Autor Thema: ZDF und ARD übertreffen sich gegenseitig in unsachlicher Panikmacherei  (Gelesen 2970 mal)

Rainer

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Das kotzt mich so dermaßen an. Die Berichterstattung über den Coronavirus ist die Panikmache hoch zehn.

Gerade kam die Meldung herein, der erste Deutsche wäre gestorben. "Huch" denkt man, aber irgendwann musste das ja kommen. Und dann stellt sich heraus: in Deutschland ist niemand gestorben. Es wird nonchalant hinterhergeschoben, dass das ein Tourist in Ägypten war. Im Fernsehen wird nicht erzählt, dass er sich geweigert hat, in ein anderes Krankenhaus verlegt zu werden. So oder so ist aber in Deutschland nach wie vor NIEMAND gestorben (was wirklich beachtlich ist, irgendetwas ist anders in Deutschland, im Zweifel unser Gesundheitssystem). Und wenn ein Mensch in Ägypten stirbt, hat man das auch so zu berichten und nicht die Panikmühle anwerfen "oh ein Deutscher ist gestorben". Das ist unsäglich.

Dazu passt auch die Meldung (mit todernstem Gesicht und schwerstem Leid vorgetragen), dass in Deutschland inzwischen 1.000 Menschen erkrankt sind und in NRW alleine 400. Die eigentliche Aussage und Bedeutung dieser Meldung ist viel wichtiger: es gibt KEIN exponentielles Wachstum in Deutschland (also beispielsweise jeden Tag eine Verdoppelung oder so), sondern es ist eher eine lineare Verlaufsform. Insgesamt kommen seit einigen Tagen jeden Tag ca. 150 Patienten dazu. Und das ist eine außergewöhnlich GUTE(!) Nachricht. Denn bei exponentiellem Wachstum würde es in wenigen Wochen auf Millionen Erkrankten hinauslaufen. Wenn es aber bei dem linearen Prozess bleibt und meinetwegen jeden Tag 200 neue Patienten dazu kommen, sind in einem Jahr trotzdem "nur" ca. 75.000 Menschen krank - das ist noch nicht einmal einer auf tausend. Dann hätten die Pharmakonzerne ein Riesenzeitfenster, um Medikamente bereitzustellen, bevor der Großteil der Bevökerung erkrankt ist. Und es bedeutet auch, dass die Genesungswelle (die ungefähr 4 Wochen der Erkrankungswelle hinterher schwappt) dafür sorgen wird, dass sich die Zahl der real infizierten Patienten auf ca. 5000 bis 6000 beschränken wird. Denn wenn es ein linearer Prozess ist, kommen in 4 Wochen nicht mehr Neuinfektionen als diese 5000 - 6000 dazu.

Ob das so bleibt, wie es seit einigen Tagen ist, das ist schwer vorherzusagen. Aber die Berichterstattung ist so unsachlich und so unwissenschaftlich und dann behaupten die Medien, sie würden ja keine Panik verbreiten - das sehe ich diametral anders. Noch blöder, als wie heute diese Meldung aus Ägypten vorgetragen wurde (als erste(!) Meldung der heute Sendung), noch blöder geht gar nicht mehr. Es nervt echt.

Ilona

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Selbst dem 85jährigen, der von seinem Pfleger im Altersheim in unserer Nähe angesteckt wurde, geht es gut. Er hatte nur leichte Beschwerden. Die anderen infizierten Bewohner auch.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Birgit

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Super Infos gibt es im Podcast vom NDR. Ein kompetenter Virologe von der Charite berichtet sachlich und fundiert und er klärt sehr viele Hintergründe ohne Panikmache oder Bagatellisierung.

Horst

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Die Berichterstattung in den (deutschen) Medien hat in den letzten Jahren Ausmaße angenommen die ich als völlig verantwortungslos bis hin zu kriminell einstufen würde - weil nicht zuletzt durch gezielt reißerische Meldungen (damit auch wirklich jeder Trottel drauf klickt).
Fast bei jedem Artikel hat die Titelzeile, die meist extrem dramatisch und überzeichnet ist, mit der Faktenlage kaum etwas zu tun. Das ist unseren Medien aber herzlich egal, Hauptsache es liefert Klickzahlen.
Dadurch werden Ängste, Verunsicherung, Ärger, Wut usw. geschürt und manche extremistische Auswirkungen sicher darauf zurückzuführen. Man kann nicht alles der AFD in die Schuhe schieben.

Bezüglich Corona interessiert mich persönlich am meisten was in Südkorea passiert. Dort ist das Virus schon früher ausgebrochen, es gibt über 7000 Infizierte und das Land hat nahezu westlichen Standard. Die Zahlen der Chinesen sind für mich nicht glaubwürdig - dafür ist der Staat einfach zu sehr gewohnt das zu vermitteln was gerade am besten passt.
In Südkorea ist nun das erste mal seit dem 26.2. die Zahl der Neuinfizierten zurück gegangen.
Mal sehen ob das ein Zufall ist oder sich das als Trend entwickelt.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Birgit

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In Südkorea ist die Lage insofern nicht mit Deutschland vergleichbar, ala super viele Menschen in Ballungsräumen sitzen, viele Menschen sich eine Wohnung teilen und Busse und Bahnen voll sind und Kranksein bzw. wegen Kranksein nicht zu arbeiten ein Problem ist.