Oberes VinschgauNach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Wolkenstein und den lieben Hotelbesitzern. Das letzte Drittel der Reise führte uns in den Westen ins Grenzgebiet zur Schweiz und Österreich.
Doch ein Zwischenstopp war vorgesehen, denn ich wollte endlich einmal dem Ötzi in Bozen einen Besuch abstatten.

Leider bekommt man ihn so stramm und durchtrainiert nicht mehr zu Gesicht. Die Mumie liegt vom ewigen Eis ziemlich verdreht und plattgewalzt im Kühlhaus des Archäologiemuseums. Einen kurzen Bummel durch die Altstadt machten wir noch, doch Bozen hat mir noch nie gefallen und deshalb zog es uns schnell weiter.
Nachmittags erreichten wir Burgeis.

Der idyllische Ort, wollte jetzt nicht Kuhdorf schreiben

, mit gerade mal 850 Einwohnern und vielen Ställen, liegt zu Füßen der Fürstenburg (wird schon länger als Gewerbeschule genutzt) und dem Benediktinerkloster Marienberg.

Der Ort ist mir nicht unbekannt, denn ich war hier schon einmal vor 42 Jahren im Schullandheim. Das Schullandheim wurde zwischenzeitlich zum Mehrfamilienhaus umgebaut und das Sporthotel St. Michael befindet sich in der Nachbarschaft.

Das Hotel wurde mir von Stammgästen empfohlen und auch hier hatte ich ein größeres Zimmer mit Halbpension reserviert. Leider konnte das sogenannte Sporthotel so gar nicht bei uns punkten. Sportlich war höchstens der Preis. Das Essen war nicht berauschend, denn Frikadellen kann ich mir zu Hause braten. Apfelsaftschorle wurde als Apfelsaft berechnet und die Nutzung der Bademäntel auf die Rechnung gesetzt. Ich sage nur so viel: Einmal und nie wieder!
Wir sind noch an dem Nachmittag mit Blick ins Tal und auf den Ortler

zum Kloster Marienberg, Europas höchstgelegener Abtei auf 1340 m, hinaufgewandert.

Seit seiner Gründung im 12. Jh. leben hier Mönche nach den Ordensregeln des Heiligen Benedikt von Nursia, aber mittlerweile hochmodern. Im ehemaligen Wirtschaftstrakt der Anlage sind Schauräume eingerichtet, in denen historische Eckdaten und das Alltagsleben im Kloster vermittelt werden. Sehenswert sind auch die romanischen Krypta-Fresken mit ihren einzigartigen Engelsdarstellungen. Das Museum im Kloster wurde modernisiert und
Führungen werden angeboten. Mit der Vinschgaucard gibt es Ermäßigung auf den Eintrittspreis. Für eine Führung war es schon zu spät und wir schauten uns selbst um.
Angrenzend ist natürlich die Kirche


und ein Klostercafé, das auch schon Angela Merkel (ein Foto hängt an der Wand) während einer ihrer Sommerurlaube im nahen Sulden, besuchte.
Auf der anderen Talseite gibt es die Waalwege am Vinschger Sonnenberg. Kaum zu glauben, doch das Vinschgau ist so trocken wie Sizilien und es ist zudem meistens windig. Deshalb mussten die Felder schon immer bewässert und das Wasser der Bergseen über die Waale (Wasserkanäle) ins Tal geleitet werden.

Unterwegs lädt das Gartencafé Margronda, das mittwochs bis sonntags von 11 – 18 Uhr geöffnet hat, zum Verweilen ein.
Ein
edler Tropfen Hauswein mit Blick auf den Ortler – das ist Urlaub

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