Nicht, dass ihr denkt, wir hätten die ganze Zeit nur faul am Strand gelegen….
obwohl wir das dies Jahr sehr viel mehr getan haben als sonst.
Mir ist an der Praia do Carvalho ein Schild aufgefallen mit der Beschreibung einer Wanderung, die wir dann auch einmal in Angriff nehmen.
Pfad der sieben hängenden TälerPercuso dos Sete Vales Suspensos Der Küstenweg spannt sich 5.6 km lang von der Praia da Marinha zum Praia de Vale Centianes; meist oben an den Algarve typischen gelb-orange-roten Klippen entlang. Ab und an (d.h. sieben Mal
) müssten wir runter und wieder rauf, weil dort Wasserläufe kreuz(t)en und die so genannten hängenden Täler durch Erosion erschaffen haben. Jetzt im Herbst ist von Wasserläufen gar nichts zu sehen. An den ehemaligen Flussmündungen finden wir heutzutage Strandbuchten. Der Weg ist gelb-rot markiert und so meist gut zu finden; durchschnittliche Gehzeit hin und zurück laut Infotafel 6 Stunden. Wir starten von Praia da Marinha aus; ist die kürzere Anfahrt. Vom großen Parkplatz aus kommen wir vorbei an einem Picknickplatz mit mehreren Bänken zu den Aussichtspunkten dieser Bucht.
Einige Felsnadeln im Wasser und im Hintergrund zwei Felsentore, denen wir dann noch näher kommen. Für unsere Startzeit gegen 14 Uhr hat die Gehrichtung einen kleinen fotografischen Nachteil: Gegenlichtphasen.
Blick zurück nach Osten
Zeitweise kommen wir uns vor wie am Bryce Canyon
noch ein Felsentor
Die Klippenküste hat ja auch etliche Höhlen, bei einigen von ihnen ist die Decke eingestürtzt. Die so entstandenen Löcher oben sind weiträumig mit Holzzäunen abgesperrt, so dass wir kaum einen Blick hinunter werfen können.
Langsam kommt der nächste Ort in Sicht.
Davor einer der Strände, die nur per Boot erreichbar sind: Praia da Corredoura
Von Ferne schon mal das Sinkhole der berühmten Benagilhöhle, sonst sieht man von oben gar nichts. Es sei denn, man klettert über die Absperrung, was einige tatsächlich nicht sein lassen können
Benagil
Das erste hängende Tal haben wir unbemerkt durchschritten, das zweite ist hier am Strand von Benagil. Den kennen wir ja schon, genau wie den Weg vom Parkplatz hinunter zum niedrigsten Punkt der Wanderung und wieder hinauf.
Möwenfels
Bis Benagil sind wir 1,9 km gelaufen, bis zum nächsten hängenden Tal bei Praia do Carvalho ist es nur ein Katzensprung von knapp 700 m. Hier führt der Weg oberhalb des Strandes weiter.
Blick zur östlichen Strandzufahrt
Praia do Carvalho
Bisher war der Weg nur von allerlei Buschzeug gesäumt jetzt kommen Agavengewächse hinzu. Wahrscheinlich gepflanzt von den Besitzern der schicken Anwesen, an deren Hintergarten wir vorbei wandern.
Um die Ecke rum mal eine etwas größere Höhle, auf dem Bild schwer zu erkennen. Wir haben es daran gemessen, wie lange ein Tourboot drin verschwunden war
Das nächste Etappenziel kommt in Sicht.
Ab jetzt wird der Weg etwas steiniger mit ein paar zu bewältigenden Steinstufen. Das Ladrao-"Tal" ist im Ansatz noch als Bachlauf erkennbar; in den USA würde man Wash dazu sagen. Hier sind wir uns zum ersten Mal nicht ganz sicher, wo wir lang gehen sollen: der Markierung nach oder da, wo uns eine Familie entgegen kommen. Wir folgen der Markierung und ahnen dann, dass die Familie wohl einen (vermeintlich) leichteren Rückweg gewählt hat.
Wir sehen weitere Felstore, Höhlenansätze und kleine Sinkholes.
Wir nähern uns dem Leuchtturm.
Bis da hin haben wir aber noch eine Art Fjord zu umgehen, durch ein weiteres Tal, diesmal mit Bäumen bewachsen und mit einem Picknickplatz. Dort machen wir erstmal unsere Apfel-Kekse-Pause. Es soll unterhalb noch eine kleine abgeschlossene Sandbucht geben, Praia do Vale Espinhaço. Von unserem Weg aus, Abkürzung direkt zum Leuchtturm, sehen wir sie allerdings nicht. Vielleicht wenn man die Fjordseite bis zur Felsspitze Cabo Carvoeiro geht?
Farol de Alfanzina,
an dem man leider nicht weiter herankommt. Er ist weitläufig eingezäunt. Auch die Markierung des Wanderwegs führt am Cabo Carvoeiro vorbei. Wir hätten jetzt noch gut 1.5 km zu gehen und dann natürlich alles retour. Leider aber meldet sich mein Knöchelgelenk, dem war wohl die Steinpassagen zu anstrengend. Da kehren wir lieber um.
nochmals die große Höhle, etwas besser beleuchtet
Ich bin froh als der Strand von Benagil in Sicht kommt, denn nun pocht der Knöchel ganz schön.
Der Gatte badet, ich kühle die Füße im kalten Wasser und dann gönnen wir uns noch ein Bier an der Strandbar.
fast wieder zurück
wird auch Zeit, die Sonne ist schon am Untergehen
Und ich am Hinken
Die nächsten Tage braucht der Knöchel wieder Ruhe
Insgesamt waren wir 8.3 km unterwegs und haben etwa 5 Stunden gebraucht. Allein waren wir nicht unterwegs, ab und an sind wir schon Leuten begegnet; am ehesten in Nähe der Strände. Schatten gibt es unterwegs so gut wie keinen, also nix für den Sommer. Trotz der Anstrengungen hat uns die Wanderung sehr gefallen. Beim nächsten Mal erkunden wir den Rest von Carvoeiro aus.
Hier noch die Karte der Infotafel: