, es gibt aber immer mehr Studien, die für eine Impfung sprechen, insbesondere nach Abschätzung der persönlichen Risiken) und Thromboseveranlagung ist für mRNA Impfstoffe überhaupt kein Thema, sowohl mein ältester als auch mein jüngster Bruder sind schwere Thrombosepatienten (hatten schon mehrere tiefe Venenthrombosen, mein älterer Bruder wäre sogar beinahe an der folgenden Lungenembolie gestorben), beide bekommen Eliquis (nehme ich auch, ist ein modernes Mittel gegen Blutgerinnung) und sind beide mit Biontech vollständig geimpft, der jüngere sogar nach schon erfolgter Krankheit (die ihn aber den Geruchssinn bis heute gekostet hat).

Ich muss auch ehrlich sagen, ich finde es eigentlich auch ziemlich grenzwertig, wenn Impfverweigerer das gesundheitliche Schicksal einzelner anführen nach dem Motto "erst einmal müßt Ihr deren Probleme lösen, bevor ich mich freiwillig impfen lasse". Das eine hat mit dem anderen definitiv nichts zu tun und ich bin ziemlich überzeugt, dass wir so eine hohe Gesamtimmunität erreichen würden (ob es zur kompletten Herdenimmunität reichen würde, kann man schlecht vorhersagen) würden, wenn sich alle impfen ließen, die es problemlos könnten, dass wir automatisch auch einen Schutzschirm über diese Einzelschicksale spannen würden. Auch das sollte Impfverweigerern klar sein, sie können Schicksale anderer schützen, die sich nicht selbst schützen können.

Schrecklich, dass Corona die Gesellschaft so spaltet.

Ja - aber von wem geht die Spaltung denn aus? Die Faktenlage ist doch eindeutig: wir haben ein Virus, wir haben insbesondere jetzt die Delta-Variante, wir haben ein effektives Vaccin und wir haben NUR das Vaccin. Und die Lage auf den Intensivstationen ist eindeutig und selbstredend. Und wir haben eine Schicht in der Bevölkerung, denen das alles egal ist und denen ihre persönlichen Rechte wichtiger sind als das Gemeinwohl. Da kann ich gut verstehen, dass das die Gesellschaft spaltet. Ich selbst bin ja Kritiker der ersten Stunde und finde nach wie vor, dass für Corona zu viel Aufwand betrieben wird. Aber ich muss anerkennen, dass die Gemeinschaft das so akzeptiert und beschlossen hat und ich erkenne auch an, dass die neu entwickelten Medikamente gut sind, sie sind sicher genug (wir haben inzwischen über Milliarden Meßwerte, es sind immer noch keine ausgeprägten Schäden bekannt, es sind immer noch nur geringste Wahrscheinlichkeiten) und sie sind das einzige Mittel, mit dem wir die Epidemie/Pandemie beenden können und "unser Leben" wieder bekommen.

Die Alternative wäre, unser Leben auch einfach so wieder so normal weiterzuleben wie vor der Pandemie. Aber das sehe ich zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr, deswegen beunruhigt mich es ja auch, wenn ich sehe, dass nur ein prozentual kleiner Anteil der Bevölkerung es schafft, schon jetzt im August so viele schwerst Kranke Patienten auf Intensivstation zu schicken, wie letztes Jahr erst Ende Oktober. Und damals war keiner geimpft und heute landen auch nur ungeimpfte auf der Intensivstation. Insofern glaube ich nicht daran, dass wir auch "einfach so" unser Leben wiederbekommen.

Es wird wieder massive Eingriffe in unsere Freiheitsrechte geben (genau was die Impfverweigerer eigentlich auch nicht wollen) und es wird wieder Gerangel um zu wenige Intensivplätze geben. Dann bin ich gespannt, was dann passiert.

Es kann ja auch unmöglich in Deinem Interesse sein, dass dann wieder andere wichtige OPs nachrangig verlegt werden, damit vorrangig ungeimpfte Coronapatienten die Intensivstation belegen. Genau das willst Du ja auch nicht. Also müssen wir im Zweifel die ungeimpften Coronakranken eben NICHT vorrangig behandeln, aber wenn die Intensivbelegung weiter so rasend ansteigt wie momentan, dann habe ich keine Vorstellung, wo das enden soll und wie man das löst?

Es gibt eine einzige Lösung und die lautet: impfen. Und dann kann ich total verstehen, dass es die Gesellschaft spaltet, wenn ein Gros sich impfen läßt aber zusehen muss, dass dennoch die Intensivstationen wieder vollaufen, schneller noch als letztes Jahr und so, als gäbe es kein Vaccin.

Wenn sich das die schwer gebeutelte Gastronomie etc. erlauben kann.

Das wird sie müssen. In meinem Bekanntenkreis sind alle vollständig geimpft und alle denken und handeln auf die gleiche Weise: wir besuchen nur geschlossene Orte/Veranstaltungen, wo wir sicher wissen, dass alle Teilnehmer geimpft/genesen sind. Wenn ich weiß, dass auf einer Feier o.ä. ungeimpfte Teilnehmer sind (bis auf Kinder), gehe ich da nicht hin. Auf Youtube gab es eine ähnliche Diskussion in Sachen Kreuzfahrten, auch da kamen die ersten Meldungen über Schiffe, die keine ungeimpften Passagiere mehr aufnehmen. Auch da kamen dann von Impfgegnern die gehässigen Wünsche, dass die Reederei bitte pleite gehen soll. Passend dazu kam bei AIDA die erste Norwegen Reise wieder ins Programm, mit der Maßgabe, dass nur geimpfte mitfahren können. Die erste Fahrt war bereits am Abend desselben Tages ausgebucht.... Und ich habe genau dasselbe gedacht, wenn eine Kreuzfahrt die Impfung voraussetzt, wähle ich lieber diese als eine andere. Und die Impfverweigerer sind insgesamt glücklicherweise in der deutlichen Unterzahl. Es wird auf Dauer immer weniger Angebote geben, wo sie teilnehmen können. Geimpfte haben da keinen "Bock drauf". Und überleben kann die Gastronomie nicht mit den ungeimpften, sondern mit den geimpften.

Natürlich würde ich mir am meisten wünschen, dass niemand mehr krank wird und das Virus verschwindet. Das ist aber ein unrealistischer Wunsch und es ist definitiv ein unumstößliches Fakt, dass wir das Virus nur mit der Impfung besiegen können. Es liegt an den Impfverweigerern, das einzusehen. Ich habe meinen Teil schon beigetragen. Tat übrigens nicht weh.
Das Problem ist, dass es keine Versorgung bei Imfschäden gibt, solange es für eine Impfung keine Stiko-Empfehlung gibt. Und die gibt es m.W. für Schwangere nicht. D.h. sie können sich impfen lassen, bekommen aber im Fall der Fälle keine Versorgung wie Andere, für die es eine Empfehlung gibt. Da würde ich das Risiko auch nicht eingehen.

Ansonsten finde ich es befremdlich, dass verlangt wird, dass ich das Gemeinwohl über mein Wohl stelle. Wenn ich für mich das Risiko durch eine Impfung höher als das einer Erkrankung sehe, wäre für mich die Entscheidung klar. Egal, was Andere davon halten.

Was mich aber besonders ärgert: als Genesene reicht es nicht, wenn ich genug Antikörper habe und das nachweisen kann. Es gibt inzwischen auch genug Studien, dass Genesene teilweise auch viel länger genug Antikörper haben. Warum muss ich mich trotzdem impfen lassen? Dabei die Gefahr eingehen, dass mein Immunsystem verrückt spielt, weil ich eine Autoimmunerkrankung habe. In Österreich denkt man zumindest darüber nach, bei findet nicht mal das statt.

Rainer

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #16 am: 30. August 2021, 14:54:00 »
Das Problem ist, dass es keine Versorgung bei Imfschäden gibt, solange es für eine Impfung keine Stiko-Empfehlung gibt. Und die gibt es m.W. für Schwangere nicht. D.h. sie können sich impfen lassen, bekommen aber im Fall der Fälle keine Versorgung wie Andere, für die es eine Empfehlung gibt. Da würde ich das Risiko auch nicht eingehen.

Mir ist ehrlich gesagt überhaupt noch kein Fall bekannt, wo eine "Versorgung" für einen Corona Impfschaden gezahlt wurde. Bei über 50 Millionen Geimpften in Deutschland also eine extremst seltene Vorstellung, offensichtlich ist ein Lottogewinn mit 6 Richtigen wahrscheinlicher. Es haben übrigens bisher auch die Narkolepsie Geschädigten von 2009 keine ausreichende Entschädigung bekommen, obwohl die Impfung durch die Stiko gedeckt war. Also das würde ich definitiv nicht so überbewerten und letztendlich ist die Wahrscheinlichkeit immer noch 1000(!) mal so hoch, einen schweren Schaden durch Corona zu bekommen und der wird garantiert keine Versorgung bekommen. Irgendwo stimmt da etwas mit der Risikobewertung nicht.

Ansonsten finde ich es befremdlich, dass verlangt wird, dass ich das Gemeinwohl über mein Wohl stelle. Wenn ich für mich das Risiko durch eine Impfung höher als das einer Erkrankung sehe, wäre für mich die Entscheidung klar. Egal, was Andere davon halten.

Wenn Du das so sehen willst, bin ich auf Deiner Seite. D.h. aber auch, dass Du keinen vorrangigen Platz in der Intensivstation bekommst und im Zweifel ggf. gar nicht behandelt wirst, weil die Kapazitäten nicht vorhanden sind. Es gibt keine Vorrangbehandlung mehr. Das ist ja genau der Fall, dass wir einfach so weiterleben, als wäre nichts. Das habe ich selbst Anfangs propagiert und ich würde es ggf. immer noch propagieren. Damals gab es allerdings keinen Impfstoff. Und genau das ist (für mich) der "Gamechanger". Ich bin bereit, für das Gemeinwohl eine Impfung in Kauf zu nehmen und damit meinen Beitrag zum normalen Leben zu leisten. Die Alternative ist es, ggf. als Erkrankter keinen Platz in der Klinik zu bekommen und/oder beispielsweise keine Sauerstoffversorgung. Selbst in den USA wird Sauerstoff aktuell knapp - und wir sind immer noch erst im August. Wenn es Dir egal ist, dass Du ggf. keinen Sauerstoff bekommst, weil definitiv keiner mehr da ist, dann akzeptiere ich das.

Was mich aber besonders ärgert: als Genesene reicht es nicht, wenn ich genug Antikörper habe und das nachweisen kann. Es gibt inzwischen auch genug Studien, dass Genesene teilweise auch viel länger genug Antikörper haben.

Es gibt auch genau anderslautende Studien, wonach insbesonders nach leichten Verläufen die Antikörper sehr schnell wieder weg sind und eine 2. Infektion möglich ist. Deswegen empfiehlt die Stiko die einfache Auffrischungsimpfung. Sehe ich sowieso kein Problem drin. Das Problem ist ja insbesondere, dass "Genesene" genau genommen nicht "Genesene" sind, sondern Menschen mit positivem PCR Test. Der Test selbst sagt aber nicht aus, dass man wirklich krank ist und insofern auch genesen ist, er sagt auch nichts über die Schwere der Krankheit und auch nichts über das Immunsystem aus. Man müßte konsequent bei jedem Genesenen nach ein paar Wochen einen Antikörpertest machen, aber das rechnet sich einfach nicht, die Impfung ist einfacher und in jedem Fall sinnvoll.

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #17 am: 30. August 2021, 15:36:01 »
Der Antikörpertest kostet ca. 50 Euro. Die würde ich sofort bezahlen, wenn er mir die Impfung ersparen würde. Wenigstens die Option sollte es geben, damit Jeder selbst entscheiden könnte. Auch bei Geimpften ist es nicht sicher, dass sie nach Monaten noch genug Antikörper haben.

Und Versorgungen von Corona Impfschäden kann es noch nicht im großen Umfang geben, die Anerkennung dauert Monate bis Jahre. Und wenn es sie gibt, wirst du nichts davon hören. Anträge gibt es zumindest bereits. Und bei der Narkolepsie gibt es durchaus anerkannte Fälle. Leider müssen die Betroffenen oft lange Rechtswege durchlaufen.

Rainer

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #18 am: 30. August 2021, 17:14:19 »
Und bei der Narkolepsie gibt es durchaus anerkannte Fälle. Leider müssen die Betroffenen oft lange Rechtswege durchlaufen.

"Anerkannt" sind die, aber die haben eine lächerliche Rente bekommen. Deswegen sage ich ja, bringt sowieso nichts. In Schweden wurden die Betroffenen pauschal mit ca. 1 Mio. Euro entschädigt vom Staat. Aber in Deutschland nicht.

Aber wie schon gesagt, die Wahrscheinlichkeit für einen wirklich ernsten Impfschaden durch beispielsweise Biontech ist super gering im Vergleich zur Wahrscheinlichkeit, einen bleibenden Schaden durch Corona zu bekommen. Du magst das subjektiv anders empfinden, aber das ist irrational und die Statistiken sprechen eine eindeutige Sprache und auch da gibt es ganz klare Studien, die die Risiken bewerten. Und wenn Du einen Schaden durch Corona hast, gibt es sowieso niemanden, der Dich entschädigt. Du lebst definitiv um Zehnerpotenzen gefährlicher, wenn Du Dich nicht impfen läßt.

Horst

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #19 am: 30. August 2021, 17:44:45 »
Ansonsten finde ich es befremdlich, dass verlangt wird, dass ich das Gemeinwohl über mein Wohl stelle. Wenn ich für mich das Risiko durch eine Impfung höher als das einer Erkrankung sehe, wäre für mich die Entscheidung klar. Egal, was Andere davon halten.
Solange Du dann nicht verlangst, dass Geimpfte das Wohl einer Minderheit über ihr Wohl stellen müssen (Lockdown, Restaurants zu usw.) finde ich das in Ordnung (Stand heute  ;) ).

Also ist es für Dich ok so wie es die Regierung (zumindest bis zur Wahl ) nun vorhat (also das 3G-Prinzip)?


By the way - ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen, dass nach der Wahl eine neue Regierung, die ja dann nicht versprochen hat, dass es keine Impflicht geben wird, etwas anderes beschliesst, wenn uns im Spätherbst und Winter die Leichsäcke so ausgehen wie das Klopapier im Frühjahr 2020.
Aber da ich ja in D an die Macht von Bequemlichkeit und Spar- und Schnäppchenmentalität glaube dürfte das nicht so kommen ...  ;D



Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #20 am: 30. August 2021, 21:06:26 »


Und bei der Narkolepsie gibt es durchaus anerkannte Fälle. Leider müssen die Betroffenen oft lange Rechtswege durchlaufen.

"Anerkannt" sind die, aber die haben eine lächerliche Rente bekommen. Deswegen sage ich ja, bringt sowieso nichts. In Schweden wurden die Betroffenen pauschal mit ca. 1 Mio. Euro entschädigt vom Staat. Aber in Deutschland nicht.

Aber wie schon gesagt, die Wahrscheinlichkeit für einen wirklich ernsten Impfschaden durch beispielsweise Biontech ist super gering im Vergleich zur Wahrscheinlichkeit, einen bleibenden Schaden durch Corona zu bekommen. Du magst das subjektiv anders empfinden, aber das ist irrational und die Statistiken sprechen eine eindeutige Sprache und auch da gibt es ganz klare Studien, die die Risiken bewerten. Und wenn Du einen Schaden durch Corona hast, gibt es sowieso niemanden, der Dich entschädigt. Du lebst definitiv um Zehnerpotenzen gefährlicher, wenn Du Dich nicht impfen läßt.

Die Rente ist tatsächlich nicht doll, aber es gibt weitere Leistungen. Z.B. wenn Jemand nicht mehr arbeiten kann auf Grund des Impfschadens (ich habe in dem Bereich gearbeitet). Und selbstverständlich bekommst du diese Leistungen auch, wenn du durch die Corona Impfung einen Schaden erleidest, sofern es für dich eine Stiko Empfehlung gab.

Letzteres denk ich eher nicht, ich war ja bereits infiziert. Aber ich fahr auch Motorrad und das ist um Welten gefährlicher.

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #21 am: 30. August 2021, 21:13:23 »


Ansonsten finde ich es befremdlich, dass verlangt wird, dass ich das Gemeinwohl über mein Wohl stelle. Wenn ich für mich das Risiko durch eine Impfung höher als das einer Erkrankung sehe, wäre für mich die Entscheidung klar. Egal, was Andere davon halten.
Solange Du dann nicht verlangst, dass Geimpfte das Wohl einer Minderheit über ihr Wohl stellen müssen (Lockdown, Restaurants zu usw.) finde ich das in Ordnung (Stand heute  ;) ).

Also ist es für Dich ok so wie es die Regierung (zumindest bis zur Wahl ) nun vorhat (also das 3G-Prinzip)?


Selbstverständlich erwarte ich auch nicht, dass Geimpfte unter meiner Entscheidung (wie auch immer die ausfällt, ich hab noch 4 Wochen Zeit zur Entscheidung, aber ich habe tatsächlich Angst, dass die Impfung meine Autoimmunerkrankung, die ich derzeit gut im Griff habe, wieder anfacht, nachdem ich erlebt habe, wie die Impfung bei Einigen wirkt) leiden oder wegen mir irgendwelche Einschränkungen hinnehmen müssen.
Wie schon gesagt, ich würde erwarten, dass ich meinen Antikörperstatus testen lassen darf und dann entschieden wird. Aber ich befürchte, das wird nichts mehr und ich muss das Risiko der Impfung eingehen.

Rainer

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #22 am: 30. August 2021, 22:55:01 »
Z.B. wenn Jemand nicht mehr arbeiten kann auf Grund des Impfschadens (ich habe in dem Bereich gearbeitet).

Ja, die bekommen ca. 400,-€ pro Monat. Gratuliere!

Und selbstverständlich bekommst du diese Leistungen auch, wenn du durch die Corona Impfung einen Schaden erleidest, sofern es für dich eine Stiko Empfehlung gab.

s.o. - das hilft aber nicht, wenn Du durch die Krankheit Corona einen Schaden erlitten hast. Dann zahlt niemand.

Letzteres denk ich eher nicht, ich war ja bereits infiziert.

Das ist nur vollkommen ohne Aussage. Es bedeutet lediglich, dass Du keinen Schaden erlitten hast. Glück gehabt. Aber insgesamt ist es FÜR JEDEN Impfverweigerer um Faktor 1000 (mindestens!) wahrscheinlicher, einen Schaden durch Corona als durch die Impfung zu bekommen. Und niemand garantiert Dir, dass Du nicht erneut an Delta erkranken kannst und dann eine schwere Lungenentzündung bekommst. Das weiß niemand.

Um Dir den Unsinn klar zu machen: ich bin geimpft worden, ich habe keinen Schaden erlitten. Und was soll das heißen? Genau so wenig. Es gibt Studien und Statistiken und die sind eindeutig. Einzelwahrscheinlichkeiten haben keine Aussage.

P.S.: Wieso machst Du Dir die Sorgen wegen der Autoimmunerkrankung? Sylvia leidet auch seit 30 Jahren an einer schweren Autoimmunerkrankung, die Impfungen wurden selbstverständlich auch intensiv mit Autoimmunerkrankungen getestet und es gibt überhaupt keinen Anhaltspunkt, dass sich die Erkrankung verschlimmern könnte. Es gibt überhaupt nur ein einziges Problem, dass es ggf. passieren könnte, dass die Immunisierung nicht funktioniert. Das ist aber nach neuesten Erkenntnissen auch so gut wie nie der Fall. Nur bei Gabe von Immunsuppresiva ist ggf. von mangelnder Immunisierung auszugehen. Aber die Stiko formuliert eindeutig: ""Es gibt keine Bedenken, dass so eine Impfung eine Erkrankung auslöst, verschlimmert oder dass die Impfung durch die Erkrankung nicht wirkt." Siehe https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-impfung-faq-autoimmun-100.html

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #23 am: 31. August 2021, 08:00:44 »
Ängste kann man nicht rational erklären. Daher höre ich damit hier auf. Ich sag dir ja auch nicht, lauf doch einfach mal ohne deinen Rollator 10 km.

Nur noch soviel: Nach einem Impfschaden kann man weitaus mehr als 400 Euro bekommen. Wenn du mehr dazu wissen willst, google mal nach Ausgleichsrente und Berufsschadenausgleich nach dem Bundesversorgungsgesetz. Es ist schade, wenn du über Dinge streitest, von denen du nicht so viel Ahnung hast wie dein Gegenüber.

Rainer

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #24 am: 31. August 2021, 12:36:18 »
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Ich KANN nicht ohne Rollator laufen, das hat mit Angst nichts zu tun.

Und es ist nicht die Frage, ob man bei Impfschäden etwas bekommen KANN, ich habe lediglich eine halbwegs ähnliche Situation angeführt, wo trotz Impfempfehlung und vermeintlich sicherer Lage die Betroffenen eine lächerliche Rente bekommen haben. Und ich frage mich, auf welcher Basis Du meinen sehr wohl vorhandenen Kenntnisstand beurteilen willst, Fakt ist, dass ich mir bereits in meinem Leben eine adäquate Entschädigung erstritten habe, damit dürfte ich zu den ganz wenigen gehören, die überhaupt schon mal eine Abfindung erstritten haben, was zudem ganz sicher mehr mein Verdienst war, als der meines Anwalts.

Letztendlich geht es mir auch nur darum aufzuzeigen, dass Dir die vermeintliche Rechtssicherheit in der Praxis nicht viel bringen wird, Du selbst sagst ja auch, dass in aller Regel erst lange, sehr lange Zeiten vergehen, bis überhaupt mal die ersten Taler fliessen. 10 Jahre und mehr sind da eher die Regel als die Ausnahme und Du bist auch keine 20 mehr, was hat man dann überhaupt noch davon?

Die irrationale Angst ist das zentrale Problem, nicht nur bei Dir, bei den meisten Verweigerern. Ich weiss nicht, ob sie durch das Lesen unsinniger Artikel geschürt wird oder ein grundsätzliches Problem bei Impfungen sind, aber wenn die Impfquote so schlecht bleibt, wird es wieder Lockdowns und Schliessungen und Verbote geben, dann bin ich gespannt, für wen sie gelten. Die eigenartige Behauptung vieler Impfgegner, die Impfung würde nichts nutzen, meistens belegt durch unvollständige Zitate oder falsch interpretierte Studien, kann man in Anbetracht der Situation auf den Intensivstationen nicht wirklich ernst nehmen. Wir haben aktuell nur noch eine Pandemie der Ungeimpften.

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #25 am: 31. August 2021, 17:03:21 »


Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Ich KANN nicht ohne Rollator laufen, das hat mit Angst nichts zu tun.


Du hast es leider nicht verstanden. Du kannst nicht laufen und ich habe eben Ängste, die manchmal für Außenstehende nicht zu verstehen sind. Beides gesundheitliche Probleme, gegen die man nur eingeschränkt was tun kann.

Rainer

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #26 am: 31. August 2021, 19:56:48 »
Du hast es leider nicht verstanden. Du kannst nicht laufen und ich habe eben Ängste, die manchmal für Außenstehende nicht zu verstehen sind. Beides gesundheitliche Probleme, gegen die man nur eingeschränkt was tun kann.

Im Gegenteil, ich habe es sehr gut verstanden. Die Ängste gibt es ja auch anderweitig, es gibt zum Beispiel auch viele Menschen, die haben Flugangst.

Aber Du hast den Unterschied nicht verstanden: gegen die Ängste kann man versuchen anzukämpfen. Sei es durch psychiatrische Beratung (hast Du das in Erwägung gezogen?), sei es durch Yoga o.ä., natürlich gibt es keine Erfolgsgarantie, aber man kann es zumindest versuchen.

Ich dagegen kann nicht ohne Rollator laufen, da gibt es keine Beratung und keine Tricks und nix, es geht einfach nicht. Wenn wir schon Vergleiche bemühen: es geht genauso wenig, wie Du es schaffst, über 2,50m hoch zu springen. Das geht einfach nicht, egal was man versucht.

Aber gegen Deine Angst kann man etwas machen, wobei ich nicht behaupte, dass das grundsätzlich von Erfolg gekrönt ist. Aber man kann es in jedem Fall versuchen. Ich brauche dagegen nicht zu versuchen, ohne Rollator zu gehen. Das geht nicht. Punkt.

Ein allererster Schritt wäre beispielsweise, dass Du versuchst herauszufinden, WARUM Du diese Angst hast. Hast Du immer Angst vor Impfungen? Hast genau vor dieser Impfung Angst? Wenn es genau diese Impfung ist, wann und wie ist die Angst entstanden? Usw. etc. pp. - es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die Angst zu spezifizieren und ggf. zu attackieren. Aber ich kann natürlich nichts dazu sagen, weil ich nichts über Deine Angst weiß. Du weißt aber einiges.

P.S.: Ich habe aktuell ein interessantes Problem. Meine/Eine Schwägerin von mir wird im Oktober 60 Jahre alt. Sie hat zu einer großen Feier eingeladen, 40 Gäste stehen auf der Liste. Die Feier selbst findet natürlich in einem geschlossenen Raum statt. Auf meine Anfrage nach dem Impfstatus der Gäste räumt meine Schwägerin ein, dass NICHT(!) alle Gäste voll geimpft sind, im Gegenteil, es gibt mindestens 3 ungeimpfte Freundinnen, die auch bis dahin nicht geimpft sein werden, weil sie es ablehnen.

Würdest Du zu dieser Feier hingehen?

Silke

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #27 am: 01. September 2021, 02:20:28 »
Selbstverständlich würde ich zu der Feier gehen. Warum auch nicht? Und warum willst du nicht hingehen? Du bist doch geimpft.

Und zu der Problematik der Ängste noch abschliessend: Es ist ein generelles Problem, dass psychische Erkrankungen im Bewusstsein der Menschen nicht den gleichen Stellenwert haben wie körperliche Erkrankungen. "Dagegen kann man doch was machen. Stell dich mal nicht so an. Du musst doch nur eine Therapie machen." Alles Sätze, die Betroffene immer wieder hören. Ich habe bewusst den Vergleich mit deiner Erkrankung gewählt, weil es auch bei bestimmten psychischen Problemen den Punkt gibt, wo es eben einfach nicht geht.

Rainer

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #28 am: 01. September 2021, 11:58:29 »
Selbstverständlich würde ich zu der Feier gehen. Warum auch nicht? Und warum willst du nicht hingehen? Du bist doch geimpft.

Trotzdem kann man sich infizieren und insbesondere die Möglichkeit besteht, als Nebenwirkung den Geruchssinn zu verlieren oder ähnlich.  Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein ungeimpfter ansteckend ist, ist massiv höher als ein geimpfter. Nach Deiner Logik bräuchten wir also nicht einmal eine 3G Regelung, sowieso keine 2G Regelung. Es ist ja völlig unnötig, so ein gesteigertes Risiko einzugehen. Es gibt zwar auch ein Restrisiko, wenn alle geimpft sind, aber das sehe ich dann als normales Lebensrisiko, das gehört zum Leben in der Gemeinschaft dazu. Aber ich sehe nicht ein, das Risiko unnötig massiv zu erhöhen, nur weil Menschen dabei sind, denen meine Gesundheit egal ist.

Und was die Angste betrifft, ja, es ist schwer sie zu bekämpfen, d.h. aber nicht, dass man nicht trotzdem etwas macht, obwohl man Angst davor hat. Ich kenne mehrere Personen mit Flugangst, die würden am liebsten gar nicht fliegen, haben teilweise schon alles mögliche versucht, hilft alles nichts, die Angst ist da, und dennoch - ausnahmslos alle fliegen trotzdem, haben dann halt Angst. Aber in den Urlaub fliegen sie trotzdem, wenn es nicht anders geht. Das kann ich nicht, ich kann es nicht ertrotzen, wenn ich den Rollator loslasse, falle ich um. Egal ob ich will oder nicht.

Paula

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Re: Epidemische Lage nationaler Tragweite....
« Antwort #29 am: 01. September 2021, 14:06:25 »
Selbstverständlich würde ich zu der Feier gehen. Warum auch nicht? Und warum willst du nicht hingehen? Du bist doch geimpft.

Trotzdem kann man sich infizieren und insbesondere die Möglichkeit besteht, als Nebenwirkung den Geruchssinn zu verlieren oder ähnlich.  Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein ungeimpfter ansteckend ist, ist massiv höher als ein geimpfter. Nach Deiner Logik bräuchten wir also nicht einmal eine 3G Regelung, sowieso keine 2G Regelung. Es ist ja völlig unnötig, so ein gesteigertes Risiko einzugehen. Es gibt zwar auch ein Restrisiko, wenn alle geimpft sind, aber das sehe ich dann als normales Lebensrisiko, das gehört zum Leben in der Gemeinschaft dazu. Aber ich sehe nicht ein, das Risiko unnötig massiv zu erhöhen, nur weil Menschen dabei sind, denen meine Gesundheit egal ist.

Und was die Angste betrifft, ja, es ist schwer sie zu bekämpfen, d.h. aber nicht, dass man nicht trotzdem etwas macht, obwohl man Angst davor hat. Ich kenne mehrere Personen mit Flugangst, die würden am liebsten gar nicht fliegen, haben teilweise schon alles mögliche versucht, hilft alles nichts, die Angst ist da, und dennoch - ausnahmslos alle fliegen trotzdem, haben dann halt Angst. Aber in den Urlaub fliegen sie trotzdem, wenn es nicht anders geht. Das kann ich nicht, ich kann es nicht ertrotzen, wenn ich den Rollator loslasse, falle ich um. Egal ob ich will oder nicht.

Rainer, ich kann dir in allem zustimmen! Ich leider sehr unter Höhenangst und steige auf viele Türme nicht, aber als ich unbedingt Ski fahren wollte habe ich mich überwunden und bin tagelang mit Angst in der Gondel gesessen. Mitlerweile geht es besser, nur wenn die Gondeln extrem hoch über dem Boden hängen bekomme ich noch Angst.
Der Unterschied zur Impfung ist nur: in dem Fall kann so eine Angst tödlich sein. Wenn ich nicht Gondel fahre und darum nicht Ski fahren kann habe ich mich um ein schönes Erlebnis gebracht. Wenn ich mich aus Angst nicht impfen lasse sterbe ich im schlimmsten Fall. Und das ist genau der Punkt wo ich die Leute nicht mehr verstehe: z.B. kenne ich Leute die haben Angst vor diesen seltenen Thrombosen die bei Astra Zeneca aufgetreten sind. Bei einer Coronainfektion ist aber die Gefahr genau solch eine Thrombose zu bekommen um ein zigfaches höher!
Wie kann man vor der Impfung mehr Angst haben als vor der Erkrankung? Kann mir das mal jemand erklären? Corona ist tausenfach gefährlicher als jede dieser ultraseltenen Nebenwirkungen. Und die Delta Variante ist so ansteckend wie Windpocken, d.h. dass wahrscheinlich nahezu jeder in diesem oder nächsten Jahr Kontakt mit dem Virus bekommen wird - insbesondre da die Maßnahmen immer weiter gelockert werden und die Inzidenzen munter steigen.
Wer nicht geimpft ist spielt eine Art russisches Roulette mit sich selber (von der Gefahr in die er Menschen bringt die nicht geimpft werden können mal ganz abgesehen).
In meinem Freundeskreis gibt es etliche Leute die der Medizin hierzulande sehr skeptisch entgegenstehen aber selbst diese (in meinen Augen schwierigen) Leute sind bei der Risikoabwägung zum gleichen Ergebnis wie ich gekommen und haben sich alle impfen lassen.
Ehrlich: ich verstehe nicht wie man so blöd sein kann eine Coroaninfektion für ungefährlicher zu halten kann als die Impfung dagegen. Und wie gesagt: die Infektion wird jeder bekommen und dann ist es sehr viel Glück und Zufall wie das eigene Immunsystem gestrickt (oder durch eine Impfung getuned) ist, es liegen auch junge bisher kerngesunde Personen beatmet auf der Intensivstation.

Das Problem mit einer Einladung zu einer Geburtstagsfeier drinnen habe ich auch gerade. Auf der Einladung steht es gilt die 3G Regel (wir feiern in einem öffentlichen Raum, da ist das in Bayern vorgeschrieben). 2G wäre mir auch lieber. Die Schnelltests sind so unzuverlässig, das bringt wenig. Ich werde hingehen, aber wohler wäre mir mit 2G.
Viele Grüße Paula