Ich liebe Klammen. In Slowenien haben wir auch wieder eine besucht 
das freut mich, es kommt auch später noch mal eine

Ist das Parken am Königssee kostenlos?
der Parkplatz kostet 5 € für den Tag. Mit der Kurkarte die man als Übernachtungsgast bekommt aber nur die Hälfte. Man konnte nur für einen ganzen Tag bezahlen, nicht stundenweise
Montag 27. Juli 2020Für heute war bestes Wetter angesagt! Darum haben wir beschlossen zum Königsee zu fahren. Online Tickets waren schon alle weg, es werden nur 20 % der Tickets online vorab vergeben. Das erste Boot startet um 8:30 Uhr und kurz danach waren wir auch am Ticketschalter unten am See wo wir eine lange Schlange erwartet haben. Das war aber nicht der Fall! Nach 5 Minuten in einer kurzen Schlange hatten wir unser Ticket und konnten gleich auf das nächste Boot, das nach weiteren 5 Minuten voll war und losfuhr. Also absolut easy das alles
Der See lag noch unter Nebel verborgen

im Lauf der Fahrt hat er sich langsam gelichtet

sah wirklich faszinierend aus, ich glaube das ist die beste Tageszeit
Der Königsee ist berühmt für sein Echo. Die Boote fahren elektrisch, machen also keinen Lärm (und keinen Gestank), an einer bestimmten Stelle am See stoppt das Boot, der "Steward" oder wie immer das auf einem Boot heißt packt seine Trompete aus und spielt ein kurzes Stück gegen die Ostwand des Watzmanns. Und das Echo kommt fast in der gleichen Lautstärke zurück, das ist wirklich beeindruckend! Alle Bootsführer müssen Trompete spielen können, zumindest das eine Stück

Das Boot hielt an der Haltestelle St. Bartholomä wo ein paar Leute ausgestiegen sind, wir sind bis zur Endhaltestelle Salet an Bord geblieben.

Nach insgesamt knapp einer Stunde kamen wir in Salet an. Hier startet der Wanderweg zum Obersee (ein kleiner See hinter dem Königsee) und dann zum höchsten Wasserfall Deutschlands dem Röthbachwasserfall. Das Panorama ist Idylle pur, das gibt das Bild gar nicht her. Die Wiese leuchtete im Sonnenschein. Ich war vom ersten Moment an begeistert


Das obere Bild zeigt noch den Königsee, über Wiesen geht es zum Obersee
der Obersee:

Der Obersee hat kristallklares Wasser und die Spiegelungen der Bäume und Berge im See sind sehr schön anzusehen. Die Alm auf dem Bild unten war das nächste Etappenziel

wie man sieht liegt der See mitten Berg, der Weg am See entlang war in den Fels geschlagen und mit Drahtseilen und Drahtgeländer gesichert. Völlig ungefährlich und schwindelfrei muss man auch nicht sein, aber es ging schon bergauf und wieder bergab, war also schon anstrengend. Das ist kein Spaziergang sondern eine Bergwanderung für die man Wanderschuhe tragen sollte, der Weg ist sehr felsig.

Hier an der Alm könnte man auch ins Wasser. Generell ist der Königsee sehr kalt, aber später am Rückweg waren hier etliche Leute beim Baden. Ob das Wasser im Obersee viel wärmer ist als im Königsee weiß ich nicht, ganz am Ufer war es natürlich schon halbwegs warm.

von der Alm aus geht es über die Wiese sanft bergan Richtung Wasserfall

zunächst kommt links ein Wasserfakll in Sicht (wie der heißt weiß ich nicht)

Und nach vorne sieht man schließlich in der Ferne den Röthbachwasserfall, der angeblich höchste Wasserfall Deutschlands (420 Meter?)

Die Szenerie erinnerte ein bischen an die Cirque du Gavernie in Frankreich weil der Berg hier auch einen Halbkreis formt, es sind aber nur diese beiden Wasserfälle, nicht mehrere wie in Frankreich. Er lag jedoch im Schatten und im Gegenlicht und war daher kaum zu fotografieren. Auch einen begehbaren Weg bis zum Wasserfall gab es praktisch nicht. Sobald man von der Wiese in den Wald kommt hört der offizielle Weg auf, ein paar Wanderer kamen uns entgegen und meinten dass weiter oben lauter umgestürzte Bäume im Weg liegen und es dann eine Klettertour wird, darum sind wir wieder umgekehrt und auf dem gleichen Weg zu der Alm am See zurückgekehrt.
am Rückweg zur Alm:

Hier wollten wir eigentlich Pause machen, aber die Alm war mitlerweile völlig überlaufen. Vom Bootssteg in Salet bis dorthin ist es ein Spaziergang, bis hierher kommt also jeder und jetzt war Mittag. In die Schlange stellen wollten wir uns nicht und sind daher direkt zum Boot zurück und sind bis Bartholomä gefahren. Weil es noch relativ früh war haben wir spontan beschlossen noch eine zweite Tour zu einer Eishöhle zu machen und so den Tag am See komplett auszunutzen.
Es hätte aber auch die Möglichkeit gegeben zu einer zweiten Alm zu gehen die man von der ersten aus sehen konnte, das war sicher weniger als 1 km zu gehen und dort war es bestimmt nicht überlaufen, den Umweg machen die meisten dann doch nicht. Und dann hätte man anschließend im See baden können, wir hatten aber keine Badebekleidung dabei (und mein Freund geht nicht gern in kaltes Wasser).
In Bartholomä gibt es eine Fischräucherei (im See wird auch gefischt) mit kleinem Biergarten und dort war doch tatsächlich ein Tisch frei (wahrscheinlich weil es gleich neben dran einen großen Biergarten gibt mit mehr Auswahl als nur Fisch). Die Räucherei und der Biergarten liegen hinter diesem Gebäude versteckt. Was man hier schön sieht ist der Badestrand (noch ist hier keiner beim Baden aber als wir am späten Nachmittag zurück kamen haben hier etliche Leute gebadet)

Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee, Johannisbeerschorle und Saiblingsbrötchen sind wir Richtung Eiskapelle gewandert.

Das Fischbrötchen war extrem lecker

Am Anfang des Weges der zunächst durch den Wald führt steht folgendes Schild zur Erläuterung:

nachdem wir den Wald hinter uns gelassen hatten wurde der Weg felsiger (bis hierher war es ein Spaziergang)

man ging an einem Gebirgsbach lang und mußte ihn auch ein- zweimal queren. Mit Bergschuhen kein Problem, Turnschuhe wären jetzt nass...(wir haben auch Leute in Flipflops gesehen, man faßt es kaum)

der Bach hat uns beiden gut gefallen und solche Szenen fotografiert mein Freund besonders gern:

schließlich kam die Eishöhle in Sicht. Ein Weg war jetzt nicht mehr zu erkennen, wir sind einfach drauf zu gelaufen und man hat auch andere Leute gehen sehen.

rangezoomt sind ein paar Leute zu sehen - im Bild sehr klein, so kann man sich die Größenverhältnisse vorstellen.

als wir näher kamen haben wir zu unserer Überraschung rechts eine zweite Eishöhle gesehen

diese war deutlich größer und sie sieht auch eher so aus wie auf dem Hinweisschild
das Dach der Höhle rangezoomt:

ich habe mich dann faul am Rand des Baches niedergelassen und habe die Landschaft genossen. Ich kam mir hier vor wie in einem Nationalpark in USA. Ich hatte heute zum ersten Mal das Gefühl so richtig in Urlaub zu sein und nicht nur einen kümmerlichen Coronaersatz zu absolvieren. Bisher habe ich Besucher die ich beeindrucken wollte meist in die Gegend um Garmisch oder an den Chiemsee geschleppt. Ich muss aber sagen dass Berchtesgaden noch mal eine ganze Nummer besser ist! Nicht umsonst ist das hier ein Nationalpark.
Mein Freund ist noch bis zum Eingang der Höhle gewandert, mir hat der Anblick hier völlig ausgereicht. Nach vorne:

zur Seite:

einfach nur herrlich

Mit dem Zoom meiner Kamera habe ich über dem Gletscher noch einen kleinen Wasserfall entdeckt

ich hätte stundenlang hier liegen können! Diese Wanderung werden wir bestimmt irgendwann wiederholen und dann werden wir einen ganzen Tag dafür einplanen.
Mein Freund kam irgendwann zurück und es war jetzt auch schon nach 16 Uhr, das letzte Schiff fährt um 18 Uhr zurück, es war also Zeit für den Rückweg. Da einige Wanderer auf dem Rückweg waren war es einfach den Weg zu finden, allein wäre das schwieriger geworden, Markierung war keine vorhanden und man mußte geeignete Stellen finden den Bach zu überqueren.
Zwischen den Steinen wuchs massenhaft diese Pflanze, wir haben sie fotografiert um zuhause nachzuschauen wie sie heißt. Leider ist mein Pflanzenbuch nach der Form der Blüte sortiert und Blüten waren keine vorhanden. Weiß zufällig jemand den Namen?

Auf dem Rückweg zum Schiff haben wir im Wald zur Krönung des Tages noch Gemsen gesehen.


eine Kapelle am Weg

am Ufer von Bartholomä:


gegen halb 6 wollten wir aufs Schiff, das ist die ungünstigste Zeit denn dann wollen alle zurück. Wir mußten ein halbe Stunde warten.
Wir hatten morgens auf der Hinfahrt gefragt: die Schiffe fahren auch später als 18 Uhr solange bis alle wieder eingesammelt sind. Wegen Corona kommen derzeit nur deutsche Touristen, die fahren meist morgens los und abends zuück, an schönen Tagen 4000 Leute. Vor Corona waren es bis zu 6500: die chinesischen Bustouristen fahren morgens auf den See, Mittags zurück und dann noch mit der Bergbahn auf den Jenner. Da haben sich die Massen besser über den Tag verteilt. Für die Königseeschiffer heißt das Überstunden bei einem Drittel weniger Umsatz...
Zurück in der Wohnung haben wir geduscht uns sind gleich noch mal losgefahren. Im Biergarten der Gaststätte Kohlhiasl war am Eingang noch ein Tisch frei, das Essen war hervorragend und die Bergkulisse wieder herrlich. Die beiden Bilder habe ich vom Parkplatz des Restaurants aus gemacht. Die Sonne ist ganz schnell verschwunden.

