Autor Thema: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland  (Gelesen 42348 mal)

Susan

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Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« am: 22. März 2021, 23:29:55 »
Hallo ihr Lieben,

ich hatte euch ja noch eine Nostalgiereise versprochen. Leider hat es etwas länger gedauert als gedacht, denn zum einen hatten wir eine Wohnung zu vermieten und wurden von Interessenten geradezu überrannt (was ja nicht schlecht ist  8)  ). Zum anderen musste ich mit dem Impfchaos (für Eltern und Tanten) kämpfen, einfach nur gruselig hier in der Region.  :o Nicht wegen fehlender Dosen, sondern mehr wegen ungenügenden gesunden Menschenverstand und Organisationstalent bei den Oberen.  >:(  >:(

Aber nun kann es los gehen



Die Zeitmaschine hat uns noch weiter zurück in die Vergangenheit katapultiert und zwar ins Jahr 1994.  Den Anstoß zu dieser Mission gab Schwiegervaters Liebe zu Dixieland Musik und Louis Armstrong. Und wir Damen hatten genug Südstaatenromantik – Bücher gelesen, nicht zu vergessen "Fackeln im Sturm" geguckt, um begeistert zuzustimmen.

Die Crew ist beinah dieselbe wie letztens: Helma, Susan, Gerold und Kersten, nur der Junior war da noch nicht mehr als Wunschdenken.  ;)



Ihr seid herzlich eingeladen einzusteigen!


Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #1 am: 23. März 2021, 00:10:19 »
13. August  Per fliegendem Holländer zum Pfirsichbaum

Die Anfahrt zum Flughafen frühmorgens verläuft friedlich, denn noch gibt es nur Gewichts- und keine Stückbeschränkungen beim Gepäck und auch Flüssigkeiten könnten wir en masse mit an Bord nehmen. Wir fliegen diesmal mit KLM über Amsterdam, weil die die direkteste Verbindung boten (denke ich). Kleiner Nachteil für die Senioren: vermutlich gibt es keine Filme in Deutsch an Bord.  Doch die Wahl hat so seine Schmankerln.

In Schiphol können wir gut Duty-Free für die mobile Zimmerbar einkaufen  ;) und dann…

Hm, Plätze in Reihe 2 und 3, da muss ja ganz vorne sein. "Nein", meint Kersten, "da kommt doch erst noch die Businessclass."  Offenbar wollte die Dame am Check-In uns etwas Gutes tun, denn genau da sind wir gelandet.  ;D Ganz ohne Aufpreis, bereits geflogene Meilen oder irgendwelche Club-Mitgliedschaften. 

Also genießen wir Begrüßungschampagner, bequeme Sitze, In-Seat Entertainment (damals noch nicht allgemein verfügbar) auch mit deutschem Ton, zuvorkommendes Personal und Drei-Gänge-Menüs auf Porzellan serviert. Schade, dass dieser Flug relativ kurz ist.

Pünktliche Landung in Atlanta.  Es ist mal grad 14 Uhr als wir Immigration und all das hinter uns haben. (Wir hatten von früher Visa, weiß gar nicht mehr, ob wir die da noch brauchten  :gruebel: ) Der Mietwagen war auch fix vermittelt, damit fahren wir zum Hilton & Towers Downtown. Kurzes Nachmittagsnickerchen – Wecker, damit wir nicht zu lange Schlafen- dann erste Stadterkundung.

Das Areal hier gehörte zum Stammesgebiet der Cherokee und Muskogee; sie nannten es Pakanahuihli was soviel wie  stehender Pfirsichbaum bedeutet.  Mit der ersten Eisenbahn 1837 wurde der Ort schlicht  Terminus benannt und 1843 dann Marthasville nach der Tochter des damaligen Gouverneurs. Woher der jetzige Name kommt ist ungeklärt.

Vorbei am Peachtree Center spazieren wir die Peachtree Street (ihr seht, der Pfirsichbaum spielt immer noch eine Rolle) hinunter bis Underground Atlanta





Der Bezirk hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die historischen Gebäude entstanden in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Bürgerkrieg im Zusammenhang mit dem Frachtzentrum der Eisenbahn.  Mit zunehmendem Auto-und Fußgängerverkehr entstanden viele Brücken, auf deren Niveau sich die Stadt weiter entwickelte und so wanderten die Häuser quasi in den Keller. Während der Prohibition gab es hier viele der so Flüsterkneipen, nach WW2 wurde Underground vergessen und verlassen, Obdachlose zogen ein.  1960 wurden die alten Häuser wieder entdeckt und bis 1968 als Vergnügungsviertel unter der Stadt restauriert. Es dauerte grad 5 Jahre bis das wohl nicht mehr in war außer für Kriminelle.  Underground Atlanta wurde dann 1980 geschlossen,  1989 als Shopping Mall wieder eröffnet.  Im Zuge des Rodney King Falls (Polizeibrutalität) randalierten hier am 30.4.1992  Protestler, zerstörten viele Geschäfte und ängstigten die Besucher. Im Vorlauf zur Olympiade 1996 sorgte eine Imagecampagne für neue  - leider wohl nur kurzfristige- Belebung.

Wir erleben eine recht nette Passage mit Geschäften und Restaurants, ähnlich der Passerelle daheim in Hannover.





In einem mexikanischen Restaurant nehmen wir noch einen (gefühlt) Nachtimbiss zu uns: Nachos und Corona (das Bier natürlich).
Liebe Grüße
Susan

Silvia

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #2 am: 23. März 2021, 10:07:42 »
Da spring ich doch gleich mit auf   :adieu:

Rainer

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #3 am: 23. März 2021, 12:36:48 »
Zum anderen musste ich mit dem Impfchaos (für Eltern und Tanten) kämpfen, einfach nur gruselig hier in der Region.  :o Nicht wegen fehlender Dosen, sondern mehr wegen ungenügenden gesunden Menschenverstand und Organisationstalent bei den Oberen.  >:(  >:(

Tröste Dich - das ist auch hier in MG das absolute Totaldesaster. Schlimmer geht nimmer. Da liegen (deutschlandweit) Millionen(!) ungeöffneter Impfdosen herum, ich habe ein Attest meines Hausarztes, dass ich hochgradig gefährdet bin - aber keine Sau interessiert sich dafür. Ich solle das Attest zum Impftermin mitbringen - was für ein Impftermin? Das Attest soll mir den Termin ja ermöglichen. Ein oberdämliches Huhn und Ei Problem: ich bekomme keinen Termin, weil niemand etwas mit dem Attest anfängt, erst der Impfarzt. Das ist so grausam doof, ich könnte reinschlagen!

Christina

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #4 am: 23. März 2021, 18:32:15 »
Südstaaten und 1994 bin ich sehr gerne mit dabei.

Die Anfahrt zum Flughafen frühmorgens verläuft friedlich, denn noch gibt es nur Gewichts- und keine Stückbeschränkungen beim Gepäck und auch Flüssigkeiten könnten wir en masse mit an Bord nehmen.
Hm, Plätze in Reihe 2 und 3, da muss ja ganz vorne sein. "Nein", meint Kersten, "da kommt doch erst noch die Businessclass."  Offenbar wollte die Dame am Check-In uns etwas Gutes tun, denn genau da sind wir gelandet.  ;D Ganz ohne Aufpreis, bereits geflogene Meilen oder irgendwelche Club-Mitgliedschaften. 

Also genießen wir Begrüßungschampagner, bequeme Sitze, In-Seat Entertainment (damals noch nicht allgemein verfügbar) auch mit deutschem Ton, zuvorkommendes Personal und Drei-Gänge-Menüs auf Porzellan serviert. Schade, dass dieser Flug relativ kurz ist.

1994 bin ich zum ersten Mal nach Kanada geflogen (und überhaupt das erste Mal geflogen). Leider kein Businessclass Upgrade, aber auch Economy war ja fantastisch im Vergleich zu heute, 2 x 32 kg Aufgabegepäck und das Handgepäck hat keinen interessiert. Und am Gate in Frankfurt gab es kostenlose Snacks und Getränke.

Von Atlanta kenne ich nur den Flughafen (und habe keine Erinnerung mehr dran). Diese ehemalige Untergrund Passage könnte ja wirklich irgendwo in Deutschland stehen, so vom Baustil her.

Interessant der häufige Namenswechsel und der Ursprung des "Pfirsichbaums". Ich meine, Margaret Mitchell hat in der Peachtreestreet in Atlanta gewohnt und auch im Roman spielt die eine Rolle, jedenfalls verbinde ich immer Peachtreestreet mit Atlanta bzw. andersherum.


LG Christina

Paula

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #5 am: 23. März 2021, 21:42:16 »
oh ein Reisebericht aus der Steinzeit des Reisens   ;) bis 1994 war meine weiteste Reise irgendwohin nach Frankreich am Atlantik. Geflogen bin ich glaube ich 1992 das erste Mal (zu einem Studentenausausch nach Paris). Hätte ich mir damals nie träumen lassen dass ich mal in die USA kommen würde. Das ist ja jetzt schon ein Vierteljahrhundert her, ich bin sehr gespannt was ihr alles erlebt habt. Allein schon die völlig andere Art des Fliegens vor dem ganzen Flugterrorismus - herrlich!
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #6 am: 24. März 2021, 07:03:06 »
Meine erste USA-Reise war auch 1994 (Meine Güte ist das lange her). Damals sind wir von New York nach L.A. gefahren - in 3 Wochen!

Bin gespannt, was du berichtest.  :)
Liebe Grüße
Silvia

Silvia

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #7 am: 24. März 2021, 08:40:01 »
USA war die erste Tour 1997 .... 1994 war ich in Mexiko/Guatemala  :toothy9:  ... geflogen bin ich das erste Mal 1991 nach Irland  :herz:   .... ach lauter schöne Erinnerungen  :happy:

Rainer

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #8 am: 24. März 2021, 11:17:17 »
Waren wir alle Mitte der 90er zum ersten Mal in den USA? Bei uns war es 1996, Kalifornienrundreise mit Abstecher nach Las Vegas. 1997 ging es nach Florida (aber vorher nach Las Vegas mit Zwischenstopp in Chicago), da saßen wir auch in Business, obwohl wir nur Eco gebucht hatten. Die Ursache dürfte bei allen weniger "Wohlwollen" gewesen sein, sondern schlicht "overbooked" und dann Glück gehabt. Damals habe ich noch DIAs gemacht....

Ilona

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #9 am: 24. März 2021, 13:13:25 »
Hallo Susan,

wie schon angekündigt, bin ich derzeit mehr lesend unterwegs, aber bleibe euch stets auf den Fersen.

Waren wir alle Mitte der 90er zum ersten Mal in den USA?

Nein, mein erstes Mal USA war 1985 :adieu: mit 21 Jahren. Damals flogen wir mit der Condor von FRA nach DEN und starteten dort unsere Rundreise.

In Utah schlug dann der Rote Steine Virus :herz: so richtig zu. Dagegen gibt's bis heute keine Impfung. Die Therapie erfolgt nur Vorort :cool2: und hilft nur kurzzeitig.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #10 am: 24. März 2021, 16:59:18 »
 :welcome:

an Bord, liebe Zeitreisenden. Schön, dass ihr dabei seid  ;D

Zitat
Ich meine, Margaret Mitchell hat in der Peachtreestreet in Atlanta gewohnt und auch im Roman spielt die eine Rolle

Das Margaret Mitchell House ist in der Tat von der Peachtree Street zugänglich. Es war ziemlich verkommen, bis es 1989 restauriert und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ich weiß nicht, ob es 94 auch schon ein Museum beherbergte. Als wir da vorbei kamen, konnten wir jedenfalls nicht hinein.

Waren wir alle Mitte der 90er zum ersten Mal in den USA?

Nö  ;D  Das erste mal war 1989; mit LH über Frankfurt und Chicago nach Denver und vier Wochen Rundreise mit den meisten der typischen Ersttäter-Ziele. Da dachten wir noch, das wäre so eine Einmal-im-Leben-Reise. Zwei Jahre später waren wir wieder da... und dann wieder... und wieder...  ;D
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #11 am: 25. März 2021, 19:00:58 »
14. August  Inside CNN & Goldstadt Dahlonega

Die Nacht ist nicht ganz so kurz wie bei den Flügen in den Westen. Nach einem gemütlichen Hotelfrühstück geht es los zur ersten Besichtigung.



CNN war der erste reine Nachrichtensender, bekannt wurde er mit den Liveberichterstattungen über die Challenger-Katastrophe, den Fall der Berliner Mauer sowie besonders denen im zweiten Golfkrieges vom Hoteldach in Bagdad. Kennzeichnend für das Programm von CNN und später auch aller anderen Nachrichtensender wurden die sogenannten "Breaking News"; Unterbrechungen des normalen Programms bei aktuellen Ereignissen.

Wir haben eine Studiotour gebucht: eine Stunde lang werden wir hinter die Kulissen des Senders geführt. Wir sehen verschiedene Büros mit allerlei Equipment für Recherchen, Studios für die Aufnahme von Beiträgen und auch der Nachrichtensendung. Da wir relativ früh da sind, treffen wir die Sprecher der Morgennachrichten, die einige Fragen beantworten. Zwei, drei der Gruppe dürfen dann auch einmal Nachrichten sprechen.  8) Wir lernen die Funktion des Green Screen kennen; eine Tafel vor der z.B. der Wetterbericht verlesen und erst später dazu die Karte eingespielt wird. Auch das darf gern ein Teilnehmer ausprobieren. Außerdem wird uns noch gezeigt, was an Kleidung und Haltung durch die Kamera gut aussieht und was nicht. Alles in allem eine sehr interessante Führung. Fotos und Videos waren natürlich nicht erlaubt.

Wir fahren danach aus Atlanta hinaus nach Nordosten in Richtung der Blue Ridge Mountains. An deren südlichen Ausläufern wurde um 1828 erstmals Gold entdeckt, was den ersten Goldrausch in Georgia auslöste.  Ein Goldbergwerk, die Calhoun Mine, wurde gegründet und ein Ort entstand; benannt nach dem Wort für Gold der Cherokee Indianer "talonega"  Dahlonega. Dort halten wir für einen kurzen Rundgang und ein Eis.


Public Square

Um den Platz herum gibt es eine Handvoll netter alter Häuschen zu sehen. In einigen davon soll es spuken.  ^-^





Durch das Gold wurde die Stadt sehr wohlhabend, von 1838 bis 1861 wurden hier Goldmünzen geprägt, erkennbar an dem "D".  Auf dem Dach der ehemaligen Münzanstalt (heute Teil des North Georgia College) gibt es Dahlonega Gold; ebenso auf dem des Georgia State Capitol in Atlanta. Wir haben das Golddach irgendwie nur aus der Ferne gesehen, hier mal ein Bild aus dem Web. Im alten Gerichtsgebäude ist heute ein Goldmuseum untergebracht.



Ich meinte, es gäbe noch ein Schaubergwerk, doch das haben wir irgendwie nicht gefunden  :gruebel: (Navis gabs ja noch nicht)

Wir fahren weiter Richtung Nordwest mit einem kurzen Boxenstopp bei einem Wasserfall (Recherchen nach wohl Tallulah Falls)



passieren die Grenze nach



und schlagen unser Nachtquartier in Franklin auf. Schreck bei der Aperitif-Stunde: unsere Videocam hat eine Macke. Alle bisherigen Aufnahmen sind streifig und kriselig  :( Wir machen ein paar Tests mit anderen Cassetten, doch der Fehler bleibt. Das wäre blöd, grad bei so einer langen Tour auf Videos zu verzichten. In der nächsten größeren Stadt wollen wir mal sehen, wie Abhilfe geschaffen werden kann.

Etappe:


PS: Waren scheinbar etwas fotofaul  :floet:  Diafilme hatten wir eigentlich reichlich dabei.
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #12 am: 25. März 2021, 21:52:03 »
Und gleich noch hinterher, da wenig zu sehen war

15. und 16. August   Great Smokey Mountains

Von Franklin aus geht es weiter in die Berge.  Mehr als 10 tausend Jahre war das Gebirge das Stammesgebiet der Cherokee; von ihnen stammt auch der Name Land of thousand smokes. Sie wurden 1838 gewaltsam von hier vertrieben und mussten 800 Meilen weit nach Oklahoma ziehen auf dem berüchtigten Trail of Tears. Einige sind damals in die Berge geflohen, deren Nachfahren leben heute in dem kleinen selbst verwalteten Reservat mit dem Hauptort Cherokee.

Wir besuchen das Oconaluftee Indian Village, den Nachbau einer Indianersiedlung von etwa 1770. Dort "spielen Indianer für die Touristen Indianer" , wie unser Reiseführer schreibt.


Blockhütte
gehörte wohl eher einem Trapper  :gruebel: (habe die Beschreibungen leider nicht mehr)


Schießen mit dem Blasrohr
Ich hatte mir die immer viel kürzer vorgestellt, tatsächlich sind sie wohl gut 3 m lang. Wahrscheinlich kommt nur so genügend Druck auf das Geschoss (Physik ist nicht meine Stärke)?




Schwitzhütte
Sie diente der rituellen Reinigung vor Zeremonien und auch zur Heilung. In der Mitte werden durch ein Holzfeuer Steine zum Glühen gebracht und ähnlich wie bei der Sauna gibt es Runden mit verschiedenen Aufgüssen. Nur bleibt man hier während der ganzen Zeit in der Hütte.

Danach schauen wir uns kurz noch hier um





Helma und ich finden je ein Paar schöne Moccasins und Eis gibt es auch  :)) Es ist bewölkt und später regnerisch, aber rund 25° C warm.

Ab Cherokee soll der schönste Abschnitt des Blue Ridge Parkway (eine Panoramastraße) beginnen. Bilder davon sehen toll aus, doch wir bekommen statt Panoramen nur "thousand smokes" zu sehen.   :( 



Wir übernachten in Ashville. Immerhin gibt es dort eine große Mall mit einem Sears (?). Die wissen dort zwar auch nicht, wie sie unsere Kamera reparieren könnten, aber sie verkaufen welche, leider nur mit der amerikanischen NTSC-Norm. Unser Dipl.Ing E-Technik meint, die Umwandlung dürfte kein Problem sein, daher ist Gerold so größzügig einen neuen Camcorder zu spendieren.
(Ganz so einfach war das mit der Umwandlung dann übrigens doch nicht. Irgendwann konnten wir die Cassetten in einem Videorekorder, der beide Systeme abspielen konnte, anschauen. Zu schneiden ging der Film erst mit Digitalisierung ein paar Jährchen später)

Auch der nächste Tag mit der Etappe nach Roanoke, Virginia, bescherte uns wenige Aussichten, aber viel Regen und Nebel.  :( Vielleicht hätten wir doch Biltmore Estate besichtigen sollen, doch es war uns nicht so nach Schloss.

Irgendwo unterwegs: ein Fluss mit Raftinggruppen und Paddlern.





Wäre vielleicht auch witzig gewesen.  8)

Immerhin sorgt die Zimmerbar abends für etwas Stimmung  ;)

   

Keine Karte, da ich nicht mehr genau weiß, wie wir gefahren sind.
Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #13 am: 26. März 2021, 18:05:45 »
Die CNN Tour hätte mich auch interessiert.

In den Smokey Mountains waren wir zwei Jahre nach euch, wir haben in Cherokee übernachtet und dort ein Museum der Cherokee Indianer angeschaut. Blöd, dass das Wetter bei euch nicht mitgemacht hat.

Bei Fotos aus den 90igern bin ich immer erstaunt, wie anders die Autos damals aussahen, irgendwie hat man die Änderung gar nicht bewusst mitbekommen (da es ja schleichend geht) und für mich gehören die 90iger irgendwie zur aktuellen Zeit, die 80iger sind Vergangenheit, keine Ahnung warum das so ist. 


LG Christina

Paula

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #14 am: 26. März 2021, 18:48:14 »
Das Indianermuseum würde mir auch gefallen!  Dass Indianer eine Art Sauna hatten höre ich zum Ersten Mal und Blasrohre zum Jagen hätte ich in Brasilien erwartet, bestimmt nicht in Nordamerika.
Schade dass das Wetter nicht mitgespielt hat auf der Panoramastrasse! Von den Smokey Mountains habe ich schon öfter gelesen, habe aber gar keine Bilder dazu im Kopf.
Viele Grüße Paula