Autor Thema: Alltag in Corona-Zeiten  (Gelesen 79824 mal)

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #135 am: 25. Mai 2020, 21:41:47 »
Ich seh mir das jeden Tag hier an:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

Da war das heute auch unproblematisch zu finden.

Horst

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Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #137 am: 26. Mai 2020, 08:57:29 »
und ich das:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100739/umfrage/entwicklung-der-taeglichen-fallzahl-des-coronavirus-in-deutschland/
Auch eine sehr gute Quelle, weil man da sieht, dass die Zahlen an gleichen Tagen, also z.B. immer Montags oder immer Dienstags, seit Wochen sinken.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #138 am: 26. Mai 2020, 13:33:06 »
Die beiden Links werde ich mal "bookmarken". Ich habe sonst immer auf Tagesschau.de geschaut, aber gestern stand zum ersten Mal gar nichts mehr dort. Für heute habe ich aber Zahlen gefunden (auf einer anderen Seite...), es sind nur um die 430 Neuinfektionen. Auch das ist für einen Dienstag neuer Niedrigstand. In Mönchengladbach liegt die "Quote" für die "Anzahl Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner" auf 10,5 (also pro Tag ca. 1,5 auf 100.000 Einwohner). Das war letzte Woche noch 14,5 (pro Woche), also etwas über 2 pro Tag. Gestern gab es in ganz MG nur einen einzigen neuen Fall.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es jetzt angeblich seit über 1 Woche gar keine(!) Neuerkrankungen mehr und auch in den anderen "neuen" Bundesländern geht die Quote immer weiter gegen Null. Pikant am Rand: Söder aus Bayern macht auf dicke Hose, weil Ramelow aus Thüringen öffnen will - droht mit allen möglichen Maßnahmen (was für eine Unverschämtheit, wieso hat Bayern über Thüringen zu richten?), aber Bayern steht im deutschen Vergleich mit Abstand am schlechtesten da. Soll der Herr Söder doch bitte erst einmal vor der eigenen Türe kehren!

Ein wenig Sorge bereitet mir immer noch die "seitwärts" Entwicklung in den USA, da gehen die Zahlen nur sehr sehr langsam zurück. Ich habe leider keine Grafiken pro Bundesstaat, wäre mal interessant zu verfolgen. Sylvia meinte, die Seitwärtsbewegung könne auch eine Folge der schieren Größe des Landes sein, dass sich das Virus so langsam vorarbeitet. Das wäre eine gute Erklärung, in Indien ist es nämlich sehr ähnlich, wobei dort das Gesamtgeschehen niedriger ausgeprägt ist. Aber auch dort haben wir eher eine Seitwärtsbewegung, obwohl Indien einen knallharten Lockdown hinter sich hat. Dagegen ist Südkorea mustergültig durchgekommen, ohne Lockdown. Die WHO hatte ja einst mal behauptet, ein Lockdown würde nichts bringen bei Pandemien - darüber sind die Experten bis heute uneins. Fakt ist, dass man in allen Ländern (bis auf die großen Länder USA und Indien) fast immer die gleiche Dynamik sieht, unabhängig davon, ob es einen Lockdown gab oder nicht. Hoffentlich lernen wir daraus, falls es doch noch eine 2. Welle geben sollte (wobei ich ja weiterhin ketzerisch behaupte, dass wir nicht einmal eine richtige 1. Welle hatten, die Zahlen sind lachhaft). Angeblich gibt es aktuell WELTWEIT ca. 5,5 Mio. Infizierte. Zum Vergleich: Im Winter 2017/2018 gab es ALLEINE IN DEUTSCHLAND über 9 Mio(!). Influenza Kranke.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #139 am: 26. Mai 2020, 18:50:35 »
Wobei ich die Zahlen aus Indien nicht glauben. Dort wird es eine riesige Dunkelziffer geben, mehr als woanders auf der Welt.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #140 am: 26. Mai 2020, 22:18:27 »
Die Zahlen sind in der Tat sehr komisch. Sind die aus Russland aber auch. Wahrscheinlich ist das alles extrem ungenau und manipuliert. Was auch immer das bringt. Indien hat aber einen sehr derben Lockdown durchgezogen (auch mit ziemlich drastischen Strafen), auf der Statistik ist der an nichts zu erkennen.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #141 am: 26. Mai 2020, 22:51:13 »
Indien hatte zwar einen Lockdown, an den sich aber Viele gar nicht halten konnten, z.B.die vielen Wanderarbeiter.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass dort Unmengen von Infizierten und Toten gar nicht registriert werden.

serendipity

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #142 am: 27. Mai 2020, 21:00:09 »

In San Francisco hatte man eine tolle Idee :toothy9:.


Das ist klasse, wünsche ich mir für Freibäder und Parks auch hier!

Nun, in der zweiten Woche ist es jeden Tag schwieriger für die Viertklässler Maskenpflicht und Abstand einzuhalten - da muss man manchmal den Dompteur rauslassen. Zudem fühlen sich manche Eltern nun wieder gar nicht mehr verantwortlich, Hausaufgaben werden also nur sporadisch gemacht ...

Am Dienstag kommen dann statt 40 Kindern, ca. 80 Kinder in unsere Schule. Bei uns für mindestens 9 Stunden in der Woche, an anderen Schulen nur 6 Stunden. Es gibt Schulen, die z.B. Erstklässler einmal in der Woche für 6 Stunden kommen lassen - das halte ich für pädagogischen Bullshit  :o  - Eltern von Schulkindern werden durch die weiteren Regelungen  bis zu den Sommerferien nur wenig entlastet  :( - ich denke Silke kann das bestätigen. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit die Erweiterung des "Elterngeldes" einen Ausgleich schafft.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #143 am: 27. Mai 2020, 21:23:33 »
Ja, für die Eltern bringt das nichts, weil ja die Kids an den Tagen, an denen sie Schule haben, nicht danach wie sonst in den Hort gehen dürfen.
Aber für die Kids ist es wichtig.
Meine Enkeltochter darf ab nächster Woche wieder zur Schule, 2 x in der Woche regulär, also 3 bis 4 h.
Die Schule meiner Enkelin fängt erst nächste Woche an, obwohl die Kids in Brandenburg ab dieser Woche wieder gehen sollten.
Also hab ich diese Woche wieder Beschulung. Macht zwar auch Spass, aber Lehrerin wäre ich nicht geworden.
Und die Lehrerin hat in den letzten Wochen nur 1 x in der Woche Arbeitsblätter per Mail verteilt, es gab keinen persönlichen (also telefonischen) Kontakt, keine Überprüfung der Aufgaben, nichts.

Birgit

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #144 am: 28. Mai 2020, 11:11:25 »
Wobei ich die Zahlen aus Indien nicht glauben. Dort wird es eine riesige Dunkelziffer geben, mehr als woanders auf der Welt.

Natürlich! Zumal Menschen, die versterben, innerhalb von 12 Stunden normalerweise verbrannt werden. Wie soll man da wissen, ob die Lungenentzündung durch Corona bedingt war oder ob diese andere Ursachen hatte?

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #145 am: 28. Mai 2020, 13:12:46 »
Wie soll man da wissen, ob die Lungenentzündung durch Corona bedingt war oder ob diese andere Ursachen hatte?

Beispielsweise durch manngifaltige andere Krankheiten oder schlicht durch Verhungern. Aufgrund des chaotischen Lockdown sind die Millionen von Wanderarbeitern wie "auf der Flucht", ohne Hab und Gut und ohne Heimat. Und jetzt hat auch noch der Zyklon "Amphan" zugeschlagen. Da ist noch die berechtigte Frage, ob man da nicht den Teufel mit dem Belzebub austreibt, da werden auch zahllose Menschen sterben und die Welt erfährt nichts davon. Indien hat ja bald so viele Einwohner wie China und auch ohne Corona sterben da jeden(!) Tag ca. 30.000 Menschen. Eigentlich können die Inder so ihren Lockdown ja gar nicht rechtfertigen, wenn sie auf der anderen Seite behaupten, Corona hätte bisher ca. 5.000 Todesopfer gefordert (so lautet deren Statistik). Das ist ja ein schlechter Scherz. Selbst wenn es zehnmal so viele wären, stimmen die Verhältnismäßigkeiten nicht. Vom 1. März bis heute sind in Indien ca. 2,5 Millionen Menschen gestorben. Das ist alleine sieben mal so viel wie weltweit wegen Corona verstorben sind.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #146 am: 09. Juni 2020, 13:52:52 »
Die Ansteckungszahlen gehen weiterhin zurück. Gestern (am trationell schwachen Montag) war die Anzahl der gemeldeten Neuerkrankungen zum ersten Mal seit langem unter die 200er Marke gerutscht - auf genau 173. Gestern auf heute wurden auch nur noch 350 gemeldet, auch für Dienstag ein sehr geringer Wert. Die Anzahl aktiver Kranken liegt bei ca. 6.500 (und pendelt sich da ein). Es gibt Mathematiker und Statisten, die darauf hinweisen, dass insbesondere die R-Zahl falsch berechnet wird, sie liegt andauernd ca. bei 1, weil die Fehlerquote nicht vom RKI herausgerechnet wird. D.h. selbst wenn die Pandemie vollkommen vorbei wäre, würde das RKI immer noch 1.0 für den R-Wert angeben....

Außerdem habe ich zwei sehr interessante Meldungen aus unserem privaten Umfeld gehört. Ganz offensichtlich ist Corona schon deutlich länger in Deutschland als angenommen, Heinsberg war keinesfalls der erste Fall in NRW. Ein ehemaliger Klassenkamerad von mir hatte im November letzten Jahres eine hartnäckige Erkältung, erst als der Husten hartnäckiger wurde und er keine Luft mehr bekam, ist er zum Arzt gegangen (seine Frau hat ihn dahin geprügelt). Dort wurde eine Lungenentzündung und eine Embolie(!) festgestellt, Helmut (so heißt der Freund) kam auf die Intensivstation. Er hat zum Glück überlebt.

Gestern habe ich erfahren, dass Helmut zwei Wochen vor dem Vorfall seine Tochter auf eine Reise zu einem olympischen Vorentscheid begleitet hat, die ist Reiterin. Der Entscheid hatte in Wuhan stattgefunden....

Der zweite Fall war in Sylvias Tennisklub, ein alleinstehender älterer Spieler ist überraschend im Januar an einer Lungenentzündung mit Embolie verstorben. Damals hat überhaupt keiner was vermutet, Henry (der Tenniskollege) war über die Weihnachtstage in Wuhan gewesen.

Passend dazu ist es ja bekannt, dass die beiden Heinsberger Fälle ihrerseits gar nicht im Ausland waren. D.h. die müssen sich woanders angesteckt haben. Insgesamt gibt es viele Wissenschaftler, die nahelegen, dass der vermeintlich rasante Anstieg der Corona Infektionen Anfang März (scheinbar exponentiell mit R-Faktor zwischen drei und vier) überhaupt nicht Corona geschuldet war, sondern dem rasanten Anstieg der Tests. Das RKI hat immer nur absolute Zahlen veröffentlicht und nie in Relation dazu die Anzahl Tests, die gerade in den ersten Wochen von sehr wenig auf sehr viel angezogen haben. Im Nachhinein ist es nur noch sehr schwer festzustellen, wie das Infektionsgeschehen wirklich war. Mit absoluter Sicherheit ist aber davon auszugehen, dass Anfang März bereits ein erheblicher Teil der Bevölkerung infiziert war und Deutschland schon lange den Virus abbekommen hatte.

Christina

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #147 am: 09. Juni 2020, 18:15:49 »
Hmm, also ich bin gerade eher wieder pessimistisch. Überall wo es (frühe) Lockerungen gab, gehen die Infiziertenzahlen stark nach oben, ob in Israel, wo Schulen wieder geschlossen wurden und weitere Lockerungen erstmal nicht stattfinden, oder in Kalifornien, in Südafrika, in Portugal gibt es mit Lissabon einen neuen Hotspot und weltweit gesehen, steigen die Zahlen sowieso. Hier in Rheinland Pfalz gibt es in einem einzigen Landkreis jetzt an fünf Schulen Infizierte mit entsprechender Quarantäne für Lehrer und Mitschüler.

Es würde mich nicht wundern, wenn es gar nicht möglich wäre, ohne starke Einschränkungen die Infiziertenzahlen gering zu halten. Und auch ein Land wie Neuseeland, das zur Zeit Corona frei ist, wird das nicht halten können, sobald wieder Einreisen aus anderen Ländern möglich sind.


LG Christina

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #148 am: 09. Juni 2020, 20:56:16 »
Hmm, also ich bin gerade eher wieder pessimistisch.

Das ist ja auch genau das, was die öffentlichen Medien erreichen wollen. Dass der Bürger an sich verängstigt ist und alle Maßnahmen abnickt. Das gelingt bei mir aber nicht. Ich kann selbst rechnen und kann mir ausrechnen, was die Zahlen für mich bedeuten und was nicht.

Und wenn ich an Deiner Stelle wäre (jünger, ohne erhebliche Vorerkrankung), dann würde ich noch ganz anders "auf die Kacke" hauen. Aber so habe ich selbst auch (etwas) Respekt vor dem Virus. Aber nicht genug, um die drastisch folgenreichen Maßnahmen einfach hinzunehmen. Ich halte das nach wie vor für unfassbar überzogen und bleibe auch dabei. Und nein, ich bin kein Verschwörer, wer so etwas behauptet, beweist allenfalls nachhaltig, dass er rein gar nichts über mich weiß. Ich erlaube mir allenfalls, von meinem demokratischen Recht Gebrauch zu machen, eine andere Meinung zu besitzen.

Horst

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #149 am: 09. Juni 2020, 21:36:31 »
Ich erlaube mir allenfalls, von meinem demokratischen Recht Gebrauch zu machen, eine andere Meinung zu besitzen.
Damit bist Du ja auch nicht ganz allein ... :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.