Autor Thema: Norderney im Oktober 2018  (Gelesen 31556 mal)

Christina

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Norderney im Oktober 2018
« am: 04. April 2019, 18:08:46 »
Prolog

Eine Woche Urlaub Ende Oktober, alleine, wohin? Irgendwie war ich ein bisschen planungsmüde (kaum zu glauben ;D) und hatte auch keine Lust auf einen Urlaub mit vollem Besichtigungsprogramm. Ich wollte einfach vor dem Winter nochmal viel frische Luft schnappen, das Ganze in netter Landschaft. Da fiel mir wieder ein, dass der Zug, mit dem ich im Juli nach Hamburg gefahren war, von dort weiter bis Dagebüll fuhr, wo die Fahrgäste direkt in die Fähre nach Föhr oder Amrum umsteigen konnten. Das wäre doch ideal, also mal nachgeschaut. Der Zug erreicht Dagebüll erst am Abend, bei einer Verspätung müsste man die Fähre am nächsten Tag nehmen. Nee, das ist mir zu riskant, aber vielleicht gibt es noch andere, ähnliche Möglichkeiten. Und siehe da, es gibt auch einen Zug nach Norddeich Mole und von dort geht es direkt weiter mit der Fähre auf die Nordseeinsel Norderney. Perfekt! Vor allem, weil es samstags eine Verbindung gibt, bei der ich nur einmal umsteigen muss (plus Umstieg in die Fähre) und der Zug erreicht Norddeich schon am Nachmittag, da fahren noch mehrere Fähren am selben Tag.

Leider sind während meines Urlaubs Herbstferien in NRW, die größte Urlaubergruppe in Ostfriesland, dementsprechend ausgebucht und teuer ist Norderney bei meiner recht kurzfristigen Entscheidung für den Urlaub. Ich finde dann doch noch ein bezahlbares Apartment innerhalb des Orts, so dass ich Supermärkte, Restaurants, die Therme und den Weststrand (wichtig für den Sonnenuntergang ;D) in geh Weite habe.

Natürlich will ich dann doch nicht völlig unvorbereitet starten und kaufe mir den wunderbar kleinen und handlichen Dumont Reiseführer und stöbere ein bisschen im Internet. Und dann bin ich gespannt, ob es mir auf so einer kleinen Insel für eine ganze Woche nicht langweilig werden wird.

1. Tag – Samstag, 20.10.

Um 7.20 Uhr geht mein Zug, einmal umsteigen in Bingen, dann fahre ich immer weiter nach Norden, bis die Schienen in Norddeich Mole fast im Meer enden. Der Zug ist ausnahmsweise pünktlich, aber mal wieder hätte ich mir meine Sitzplatzreservierung sparen können, da der reservierte Sitz gegen die Fahrtrichtung zeigt, da wäre es mir schon nach einer halben Stunde übel. Kann ich nicht nachvollziehen, dass die Bahn das bei der Sitzplatzwahl nicht anzeigt. Vor ein paar Wochen habe ich in einem Bericht über Japan gesehen oder gelesen, dass dort die Sitze in den Zügen drehbar sind und vom Zugpersonal immer in Fahrtrichtung eingerichtet werden.

Um 15 Uhr bin ich also in Norddeich Mole, gehe vielleicht hundert Meter und stehe schon am Fährableger. Eine halbe Stunde später legt das Schiff ab. Ich stehe an Deck und genieße nach der langen Zugfahrt die frische Seeluft, wie schön, dass ich mal wieder an der Nordsee bin!





Ungefähr eine Stunde später bin ich vom Schiff und fahre mit dem Bus in den Ortskern von Norderney. Eigentlich wegen einer Haltestelle nicht nötig, aber mit dem Koffer ist das schneller und bequemer.

Dann checke ich in mein Apartment ein, in einem Gebäude mit mehreren Ferienwohnungen. Die Wohnung ist gemütlich, allerdings ist die Decke so niedrig, dass ich froh bin, nicht mit Peter hier zu sein, er hätte immer den Kopf einziehen müssen.




Kurze Pause, dann gehe ich in den Supermarkt um die Ecke, um fürs Frühstück einzukaufen und dann – endlich geht’s an den Strand, genau rechtzeitig zum Sonnenuntergang.

Und der ist wirklich traumhaft schön!








Zum Abendessen nehme ich mir vom «Elefantenhaus» einen Burger mit Pommes mit in die Wohnung (im Restaurant selbst war kein Sitzplatz mehr zu kriegen).

Auspacken, Reisenotizen, ein bisschen Fernsehen und dann liege ich recht früh im Bett.

Wetter (auf Norderney): teils sonnig, teils bewölkt, ca. 15° C

Unterkunft: EUR 550,00 (Studio «Storchennest» im Haus Albatros, Janusstrasse 4, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung)
Kurtaxe: EUR 25,90
Bahn, Fähre: EUR 148,80 (IC, 2. Klasse, Sitzplatzreservierung)



LG Christina

Silvia

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #1 am: 04. April 2019, 20:32:04 »
Da spring ich doch gleich mit auf  :adieu:      Was für ein toller Sonnenuntergang gleich am ersten Tag   :happy:

Susan

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #2 am: 04. April 2019, 20:34:58 »
Hi,

bin gespannt auf ein Wiedersehen mit Norderney  :)

Meine Eltern waren ausgesprochene Ostfriesland-Urlaub-Fans -  ich glaube, ich habe jedes Siel der Küste kennengelernt und ein paar andere Orte dazu.  ;) Leider waren wir immer nur zu Tagesausflügen auf den Inseln, die fand ich nämlich viel spannender. Da gabs wenigstens auf einer Seite immer Wasser  8) Nach gut dreißig Jahren Abstinenz bin ich geneigt, mal wieder einen Blick dorthin zu werfen.

Die Bilder vom Sonnenuntergang sind schon mal vielversprechend
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #3 am: 05. April 2019, 08:25:23 »
Oh, ein neuer Reisebericht von Christina  :adieu:. Ich bin wieder mit dabei.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #4 am: 05. April 2019, 18:11:38 »
Herzlich willkommen den Mitreisenden, gleich gibt's noch einen Tag, dann geht es vermutlich am Dienstag weiter.


Meine Eltern waren ausgesprochene Ostfriesland-Urlaub-Fans -  ich glaube, ich habe jedes Siel der Küste kennengelernt und ein paar andere Orte dazu.  ;) Leider waren wir immer nur zu Tagesausflügen auf den Inseln, die fand ich nämlich viel spannender. Da gabs wenigstens auf einer Seite immer Wasser  8) Nach gut dreißig Jahren Abstinenz bin ich geneigt, mal wieder einen Blick dorthin zu werfen.

Meine Eltern waren Bergfans, auf die Idee ans Meer zu fahren, wären sie nie gekommen. Aber wahrscheinlich mag ich das Meer und auch Ostfriesland heute deshalb so sehr. Wäre ich als Kind und Jugendliche immer dort gewesen, würde ich heute vielleicht unbedingt in die Berge fahren wollen  ;D

2. Tag – Sonntag, 21.10.

Gleich am ersten vollen Urlaubstag möchte ich die anstrengendste Wanderung machen, die Norderney «zu bieten» hat: durch die Salzwiesen, Priele und Wassergräben des Ostheller bis zum östlichsten Punkt der Insel und am Sandstrand wieder zurück. Die Route durch den Ostheller kann sehr matschig sein, z.T. steht wohl so viel Wasser, dass man nur in Gummistiefeln oder noch besser barfuß durchkommt. Ich habe aber die Hoffnung, dass es auch mit normalen Wanderschuhen möglich sein wird, da der vergangene Sommer und Herbst auch hier in Ostfriesland sehr trocken war, der erste Regen seit langem wird in dieser Woche erwartet.

Zunächst spaziere ich aber durch den Ort, der erste Bus in Richtung Osten fährt erst um 10.40 Uhr.







Gegen 11 Uhr starte ich dann meine Wanderung und ich habe tatsächlich Glück, der Weg ist weitgehend trocken, die wenigen matschigen Stellen lassen sich gut umgehen bzw. in Wanderschuhen bewältigen. Es ist eine sehr schöne Strecke, auf der ich fast alleine unterwegs bin.



Nach einer Stunde erreiche ich die Möwendüne mit Aussichtsplattform.



Hier mache ich eine kurze Pause, dann geht’s noch mal eine dreiviertel Stunde weiter bis zum Ziel: einem Schiffswrack an der Ostspitze der Insel.



Das Wrack ist der Rest eines Muschelbaggers, der 1968 versuchte, ein auf einer Sandbank festsitzendes Schiff zu befreien und dabei strandete. Am Wrack angekommen, bin ich erstmal ziemlich entsetzt, obwohl ich auf dem gesamten Weg fast alleine war, sind am Wrack sehr viele Menschen, die sind alle am Strand entlang gewandert und es werden nicht nur Fotos und Selfies vom Wrack gemacht, womit ich gerechnet hatte, nein, die Leute nutzen tatsächlich das Wrack als Sitzbank. Ich kann es kaum glauben. Fotos sind daher kaum möglich bzw. nur von hinten oder Detailaufnahmen.





Ungefähr eine halbe Stunde mache ich hier Mittagspause, dann gehe ich über den Strand zurück in Richtung Westen. Von der Ostspitze hat man einen guten Blick auf die nur 800 m entfernte Nachbarinsel Baltrum, dann wird der Strand unendlich breit. Die Sonne kommt hervor und ich genieße den Wind, die Wellengeräusche und die Weite.






Gegen 15.40 bin ich wieder an der Bushaltestelle und fahre mit dem Bus um 15.55 Uhr zurück in den Ort. Dort gibt es ein frühes Abend- oder spätes Mittagessen im Café Friedrich (Fish ‘n Chips, dazu einen leckeren Sanddorntee). Eigentlich möchte ich dann gegen 18 Uhr wieder zum Sonnenuntergang am Weststrand sein. Da aber immer mehr Wolken aufziehen und ich außerdem doch ziemlich erschöpft bin, lasse ich den Sonnenuntergang ausfallen und gehe stattdessen zurück in die Ferienwohnung.

Wetter: bedeckt bis ca. 13 Uhr, dann sonnig, ab ca. 17 Uhr stark bewölkt, ca. 15°C


LG Christina

Shadra

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #5 am: 06. April 2019, 00:21:25 »
So eine kurze Auszeit käme mir jetzt auch gerade recht ...  ^-^
In Ermangelung selbiger nutze ich hier eine kleine Mitreisegelegenheit  :))

Zitat
nein, die Leute nutzen tatsächlich das Wrack als Sitzbank. Ich kann es kaum glauben. Fotos sind daher kaum möglich bzw. nur von hinten oder Detailaufnahmen.
Irgendwie kommt mir in letzter Zeit immer öfter der Gedanke, dass viele Reisende absolut keine Rücksicht mehr auf andere nehmen.
Sei es irgendwelche Absperrungen, welche ignoriert werden - oder wie bei dir: anderen auch eine Möglichkeit für ein Foto zu geben und das Objekt nach gewisser Zeit wieder "frei zu geben".
Aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, dass das immer mehr überhand nimmt und es war schon immer so ....
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Ilona

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #6 am: 07. April 2019, 10:54:43 »
Deine Wanderung gefällt mir sehr gut.

Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal eine Wattwanderung gemacht und die war schrecklich matschig. Das war schon ein halbes Moor.

Wir durften nur Segeltuchturnschuhe tragen und überhaupt nicht stehen bleiben. Gummistiefel waren lt Wattführer ungeeignet. Ein Kind blieb stehen und die Beinchen versanken schnell mitsamt den Turnschuhen. Dazu war die Wanderung dermaßen beschwerlich und zum Schluss kam noch die Flut. Von Wattwanderungen habe ich seitdem die Schauze voll.

Aber so eine Wanderung auf Sand mit viel Gras, das könnte ich mir sogar mit Prieldurchquerungen vorstellen. 
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #7 am: 07. April 2019, 21:47:49 »
Meer mag ich auch sehr, am liebsten in etwas wärmeren Gefilden als Ostfriesland  ;)

Vom Ort habe ich jetzt nicht viel wieder erkannt, auch an das Wrack kann ich mich nicht erinnern  :gruebel: Dafür an den Strand und den Heller;  eine schöne Wanderung hast du da gemacht!

Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #8 am: 08. April 2019, 20:17:17 »
So eine kurze Auszeit käme mir jetzt auch gerade recht ...  ^-^
In Ermangelung selbiger nutze ich hier eine kleine Mitreisegelegenheit  :))

Herzlich willkommen. Morgen geht es dann weiter.

Irgendwie kommt mir in letzter Zeit immer öfter der Gedanke, dass viele Reisende absolut keine Rücksicht mehr auf andere nehmen.
Sei es irgendwelche Absperrungen, welche ignoriert werden - oder wie bei dir: anderen auch eine Möglichkeit für ein Foto zu geben und das Objekt nach gewisser Zeit wieder "frei zu geben".
Aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, dass das immer mehr überhand nimmt und es war schon immer so ....

Bis jetzt habe ich eigentlich meist Glück gehabt, da ich meist außerhalb der Saison reise. Aber insgesamt liegt es wohl auch daran, dass es in allen Urlaubsgebieten immer voller wird.

Meer mag ich auch sehr, am liebsten in etwas wärmeren Gefilden als Ostfriesland  ;)

Vom Ort habe ich jetzt nicht viel wieder erkannt, auch an das Wrack kann ich mich nicht erinnern  :gruebel: Dafür an den Strand und den Heller;  eine schöne Wanderung hast du da gemacht!

Die Temperaturen fand ich recht angenehm, ich mags ja eher kühler.
Erstaunlich, dass du das Wrack nicht kennst, ich hätte gedacht, dass das eine ziemlich bekannte Attraktion dort ist. Na ja, vielleicht auch erst in den letzten Jahren, als Lost Places und alles, was in die Richtung geht, allgemein interessant wurden.

Deine Wanderung gefällt mir sehr gut.

Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal eine Wattwanderung gemacht und die war schrecklich matschig. Das war schon ein halbes Moor.

Wir durften nur Segeltuchturnschuhe tragen und überhaupt nicht stehen bleiben. Gummistiefel waren lt Wattführer ungeeignet. Ein Kind blieb stehen und die Beinchen versanken schnell mitsamt den Turnschuhen. Dazu war die Wanderung dermaßen beschwerlich und zum Schluss kam noch die Flut. Von Wattwanderungen habe ich seitdem die Schauze voll.

Aber so eine Wanderung auf Sand mit viel Gras, das könnte ich mir sogar mit Prieldurchquerungen vorstellen. 

Mit Matsch beim Wandern habe ich es auch nicht so. Daher war ich sehr froh, dass es ziemlich trocken war. Bei höheren Temperaturen hätte ich mir eine Prieldurchquerung barfuß aber auch gut vorstellen können.



LG Christina

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #9 am: 09. April 2019, 17:42:31 »
3. Tag – Montag, 22.10.

Um 9.30 Uhr bin ich heute Morgen am Conversationshaus am Kurplatz, um mir ein Ticket für die Stadtführung zu kaufen, die um 10 Uhr beginnt.

Der Stadtführer ist von Norderney begeistert und hat ein unendliches Wissen darüber angesammelt, das er gerne weitergibt. So schön es ja einerseits ist, diese Begeisterung zu spüren, zieht sich andererseits die Führung unendlich in die Länge. Fairerweise muss man sagen, dass der Guide zwischendrin immer wieder fragt, ob er sich kürzer fassen soll, leider ruft dann gleich eine Mehrheit der Teilnehmer, sie fänden es toll und er solle so weitermachen. Da ich vieles von dem was erzählt wird, schon weiß (dabei habe ich mich auf diesen Urlaub gar nicht so sehr vorbereitet), ich außerdem gegen 12 Uhr Hunger kriege und am Nachmittag noch etwas Anderes vorhabe, verlasse ich gegen 12.30 Uhr die Gruppe.

Im „Elefantenhaus“ esse ich ein Seelachsfilet mit Bratkartoffeln zu Mittag und spaziere dann auf der Strandpromenade Richtung Osten


bis zur Aussichtsdüne „Georgshöhe“,


von dort dann durch die Dünen auf dem sog. „Zuckerpad“ (auf diesem Pfad wurde während der napoleonischen Besatzung der Insel Zucker und sonstige Waren geschmuggelt) zur nächsten Aussichtsdüne, der sog. „Thalasso-Plattform am Zuckerpad“.


Von hier dann weiter durch die beeindruckenden Dünentäler bis zum Leuchtturm.




Um 15.30 Uhr komme ich dort noch rechtzeitig vor der Schließung um 16 Uhr an und kann die 253 Stufen auf den 54,6 m hohen Turm hochsteigen. Leider ist gerade jetzt die Sonne verschwunden, aber der Blick in alle Himmelsrichtungen ist überwältigend. Man sieht nicht nur die West- und Ostspitze der Insel, sondern auch noch die beiden östlichen Nachbarinseln Baltrum und Langeoog und die westliche Nachbarinsel Juist.




Dann fahre ich mit dem nächsten Bus zurück in den Ort, hole mir beim Bäcker ein Stück Kuchen und mache mir in der Ferienwohnung eine Tasse Tee dazu.

Viertel vor sechs Uhr mache ich mich dann wieder auf den Weg an den Weststrand, der Sonnenuntergang wartet. Leider sind wieder einige Wolken aufgezogen, aber dennoch gibt es einige schöne Momente.




Wetter: überwiegend sonnig, sehr starker Wind, ca. 12°C


LG Christina

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #10 am: 10. April 2019, 09:48:37 »
Zitat
Bei höheren Temperaturen hätte ich mir eine Prieldurchquerung barfuß aber auch gut vorstellen können.

Davor wurden wir gewarnt, denn es kann immer mal wieder Glas oder ein spitzer Gegenstand im Schlamm sein.

Ansonsten wieder wunderschöne Eindrücke  :beifall:. Ich war bisher nur einmal in Ostfriesland, aber da hat mir das rauhe Klima ganz schön zu schaffen gemacht.

Den Rest vom Bericht werde ich nachlesen, liebe Christina, da ich ein bissl unterwegs bin :zwinker:.
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #11 am: 10. April 2019, 10:16:20 »
Tolle Aussicht von dem Leuchtturm und die Wanderung durch die Dünen hätte mir auch gefallen  :thumb:

Susan

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #12 am: 10. April 2019, 10:40:30 »
Hi,

wieder eine sehr schöne Wanderung und prächtiges Wetter!

Zitat
Erstaunlich, dass du das Wrack nicht kennst, ich hätte gedacht, dass das eine ziemlich bekannte Attraktion dort ist. Na ja, vielleicht auch erst in den letzten Jahren, als Lost Places und alles, was in die Richtung geht, allgemein interessant wurden.

Ich denke auch, damals war das noch nicht so eine Attraktion (es ist über dreißig Jahre her, dass ich mal dort war). Außerdem waren meine Eltern nicht so die Wanderer  8)
Liebe Grüße
Susan

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #13 am: 10. April 2019, 17:46:21 »
Zitat
Bei höheren Temperaturen hätte ich mir eine Prieldurchquerung barfuß aber auch gut vorstellen können.

Davor wurden wir gewarnt, denn es kann immer mal wieder Glas oder ein spitzer Gegenstand im Schlamm sein.

Ansonsten wieder wunderschöne Eindrücke  :beifall:. Ich war bisher nur einmal in Ostfriesland, aber da hat mir das rauhe Klima ganz schön zu schaffen gemacht.

Den Rest vom Bericht werde ich nachlesen, liebe Christina, da ich ein bissl unterwegs bin :zwinker:.

Ups, an Glas oder ähnliches im Schlamm hätte ich gar nicht gedacht.

Der Bericht läuft nicht weg, viel Spaß im Urlaub (nehme ich mal an, zumindest seid ihr ja meist um diese Zeit unterwegs)!


LG Christina

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Re: Norderney im Oktober 2018
« Antwort #14 am: 11. April 2019, 17:55:22 »
4. Tag – Dienstag, 23.10.

Für heute ist Sturm in Orkanstärke und viel Regen vorhergesagt und tatsächlich stürmt und regnet es schon als in aufstehe.

Ein bisschen frische Luft schnappen möchte ich trotzdem und spaziere daher zum Hafen.


Dort schaue ich mir die reparaturbedürftigen oder aus einem sonstigen Grund nicht im Wasser befindlichen Wasserzeichen an



und komme am neuen Besucherzentrum des Weltnaturerbes Wattenmeer, den „Watt Welten“ vorbei.


Lust reinzugehen habe ich nicht, sondern gehe stattdessen ins ebenfalls neue Hafengebäude


und trinke im „Hygge“ einen Milchkaffee mit Blick auf die Wellen.

Am Strand entlang gehe ich dann zurück in Richtung Ortskern. Oh ja, hier ist der Sturm richtig heftig! Wobei es eigentlich keine richtig hohen Wellen gibt, sondern sehr viel Schaum und das Meer reicht bis dicht an die Strandpromenade heran.




Dann gehe ich ins Bademuseum. Das ist in einem leider recht hässlichen, leicht heruntergekommenen alten Gebäude untergebracht, die Ausstellung zur Entwicklung der Badekultur und des Tourismus auf Norderney und den ostfriesischen Inseln allgemein, ist aber sehr interessant.

Zum Mittagessen gehe ich wieder ins Elefantenhaus (Königsberger Klopse und Früchtetee), dann wage ich mich nochmal in den Sturm hinaus und gehe an der Strandpromenade entlang bis zum Nordstrand. Dort versuchen ein paar Surfer ihr Glück im Sturm.




Sturm und Regen werden dann immer stärker, der Sand peitscht quer über den Strand, da packe ich endgültig die Kamera weg und gehe ins Strandrestaurant „Cornelius“, wo ich einen schönen Sesselplatz direkt an den hohen Fenstern mit Blick aufs Meer bekomme und eine warmen Milchreis genieße.

Irgendwann muss ich diesen urgemütlichen Platz aber doch verlassen und mache ich mich durch den Sturm und Regen auf den Weg in die Ferienwohnung. Dort packe ich meine Badesachen zusammen und gehe die wenigen Meter zum sog. „Badehaus“. Hier gibt es auf drei Stockwerken verschiedene Wasserbecken und Saunen. Besonders gut gefallen mir das Außenbecken - einfach herrlich mit dem Körper im warmen Wasser zu sein und am Kopf Regen und Sturm zu spüren – und das Solebecken in dem der Salzgehalt so hoch ist, dass man auf dem Wasser „schwebt“.

Gegen halb sieben kehre ich gut durchgewärmt zurück in die Wohnung.

Wetter: heftiger Sturm, immer wieder Regen, ca. 12 °C


LG Christina