Danke, Rainer, für die physikalische Erklärung. Eigene praktische Erfahrungen hatte ich nur damals in der siebten Klasse, als die Unart grassierte, Papierkügelchen durch Strohhalme zu pusten
Wir haben den Typen bewundert, dass er das lange Rohr so ruhig halten konnte, um tatsächlich gut zu treffen.
17. August Durchs Shenandoah Valley nach DCMit der Fahrt nach Virginia haben wir Dixieland für einen Abstecher verlassen. Eigentlich stand heute der Shenandoah NP auf dem Programm, doch das Wetter spielt mal wieder nicht mit.
Im Hotel liegt ein Prospekt für die Luray Caverns aus, da haben wir wenigstens etwas zu besichtigen. Die Caverns sind das größte Höhlensystem im Osten der USA; entdeckt wurden sie 1878. Seit geschätzt 4 Millionen Jahren kristallisiert hier kohlensaures Wasser Kalkstein zu Stalagmiten und Stalaktiten. Etwa eine Stunde lang werden wir durch die unterschiedlichen Räume der Höhle geführt. Die Tropfsteinformationen haben zum Teil lustige Namen wie Fischmarkt, Titanias Schleier, Totempfähle oder Saracens Zelt.
Im Gegensatz zu manch anderen Höhlen war der Weg sehr angenehmzu gehen. Soweit ich mich erinnere war der komplett gepflastert und nicht zu steil.
Hier und da gibt es auch Pools in der Höhle, der größte - aber nur knapp 50 cm tief - ist der Dream Lake, in dem sich schön die Stalaktiten spiegeln.
Ich weiß nicht mehr, ob die Steine unterschiedlich angestrahlt wurden oder es nur an der anderen Kamera liegt, dass sie hier auch lila wirken.
Zwei besondere Highlight weisen die Luray Caverns aus. Zum einen in der Giant’s Hall den Double Column.
Stalaktiten und Stalagmiten sind hier zu einem rund 14 m hohen Turm zusammengewachsen. In Natur sieht er überwiegend weiß aus, auch hier weiß ich nicht, ob Strahler für Farbe gesorgt haben.
Zum zweiten beherbergen die Caverns das größte Musikinstrument der Welt: Great Stalacpipe Organ. Von Anfang an haben Besucher gern an die Tropfsteine geklopft, um festzustellen was für Töne sie hervorbringen. Leland W. Sprinkle, ein Mathematiker und Elektroniker im Pentagon, entwickelte und baute 1954 diese riesige Orgel.
Auf mehr als 14 tausend m² Fläche brachte er an ausgesuchten Stalaktiten gummiüberzogene Hämmer an, die den Stein zum Schwingen bringen und somit Töne erzeugen. Gesteuert bzw. gespielt wird die Orgel wie normale auch. Bei den Führungen wird automatisch ein kurzes Stück gespielt, manchmal hat man Glück,
einen Organisten spielen zu sehen.
Die Besucher stehen sozusagen mitten in der Orgel. Mit ganz scharfen Blick erkennt man manchmal die Hämmermechanismen.
Trotz der Gummiüberzüge kommt es gelegentlich vor, dass Stalaktiten beim Spiel abbrechen. Dann wird der Hammer an einen anderen geeigneten versetzt, der gegebenenfalls durch Absägen auf die richtige Länge gekürzt und somit gestimmt wird. Offensichtlich ist die Great Stalacpipe Organ also kein Instrument für die Ewigkeit. Für die Bequemlichkeit der Amerikaner wird die Höhle belüftet, was auch nicht gerade eine weitere Tropfsteinbildung fördert.
Nebenan gibt es das
Historic Car & Carriage Caravan Museum. Ein Besuch ist im Preis der Höhlentour eingeschlossen, also bekommen wir noch ein paar alte Fahrzeuge zu sehen.
Auch ein Mercedes ist dabei.
Die Fahrt geht weiter nach Washington DC; wir quartieren uns für drei Tage im Hilton & Towers ein (keine Ahnung, wie das jetzt heißt, hab es nicht wieder gefunden. Jedenfalls lag es fußläufig zu den wichtigen Sehenswürdikeiten )
Ein Restaurant gibt es nicht im Haus, also wird noch ein Spaziergang fällig. Dabei stoßen wir auf
Ruth’s Chris Steak House. Das Menu liest sich sehr gut, nur scheint es nichts Kleines für Helma zu geben. Daher überlegen wir das
Porterhouse for two zu nehmen - zweimal in völliger Ahnungslosigkeit was denn 40 oz sind
(Handys für Umrechnungen hatten wir noch nicht). Glücklicherweise macht uns der Ober darauf aufmerksam, dass einmal 40 oz gut für 4 Personen reichen (ist nämlich ein gutes Kilo Fleisch)
Auf seine Anregung hin bestellen wir auch nur je eine Portion Knoblauch-Kartoffelbrei und Blattspinat. Das gesamte Essen war ausgesprochen lecker, aber trotzdem noch zu viel. Pappensatt und zufrieden kugeln wir uns zurück ins Hotel.
Da gibt es auf dem Zimmer dann noch Wodka pur als Verdauungsschnäpschen.
Etappe: