02.03.2020 Gregory - KalbarriAls ich in der Früh aus dem Camper kletterte, hatte der Wind aufgehört. Dafür schwirrten unzählige Fliegen um meinen Kopf, die nach Feuchtigkeit suchten. An ein Frühstück im Freien war nicht zu denken. Wir verzogen uns in die mit Netzen geschützte Campingplatzküche.
Nach dem Frühstück war unser Ziel die Aussichtspunkte des Kalbarri NP entlang der Küste. Bei der ersten Abzweigung fuhren wir zum Shell House and Grandstand Rock Gorge. Beim Verlassen des Fahrzeuges begrüßten uns Heerscharen von Fliegen. Wieder hinein und Netze auf. Ein kurzer Weg führt zum Aussichtspunkt.
Nächster Halt war der Island Rock.
Von hier spazierten wir zur Natural Bridge.
Es fühlte sich so an, als würde mit der Hitze auch die Anzahl der Fliegen steigen. Unglaubliche Mengen. Noch mehr als beim Uluru.
Wir verließen das Gebiet und fuhren zum Eagle Gorge Lookout.
Als nächstes fuhren wir zu den Fliegen bei Pot Alley. Es war nun schon sehr heiß, deutlich über 30°C.
Vom Red Bluff Lookout hat man einen schönen Blich auf die Küste mit Strand.
Den Mushroom Rock ersparten wir uns bei der Hitze. Wir fuhren weiter zur Red Bluff Beach, um am Strand zu verweilen. Die Fliegen waren so lästig, dass es einem die ganze Freude nahm.
Am Strand machte es keinen Spaß. So fuhren wir in den Ort Kalbarri und checkten wir schon nach Mittag beim Murchison River Caravan Park ein. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen. Mit den Fliegen war es hier nicht ganz so schlimm. Wir beratschlagten, was wir tun sollten, weiter in den Norden oder abbrechen und, um den Fliegen zu entfliegen, in den Süden ausweichen. Wenn man bei dieser Hitze das Fahrzeug nur mit einem Kampf gegen die Fliegen verlassen kann macht es am Strand keinen Freud. Beim François-Peron-Nationalpark soll es noch schlimmer sein. Dabei hatten wir dieses Fahrzeug gemietet, um auf den sandigen Tracks direkt ans Meer fahren zu können. Im Süden hätte es ein normaler Campingbus auch getan.
Die Fliegen hat es schon immer in Australien gegeben. Bevor die Europäer kamen hatten sie nicht viel zu fressen. Nur den Kängurudung. Der ist allerdings sehr trocken, daher konnten sie sich nicht richtig vermehren. Die Europäer brachten unzählige Schafe und Rinder mit. Nun hatten die Fliegen optimale Bedingungen und keine Fressfeinde. Die Fliegenplage nimmt in Australien weiterhin zu. Es wird jetzt versucht mit Mistkäfern und ähnlichem entgegen zu wirken.
An diesem Campingplatz gab es WIFI und so konnte ich die Lage bezüglich Corona prüfen. Die Panik griff weiter um sich. In Italien ging es richtig rund. Auch im Osten von Australien nahmen die Fälle zu. Ich sagte zu Heike, hoffentlich geht sich das noch aus. Sie war noch positiv gestimmt.
Den Nachmittag verbrachte ich damit. eine grobe Tour im Süden zu planen. Über den Wave Rock zum Fitzgerald River National Park und entlang der Küste zurück nach Perth.
Gegen Abend machten wir einen Strandspaziergang in der Mündung des Murchison River. Delphine schwammen in der Mündung Richtung Meer.
Zum Sonnenuntergang gesellte sich ein Pelikan zu uns.
Die Temperaturen waren angenehm mit der Prise vom Meer. Mit Sonnenuntergang dreht der Wind und es war, als wenn jemand ein Backrohr aufgemacht hätte. Ein unglaublich heißer Luftzug wehte uns entgegen. In der Backrohrluft gingen wir zurück zum Campingplatz, machten aber noch einen Abstecher in ein Lokal für zwei kalte Bier zur Abkühlung. Auch ein kleines Fahrzeug kann eine Bullbar haben.
Um 22 Uhr hatte es noch immer über 30 °C. Das wird eine schweißtreibende Nacht.