16. Tag: Freitag, der 20.7.2019 - Und weiter geht die Erkundung von Lewis - Teil 1Als ich um 6 Uhr aufwache, ist der Himmel überwiegend wolkenlos, was das Aufstehen sehr erleichtert. Erst genieße ich wieder ausgiebig die tolle Dusche und mache mir anschließend ein leckeres Frühstück:
Heute möchte ich den Norden von Lewis erkunden und evtl. beim Hebridean Celtic Festival in Stornoway vorbeischauen - diese Option lasse ich mir jedoch offen, denn in meinen Ferien bin ich manchmal etwas menschenscheu
Mein erstes Ziel heute sind
The Gearrannan Blackhouses, da diese jedoch erst um 9.30 Uhr öffnen, kann ich mir Zeit lassen.
Ich weiß nicht, wie viel bewohnbare Museen es gibt, aber die Blackhouses sind ein solches.
Gearrannan wird in etwa „Garenin“ ausgesprochen – das ist übrigens auch sein englischer Name. Nicht immer befand sich das Dorf hier. Die ersten Siedlungen waren ein ganzes Stück südlicher. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden die traditionellen Blackhouses an der Stelle gebaut, an der sie noch heute stehen.
Das Dorf besteht aus neun renovierten Häusern, in vier davon kann man sich als Gast einbuchen. Dabei sind die Unterkünfte in verschiedenen Standards gehalten: Von der Bettenburg für 14 Leute, bis zur 4 Sterne Unterkunft für kleine Familien. Ein anderes Blackhouse dient als Museum, das die traditionelle Einrichtung um 1955 zeigt. Ein weiteres beherbergt schließlich den Shop und das kleine Café.
Wenn man das Museumshaus besucht, in dem die Originaleinrichtung zu sehen ist, sitzt dort ein älterer Herr der sich hinter den großen Webstuhl klemmt und einem live und laut zeigt, wie man hier den Harris-Tweed gewebt hat. Er betreibt den Webstuhl mit der Muskelkraft seiner Beine, während er in atemberaubendem Tempo das Webschiffchen durch den Stoff schießt.
Das Museum bietet nun nicht soviel Neues, wenn man das Museum auf Skye besucht hat. Mir hat es trotzdem sehr gut gefallen und ich könnte mir auch vorstellen, dort einmal zu wohnen.
Ich kaufe im Shop noch Fudge in verschiedenen Geschmacksrichtungen fürs Kollegium, denn Süßes lieben sie - Nervennahrung
Mein nächstes Ziel ist Port of Ness - ganz im Norden von Lewis. Ein herrliche Strecke und das Wetter spielt auch mit
Immer wieder muss ich anhalten, fotografieren, aufsaugen, genießen - ich denke oft an Andrea, es würde ihr hier so gut gefallen.
Port of Ness ist nun keine Weltstadt, aber eigentlich gibt es nichts - ein Cafe/Restaurant, welches noch geschlossen hat und eine "Galerie" - naja, eher ein Souveniershop. Aber ich bin ja nicht zum Shoppen hier, sondern genieße den kleinen Hafen und vor allem den kleinen Strand, der wirklich malerisch ist.
Ist das nicht traumhaft schön? Ich gehe an den Strand und will eigentlich nicht wieder weg - und das beste: alles meins!
Das hat mir so gut gefallen, aber es gibt ja noch mehr zu sehen und so reiße ich mich los ... und mache mich auf den Weg zum Butt of Lewis Lighthouse - nördlicher geht es nun auf Lewis nicht mehr.
Die Straße ist eng, aber es gibt keinen Gegenverkehr - ein paar Radfahrer sind unterwegs, aber fahren rechtzeitig die Passing Places an - eine unaufgeregte, wunderschöne Fahrt und dann erblicke ich es:
Doch schon ca. einen Kilometer vorher halte ich an - Meer
schweinchenschäfchen - das schottische Wildlife - wollen abgelichtet werden.
Vielleicht finden manche Leser ja Schafe doof - ich habe sie in Norwegen und Schottland lieben gelernt und deshalb muss man die Fotos jetzt halt auch ertragen
Aber natürlich gibt es hier noch mehr als Schafe. Landschaft zum Beispiel:
Und viele Vögel auf den vorgelagerten Felsen - mir haben es besonders die Möwen-Jungen angetan und ich probiere mein neue Tele aus:
Aber der Tag bietet noch so viel mehr ...