21. und 22. August Atlantikluft schnuppern am Cape HatterasAm Sonntagmorgen starten wir für unsere Verhältnisse recht früh zur Weiterfahrt ans Meer. Natürlich sind wir nicht allein unterwegs, obwohl die große Welle an Ausflüglern schon früher gestartet ist. Wir kommen unbemerkt nach North Carolina, zumindest ist uns kein Welcome-Schild aufgefallen.
Eine Brücke über den Currituck Sund führt uns nach Bodie Island. Die Insel gehört zu den Outer Banks, eine schmale Inselkette im Atlantik vor der Küste North Carolinas. Diese erstreckt sich in einem Bogen über rund 308 km, stellenweise ist sie nur 200 m breit. Wegen der kilometerlangen Sandstrände und des warmen Klimas sind sie als Ausflugsziel sehr beliebt. Wir landen in Kitty Hawk, dort in der Nähe fand 1903 ein wichtiges Experiment statt, ohne das wir heuer nicht hier wären.
Nämlich die Flugversuche der Brüder Wright, insbesondere gelang ihnen der erste Motorflug. Wir halten kurz am Kill Devil Hill Memorial, haben jedoch keine Lust den Hügel zu erklimmen.
Über den North Carolina Highway 12 , der die ersten vier Inseln verbindet, fahren wir weiter nach Süden. Wir passieren die Zufahrt nach Roanoke Island, biegen aber nicht ab. Die Insel ist bekannt geworden durch die
Lost Colony. John White gründete 1587 eine Siedlung auf der Insel, fuhr dann nach England zurück um den Versorgungsnachschub sicherzustellen. Als er 1590 nach Verzögerungen wieder nach Roanoke kam, waren die Bauten verfallen und die 118 Siedler spurlos verschwunden. An einem Baum eingeritzt fand White das Wort
Croatoan, ein möglicher Hinweis auf die Nachbarinsel. Ein Hurrikan verhinderte die Suche nach den Vermissten. Auch weitere Expeditionen ergaben keine gesicherten Erkenntnisse über deren Verbleib.
Wir setzen über zur Insel Hatteras, die ist teilweise wirklich sehr schmal hier im Norden. Links Sanddünen, rechts Marschland. Irgendwo unterwegs halten wir für einen Gang zum Strand und ein Picknick.
Brandung
nette Häuser in den Dünen
Blick ins Marschland
Weiter geht’s nach Buxton am Cape Hatteras, dort habe ich Zimmer im Hatteras Island Inn reserviert. Für heute bleibt es bei einem Bad im schönen Pool.
So nah am Atlantik soll es natürlich Fisch zum Abendessen geben, zumindest für zwei von uns (da wusste ich noch nichts von Schilddrüsenproblemen).
Groß ist die Auswahl an Restaurants hier eh nicht. Genau weiß ich es nicht mehr, aber wir könnten im Sandbar & Grille gewesen sein. Jedenfalls sitzen wir auf einer Art Terrasse am Pamlico Sund, für Helma und Kersten gibt es auch etwas Fleischiges. Gerold möchte nichts Frittiertes, daher müssen wir klären, was wohl fried, deep fried oder broiled ist: gebraten, frittiert, gegrillt. Das Essen ist sehr lecker, enttäuschend aber, dass es auf Plastik und Styropor serviert wurde. Erklärung des Kellners: sie würden hier am Wasser und im Naturschutzgebiet nur eine sehr teure Geschirrspüllösung genehmigt bekommen. Einfacher sei es den Müll wegzufahren.
Am nächsten Tag besuchen wir das Cape Hatteras Lighthouse.
Hier vor der Küste des Kaps treffen kalte und warme Strömungen aufeinander, die heftigen Seegang entstehen lassen können, ebenso wandernde Sandbänke und Stürme. Sehr viele Schiffe liefen hier auf Grund und sanken, nicht umsonst erhielt die Küste den Spitznamen
Friedhof des Atlantik. Darum wurde hier 1802 als Warnsignal ein Leuchtturm gebaut. Nach dem Bürgerkrieg musste er 1872 erneuert werden. Mit 61 m Höhe über Grund soll er der höchste, gemauerte Leuchtturm der USA und der zweithöchste der Welt sein (bei Ranglisten wird anders meist die Höhe über Meeresspiegel gemessen).
Die schwarzen Spirale auf weißem Grund dient als Warnsignal bei Tag, soll wohl auch aus der Ferne gut zu erkennen sein. Wir machen uns daran die Wendeltreppe mit den 287 zum Ausguck zu erklimmen.
oben angekommen
genießen wir die Aussichten: nach Süden und Norden
nochmal genauer
Cape Hatteras
unten Surfer in der Brandung
Genau diese Brandung verändert immer wieder die Küstelinie; mal nimmt sie etwas weg, mal schwemmt sie wieder Sand an. Der Leuchtturm wurde daher schon des öfteren außer Dienst gestellt und wieder in Betrieb genommen. Wie ich nun gelesen habe, wurde er zuletzt 1999 komplett an eine andere Stelle versetzt.
Danach gehen wir für eine Weile an den Strand; entspannen, sonnen,
Surfer gucken
und selber baden
So ohne Schatten oder Schirm wird es dann doch zu knuffig in der Sonne, deshalb wird am Pool weiter relaxed.
Abendprogramm wie gehabt.
Die Etappe: