Autor Thema: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei  (Gelesen 30177 mal)

Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #15 am: 06. Oktober 2019, 13:17:14 »


2.Tag Samstag 24.3.2018

Tagesstrecke: Getaria - San Sebastian - Sakoneta - Zumaia - Getaria




Das Licht, das an diesem Morgen durch die Verandatür fällt, lässt Hoffnung keimen, dass der Tag ein paar Strahlen Vitamin D bereithalten könnte. Am Hafen wo wir unseren Wagen geparkt hatten, schaukeln die Boote sogar in der Sonne.




Für den Vormittag steht ein Besuch in der Kulturmetropole des Baskenlandes – San Sebastian an. Etwas außerhalb von Getaria bietet sich an der Straße, die für einige Kilometer dem Küstenverlauf folgt, auch der Blick auf das schmucke Hafenstädtchen von Osten her an.



Nach einer guten halben Stunde ist San Sebastian, das auf baskisch Donostia heißt, erreicht.
Das Meer ist heute auf Krawall gebürstet und die Wellen peitschen in immer höheren Wellenbergen auf Felsen und Küste zu. Wir kreisen erst mal durch die Stadt. Die Auffahrt auf den Monte Igueldo bleibt uns nach einigen Anläufen wegen Bauarbeiten verwehrt.



Aber auch auf Meereshöhe gibt es in San Sebastian einiges zu sehen – zum Beispiel die "Peines del Viento" – die Windkämme – ein Kunstobjekt von Eduardo Chillida an seine Heimatstadt.  Eduardo Chillida war also nicht der Erfinder des Chillis sondern folglich  ein berühmter Bildhauer dessen raumgreifende Skulpturen u.a. auch an vielen Orten in Deutschland (Berlin Bundeskanzleramt) zu finden sind. Vielleicht hätte er mal den Berliner Flughafen probieren sollen … mehr als (abstrakte) Kunst kann man aus dem wohl auch nicht mehr machen ...





Am westlichen Ende der Bucht, umspült von Atlantikwogen, ragen drei große Eisenskulpturen – die Windkämme - aus dem Felsen hervor.




Immer wieder brechen die drei Greifer die hohen Wellen der lebhaften See. Der gebrochene Stein im Dreieck der Skulpturengruppe zeugt vom Kampf der Naturgewalten seit Millionen von Jahren. Ein gelungenes Schauspiel mit Spassfaktor - auf den nächsten großen Wellenbrecher zu warten und dabei möglichst selbst nicht nass zu werden.




Die Stadt selbst wird von einem altehrwürdigen Charme dominiert. Ein leicht in die Jahre gekommenes Seebad, das zusammen mit seinem französischen Pendant Biarritz schon vor Jahrzehnten die Anziehungspunkte an der Biskaya-Küste darstellte.




San Sebastian punktet auch in Sachen Kultur, Kunst, mit zum Teil einzigartiger Küchenkunst ....



... und als Hochburg für Surfer. Beim Blick auf den Wellengang heute kann letzteres wirklich nicht überraschen.





Wir drehen eine Runde durch die Stadt, erleben auch eine lautstarke Demonstration. Ein Anzeichen dafür, dass auch im Baskenland der Widerstand gegen die spanische Regierung und die Separatismusbestrebungen nicht ad acta gelegt wurden.
Die Basken bezeichnen sich selbst gerne als die „ältesten Europäer“. Über Jahrhunderte hinweg bewahrten sie ihre Traditionen gegenüber Römern, Mauren und der kastilischen Krone. Während der Franco-Diktatur hatten sie unter besonders scharfen Repressionen zu leiden, ihre Kultur und Sprache (das Euskera) wurden unterdrückt. So entstand 1959 die ETA (Euskadi Ta Askatasuna – Baskenland und Freiheit) und der bewaffnete Terror begann, bis er 2011 mit einem Beschluss der ETA endete.

Wir gönnen uns einen Kaffee gegen die doch frischen Temperaturen von rund um die 10°C, die bei der teilweise durchaus steifen Brise und gelegentlichen Regentröpfchen eine innerliche Erwärmung notwendig machen.






Am frühen Nachmittag verlassen wir San Sebastian und fahren zurück nach Westen, nach Sakoneta (nähe Zumaia). Auf der Autobahn kommen wir in einen heftigen Regenguss, der uns schon stark an unserem Hauptziel des Tages zweifeln lässt. Eine enge einsame Straße (und noch mehr Zweifel) führen bis zu einem Bahnübergang. Hier parken wir den Wagen und laufen hinab zur Küste.




Immerhin lässt der Regen etwas nach und zumindest das Timing passt – Minusebbe von 1,5m (also 1,5 m unter normalem Meeresniveau) gute Bedingungen ...




... um die Schieferrippen – den „Flysch“ von Sakoneta freizulegen.









Wir tasten uns in den Rinnen nach vorne zum Meer, wo das Wasser an tieferliegenden Rinnen an uns vorbeispült ...





... und wir auf den Nachbarstrand blicken können, ...





... der eine Felswand präsentiert, die wie in Lamellen gerippt erscheint.





Immer wieder setzt Regen ein, dann müssen vor allem Kameras und Frisur (;-) ) gerettet werden – zumindest ersteres gelingt.
Sakoneta, das ist schon großes Kino  – gerade bei diesen intensiven Bedingungen wirkt die Natur hier noch ein bisschen gewaltiger. Gelegentlich bricht die Sonne durch – manchmal gibt es auch Regen und Sonne gleichzeitig – das volle Programm von oben.


Wir wollen schon den Rückweg antreten, überlegen es uns kurzfristig anders und klettern bei äußerst weichem matschigem Boden auf einem Pfad den Hügel hinauf.
Während ich schon überlege, wie weit unten im Koffer meine Ersatzhose verstaut ist, wenn es mich gleich hinlegt, möchte die Natur noch eine Zugabe oben drauf setzen.




Von oberhalb des Gipfels – bietet sich nicht nur ein herrlicher Blick auf den Küstenverlauf...




... wir werden auch noch mit einem perfekten Regenbogen belohnt.
Ein Anblick, der sich tief in die persönliche Festplatte brennt.




Danach geht es ins benachbarte Zumaia. Dort lassen wir unsere Erlebnisse bei einem Cappuccino mit einem Teller Fisch-Tapas sacken.
Am Abend sind wir zurück in Getaria und kehren im Restaurant unterhalb unserer Unterkunft ein. Natürlich Fisch – genauer gesagt Seeteufel kommt uns auf den Teller. Schmeckt ganz ok, aber wenn teuflisch, dann eher der Preis mit 40€ (ohne Beilagen) für die 2 Personen-Platte, denn geschmacklich war das nun nicht unbedingt ein sexuelles Erlebnis für den Gaumen. Ok, aber eben nur ok und gewürzt wird im Baskenland sowieso eher zurückhaltend – also an alle Gourmetbanausen wie mich - Salzstreuer im Lokal gleich ins Visier nehmen.


Aber prinzipiell keine Sorge – wer mal nach Nordspanien möchte – die Preise sind sonst eher niedrig, dafür die Lebensfreude der Menschen hoch.





Noch eine kleine Anmerkung ganz anderer Art.
Auf Reisen bewährt sich oft so etwas wie ein Talisman, der zum guten Gelingen der Unternehmung beitragen soll. Etwas ungewollt und vielleicht auch etwas ungewöhnlich wird das bei uns eine Orange.   :o
Gekauft zum kurzfristigen Verzehr, wird sie uns bis zum Ende als treuer Begleiter, auf jedem Zimmer abends aufs Neue entgegenblicken (scheinbar etwas vorwurfsvoll ,da sie auch an diesem Tag wieder verschmäht wurde) … und ungewollt die komplette Reise bis Santiago an unserer Seite sein  – buenos dias muchacho … ;)
 

Übernachtung:
Katrapona, Getaria, Baskenland

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silv

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #16 am: 06. Oktober 2019, 17:22:19 »


... wir werden auch noch mit einem perfekten Regenbogen belohnt.
Ein Anblick, der sich tief in die persönliche Festplatte brennt.


Ich glaube, ich habe gerade ein Dejà vu... Habe ich das Foto nicht schonmal irgendwo gesehen?

Ich schaue übrigens auch mit rein.
Liebe Grüße
Silvia

Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #17 am: 06. Oktober 2019, 21:57:16 »
Hi Silvia,

wenn ich mich nicht vertue war das mal im Rahmen eines Bilderrätsels hier schon mal drin.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silvia

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #18 am: 07. Oktober 2019, 08:12:18 »
Ich finde die  „Flysch“ spitze  :toothy9:   ... und dann noch der Regenbogen  :herz:

Christina

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #19 am: 07. Oktober 2019, 18:34:52 »
San Sebastian gefällt mir richtig gut und die Küste mit den Lamellen-Klippen - ein Traum! Das wäre auch dann noch sehenswert, wenn man den Flysch mangels Ebbe nicht sieht, denke ich.

Euer Fiat 500 war dann das etwas größere Modell, da gibt es ja noch die richtig kleinen drei-Türer, das wäre mit Gepäck für zwei Personen wahrscheinlich nicht mehr so ideal.



LG Christina

Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #20 am: 08. Oktober 2019, 15:27:55 »
Euer Fiat 500 war dann das etwas größere Modell, da gibt es ja noch die richtig kleinen drei-Türer, das wäre mit Gepäck für zwei Personen wahrscheinlich nicht mehr so ideal.
Ja die 2 Koffer gingen gerade so rein wenn man die Abdeckung auf den Rücksitz gelegt hat.
Noch kleiner hätte für uns nicht mehr gepasst.
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Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #21 am: 08. Oktober 2019, 17:39:08 »
3.Tag, So 25.3.2018

Tagesstrecke: Getaria - Miranda del Ebro - Mirador Convento de la Hoz - Toledo


Die Wetterlage der kommenden Tage verheißt für den Norden Spaniens nichts Gutes.
Beschissen wäre geprahlt ...
Regen-Fetischisten könnten auf ihre Kosten kommen, denn im Wetterbericht finden sich nahezu alle erdenklichen Formen der Himmelstränen im Angebot: Sprühregen, Nieselregen, Starkregen, mäßiger bis starker Regen, Schneeregen … oder auch „nur“ Regen… alles dabei, was das Herz begehrt.
Die Haut braucht ja bekanntlich ab 30 mehr Feuchtigkeit, aber auf diese spezielle Erfahrung nordspanischer Regenvarianten wollen wir dann doch gerne verzichten. Die Gedankenspielerei Notplan B , den wir seit ein paar Tagen zumindest nach den Wettervorhersagen im Hinterkopf haben, die ursprüngliche Tour über den Haufen zu schmeißen und einfach nach Süden, bzw. nach Zentralspanien zu flüchten, nimmt Realität an.
Als Aufhänger nehmen wir uns mal die besonders schön gelegene Stadt Toledo, alles Weitere muss noch aus dem Boden gestampft werden. Irgendwann am Ende geht es auf jeden Fall nach Nord-Westen, denn unser Rückflug von Santiago de Compostela ist ja fix.
Während unser Fiat 500 auf der Autobahn nach Süden Kilometer um Kilometer abspult und die besungenen Regenvarianten auf unserer Windschutzscheibe ihr Showprogramm abhalten, werden auf dem Co-Pilotensitz bereits mit Karten, Handy und ein paar Unterlagen, die vor der Reise noch schnell als Notfall ausgedruckt wurden, mögliche Übernachtungsziele recherchiert, die man dann als Nachtlager buchen kann.



Das Baskenland liegt hinter uns und Kastilien-Leon ist erreicht. Wälder, Berge, dazwischen findet man weit verstreut liegende winzige Dörfer, und einfache, weite Landschaften mal karg, mal lieblich und ein endloser Horizont. Von hier aus legten die Königreiche Kastilien und Leon die ersten Grundsteine für das heutige Spanien.




Auf dem Weg nach Toledo könnten wir ein wenig Natur einschieben.
Hier soll es einen richtigen Canyon geben, der mit einigen Flussschleifen durch die Landschaft mäandert. Die Gegend hier, etwa eine Autostunde nördlich von Madrid, weist allerdings nicht wirklich darauf hin, dass hier mehr als eine Furche im Boden zu finden ist. Die Handynavigation führt uns bei Aranda de Duero weg von der wenig befahrenen Autobahn auf eine einsame Landstraße, von der eine weitere noch kleinere Straße abzweigt, bei der vielleicht bestenfalls alle paar Stunden mal ein Auto vorbeikommt. In einem fast gänzlich verlassenen Nest (ein Auto in der Woche?) zweigt von hier eine nicht asphaltierte Schlagloch-Piste ab, die uns auf die Westseite des Flusses führen soll und uns immer weiter ins Hinterland bringt.
Wirklich gar nichts weist darauf hin, dass hier außer ein paar Bäumen, Schlaglöchern und dem Sand auf und neben der Piste noch irgendwas Erwähnenswertes daher kommt und dass sich dieser Abstecher überhaupt lohnt.
Laut Google-Navigation ist das eingegebene Ziel erreicht. Wir parken unseren Wagen und laufen los.




Eine Jeep-Piste führt durch niedrige Baumvegetation und schließlich tatsächlich zu einem wirklich sehenswerten Canyon, dem Hoces de la Duartion – also den Flussschleifen des Rio Duration.




Gänsegeier kreisen über einer alten Klosterruine und die rotbraune tiefe Felsschlucht kommt wirklich so überraschend, dass man fast hineinfallen könnte. Die alte Klosterruine (Monasterio Nuestra Senora de la Hoz) wirkt in dieser einsamen Landschaft fast ein wenig mystisch. Hier hatte man früher sicher wirklich seine Ruhe …













Nach einer Stunde an der Schlucht fahren wir zurück in die Zivilisation. Zurück auf der Autobahn kommen wir über einen Pass auf dem noch tiefster Winter herrscht – das Thermometer zeigt schattige 2°C an – nicht nur deswegen verspüren wir die Lust uns mit einem Nachmittagskaffee etwas aufzuwärmen.
In Buitrago Lozoya fahren wir von der Autobahn ab, drehen eine kleine Runde durch den hübschen mittelalterlichen Ort und kehren zum obligatorischen Cafe con Leche ein.



Die letzte Fahretappe führt uns mitten durch Madrid und durch einen elendslangen Tunnel, in dem sich die Navigation von Google Maps folgerichtig verabschiedet und wir ein wenig den Faden verlieren, aber uns letztendlich doch erfolgreich Richtung Toldeo durchkämpfen.
Ein weiterer Kampf ist die Zimmerbuchung für die weiteren Tage. Der kurzerhand vorgesehene Ort (Plasencia) für 2 Übernachtungen ist wegen der Karwoche völlig ausgebucht. Die Heilige Woche vom Palmsonntag bis zum Ostersonntag ist in Spanien wirklich das Ereignis des Jahres und wird durch nichts übertroffen. Also gibt es einen Plan C mit zwei anderen Orten statt einem. Ohne moderne Technik und Internet unterwegs (die Versorgung ist in Spanien mindestens ähnlich gut oder schlecht? wie in D) ist alles so in der Kürze der Zeit nicht machbar. Zumindest das Zimmer für Toledo hatten wir gestern Abend schon gebucht und das steuern wir nun an – ein nettes Hotel am südlichen äußeren Radius der Altstadt und somit sind wir inzwischen auch in Kastilien-La Mancha – der Region der Windmühlen und des traurigen Helden Don Quijote - angelangt.




Noch am Abend gönnen wir uns einen ersten Rundgang durch Toledo, eine der absolut sehenswertesten Städte Spaniens, am Rio Tajo.






























Highlight Toledos ist die mächtige Kathedrale die wir zur zur blauen Stunde bewundern dürfen.











Wir beschließen in einem Bistro mit einem Bier und ein paar Tapas den Abend. Ein langer Tag mit vielen Kilometern und gut 5 Stunden Fahrt hat uns ins Zentrum Spaniens geführt. Immerhin hat sich der Aufwand schon mal gelohnt, denn das Wetter ist hier mit Anfang 20°C und Sonne erfreulicher als das Regenspektakel im Norden.


Übernachtung:
Hotel Casona de la Reyna, Toledo, Kastillien-La Mancha
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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #22 am: 09. Oktober 2019, 20:21:47 »
Wow, das ist ja mal ein Schwenk ... aber klar, bei den Wettervorhersagen ...


Die Klosterruine find ich genial, da würd ich gerne mal rumstreunen und dann Toledo  :herz:   grad mal nachgesehen 1996 war ich dort, wird Zeit mal wieder hinzufahren  ;D   

Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #23 am: 09. Oktober 2019, 23:08:51 »
Also Toldeo ist absolut einen Besuch wert ... und die Umgebung hat auch ihren Reiz. :)
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Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #24 am: 09. Oktober 2019, 23:17:19 »
4.Tag, Mo 26.3.2018


Tagesstrecke: Toledo - Barrancas de Burujon - Lagartera


Bei herrlichem Sonnenschein starten wir an diesem Morgen unseren Stadtrundgang durch Toledo. Wir beginnen wieder bei der mittelalterlichen Brücke über den Rio Tajo, der Puente de San Martin, dem westlichen Zugang Toledos, errichtet im 14.Jahrhundert – also ganz schön alt.









Noch hält sich der Touristenansturm in Grenzen. Später wird hier deutlich mehr los sein – immerhin ist Toledos Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe und dadurch leider auch im fernen Japan oder China bekannt, und da gerade die Chinesen mit ihren Landsleuten bekanntermaßen in kleinen Armeen ausrücken, werden sich die noch leeren Straßen und stillen Plätze der 80.000-Einwohnerstadt bald mit mehr Leben füllen als uns lieb ist.
Toledo kann man mit Fug und Recht geschichtsträchtig nennen. Über 2000 Jahre hat die Hauptstadt der autonomen Region Kastilien-La Mancha bereits auf dem Buckel, und liefert somit zusammen mit Avila und Segovia die historischsten Zeugnisse Europas auf spanischem Boden.
Die Temperaturen sind jetzt am Vormittag noch etwas frisch, später soll es 18°C werden – durchaus angenehm für eine Stadtbesichtigung. Wir spazieren entlang der inneren Stadtmauer zum Nordtor und kehren (mal wieder) für einen Cafe in eine der vielen Bars ein.






Während einige Teile der Stadt nur für Fußgänger vorgesehen sind, gibt es im Osten der Altstadt an der Plaza Zocodover auch eine große Straße, an der die Busse im Sekundentakt aneinander vorbeidonnern. Obwohl die Plaza eigentlich durchaus ansehnlich ist, halten wir es hier nicht lange aus – der Trubel und der Busverkehr passen irgendwie so gar nicht zum Flair und Charme dieses geschichtsträchtigen Vorzeigegesamtkunstwerks.




Wir spazieren lieber wieder zur Kathedrale, die bei Tag genauso eindrucksvoll und mächtig wirkt wie am Vorabend.





Gegen Mittag verabschieden wir uns von der Altstadt Toledos. Auf dem Weg über den Rio Tajo lockt uns die Uferlandschaft um die Puente de Alcantara-Brücke zu einem kleinen Spaziergang ein. Den Rio Tajo, an dem diese Perle Spaniens 100m über dem Fluss errichtet wurde, sollte man übrigens von seiner Wertigkeit nicht unter den Tisch fallen lassen. Immerhin handelt es sich hier um den mit 1007 km längsten Fluss der iberischen Halbinsel, der durch viele Provinzen fließt, wichtig für Naturschutzgebiete, Städte, Landwirtschaft und Energieversorgung ist und schließlich bei Lissabon in den Atlantik fließt.




Kein Toledobesuch sollte zudem ohne den fantastischen Blick auf die Stadt, von einem der auf der anderen Flussseite liegenden Aussichtspunkte enden. 
Ein herrlicher Anblick eines Stadtensembles, das Schaufenster einer der schönsten Städte Spaniens. Für unseren Geschmack manchmal ein bisschen zu herausgeputzt aber definitiv eine ganz tolle (Klein-)Stadt.











Zeit für einen Themenwechsel. Raus aus der Stadt – etwas mehr Platz um uns rum, weniger Leute dafür mehr Natur – danach steht uns jetzt der Sinn. Wir verlassen Toledo Richtung Westen und fahren über schnell immer einsamer werdende Landstraßen zu einem Stausee (Embalse de Castrejon), der genau wie Toledo seine Existenz dem Rio Tajo zu verdanken hat.

Wie wir gerade auf dieser Reise erleben dürfen - in Spanien gibt es noch einige Orte mit makelloser natürlicher Schönheit, die der breiten Öffentlichkeit bisher größtenteils verborgen geblieben sind. Das galt auch lange für den Barrancas de Burujón (Burujón Canyon), eine Landschaft, die gefühlt besser in den wilden Westen Amerikas passt, als nach Spanien. Völlig einsam und unbekannt war diese Gegend zumindest so lange, bis Coca-Cola auf die Idee kam, hier einen Werbeclip zu drehen. Verirrten sich davor kaum eine Handvoll Besucher an einem guten Tag hierher, werden jetzt Musikvideos, TV-Serien und Autowerbung gedreht. Selbst in der Karwoche ist der Zustrom aber noch erträglich – alles in allem sehen wir vielleicht 10 Leute in den 2 Stunden, die wir uns hier aufhalten – also absolut ok.




Die Barrancas de Burujón sind eine Reihe von kupferfarbenen Canyons, die durch die Erosion von Lehm durch Wasser und Wind entstanden sind und das Flussbett des Tajo zu einem sehnigen, gewundenen Kanal gemacht haben, der in die Erde gegraben wurde. Die Wände der Schlucht erstrecken sich über einen ganzen Kilometer und erreichen an verschiedenen Stellen über 100 Meter Höhe.




Am Canyonrand folgt ein Pfad der Szenerie und bietet auf vielen Aussichtspunkten den Blick hinab auf den roten Sandstein und den Stausee. Besonders hervorzuheben sind die verschiedenen Vogelarten wie Störche, Kormorane, Reiher und andere bedrohte Arten wie der Uhu, die Schwarzgeier und der iberische Reichsadler, die in diesem Naturschutzgebiet ihre Heimat gefunden haben.











Wir fahren weiter nach Westen. Bei Lagartera verlassen wir die Autobahn. Einen Kreisverkehr später sind wir schon bei unserem Etablissement für die Nacht. Zunächst zucken wir etwas zusammen, als wir die Werbetafel für die Disko entdecken – aber die Tage, wo hier richtig was los war, liegen wohl schon „etwas“ zurück. Zunächst ist überhaupt nirgendwo jemand zu sehen – wir stehen erst mal vor verschlossenen Türen.
Wir wählen die Telefonnummer auf der Reservierungsbestätigung, woraufhin der Angestellte, der hier wie ein Leuchtturmwärter auf einer einsamen Insel die Stellung hält, in seiner Jogginghose zu uns herunterkommt. Ein lustiger, leicht chaotisch wirkender Typ, der uns auf unser Zimmer führt – wie immer alles sauber und ok –aber die Heizungsrohre sind eigentlich nur Attrappe – da funktionslos. Die Heizung wird über einen röhrenden Lüfter angeboten (lohnt sich sicher nicht bei so wenig Gästen in dem großen Bunker die Heizung anzuwerfen), den man nur mit Gehörschutz ertragen kann und den wir nachts lieber ausschalten und uns in eine warme Decke einpacken. Der Blick auf die schneebedeckten Berge zeigt, dass es hier nachts durchaus schattig werden kann.




Das benachbarte Oropesa, auf einem sanften Hügel errichtet, ist in 5 Minuten mit dem Auto erreicht. Ein klassisches Beispiel für die oft sehenswerten Orte dieser Region mit kleiner Altstadt und hier auch mächtiger Burganlage.








Auffallend sind auch hier die vielen Störche, die uns in Kastillien-La Mancha zum ersten Mal begegnen und die teilweise mitten im Ort auf höheren Hausdächern ihre Horste für den Nachwuchs errichtet haben.




Im netten Zentrum Oropesas kehren wir in ein Restaurant ein – wobei die Preise nicht ganz mit der Beschaulichkeit des Örtchens mithalten können und schon etwas überteuert wirken. Das Essen ist ok und damit der Preis dazu passt, müsste das Täubchen in unserem Eintopf schon Brieftaube am spanischen Königshof gewesen sein. 

Auch morgen steht wieder ein Mix aus Stadtkultur und Natur an - dazu viel Sonne -
Wir sind froh, dass wir dem Regen im Norden entflohen sind.

Übernachtung:

Inn El Huesped del Sevillano, Lagartera, Kastilien-La Mancha
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Christina

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #25 am: 10. Oktober 2019, 17:52:14 »
Na toll, neben Nordspanien wurde die Reiseliste gerade eben auch noch um Zentralspanien erweitert ;D

Ihr seid ja extrem flexibel, so weit vom eigentlichen Reiseziel abgewichen bin ich noch nie, das mag ich nämlich eigentlich gar nicht, zumal auf die Wettervorhersage soweit es über einen oder zwei Tage hinausgeht, so wenig Verlass ist.

Toledo sieht wirklich sehr interessant aus und die Landschaft drumherum auch. Der Canyon vom "Fahrtag" war aber auch absolut toll und dann auch noch so schön einsam.



LG Christina

Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #26 am: 10. Oktober 2019, 19:31:41 »
Ihr seid ja extrem flexibel, so weit vom eigentlichen Reiseziel abgewichen bin ich noch nie, das mag ich nämlich eigentlich gar nicht, zumal auf die Wettervorhersage soweit es über einen oder zwei Tage hinausgeht, so wenig Verlass ist.

So extrem hatte ich das auch noch nie.
Da kam auch mehreres zusammen - zum einen 5! Wetterdienste - die alle nur Katastrophenwetter für eine Woche in unseren geplanten Regionen anzeigten, dann eben die tolle Region im Zentrum als Ausweichmöglichkeit (bei der ich zufällig bei der Recherche für den Norden dort auf viele schöne Ziele gestossen war und die mir schon mal für eine spätere Tour abgespeichert hatte) und eben das schöne Wetter weiter südlich.


Aktuell sieht es so aus, als wenn wir nächstes Jahr Ostern auch wieder ins spanische Zentrum reisen (mit Endpunkt Valencia an der Ost-Küste) und mindestens noch eine weitere Tour dorthin muss auch noch sein um die Orte zu besuchen die ich gerne sehen möchte aber nicht alle in die eine Tour nächstes Jahr passen.
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Rainer

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #27 am: 11. Oktober 2019, 16:56:21 »
Absolut tolle Eindrücke! Egal wo. Ist alles toll.

Wie sieht das dann für Behinderte aus? Ich weiß, dass Spanien "von oben" einiges für Behinderte tut, Hotels und Restaurants sollen (müssen?!) behindertengerecht sein. In Barcelona (November 2018) ist mir aufgefallen, dass an der großen zentralen Straße ("La Rambla"?!) viele Bordsteine moderat abgesenkt sind. Sylvia und ich würden wahrscheinlich auch mit dem PKW anreisen, statt Flug und Mietwagen. Nach Bilboa sind es von uns 1.400km, das macht

a) ein gnadenloser Heizer in einem Rutsch
b) ein moderater Schnellfahrer in zwei Tagen (könnten wir dabei sein, Sylvia weiß, wo das Gaspedal liegt und wie man drauf tritt)
c) ein gemütlicher Tourist in drei Tagen
d) .... und alles andere ist zu lahm  :-[

Der "Druck" steigt jedenfalls, wir müssen endlich auch mal Touren innerhalb von Europa machen. Spanien ist jetzt neu auf dem Wunschzettel, nach Skandinavien (Schweden, Norwegen reizt uns extrem), Italien (inkl. Gardasee) und Balkanstaaten (ohne konkrete Vorstellung). So oder so wollen wir ohne Flug anreisen, da wir "Privatiers" sind, bringen wir auch die notwendige Zeit mit und sind nicht auf einen zeitsparenden Flug angewiesen. Die spannende Frage ist immer die Frage nach den Möglichkeiten für Behinderte. Parkplatzsituation, Treppen/Aufzüge etc., Steigungen innerhalb der Stadt (Lissabon beispielsweise geht GAR NICHT).

Du kannst ja mal am Ende Deines Vortrags etwas mehr über "Inklusion" in Spanien erzählen, vorausgesetzt Dir ist überhaupt irgendetwas aufgefallen.

Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #28 am: 11. Oktober 2019, 18:01:57 »
Wie sieht das dann für Behinderte aus?

Hi Rainer,
ich muss gestehen, dass ich jetzt nicht konzentriert darauf geachtet habe (was ich nächstes Jahr Ostern mal genauer in Augenschein nehmen werde, jetzt wo ich weiß dass Du konkretes Interesse an dem Land hast).
Ich denke jedenfalls dass sich in Spanien da einiges tut.
Siehe u.a. auch hier: https://www.spain.info/de_DE/reportajes/cultura_accesible_para_todos_en_espana.html#
(da sind auch Städte genannt wo die Umsetzung schon recht gut funktioniert).

Ein Grund der mich im Gegensatz zu Italien zum Spanien-Fan gemacht hat ist die angenehme und hilfsbereite Art der Menschen. Wenn ich daran denke, wieviel Mühe man sich schon mit Besuchern ohne Behinderung macht, gehe ich davon aus, dass man in dem Fall seitens der Bevölkerung noch eine Schippe drauflegt und Vieles möglich macht.

Der "Druck" steigt jedenfalls, wir müssen endlich auch mal Touren innerhalb von Europa machen.
Was hat Dich zu diesem Entschluß gebracht?



Du kannst ja mal am Ende Deines Vortrags etwas mehr über "Inklusion" in Spanien erzählen, vorausgesetzt Dir ist überhaupt irgendetwas aufgefallen.

Aus meinem aktuellen Bericht kann man neben den Städten sehr gut die Aussichtspunkte am Burujon Canyon besuchen. Der Viewpoint ist jeweils direkt an den Parkplätzen.
Ich schreibe mal am Ende noch mal etwas zu den genannten Zielen wenn der Bericht fertig ist - was aus meiner Erinnerung geeignet wäre.


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Horst

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Re: Die Karwoche in (Nord-)Spanien 2018 - ein Überraschungsei
« Antwort #29 am: 11. Oktober 2019, 18:04:40 »
5.Tag, Di 27.3.2018


Tagesstrecke: Lagartera - Monfragüe Nationalpark - Plasencia - Meandro del Melero - El Barco de Avila


Überraschenderweise ist morgens an der Kaffee-Bar des Hotels einiges los – und so müssen wir nicht unkoffeiniert in den Tag starten.




Die nahe Autobahn bringt uns in den Westen Spaniens – sogar bis in eine Region von der wir wohl kaum gedacht hätten, da irgendwann mal hinzukommen – die Extremadura. Die Extremadura ist ein doch recht abgelegenes Gebiet an der portugiesischen Grenze mit Bergen, Wäldern, Seen und sehr viel Einsamkeit. Sie ist größer als die Schweiz, Belgien oder die Niederlande und zählt aber zu den am dünnsten besiedelten Gebieten ganz Europas mit gerade mal einer Million Einwohner.






Diesen Vormittag haben wir uns für eine Naturlandschaft entschieden, den
Nationalpark Monfragüe.
Als Motto des Parks könnte „hol's der Geier“ ganz gut passen, denn das Parkgebiet an der Mündung des Tietar in den Tajo ist  bekannt für die vielen großen Greifvögel, die dort brüten, allen voran die größte Brutkolonie der Mönchsgeier in Europa, was der Landschaft sogar den Status eines UNESCO-Biosphärenreservats eingebracht hat.





Kein Wunder also dass der Park ein El Dorado für Ornithologen ist, die mit Fernrohren und Teleobjektiven bewaffnet, die eher an eine Panzerfaust erinnern, überall im Park anzutreffen sind.




Landschaftlich ist Monfragüe eine grüne Wasseroase, deren Stauseen den Lebensraum für viele Tierarten erst ermöglichten.





Die schönste Aussicht im Park genießt man am Salto de Gitano – einer breiten Felsspalte im Stausee über der die Mönchsgeier in Scharen kreisen.





Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Plasencia. Eigentlich wollten wir in dem Städtchen übernachten – aber dank dem Trubel der Karwoche (wieder viele geschmückte Balkone zu bewundern) ein Ding der Unmöglichkeit.
Wir kreisen auf der Jagd nach einem Parkplatz durch die Innenstadt des 40.000-Einwohner-Städtchens und werden schließlich fündig.





Unser Mittagsspaziergang führt uns durch eine pulsierende, sehr ursprüngliche Altstadt ...




... mit großem Markt an der Plaza Mayor und vielen schönen Plätzen, ...




... von denen sich einer auch dafür eignet, unseren Koffein-Haushalt mit einem leckeren Cappuccino in wohlwollende Bahnen zu lenken.




Ausländische Touristen sind hier in der Extremadura, im Westen Spaniens kaum zu finden – also wie überhaupt Spanien jenseits von Andalusien und den Stränden an der Mittelmeerküste, außerhalb der Karwoche und der spanischen Ferien im August, noch ein echter Geheimtipp ist, auf den wir sicher noch zurück kommen.




Unser nächstes Ziel führt uns nach Westen an die Grenze zu Portugal. Durch noch einsamere Gegenden, die nur von wenigen Bauern, Kühen und dafür von vielen Störchen bewohnt scheinen, schlagen wir uns (auf am Ende auf einer für PKW etwas Konzentration abnötigenden Schlaglochpiste) zum Medano del Melero durch.




Eine Flussschleife des Rio Antigua schlängelt sich hier so malerisch um eine Bauminsel, das es fast ein wenig unwirklich erscheint. Die Natur weisst eine Kreativität auf, die das menschliche Vorstellungsvermögen immer wieder überrascht. Ein wundervolles Stück Natur.




Vom Mirador kraxeln wir etwas abenteuerlich auf einen weiter unten verlaufenden Weg hinunter, da es uns reizt, den Weg zum Flussufer hinunter zu gehen.




Dort lassen wir uns nieder und genießen die Sonne und das sanfte Plätschern des Flusses der gemächlich an uns vorbeiströmt.



Weniger gemächlich wäre die Kraxelei auf undefiniertem Weg wieder hinauf zum Mirador und zum Auto. Wir entscheiden uns für einen anderen Weg ohne zu wissen, wohin der führt und schlagen uns dann irgendwann durch den Wald den Berg hinauf Richtung Auto durch. Eine wahre Durchschlageübung, bei der wir irgendwann schon fast befürchten, nie mehr die Straße zu erreichen...
Die Buckel-Schlagloch-Piste führt uns wieder hinab ins Tal und zurück auf Asphalt, wo wir uns noch mit einem Kaffee für die letzte Etappe bis El Barco de Avila stärken.





Die Strecke führt wieder zurück nach Kastillien-Leon und wir gewinnen an Höhe.




Vorbei an einigen Storchennestern erreichen wir den hübschen Ort und checken im von unterwegs vorreservierten Hotel ein, ...




... das einen tollen Blick auf das Castillo, ...




... die alte römische Brücke und die schneebedeckten Berge der Sierra de Gredos bietet.
Wieder ein abwechslungsreicher, schöner, sonniger Tag … gerne noch mehr davon.



Übernachtung:

Hotel Mirador Sierra de Gredos, El Barco de Avila, Kastilien-Leon 
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.