sorry für die lange Pause, ich war erkältet (das kommt davon wenn man sich wegen Corona draußen tifft - es war zu kalt...) aber jetzt geht es weiter:
Freitag, 09.10.2020Heute ist schon der letzte Tag unseres Urlaubs, so eine Woche ist leider immer sehr schnell vorbei. Für heute hatten wir uns eine kurze Wanderung vorgenommen und anschließend noch den Besuch des André Heller Gartens. Beides liegt nicht weit weg und so haben wir uns wieder ausgiebig Zeit genommen und auf dem Balkon in der Sonne gefrühstückt.

Die Wanderung stammt aus dem Kompass Wanderführer Gardasee: Nr 43 Valle delle cartiere und startet in unserem Nachbarort Toscolano-Moderno. In der Beschreibung war ein Wanderparkplatz angegeben und dass Orientierungsgabe ab Gaino hilfreich sei. Das hat sich bewahrheitet: ohne GPS hat man keine Chance den Rundweg zu beenden, dann wären wir wohl einfach zuückgegangen.
Etwa 500 Meter vor der geplanten Ankunft sind wir an diesem kleinen Parkplatz vorbeigekommen wo noch ein Stellplatz frei war und haben geparkt, die 500 Meter kann man auch laufen.

das war bestimmt eine gute Idee, denn die restlichen 500 Meter gingen an einem Bachhochufer entlang durch 2 abenteuerliche Tunnel ähnlich wie in Bosnien vor 2 Jahren und Ausweichstellen auf der einspurigen "Straße" gab es wenn überhaupt eine. Das muss ein Spaß sein wenn einem hier ein Auto entgegen kommt...der Parkplatz war dann sogar ziemlich groß und es standen nur 2 Autos dort, ich war trotzdem froh weiter vorne am Ortsausgang geparkt zu haben.
Hier stand dann auch die Radreparatur-Selbsthilfestation die wir an mehreren Orten am Gardasee gesehen haben, eine super Idee: Luftpumpe und angekettetes Werkzeug an einem Ständer wo man sein Rad zur Reparatur aufhängen kann.

Das zeigt dass Italien eine Radsportnation ist, in Deutschland habe ich sowas noch nie gesehen.
Am Parkplatz waren auch zahlreiche Erklärungsschilder die die Geschichte des Tals erläutern. Hier gab es bis ins letzte Jahrhundert hinein Papierfabriken (durch Mühlen angetrieben) und kleinere Orte um die Fabriken herum wo die Arbeiter wohnten. Es kam dann schließlich zu verheerenden Bergstürzen die die ganzen Häuser vernichteten. Erst vor ein paar Jahren wurde ein Teil restauriert als Museum, dieses sieht man auf dem nächsten Bild:



Die Villa ist neben dem Museum das einzige vollständig erhaltene Gebäude, der Rest sind Ruinen

ein Teil der ehemaligen Fabrikstätte ist als Freilichtmuseum hergerichtet und perfekt beschildert



Dass man früher Papier aus Lumpen hergestellt hat war mit völlig neu, da sieht man wieder: Reisen bildet

Blick zurück:

und nach vorne:

eine idyllische Landschaft, die Berge ringsum würden mir keinesfalls gefährlich erscheinen, so kann man sich täuschen...
Der Bach war an manchen Stellen klammartig eingeschnitten, wirklich sehr schön hier! Der Weg war völlig eben, das ist in diesem Anschnitt eher ein Spaziergang als eine Wanderung.

Man kommt dann an bewohnten Häusern und Gärten vorbei

Hier steht ein Khakibaum

danach geht der Weg ein Stück den Berg hoch (beschildert), bis dahin war der Weg nicht zu verfehlen, aber danach wurde es schwierig, ohne Navi wären wir aufgeschmissen gewesen.

Der Weg führt dann durch den Ort Gaino, der schaut sehr authentisch aus, es gibt wohl ein paar Unterkünfte aka Ferien auf dem Bauernhof aber ansonsten keinesfalls touristisch

enge Gassen wie so oft in Italien

da hinten war ein Café

die Ortskirche

ein nettes Türschild

Blick vom Ortsausgang zurück

was man auf dem Bild nicht sieht (mit Absicht) ist die absolut hässliche Neubausiedlung links neben dem Ort. DDR-like

das ist mir häufiger aufgefallen wie abgrundtief häßlich die Betonneubauten aussehen, da habe ich am späten Nachmittag noch ein schlimmes Beispiel gesehen (Fotos später)
zum nächsten Wegpunkt war es nur ein kurzes Stück zu gehen (das hätte man wieder ohne Navi gefunden)

die neue Kirche (leider geschlossen):

Blick von da oben auf die alte Kirche (sie war auch zu)

Der Blick da oben auf dem Hügel wo die neue Kirche steht war wirklich super, da unten liegt Toscolano-Moderno

Katzen waren erstaunlich selten am Gardasee

das Haus neben der alten Pfarrkirche, malerisch heruntergekommen

danach hatten wir wieder Mühe den Weg zu finden, hier ging es weiter:

vorbei an einer Luxusvilla, baden mit Blick auf den Gardasee (gut das können wir auch, aber nur diese Woche

)

dann standen wir buchstäblich im Wald, der Weg war abgesperrt, das Navi sagte aber hier gehts weiter, also sind wir über die Absperrung geklettert und weitergegangen. Der Weg wird gerade neu gemacht: weiter vorne war er breiter und neu geschottert, wahrscheinlich war er deswegen gesperrt, es waren aber keine Bauarbeiter zu sehen und gefährlich war es auch nicht. Und kurz darauf kam das Museum wieder in Sicht.

Ins Museum sind wir nicht gegangen aber ins angeschlossene Café

hier saß man ganz wunderbar bei Capuccino und Kuchen mit Blick auf den Fluß. Nach ungefähr drei Stunden waren wir wieder am Auto.
Wirklich ein schöner Weg, den man aber leider nur mit Navi findet, zum Glück gab es die GPS-Koordinaten zum runterladen.
Im Park später habe ich ganz viele Fotos gemacht, die muss ich noch sortieren, Fortsetzung folgt
