Autor Thema: Söder verliert die Kontrolle...  (Gelesen 12130 mal)

Rainer

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Söder verliert die Kontrolle...
« am: 19. Oktober 2020, 19:37:33 »
... über sich selbst. Man sollte ernsthaft in Erwägung ziehen, den Mann einzuliefern, der braucht Hilfe. Und zwar schnell. Was ist geschehen?

Im Landkreis Berchtesgarden haben über das Wochenende über 100 Menschen den PCR Test nicht bestanden und wurden "positiv" getestet. Damit stieg die sog. Inzidenz auf über 250, Söder hat jetzt eine Ausgangssperre (sic!!) erlassen, unfassbar in einem Rechtsstaat wie Deutschland (habe ich bis gerade gedacht), unschuldige gesunde Menschen dürfen nicht einmal auf die Straße gehen. Weil einer von 400 Menschen eine Infektion hat (wenn überhaupt). Man kann nur beten, dass besonnene Richter so einen Irrsinn so schnell wie möglich kassieren.

Wie sieht die zu beurteilende gesundheitliche Lage aus? Im Landkreis Berchtesgarden liegen insgesamt 13 Menschen mit Corona im Krankenhaus. Von ca. 105.000 Einwohnern. Kein einziger davon liegt auf Intensivstation. Und genau Null Menschen sind in den letzten Tagen an/mit Corona verstorben. Ich kommentiere das ansonsten nicht weiter, da stellen sich mir alle Haare hoch, die ich überhaupt noch besitze. Was für ein Irrsinn!!

Horst

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #1 am: 19. Oktober 2020, 21:16:11 »
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/freiburger-verfassungsrechtler-kritisiert-lockdown-als-unverhaeltnismaessig-100.html

Söder will (das unterstelle ich ihm mal) die Lage verbessern aber blinder Aktionismus schadet mehr als er bringt.
Das untergräbt die "Mitmach-Bereitschaft" in der Bevölkerung.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #2 am: 19. Oktober 2020, 22:39:07 »
Und der Lockdown ist auch noch absolut überzogen teuer. Heute kam ein Bericht auf GMX heraus, wonach die "Maßnahmen" in Sachen Corona (das ist natürlich in allererster Linie der unsäglich teure Lockdown) Deutschland ca. 1,8 Billionen Euro kostet. Was für eine Zahl!!

Diese Summe muss von den Arbeitnehmern eingespielt werden, es gibt ca. 45 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland. D.h. mit anderen Worten, alleine die Corona Maßnahmen kosten jetzt jeden Arbeitnehmer 40.000,-€ - unfassbar! Da ich als Gegner der Corona Maßnahmen mir ziemlich schlimme Beleidigungen anhören muss, wäre ich dafür, dass die Befürworter der Maßnahmen unmittelbar zur Kasse gebeten werden. Und am besten gleich auch noch die Positionen der Gegner mittragen, denn die wollten das ja nicht. Dann dürften problemlos 60.000,-€ oder mehr für jeden Befürworter der Maßnahmen auflaufen, aber das wollen diese Menschen ja, sie sagen ja, dass Menschenleben vorgehen. Dann sollen sie auch beweisen, dass sie das wirklich ernst meinen. Einfach die Schulden der Jugend in die Schuhe zu schieben und in die Zukunft zu verlagern, ist total billig und mies.

Also wenn man schon so draufhaut, dann soll man auch dazu stehen. Und die Party bezahlen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich dieser oder jener dann nicht mehr ganz so unbedingt an seine markigen Worte erinnern mag. In Sachen Empathie und so. Aber für die vielen armen Schweine, die ihren Job und ihre Existenz verloren haben, kostet es sicherlich etwas in dieser Größenordnung. Die haben sich das aber leider nicht ausgesucht.

Horst

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #3 am: 19. Oktober 2020, 22:43:54 »
Tja, die fetten Jahre sind wohl vorbei...

Edit: Eben geguckt und für gut befunden  ;)


Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #4 am: 20. Oktober 2020, 12:31:05 »
Der hat's gut, der ist bestimmt gerade auf Mallorca. Während wir im verregnet, kalten Deutschland verharren und Angst vor durchdrehenden Politikern haben. Wenn das jetzt ein halbes Jahr so weitergeht (und das befürchte ich), dann drehen nachher alle durch.

Ich habe gestern auf den Seiten des RKI eine lange Analyse der Grippewelle von 2017/2018 nachgelesen. Damals gab es ja keine Panikmache, keine PCR Grippetests, aber sehr wohl sehr viele Infizierte und viele Tote. Nur mal ein paar Kernzahlen:

In der Spitzenphase haben sich pro Tag bis zu 70.000 Menschen in Deutschland infiziert (wirklich infiziert, nicht positiv getestet). Man leitet das aus den täglichen Krankmeldungen ab. Die Krankenhäuser waren bis zum Platzen gefüllt. Ich kann mich erinnern, dass ich selbst auch im Frühjahr wegen schlechter Blutwerte ins Krankenhaus musste und wurde da mit meinem Bett auf den Gang(!) geschoben für den ersten Tag, weil es in keinem Zimmer einen freien Platz gab. Warum das so war, wusste ich natürlich nicht.

Damals sind geschätzt insgesamt etwa 10 Millionen(!) Menschen in Deutschland an der Grippe erkrankt (soviele Krankmeldungen wegen Grippe gab es), insgesamt sind zwischen 25.000 und 28.000 Menschen gestorben, die meisten an Lungenentzündungen. Ein Cousin von mir ist auch damals an Grippe gestorben resp. an den unangenehmen Folge eine Myokarditis (Entzündung im Herzen mit Verlust der Herzklappen). Das macht eine Lethalität von ca. 0,25% - diese Lethalität (sogar eine eher geringere) für Corona ergibt jetzt auch die gigantische Metastudie von Ioannidis, der dazu weltweit 61 Studien ausgewertet hat und zusätzlich Antikörperstudien einbezogen hat.

Wenn wir jetzt bis zum Jahresende jeden Tag 200 Corona Tote hätten und dann die Opfer aus dem Frühjahr dazuzählen, dann lägen wir auch ungefähr bei 25.000 Opfern insgesamt. Aber jetzt wird dafür die Wirtschaft zugrunde gerichtet, es werden Millionen von Existenzen vernichtet, ganze Branchen (Veranstalter, Touristik, Gastgewerbe usw.) werden kaputt gemacht. Damals hat sich die Politik "einen Scheiß" um die Grippe und die Opfer gekümmert. So oder so sterben in Deutschland jeden Tag 2.600 Menschen an den verschiedensten Ursachen, im Moment sind davon im Schnitt 24 Tote mit Corona infiziert. Verböte man alleine schon nur das Rauchen, hätten wir 120.000 Tote  weniger pro Jahr. Interessiert keine Sau. Aber Corona, Corona, Corona, Corona... ich kann es nicht mehr sehen.

Zum Abschluss noch eine Grafik, die Corona Opfer im Vergleich zu den ohnehin täglichen Toten in Deutschland. Da die Statistik der Verstorbenen ca. 6 Wochen hinterher hängt, habe ich die Zahlen der letzten 6 Wochen durch die Zahlen von 2019 ersetzt, das sind die gelben Striche (2020 ist rot dargestellt). Die schwarzen Krümelchen am unteren Rand, das sind die Corona Opfer, weswegen wir den ganzen Wahnsinn veranstalten:



Ganz interessant ist übrigens der "Buckel" im August - das waren die 2 Wochen mit Hitzewelle (da waren wir auf Bornholm bei angenehmen 25 Grad), das hat auch mal eben so ca. 5.000 Menschen das Leben gekostet, locker über 400 pro Tag. Wo war der Lockdown? Warum werden Altersheime nicht mit Klimaanlagen ausgestattet? Das wäre deutlich billiger als jede Corona Maßnahme und würde genauso Leben retten. Interessiert aber auch keinen. Wir sind schon ein komisches Volk.


Horst

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #5 am: 20. Oktober 2020, 21:10:40 »
Der hat's gut, der ist bestimmt gerade auf Mallorca. Während wir im verregnet, kalten Deutschland verharren und Angst vor durchdrehenden Politikern haben. Wenn das jetzt ein halbes Jahr so weitergeht (und das befürchte ich), dann drehen nachher alle durch.
Ich setzte darauf, dass die Demokratie zuschlägt.

Siehe auch:
https://www.n-tv.de/politik/Die-Stunde-der-Exekutive-ist-vorueber-article22112958.html


In 1-2 Jahren wird sich sowieso keiner mehr wegen Corona aufregen. Dann gehört das zum Alltag wie die Grippe.
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Susan

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #6 am: 24. Oktober 2020, 16:39:50 »
Söder will (das unterstelle ich ihm mal) die Lage verbessern aber blinder Aktionismus schadet mehr als er bringt.
Das untergräbt die "Mitmach-Bereitschaft" in der Bevölkerung.

Nur zu wahr, leider wird nicht nur die "Mitmach-Bereitschaft" untergraben, sondern auch Spaltungen in der Gesellschaft provoziert. Merkt man an den Kommentaren zu fast jeder Corona-Meldung und der Ton wird rauher. Aktueller Aufreger hier in Hannover: tausende Leute dürfen ins Fußballstadion, aber wir müssten beispielsweise heute Abend einem Paar zum Abgrillen absagen, weil sich ja nur zwei Haushalte treffen dürfen.  Wer soll denn den Sinn dahinter verstehen - außer Fußball geht über alles ? Und die Kommentare zu der Meldung ala: "Sollen die Alten und Angsthasen sich doch einsperren und den anderen ihr normales Leben lassen" gegen "Können die Egoisten nicht mal ein paar Monate auf Partys und Reisen verzichten" gegen "wegen der paar Kranken, hab ich keinen Job mehr, kann meine Miete nicht zahlen..."  und ähnliches (den Tonfall habe ich entschieden entschärft  ;)  )

Bedenklicher als das Virus oder die steigenden Zahlen der positiv Getesten finde ich, dass Politiker, Wissenschaftler und Entscheider auch mit acht Monaten in Pandemie immer noch keine Konzepte, wesentliche Erkenntnisse über das Virus und die Infektionswege liefern können, sowie kaum was wie vorausschauende Planung in Gang gebracht haben.
Mehr Personal für Pflege und Gesundheitsämter, vernünftige Meldewege, hygienische Ausstattung der Schulen, Verbesserungen für Gruppenunterbringungen (Heime, Asylanten, Erntehelfer...), Überprüfung der Maßnahmen auf ihren Sinn, etc

Zitat
Ich habe gestern auf den Seiten des RKI eine lange Analyse der Grippewelle von 2017/2018 nachgelesen. Damals gab es ja keine Panikmache, keine PCR Grippetests, aber sehr wohl sehr viele Infizierte und viele Tote.

Nun die Grippewelle kommt alle Jahre wieder, also nichts Interessantes für die Presse, die ja immer was Sensationelles bieten muss. Aber so ein neuer Erreger hat da doch mehr Biss  ;) Da kann über jeden neuen Fall berichten, steigende Infektionszahlen, die Toten, tragische Fälle, sensationelle Heilungen, erkrankte Promis, was die Politik macht und die Virologen zu sagen haben, Fake-News und Verschwörungstheorien....  Und dann bekommt das Ganze die bekannte Eigendynamik

Obwohl ich einige Maßnahmen für fragwürdig und schlecht überlegt halte, verstehe ich doch so manches Trara um andere nicht. Es bringt niemanden um, eine Maske zu tragen Abstand zu halten und korrekte Kontaktdaten anzugeben.  Von einer Feier mit mehr als 50 Gästen hat man auch selten was - außer angegeben zu haben  ;) 



Liebe Grüße
Susan

Horst

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #7 am: 25. Oktober 2020, 12:29:36 »
Sehr guter Artikel der die Situation genau auf den Punkt bringt:

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/was-wir-von-schweden-lernen-koennen-li.112983

... auch ohne Söder ... den braucht es nämlich nicht.  ;)
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Rainer

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #8 am: 25. Oktober 2020, 18:50:09 »
verstehe ich doch so manches Trara um andere nicht. Es bringt niemanden um, eine Maske zu tragen Abstand zu halten und korrekte Kontaktdaten anzugeben.

Das sehe ich eben auch so - sogar deutlich stringenter: wir werden ab sofort nur noch FFP2 Masken tragen. Das tut nicht weh, das kostet keine Jobs, Abstand tut auch nicht weh und mal eine Familienfeier weniger (selbst wenn es die Weihnachtsfeier wäre) bringt auch keinen um. Das sind alles Dinge, für die ich Verständnis habe und die sollten wir einhalten.

Aber der ganze Schwachsinn (und leider kann ich es nicht besser einstufen), der von Panikmacher Lauterbach und Konsorten ernsthaft vorgeschlagen wird (seine vollkommen ideenfreie Welt besteht nur aus Lockdowns), ist asozial, kostet Millionen Jobs und Existenzen und ist hoffnungslos über das Ziel hinausgeschossen. Das können wir nicht bezahlen und wir können es nicht einfach den nächsten Generationen aufbürden "nach mir die Sintflut". Das ist durchgeknallt, definitiv.

Rainer

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #9 am: 26. Oktober 2020, 12:52:34 »
Um auch mal wirklich weiter konstruktive Vorschläge zu machen (die allerdings jetzt wohl kaum noch zu erfüllen sind, Spahn und die Politik hat die wertvolle Sommerzeit tatenlos verstreichen lassen und als großes Vorbild ist er auch noch selbst erkrankt - Totalversagen!):

1) In Anlehnung an oben: ich würde mindestens Altenheime und weitestgehend Risikopersonen mit FFP2 Masken ausstatten. Ohnehin auch das komplette Pflegepersonal. Leider ist das nicht geschehen, es gibt kein durchgängiges Konzept, Risikopersonen zu schützen.

2) In Krankenhäusern hätte ich eigene Corona Stationen eingerichtet. Die Betten mit Atemgeräten ausgestattet, aber vielleicht dennoch nicht so überladen wie ein HighCare Intensivbett, welches jetzt von Corona Kranken belegt wird (und was ein Problem ist). Das verstehe ich überhaupt nicht, warum da nicht ansatzweise etwas in dieser Richtung unternommen wurde. Die Stationen werden isoliert, die Pfleger mit Schutzausrüstung ausgestattet und sind nur für die Corona Patienten zuständig. Das ganze wird im Herbst aktiviert, wenn im Frühjahr die Welle wieder abebbt (vorher glaube ich da sowieso nicht dran), werden die Stationen für alle Patienten freigegeben.

Ggf. hätte man auch eigene Gebäude oder Etagen in Hotels o.ä. auch belegen können. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, leider regiert aber die vollkommene Phantasielosigkeit und Planlosigkeit. Mit Lockdowns ruiniert man stattdessen zusätzlich die Wirtschaft.


Alleine schon mit diesen beiden Maßnahmen hätte man nicht nur Risikopersonen besser beschützt, man könnte dennoch ein erhöhtes Patientenaufkommen an Coronapatienten verkraften, ohne dass der "normale" Krankenhausbetrieb überlastet wird. Leider ist nichts geschehen. Außer immer nur vollkommen ideenlos jeden Tag aufs Neue die gleiche Platte aufzulegen "die Lage ist ernst". Ja, aber vom Ernstreden wird sie nicht besser, das Virus versteht uns nicht.

Rainer

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #10 am: 26. Oktober 2020, 19:24:08 »
Und in Ergänzung, damit wir die extrem teuren Maßnahmen (speziell so Dinge wie Lockdown) auch bezahlen können, müssen wir natürlich die Steuern deftig anheben. Mit einem Mehrwertssteuererlass steuern wir in die total falsche Richtung, was soll das denn bringen?

Da ein gewaltiger Berg zu begleichen ist und da ja ein beachtlicher Teil der Bevölkerung eine unfassbar noble Empathie zu haben scheint, schlage ich eine Art Solidaritätszuschlag vor, allerdings NICHT (wie beim Soli) abhängig von der Einkommenssteuer, sondern direkt abhängig vom Bruttolohn und dann auch nicht lachhafte 5 Prozent, das ist nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein, sondern wir fangen mal mit 15% "Coronasteuer" an. Jeder gibt von seinem Brutto zusätzlich 15% für die Finanzierung der Lockdowns ab. Mit der Option, das auch gerne auf 20% oder gar 30% zu steigern, so teuer wie es klingt: es wird dennoch einige Jahre dauern, bis wir den angerichteten Schaden auf diese Weise begleichen können. Aber das gebietet ja die Empathie, das ist es Wert, damit 82-jährige Menschen noch ein paar Jahre leben, trotz schwerster Erkrankungen.

Da gehe ich ja davon aus, dass das mit Freuden aufgenommen wird, zumindest wenn ich im Internet die Kommentare lese, dass ja jedes Leben mehr zählt als schnöder Mammon, dann kann ja auch der geneigte Empathiker seinen Willen mit der entsprechend notwendigen Zahlung untermauern. Ich muss zugeben, dass ich nicht glaube, dass das durchzusetzen wäre. Wahrscheinlich wird sich dann herausstellen, dass sehr viele Menschen nur heiße Luft produzieren. Wenn es dann wirklich ans eigene Geld geht, sieht die Welt auf einmal ganz anders aus. Aber vielleicht vertue ich mich da auch, ich würde es sehr gerne herausfinden. Obwohl es ja schon einen ganz zarten Vorschlag in diese Richtung gab, da war auf einmal blankes Entsetzen in der Bevölkerung. Verstehe ich wirklich nicht.

Horst

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #11 am: 26. Oktober 2020, 19:59:02 »
Um auch mal wirklich weiter konstruktive Vorschläge zu machen (die allerdings jetzt wohl kaum noch zu erfüllen sind, Spahn und die Politik hat die wertvolle Sommerzeit tatenlos verstreichen lassen und als großes Vorbild ist er auch noch selbst erkrankt - Totalversagen!)
Wäre mal interessant zu hören wo sich unser Gesundheitsminister angesteckt haben könnte - irgendein Hyginenekonzept hat da nicht gegriffen oder er war auf einer Party zu viel ...


1) In Anlehnung an oben: ich würde mindestens Altenheime und weitestgehend Risikopersonen mit FFP2 Masken ausstatten. Ohnehin auch das komplette Pflegepersonal. Leider ist das nicht geschehen, es gibt kein durchgängiges Konzept, Risikopersonen zu schützen.
Vorsicht.
Bei den FFP2 Masken die aus China kommen gibt es Qualitätsmängel. Die haben praktisch Löcher.
Darauf achten, dass die aus der EU sind.






2) In Krankenhäusern hätte ich eigene Corona Stationen eingerichtet. Die Betten mit Atemgeräten ausgestattet, aber vielleicht dennoch nicht so überladen wie ein HighCare Intensivbett, welches jetzt von Corona Kranken belegt wird (und was ein Problem ist). Das verstehe ich überhaupt nicht, warum da nicht ansatzweise etwas in dieser Richtung unternommen wurde. Die Stationen werden isoliert, die Pfleger mit Schutzausrüstung ausgestattet und sind nur für die Corona Patienten zuständig. Das ganze wird im Herbst aktiviert, wenn im Frühjahr die Welle wieder abebbt (vorher glaube ich da sowieso nicht dran), werden die Stationen für alle Patienten freigegeben.

Ggf. hätte man auch eigene Gebäude oder Etagen in Hotels o.ä. auch belegen können. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, leider regiert aber die vollkommene Phantasielosigkeit und Planlosigkeit. Mit Lockdowns ruiniert man stattdessen zusätzlich die Wirtschaft.
Rainer, da muss ich noch mal Wasser in den Wein gießen, in Deutschland fehlt es weniger an Technik und Equipment (zumindest jetzt wo wir nicht das Maskendebakel aus dem Frühjahr verursacht von Spahn haben), sondern uns fehlt das Personal. Es nützt wenig diverse Intensivbetten nachzuschieben wenn Du keine Leute mehr hast, die sich um die Patienten kümmern können. Wobei die Pflegebetten (vor 5 Minuten in den TV-Nachrichten gehört) zu 71 % ausgelastet sind und zu 4% von Corona-Patienten. Ich denke jeder kann selbst mal für sich nachdenken, was in unserem Land eigentlich das Problem ist. Ich denke nicht Corona ...


Ich denke wir steuern auf einen Light-Lockdown zu.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #12 am: 26. Oktober 2020, 20:59:11 »
Rainer, da muss ich noch mal Wasser in den Wein gießen, in Deutschland fehlt es weniger an Technik und Equipment (zumindest jetzt wo wir nicht das Maskendebakel aus dem Frühjahr verursacht von Spahn haben), sondern uns fehlt das Personal.

Ich weiß, das ist mir auch bewusst (warum eigentlich - warum nicht der Politik??), aber andererseits sieht es auch da immer noch besser aus als in Ländern wie Polen oder Belgien, wo die paar Pflegekräfte jetzt schon auf dem Zahnfleisch gehen. Aber auch dieses Problem hätte man professionell angehen können, immerhin hatte man 7 Monate Zeit, das reicht vielleicht nicht für einen vollprofesionellen Pfleger, aber mit Sicherheit hätte man Hilfskräfte rekrutieren können, die bei vielen Handgriffen hätten helfen können, ohne selbst Entscheider zu sein. Das Bessere ist der Feind des Guten, aber brauchbare Pflegekräfte hätte man haben können (davon bin ich zu 100% überzeugt), wenn man es mit den entsprechenden Maßnahmen (in erster Linie natürlich Geld) angegangen wäre. Aber auch da ist ja überhaupt gar nichts geschehen. Gruselig!

Im Moment kann niemand seriös abschätzen, ob Deutschland mit "einem blauen Auge" durch den Corona Winter kommt. Aber es ist durchaus möglich, zumindest sind wir um Faktoren besser aufgestellt als unsere Nachbarländer und last not least ist auch die Disziplin besser. Egal wie gerade gewettert wird, aber in Belgien, Tschechien usw. ist die Situation um Faktor 20 (mindestens!) enger. Weniger Intensivbetten (pro 100.000 Einwohner), weniger Pflegekräfte, mehr Infektionen. Im statistischen Vergleich liegen wir Lichtjahre vor diesen Nachbarn. Wir werden sehen, ob es ausreicht. Aber der Ärger um die verpassten Möglichkeiten bleibt in jedem Fall. Spahn ist ein Idiot (sorry, aber ich kann es nicht anders sagen). Auch seine neueste Einlassung zur Grippeimpfung ("es gibt genügend Impfungen für alle"), völliger Müll! Sowohl bei unserem Hausarzt als auch bei der Ärztin (aus unserer Korrespondenz) gibt es keine Impfung - nur eine Warteliste. Jens labert Müll.

Horst

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #13 am: 26. Oktober 2020, 23:38:46 »
Rainer, da muss ich noch mal Wasser in den Wein gießen, in Deutschland fehlt es weniger an Technik und Equipment (zumindest jetzt wo wir nicht das Maskendebakel aus dem Frühjahr verursacht von Spahn haben), sondern uns fehlt das Personal.

Ich weiß, das ist mir auch bewusst (warum eigentlich - warum nicht der Politik??), aber andererseits sieht es auch da immer noch besser aus als in Ländern wie Polen oder Belgien, wo die paar Pflegekräfte jetzt schon auf dem Zahnfleisch gehen. Aber auch dieses Problem hätte man professionell angehen können, immerhin hatte man 7 Monate Zeit, das reicht vielleicht nicht für einen vollprofesionellen Pfleger, aber mit Sicherheit hätte man Hilfskräfte rekrutieren können, die bei vielen Handgriffen hätten helfen können, ohne selbst Entscheider zu sein. Das Bessere ist der Feind des Guten, aber brauchbare Pflegekräfte hätte man haben können (davon bin ich zu 100% überzeugt), wenn man es mit den entsprechenden Maßnahmen (in erster Linie natürlich Geld) angegangen wäre. Aber auch da ist ja überhaupt gar nichts geschehen. Gruselig!

Im Moment kann niemand seriös abschätzen, ob Deutschland mit "einem blauen Auge" durch den Corona Winter kommt. Aber es ist durchaus möglich, zumindest sind wir um Faktoren besser aufgestellt als unsere Nachbarländer und last not least ist auch die Disziplin besser. Egal wie gerade gewettert wird, aber in Belgien, Tschechien usw. ist die Situation um Faktor 20 (mindestens!) enger. Weniger Intensivbetten (pro 100.000 Einwohner), weniger Pflegekräfte, mehr Infektionen. Im statistischen Vergleich liegen wir Lichtjahre vor diesen Nachbarn. Wir werden sehen, ob es ausreicht. Aber der Ärger um die verpassten Möglichkeiten bleibt in jedem Fall. Spahn ist ein Idiot (sorry, aber ich kann es nicht anders sagen). Auch seine neueste Einlassung zur Grippeimpfung ("es gibt genügend Impfungen für alle"), völliger Müll! Sowohl bei unserem Hausarzt als auch bei der Ärztin (aus unserer Korrespondenz) gibt es keine Impfung - nur eine Warteliste. Jens labert Müll.

Ja, die "Performance" des Gesundheitsministers lässt zu wünschen übrig (ich formuliere freundlich  ;)). Aber das offenbart ein grundlegendes Problem des politischen Establishments - fragwürdige Struktur und zu schlecht bezahlt (wirklich gute Leute gehen nicht in die Politik - die verdienen anderswo besser).
Man hatte im März mal einen Ansatz mit Medizinstudenten, die geholfen haben/parat standen. Prinzipiell aus der Not eine Möglichkeit - das hätte man für den Herbst/Winter  für den Fall einer 2.Welle rekrutieren/strukturieren können. Höre jetzt nichts von einem Konzept dazu. Ich höre nur von sich ständig ändernten Regeln die überall im Land anders sind und keiner mehr durchblickt was er wann, wo, wie lange darf.

Jedenfalls siehe dem super Artikel von der Berliner Zeitung - das wird ein Marathon. Lockdown - Öffnung - Lockdown - Öffnung wird uns nicht helfen. Hier braucht man eine langfristige Strategie für die nächsten Jahre, auch wirtschaftlich. Ich finde nach wie vor das schwedische Konzept als das langfristig bessere.
Wenn wir das Virus nur durch Lockdowns bekämpfen und dann unseren Wohlstand/Struktur/Handlungsfähigkeit für Generationen zerstören, schießen wir ein größeres (auch medizinisches) Eigentor, dass uns mehr zu schaffen machen wird als Covid-19. Die aktuelle Politik ist aber wieder nur bis zur Nasenspitze (also super kurzfristig) gedacht und null was soll in den nächsten Jahren passieren.
Im übrigen Deinen "Corona-Solidaritätszuschlag" musst Du nicht fordern - der kommt sowieso. Allein für 2021 sind 1,5 Billionen Euro zu bezahlen. Wer wird das wohl übernehmen? Es wurde bereits angekündigt, dass die Krankenkassenbeiträge dramatisch steigen werden. Dabei wird es nicht bleiben. Wieder eine Belastung vor allem für den schwindenden Mittelstand ...

Da kommt was auf uns zu wenn sich der Rauch gelichtet hat. Manches davon ist alternativlos, manches muss man jetzt tun und ist auch richtig - aber die Gießkanne schwenkt auch nutzlos in Richtungen die nur Geld verbrennen und uns über Jahrzehnte nachhängen werden, so dass wir uns Schnitzer wie Scheuer's Maut-Desaster wünschen werden ...

Corona wird sicher nicht verschwinden. Wir müssen langfristige Strategien finden - gut damit klar zu kommen - wahrscheinlich auch einen neuen Sommer - Winter Rhytmus erfinden (was auch unser Thema Reisen beeinfliussen könnte), solange bis eine gewisse Grundimmunität geschaffen ist, bzw. das Virus den Gefährdungsstatus (vor allem in den Köpfen) der Grippe einnimmt, für den wir ja auch nichts geändert haben.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

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Re: Söder verliert die Kontrolle...
« Antwort #14 am: 27. Oktober 2020, 14:09:44 »
Vorsicht.
Bei den FFP2 Masken die aus China kommen gibt es Qualitätsmängel. Die haben praktisch Löcher.
Darauf achten, dass die aus der EU sind.

Ist nur alles nicht so einfach - ich habe vorhin noch eine Bestellung "FFP2" Masken bekommen - ausgepackt: steht aber "KN95" auf der Maske. Und das ist eine chinesische Norm, also nix mit FFP2. Im Prinzip sind die zwar auch so dicht wie FFP2 Masken, aber es sind eben chinesische Masken. Ich glaube sowieso, dass fast alle Masken im Endeffekt aus China kommen. Aber ich sehe das nicht soo eng, wenn die Löchlein haben, schlupft vielleicht dieses oder jenes Virchen noch hindurch, aber man müßte sie ja ohnehin komplett dicht am Gesicht tragen, was ja auch nicht richtig gelingt (ist nicht so einfach). Aber ich bin trotzdem überzeugt, dass so eine Maske einen erheblich besseren Schutz darstellt als die billigen Papierfetzen, die die meisten herumtragen. Und 100% Sicherheit hat man sowieso nicht, aber angeblich ist es ja schon eine große Hilfe, wenn die Virenlast an sich reduziert wird, führt angeblich im Zweifelsfall zu deutlich leichteren Verläufen.

Heute habe ich übrigens einen Artikel im Internet gelesen, dass man auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten wieder ein altes Medikamt (irgendein Psychopharmaka) gefunden hat, welches wohl sehr potent die Ausbreitung des Virus im Körper blockiert und damit zur aktiven Heilung verhilft. Da das Medikament schon lange eine Zulassung hat, braucht es ja auch nicht mehr die langen Studienzeiten zu absolvieren, die Hoffnungen sind recht groß, die man in das Medikament setzt und man ist auch sehr optimistisch. Wenn es wirklich so ein Medikament geben sollte, halte ich das fast für noch wichtiger als eine Vaccine, denn es würde die Angst vor der Ansteckung nehmen (die eigentliche Crux an Corona, die Angst und das, was wir daraus machen). Ich komme gerade leider nicht mehr auf den Namen, aber ich werde es wiederfinden. Da war auch noch von einem zweiten Medikament die Rede, welches ebenso ein Hoffnungsträger ist. Dieses Remdesivir ist dagegen wohl relativ bedeutungslos und leistet nicht wirklich viel, ist zumindest sehr umstritten.