Muss man bei Advanzia nicht aufpassen, dass man das Geld just-in-time überweist ? Soweit ich weiß, ziehen die das Geld nicht ein und verlangen ganz schön Überziehungszinsen.
Ja, das ist der große Nachteil von Advanzia. Im Gegenzug bekommt man allerdings eine Kreditkarte mit sehr geringen Gebühren (die wichtigsten Dinge sind komplett kostenlos, wie beispielsweise der Einsatz in nicht-EURO Ländern a la USA) und mit guten Versicherungsleistungen (Reiserücktritt).
Und es ist eben eine "Mastercard", das ist in sofern nicht ganz unwichtig, als dass diese Leistung des Chargebacks ein Versprechen der Mastercard ist (nicht von Advanzia, das ist nur die herausgebende Bank) und speziell die Rückerstattung gecancelter Reisen (auch im Insolvenzfall des Anbieters, auch für nur-Flüge etc.) ist eine Besonderheit der Mastercard. Ich weiß nicht, ob diese "Genialcard" das auch anbietet, aber das ist schon eine tolle Sache. Damit habe ich eine schlagkräftige Möglichkeit, meine Flugtickets gegen die Insolvenz der Airline abzusichern. Aber da das eben ein Versprechen von Mastercard ist, muss es ja nicht unbedingt Adanzia sein.
Ich selbst habe mehrere Kreditkarten im Einsatz, unter dieser Voraussetzung finde ich die Advanzia Gold Karte ein empfehlenswertes Produkt, als einzige KK würde ich sie allerdings nicht benutzen. Ich möchte mindestens auch eine Karte im Einsatz haben, die automatisch die Ausgaben einzieht und wo man nicht selbständig hinterherlaufen und überweisen muss.
Speziell für den USA Urlaub habe ich seit wenigen Jahren auch noch die Double Platinum Karte der Barclay Bank dabei, das sind also Mastercard und VISA Card, beide Karten auch noch als Partnerkarte (es ist sogar eine dritte Partnerkarte resp. Kartendoppel im Preis) verfügbar, diese Karte ist allerdings nur im 1. Jahr kostenlos, danach kostet sie 99,-€ im Jahr. Diese Karte hat eine riesige(!) Reiserücktrittsversicherung inkludiert (bis zu 10.300,-€ p.a., damit kann ich sogar Kreuzfahrten absichern, das kostet sonst alleine schon ein mehrfaches von 99,-€) und als besonderes "Schmankerl" bietet die Karte eine Auslands-Mietwagen Versicherung an, nämlich eine Haftpflicht bis 1. Mio. € (und eine Vollkasko bis 100.000,-€). Das ist enorm nützlich, denn bei Alamo ist seit einigen Jahren im günstigsten Standardtarif zwar die CDW/LDW drin (das ist quasi die Vollkaskoversicherung), aber nicht mehr die gesteigerte Haftpflichtversicherung (1 Mio USD), sondern nur noch die "gesetzliche" Haftpflicht und die beträgt typischerweise nur noch ca. 15.000,- USD. Aus diesem Grund muss man also entweder etwas mutig sein und darauf vertrauen, keinen größeren Schaden anzurichten, oder man muss dann mindestens eine Variante höher buchen (Master oder ggf. sogar Gold), das kostet aber bei 3 Wochen meistens um die 250,-€ mehr. Da ist dann zwar auch eine Tankfüllung inklusive (die sonst zu bezahlen ist), aber das macht typischerweise nur ca. 80$ bei einem SUV o.ä. aus.
Das muss sich natürlich jeder selbst individuell durchrechnen, ob diese Versicherungsleistungen einen Vorteil bieten, der den finanziellen Mehraufwand rechtfertigt. Bei uns ist das eine sehr einfache Entscheidung, da wir (zumindest vor Corona) gerne auch Kreuzfahrten gebucht haben und auch regelmäßig in die USA geflogen sind. Die Advanzia Karte habe ich schon seit vielen Jahren einfach als "Fallback" Karte dabei, sie kostet nichts und bietet ansonsten gute Leistungen. Aber sie basiert eben darauf, dass man selbst das Konto ausgleichen muss (und wird von den Zinsen der Vergesslichen finanziert).