Autor Thema: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal  (Gelesen 23772 mal)

serendipity

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #15 am: 06. November 2019, 21:12:21 »
Liebe Susan, ich bin natürlich dabei ... ihr macht schließlich die Touren, die ich in fünf Jahren alle nachreisen werde  ;D

Tolle Eindrücke bisher!

Kennst du das Buch - "On the Road -Europa mit dem Campingbus"?
Ich denke, du könntest auch ein Buch schreiben - ich würde es kaufen! Ich erzähle Peter immer von euren Touren und dem Reisen mit einem WoMo, denn genauso stelle ich mir mein Pensionsalter vor  ;D und  dann ab und zu eine "Fern"reise zu den Wunschzielen im Rest der Welt!!!

Ihr macht alles richtig!

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #16 am: 07. November 2019, 21:53:36 »
Gabi, auch dir ein herzliches Willkommen! Dann drücke ich mal die Daumen, dass dein Pensionsalter  genau so aussieht.

Zumindest der Gatte ist ja schon in (Früh) Pension und eigentlich haben wir uns noch längere Touren vorgestellt; Ideen habe ich genug  ;D Ein paar Verpflichtungen gibts dann aber doch noch; u.a. mein Online-Job. Deswegen sind unsere Tage auch nicht immer so voll gefüllt wie es vielleicht möglich wär. Doch eins haben wir offensichtlich in Hawai'i gelernt "Hang loose"  8)

Nein, das Buch kenne ich nicht; jedoch ein paar ähnliche. Unser Junior meinte auch schon, ich könnte ja Reisebücher schreiben - jetzt hätte ich zumindest eine Käuferin  ;)
Mal abgesehen davon, dass ich teils schon Zeitschwierigkeiten mit den Reiseberichten hier bekomme, fürchte ich, dass wir nicht abenteuerlich genug unterwegs sind für ein Buch.
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #17 am: 10. November 2019, 01:05:25 »


Es geht weiter Richtung Süden zu den beiden ersten Hauptstädten von Portugal.

Die Wiege Portugals  -  Guimarães

 :read2: Eine reiche Gräfin aus Galicien ließ hier am Fuße der Serra de Penha um 960 herum eine Klosterburg bauen. Gegen 1096 soll dem Weiler Stadtrecht verliehen worden seien, allerdings ist keine Urkunde dazu vorhanden. Heinrich von Burgund verstärkte im 11. Jahrhundert die Burg zu dem Kloster und machte den Ort zur Hauptstadt seiner Provinz Portucale. Sein Sohn Alfonso Henriques wurde 1109 hier geboren und der ließ sich nach dem Sieg über die Mauren 1139 zum portugiesischen König ausrufen. Er machte Guimarães für vier Jahre zur Hauptstadt seines Reiches. Im 15. Jahrhundert residierten dann die Herzöge von Bragança in der Stadt .


"Hier wurde Portugal geboren"

Wir stoppen kurz, hauptsächlich um die Burg und den Herzogspalast anzuschauen.





Die romanische Festung sieht mit den zinnenbewehrten Mauern und den Türmen aus, wie wir uns so eine Burg vorstellen. Bis zum 14. Jahrhundert wurde sie oft heiß umkämpft, vor allem in Streitigkeiten zwischen dem jungen portugiesischen Königreich und dem (spanischen) Kastillien. Irgendwann geriet sie allerdings in Vergessenheit bis sie ab 1940 auf Bestreben des Diktators Salazar restauriert wurde. Nun gilt als eine der besterhaltenen Burgen in Portugal.





Wir können über die Wehrgänge der Mauern laufen und über eine steile Treppe sowie eine Lukentür sogar hoch hinaus  ;)






Blick nach unten


und auf den Herzogspalast
Auffallend sind dort die vielen Schornsteine. Auch im 15. Jahrhundert hatte man es gern warm.  :))

Der Paço dos Duques de Bragança wurde um 1420 nach dem Vorbild französischer Herrenhäuser erbaut und zählt zu den prächtigsten Adelssitzen des 15. Jahrhunderts. Als die Herzöge ihre Residenz verlegten, verfiel der Palast bis er 1807 in eine Kaserne umgewandelt wurde. Von 1937 bis 1959 wurde er dann restauriert; heute beherbergt er ein Museum, das wir uns jedoch nicht angeschaut haben.

 
Zugang zum Innenhof




Blick zum Buntglasfenster der mit Seilen abgesperrten Kapelle

Guimarães scheint auch eine nette Altstadt zu haben, die wir allerdings nur gestreift haben. Beim nächsten Mal bleiben wir vielleicht länger dort (wenn wir einen Campingplatz in der Nähe gefunden haben  ;) ).







Es geht weiter zur zweiten Hauptstadt

Coimbra

Wir beziehen einen netten Stellplatz auf dem stadteigenen Camping Ar Puro Coimbra und rollern dann für einen ersten Rundgang ins Zentrum, sprich zum "Portagem". Keine Ahnung, ob da mal ein Stadttor gewesen ist, was den Namen erklären würde :weissnicht: Zumindest gibt es dort einen kleinen Platz mit dem Denkmal für Joaquim António de Aguiar, einen Sohn der Stadt aus dem 19. Jahrhundert, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und es bis zum Premierminister brachte.



Von dort aus geht es in die Fußgängerzone, die von einigen hübschen alten Gebäuden gesäumt ist. Rechter Hand geht es hier und da hinauf, denn Coimbra hat ein, zwei Hügel im Nacken.



Wir kommen zum Platz vor der ehemaligen Klosterkirche Santa Cruz. Das Kloster wurde schon im 12. Jahrhundert gegründet, die Bauten stammen aus dem 16. Jahrhundert. Dort findet man auch die Gräber der ersten portugiesischen Könige.




Kirchenportal


und Details

Ab hier fahren wieder Autos, daher kehren wir um und schlendern durch Nebenstraßen zurück zum Portagem. Insbesondere halten wir Ausschau nach einem Restaurant, das brasilianisches Rodizio anbietet. Sollte doch möglich sein im Mutterland der ehemaligen Kolonie  ;) Wir haben allerdings kein Glück damit. Stattdessen sehen wir noch eine Kirche; dem Kreuz auf dem Dach nach hätte ich hier "Tempelritter/Kreuzritter" vermutet, doch dem ist wohl nicht so.


Igreja de São Tiago (Santiago)



Wir kommen schließlich zum Rio Mondego, an dem Coimbra liegt.



Am diesseitigen Ufer gibt es einen netten Park, mit Allee und Wasserspielen.







Auf der anderen Uferseite gibt es die Klöster Santa Clara: ein älteres (Ruinen), das einmal einer Überschwemmung zum Opfer fiel und das höher am Ufer gebaute neue. Diesmal hatten wir keine Zeit (bzw. Lust   :floet: ) die zu besichtigen.

In einem der Bistros am Largo de Portagem nehmen wir unseren Aperitif  und mittels WiFi versuchen wir, doch noch ein Rodizio-Restaurant zu finden. Das gelingt uns; es gibt eins mit guten Bewertungen in der Vorstadt  am anderen Ufer. Mit ein bisschen Kurverei finden wir sogar dahin. Tja und dann bei der Bestellung stellen wir fest, dass wir im falschen Restaurant sitzen. Wer ahnt denn schon, dass es zwei im gleichen Haus gibt  ::) (Auch die Bewerter unterlagen da wohl einigen Missverständnissen). Wir wechseln dann aber nicht mehr die Lokation; Kersten bekommt ein Riesensteak mit Spiegelei und ich eine lecker gegrillte Dorade.


Die Fahretappe:


Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #18 am: 10. November 2019, 09:18:41 »
Zitat
Wir können über die Wehrgänge der Mauern laufen und über eine steile Treppe sowie eine Lukentür sogar hoch hinaus

 :totlach: Solche Verrenkungen kommen in unserem Alter nicht gut. Auf Reisen sollte es besser nicht ins Kreuz fahren.

Von der Akrobatik abgesehen, gefällt mir das alter Gemäuer sehr gut.

Zitat
versuchen wir, doch noch ein Rodizio-Restaurant zu finden

Darunter kann ich mir jetzt so gar nichts vorstellen. Sollte das so Fleisch vom großen Spieß sein?

 
Liebe Grüße

Ilona

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serendipity

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #19 am: 10. November 2019, 17:09:34 »
Ich musste "Rodizio" auch erst einmal googeln  ;D - ich weiß gar nicht, ob das für mich etwas wäre, bei zuviel Fleisch vergeht mir gerne mal der Appetit und die Dorade wäre mir lieber gewesen.

Das Stadtbild von Coimbra gefällt mir sehr gut, auf die Burg hätte ich wohl verzichtet  ;)

Christina

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #20 am: 11. November 2019, 17:56:45 »
Also die Fotos von Coimbra hättest du auch als Lissabon Bilder verkaufen können ;D Die Innenstadt jedenfalls erinnert mich stark an Lissabon und gefällt mir sehr gut - schön die Fotos im Nachmittagslicht. Von  Rodizio habe ich auch noch nie gehört, ist mir weder in Lissabon noch auf den Azoren über den Weg gelaufen, ah, habe gerade gegoogelt, unter Churrascaria kenne ich es auch. Ich esse auch nicht gerne solche großen Fleischmengen, aber Peter würde es lieben.

Die Burg und der Palast von Guimarães sind auch interessant und ich wäre auch auf die Burg gegangen, ich klettere gerne ein bisschen herum und hoffe auf eine gute Aussicht. Aber ich finde, dass die Renovierung ein bisschen zu perfekt geworden ist, da fehlt irgendwie der Eindruck, dass es sich um etwas altes handelt.


LG Christina

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #21 am: 14. November 2019, 13:44:13 »
Sorry, ich dachte, ich hätte Rodizio schon im letzten Portugalbericht erklärt.

 :read2: Rodizio ist eine Spezialität aus Brasilien und entstammt der Tradition der frühen Viehtreiber (Gauchos). Es ist mehr als das Abendessen, sondern eher wie eine Grillparty oder zumindest ein geselliger Abend mit Musik und Geschichten. In den Restaurants wird meist gegrilltes Fleisch am Spieß an den Tisch getragen und Portionen herunter gesäbelt: Rindfleisch, Burgunderbraten, Lammkeule, Huftsteak, Schinken, kleine Würstchen. Als Beilagen bekommt man Reis, schwarze Bohnen, Gemüse und Salate. Besonders mag ich die gegrillte Ananas, was es leider nicht überall gibt.

Also tatsächlich eher etwas für Fleischliebhaber  ;)

Uns ist es in Porto zum ersten Mal begegnet. 
Liebe Grüße
Susan

serendipity

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #22 am: 14. November 2019, 20:32:38 »
Hihi, du hast es uns in deinem Bericht von 2014 wirklich schon erklärt  ;D - sorry, Susan, das ist wohl das Alter  ;)

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #23 am: 14. November 2019, 22:31:01 »
Hihi, du hast es uns in deinem Bericht von 2014 wirklich schon erklärt  ;D - sorry, Susan, das ist wohl das Alter  ;)

Tatsächlich??  ;D 
Nee, kann ja leicht passieren bei den vielen Reiseberichten. Bin auch nicht besser im Gedächtnis, habe kürzlich in einem anderen Forum einen Bericht von Paula über eine Frühlings-US-Südwest-Reise gefunden und war etwas verwundert, ob ich den verpasst hatte. Um dann beim Nachgucken hier festzustellen, dass ich hier sogar die erste Antwort geschrieben habe  :verlegen:  ;D

Und grad eben habe ich das falsche Fenster geschlossen und meinen nächsten Tagesbericht gelöscht  :o  Also nochmal von vorn...
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #24 am: 15. November 2019, 00:05:56 »
Hort der Gelehrsamkeit - Coimbra Universität

Coimbra war nicht nur über 100 Jahre lang die zweite Hauptstadt des frühen portugiesischen Königreichs, sie beherbergt auch die älteste Universität des Landes. Diese wurde 1290 von Dom Diniz gegründet; anfangs wechselte sie mehrmals den Standort mit Lissabon, doch ab 1536 ist sie hier ansässig. Heutzutage lehren hier acht Fakultäten rund 25.000 Studenten. Die Gebäude der Universität befinden sich an historischer Stelle. Hier stand einst ein römisches Kastell, später ein maurischer Alcazar (Burg) und noch später die Schlossburg der Könige. 

Auf etwas verschlungenen Wegen rollern wir zum Largo Diniz, den Platz, an dem der Uni-Campus beginnt. Dort steht auch eine Statue des Universitätsgründers.
In den 1940er Jahren wurden hier etliche der alten Barock- und Renaissance-Gebäude abgerissen und durch solche im damaligen Monumentalstil errichtet. Diese erscheinen mir nicht ganz passend für eine altehrwürdige Uni. So zum Beispiel beim Department Mathematik.



Zumindest können wir schon an der Fassade sehen, was hier gelehrt wird.  8)

Wir kommen zum "eisernen Tor" aus dem Jahr 1633, durch das wir das alte Universitätsgelände betreten.


Porta Ferrara



Im Westflügel des Gebäudes (links im Bild) befindet sich die Universitätskirche. Sie soll sehenswert sein, doch heute am Samstag haben wir keine Chance zur Besichtigung. Eine Hochzeit jagt die nächste. ::)  Wir stromern ein wenig durch die daneben liegenden Kreuzgänge. Doch nach ein paar Schilder "nur für Fakultätsmitglieder" und sowas wie "Ruhe bitte - Prüfung" schleichen wir uns schnell davon. Schade, hätte gern gesehen, ob die Hörsäle auch so altehrwürdig sind oder eher modern. Immerhin konnte ich ein paar Azulejos (Kachelbilder) ablichten.





Wir befinden uns hier am höchsten Punkt der Stadt und der große Uhrturm überragt sämtliche Gebäude, daher ist er das Wahrzeichen Coimbras. Man soll ihn auch besteigen können, doch wir finden den Eingang nicht  :verlegen:



Eine große Freitreppe führt zu einem an den alten Palast angebauten Arkadengang, Via Latina genannt. Sie ist sehr beliebt für die diversen Hochzeits-Familienbilder.  ^-^  Im Gebäude residieren die juristische und die ökonomische Fakultät, wie wir aus dem Portal erahnen können.





Mittlerweile kommen wir uns vor wie in einem Harry-Potter-Film  ;)  Etliche Studenten sehen aus wie Hogwartsschüler, auch in der Stadt haben wir noch welche in der Kluft gesehen. Von mir nicht abgelichtet, aber so ungefähr sah es aus. Ich habe nicht herausgefunden, ob das alltäglich ist oder heute ein besonderer Anlass. Tatsächlich hat Joanne K. Rowling, die einige Zeit in Coimbra lebte, hier wohl Anregungen zu ihren Romanen gefunden.

Prunkstück der Universität ist die Biblioteca Joanina von 1728. Sie gilt als ein Meisterwerk des Barock, dem entsprechend ist sie reich geschmückt. Rund 200 tausend kostbare Bücher von der Antike bis zur frühen Neuzeit lagern hier. Jeder will sie besichtigen, daher werden den Besuchern Zeitschlitze zugeteilt und auch die Besichtigungszeit ist beschränkt. Wir haben ausgesprochenes Glück, relativ zeitnah hinein zu kommen und knapp 20 Minuten bleiben zu dürfen. Im Sommer sind es manchmal nur zehn Minuten. Ich hätte Stunden dort zubringen mögen. Fotografieren ist leider verboten, im Web findet ihr Bilder, z.B. hier und hier.


von außen

Über die Escadas da Porta de Minerva



bummeln wir ein Stück hinab ins Viertel Alta Coimbra. Außer ein paar Gemäuern, Schildern zu Schulen und Miniplätzen gibt es nicht viel zu sehen. Vorbei an der alten und der neuen Kathedrale, sowie weitern 1940er Fakultätsgebäuden kommen wir zurück zum Ausgangspunkt Largo Diniz.



 
 Sé Velha erbaut 1140  und Klostergebäude mit Museum
Die neue Kathedrale habe ich irgendwie nicht fotografiert  :gruebel:

Auch vom Denizplatz führen Stufen in die Unterstadt. Wir sehen außerdem ein Relikt aus römischen Zeiten, ein Aquadukt.



Eine Besonderheit der Universität sind zudem die so genannten Repúblicas. Gemeinnützige, per Gesetz geschützte Organisationen, die unter anderem Wohnheime für die Studenten bereitstellen. So wie diese hier



1772 wurde vom Grafen Pombal, einem berühmten portugiesischem Stadtbauer, der botanische Garten angelegt. Er sollte als Lehrgarten für angehende Ärzte dienen. Hier wollen wir ein wenig rasten, doch leider ist von dem angeblichen Pflanzenreichtum wenig zu sehen. Der Großteil des Gartens ist leider gesperrt.


Brunnen im botanischem Garten

Wir brummen also mit dem Roller Richtung Portagem, dort habe ich gestern eine Eisdiele gesehen. So vom Roller aus schaut auch der Platz der Republik und die angrenzende Avenida sehr nett aus. Wir hätten da mal anhalten sollen.


Universität vom Ufer des Mondego aus

Nach der Stärkung mit einem Eisbecher "After Eight" bummeln wir nochmals durch die Gegend um die Fußgängerzone. Es gab wohl eine Art Kunsthandwerkermarkt, wir sehen noch ein paar Holzschnitzer und Stickerinnen, sowie Folklore der Volkstanzgruppe der Post und ein paar Fado (portugiesischer Musikstil über Liebeskummer, soziale Missstände, vergangene - bessere- Zeiten) singende Studenten.









 
Mural und asiatisch anmutender Giebel (aus Macao?)

Es hätte noch dies und das zu besichtigen gegeben, Museen zum Beispiel, "Klein-Portugal" oder in der Nähe die sehenswerte Ausgrabung der alten Römerstadt Conimbriga. Doch für uns war es das für diesmal. Ein bisschen bereue ich es, nicht für Nachtbilder in der Stadt geblieben oder nach dem Abendessen nochmals hingefahren zu sein.
Liebe Grüße
Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #25 am: 15. November 2019, 08:22:43 »
Zitat
Es hätte noch dies und das zu besichtigen gegeben, Museen zum Beispiel, "Klein-Portugal" oder in der Nähe die sehenswerte Ausgrabung der alten Römerstadt Conimbriga. Doch für uns war es das für diesmal. Ein bisschen bereue ich es, nicht für Nachtbilder in der Stadt geblieben oder nach dem Abendessen nochmals hingefahren zu sein.

Dann hast du einen Grund zum Wiederkommen.

Schöne Eindrücke von dem Uni-Städtchen :beifall:. Vielleicht waren die Studis in ihrer schwarzen Kluft gerade auf dem Weg zur Abschlussfeier. Wenn nicht, sind die Klamotten schon etwas merkwürdig. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies Mrs Rowling umsetzte :zwinker:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #26 am: 15. November 2019, 18:45:57 »
Toll, die Uni, ich schaue mir auch gerne Unis an, und erst recht, wenn sie so altehrwürdig sind (oder auf altehrwürdig gemacht, wie in den USA). Schade, dass viele alte Gebäude abgerissen wurden, aber zum Glück blieb doch einiges erhalten. Und die Bibliothek ist wunderbar.

Aber auch der Rest der Stadt gefällt mir sehr gut, in Lissabon gibt es doch einen Platz mit großem Kreisverkehr, der nach Pombal benannt ist, mit seiner Statue in der Mitte.

 


LG Christina

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #27 am: 16. November 2019, 12:00:42 »
Toller Tag - die Bibliothek hätte ich mir auch gerne angeschaut.

Ist immer ein Großteil des Gartens gesperrt oder wurde da nur renoviert?

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #28 am: 19. November 2019, 23:14:22 »
Die Abschlussfeier der Studenten ist im Mai - ein großes Festspektakel. Soweit ich mittlerweile nachgelesen habe, geht die Tracht der Capa auf Studentenverbindungen zurück.

Zitat
Im Wesentlichen besteht die studentische Kleidung aus einem weißen Hemd, einer schwarzen Krawatte, einer schwarzen Weste und einem schweren schwarzen Umhang, der bis zum Boden reicht und an dem verschiedene Aufnäher und Bänder von Fakultäten und Reisen angebracht werden können.  Zum Ende des Studiums werden diese Kleidungsstücke rituell zerrissen, heute oft nur symbolisch. (Wikipedia)

So ganz klar, ob die die Capa wirklich täglich tragen oder nur zu besonderen Anlässen, wie im Herbst zur Erstsemesterinitiation, ist mir allerdings immer noch nicht klar  :gruebel:

Ist immer ein Großteil des Gartens gesperrt oder wurde da nur renoviert?


Auf einem Schild stand so was wie, dass der Rest des Gartens gesperrt sei wegen der Gefahr abbrechender Äste und umstürzender Bäume. Allerdings sah es so aus, als ob das dort schon etwas länger stehen würde.  ^-^



Auf zum Algarve Beach-Hopping

Der Sonntag beginnt leider unerfreulich.  :( Das Heim, in dem meine demente Schwiegermutter lebt, ruft an:  sie hat wieder eine ihrer schlechten Phasen. Den ganzen Sommer ging es schon auf und ab mit der Verfassung, hauptsächlich weil sie kaum was isst oder trinkt.  Künstliche Ernährung hatte sie selbst in einer Patientenverfügung ausgeschlossen, man kann also auch wenig dagegen tun.
Nach reiflicher Überlegung beschließen wir nicht nach Hause zu fahren. Falls es noch ernster wird, wären wir mit einem Flieger schneller daheim. Und wenn sie sich auch diesmal wieder berappelt, würden wir uns ärgern abgebrochen zu haben. 

Die restliche Zeit ist damit sozusagen "Urlaub auf Pump". Damit wir wie beabsichtigt Sonne tanken können, fahren wir gleich an die Algarve und verschieben die anderen Pläne.
Die 425 km lange Fahrt zu unserem nächsten Ziel verläuft an einem Sonntag mit wenig Verkehr recht geruhsam. Nur die Autobahngebühren auf der Algarvestrecke haben es in sich (zumindest im Vergleich der sonstigen Preise in Portugal).



Als Standort haben wir uns Armação de Pêra ausgesucht. Nicht der hübscheste Ort mit seinen Bettenburgen, doch für Rollertouren gut gelegen.  Auf dem  gleichnamigen Campingplatz waren wir 2004, also vor 15 Jahren, das letzte Mal. Ich hatte ihn mit mehr Bäumen und Hecken, somit parzellierter,  in Erinnerung. Doch auch so haben wir einen guten Standort für 15 Euro die Nacht.

Wir spazieren noch kurz an den Strand und kehren, da wir keine Lust zum Kochen haben, im Restaurant Clipper ein. Kersten bekommt ein Pfefferschnitzel und ich einen sehr lecker gegrillten Lachs. Zusammen mit einer Flasche Hauswein, Nachtisch und Trinkgeld bezahlen wir weniger als die Autobahnmaut (42 Euro zu 45 Euro).

Ein paar Eindrücke



Armação de Pêra  heißt soviel wie "das Lager von Pera". Dies ist ein Ort im Hinterland und das alte Dorf war sozusagen der Fischereihafen dazu. Von Fischerei merkt man heutzutage nicht mehr viel: der Name des Strandes, ein paar Hütten mit Netzen und Fangkörben, vereinzelte Boote. Die Touristen haben jetzt das Sagen, der Ort ist wohl bei den Portugiesen sehr beliebt. Ich möchte aber lieber nicht dort sein, wenn alle Apartements belegt sind  ::)

Praia dos Pescadores





Hier haben wir doch so einige Stunden verbracht. War am nächsten zum Campingplatz, sehr sonnig, nicht zu voll (obschon doch noch einige Herbstferienurlauber eintrudelten), Platz zum Strandwandern und nette Strandbars für den Aperitif (Bier für 1 Euro, Cocktail 3,50 , Glas Wein 2,50). Nur das Wasser war mir etwas zu kalt, brrrr








Palmengarten an der Promenade




Kapelle
an der sich spätnachmittags immer die Rentner versammelten  8)


die Überreste einer Festung zum Sonnenuntergang
(etwas zu früh geknipst)

Insgesamt sind wir 12 Tage vor Ort geblieben, haben noch diverse Rollertouren gemacht (davon später mehr). Wir waren jeden Morgen froh, dass uns nicht das Telefon geweckt hat. Hieß nämlich - ein weiterer Tag Urlaub.


Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #29 am: 20. November 2019, 00:47:55 »
Praia Benagil & Praia do Carvalho

Die Küste der Algarve besteht  -zumindest hier westlich – zum großen Teil aus roten Sandsteinklippen und kleinen Buchten. Obwohl wir schon mehrmals hier waren, haben wir lange noch nicht alle gesehen. Mit dem WoMo ist die Anfahrt selten einfach; sei es wegen Parkplatzmangel im Sommer, sei es wegen der relativ neuen Anfahrtverbote für Wohnmobile und -wagen.  Natürlich haben wir trotzdem einige gesehen, die entweder das Schild nicht lesen konnten oder meinten, für sie gelte das nicht.  ::)

Hier hat sich einmal mehr die Anschaffung des Rollers bezahlt gemacht.  ;D Zwar können wir nicht immer all unser Strandgeraffel transportieren, aber auch da sind wir immer mutiger geworden. Als ich die Strecken kannte, war auch der Sonnenschirm quer über den Knien kein Problem mehr.  :floet:

Die Küste ist nicht nur für die roten Felsen bekannt, sondern auch für die Höhlen darin. Von beinah jeden Ort aus gibt es Bootstouren dahin. Die berühmteste Höhle ist wohl die bei Benagil. Angeblich erreicht man sie auch als Schwimmer vom Strand aus oder zumindest per Kajak. Darum führt unsere erste Rollertour dorthin. Der Weg ist gut ausgeschildert und hier sehen wir zum ersten Mal die WoMo-Durchfahrtsverbotsschilder. Parken darf man oben an der Felsküste.

Der Kajak-Verleih liegt auf halber Strecke zu Fuß hinunter; ich finde es nicht so toll, das Boot runter zum Strand schleppen zu müssen  - und vor allem nicht wieder hinauf.   :o
Der Strand selber ist sehr nett, so dass wir es hier gut einen Tag aushalten. 







Die –für mich- eisige Wassertemperatur und eine leichte Brandung verhindern auch den Versuch zur Höhle zu schwimmen.  Der Bootsverkehr ist rege und hier direkt bei der Hauptattraktion erscheinen uns die Preise dafür ziemlich hoch. Schaun wir erstmal, wie die andernorts aussehen.


hinter dieser Felsnase soll die Höhle liegen

Eine preisgünstige Bar gibt es auch, an der wir mal im Schatten relaxen können (Schirm mitnehmen haben wir uns da noch nicht getraut). Leider kennen die keinen Nescafe Frappe  ;) Aber 'ne Cola tuts auch. Ich spaziere noch die Klippe auf der anderen Seite der Bucht hinauf.


nette Ferienhäuschen


Bucht von oben

Leider haben wir es dann doch nicht mehr geschafft, einen Höhlentour zu machen. Doch es gibt bestimmt ein nächstes Mal.  8)


Unsere zweite Tour führt uns zum Praia do Carvalho. Dort waren wir zwar 2014 schon mal, doch da es uns dort sehr gefiel, rollerten wir nochmal dahin. Die Beschilderung führte uns diesmal zu einem anderen Parkplatz bei einem Resort. Wir waren uns erst nicht sicher, ob wir da überhaupt lang fahren durften. Doch in Portugal gilt, dass jeder Strand öffentlich zugänglich ist. Auch hier muss man die Klippen zur Bucht hinab klettern, das letzte Stück sogar auf einer Treppe im Fels.


mittig im Bild die "Tür" zum Strand





Die Klippen verlocken manch Mutigem zum Sprung.



Ausflugsboorte schipperten einige vorbei...



sogar Piraten  ;)



Die Santa Bernarda wurde 1968 in Bayonne, Frankreich, gebaut und diente bis 1992 als Fischkutter im Nordatlantik. 1995 lief der Kutter sozusagen mit letzer Kraft im Hafen von Portimão ein. Einige Zeit wurde er dort liegengelassen, dann aber umgebaut. Seit Oktober 2000 unternimmt das Schiff seine touristischen Piratenfahrten ab Portimão.



Sie tauchte ziemlich zuverlässig früher oder später am nachmittag an jedem Strand, an dem wir waren, auf. Leider haben wir sie nie unter vollen Segeln gesehen.

Zwei Anderthalb Nachteile hat der Strand: er liegt ziemlich früh im Schatten (bei Sommerhitze doch begrüßenswert) und es gibt keine Bar  ;)
Liebe Grüße
Susan