Autor Thema: Habe einen interessanten Artikel über die Touristenflut in den NP der USA entdeckt  (Gelesen 4414 mal)

Beate

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 421
Genau so habe ich es in den letzten Jahren auf empfunden. Und ich bin glücklich, dass wir alle die highlights schon besichtigen konnten, als noch kaum Menschen dort waren.

https://www.theguardian.com/environment/2018/nov/20/national-parks-america-overcrowding-crisis-tourism-visitation-solutions

Leider ist das ein weltweites Phänomen. Die einzige Industrie die noch boomt ist die Touristik-Industrie.

Beate

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3341
Das ist schrecklich - ich bin nach jedem Urlaub (egal wo) froh, dass es mir wieder gelungen ist, eine Gegend oder Jahreszeit zu finden, in der diese Gegend (noch) nicht überfüllt ist. Bisher habe ich immer Glück gehabt. Auch beim bisher letzten USA Urlaub 2011 im Nordwesten, obwohl das noch gar nicht so lange her ist, gab es dort nirgends Parkplatzprobleme, keine Reisebusse, keine Asiaten (außer in Seattle), aber auch dort ist es heute vermutlich anders. 


LG Christina

Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5199
    • Familie Halstenbach
Ich finde es eigentlich nicht so schlimm. Wir selbst fahren schon seit vielen Jahren auch sehr gerne an "B-Attraktionen" (oder C?), wenn man ehrlich ist, die paar richtigen Nationalparks erschöpfen sich im Laufe der Jahre doch sehr schnell. Und dann schaut man sich sowieso nach Alternativen um.

Wobei es auch bei "A-Attraktionen" immer noch sehr daran liegt, WANN man dahin fährt. Sylvia und ich haben ja bekanntermaßen ein ganz besonderes Herz für Moab und Umgebung, in der Hauptsaison aber auch inzwischen vollkommen überlaufen. Wir aber fahren schon seit Jahren im März dahin, da ist es zwar immer noch sehr gut besucht, aber nicht grausam überfüllt und durchaus machbar.

Dann fahren wir grundsätzlich auch gerne in den Süden von Arizona und New Mexico, einfach schon nur, weil es so schön warm da ist. Wetter ist für uns auch wichtig. Insgesamt muss ich zugeben, dass es mir egal ist, wenn die Nationalparks in der Hauptsaison total überfüllt sind. Dann weichen wir eben aus, nichts leichter als das!

Was macht für mich eigentlich USA Urlaub aus? Es ist definitiv nicht nur der Besuch der Nationalparks. Es ist die Leichtigkeit, das schöne Wetter, die Lust am Leben und die Freude am Essen. Einfach alles. Und das wird für mich nicht dadurch geschmälert, dass die Nationalparks überlaufen sind. Das ist dann eben so.

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Interessanter Artikel, danke fürs Teilen, Beate.

Wir haben es 2016 und 2017 gar nicht als so überfüllt empfunden. Weg von den Aussichtspunkten, einen etwas schwierigeren Trail gehen und schon hatten wir unsere Ruhe  8) Außerdem gibt es ja tatsächlich drüben mehr zu sehen  als die Nationalparks.

Was uns allerdings seit Jahren und nicht nur in den USA auffällt, sind vermehrt Leute, die offenbar nicht wegen der faszinierenden Landschaft oder so da sind, sondern nur um aufregende Selfies posten zu können.  Und dabei wird alle Vernunft fahren gelassen :hammer: Über Absperrungen klettern, Sprünge am Klippenabgrund, verbotene Trails laufen, mit Wildtieren "kuscheln",  ...  Darum brauchen die auch überall WiFi  ;) Jetzt werden wir bald nicht mehr wissen, ob wir uns einen tollen Baum anschauen oder einen getarnten Mast  ::)

Liebe Grüße
Susan

Beate

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 421

Was uns allerdings seit Jahren und nicht nur in den USA auffällt, sind vermehrt Leute, die offenbar nicht wegen der faszinierenden Landschaft oder so da sind, sondern nur um aufregende Selfies posten zu können. 

Ja, und das ist einer der nervigen Auswüchse. Man muss teilweise schon Schlange stehen, um an einem guten Aussichtspunkt ein Foto machen zu können.

Natürlich, wen man einen schwierigeren Trail geht, dann sind da weniger Leute. Aber wir haben festgestellt, dass manche Asiaten vor gar nichts zurückschrecken. Die laufen in ausgetretenen Schuhen im Bryce Canyon den Navajo Trail oder den Peek-a-Boo-loop, und schreien sich auf der gesamten Strecke vom Letzten zum Ersten und umgekehrt irgendwas zu. Von wegen Ruhe!!

Das andere Problem: früher konnte man fahren und im Laufe des Nachmittags überlegen, wo man übernachtet. Das funktionierte sowohl bei Hotels, als auch bei Campingplätzen. Inzwischen sind an den Hot Spots nicht nur die Hotels bereits ein Jahr vorher ausgebucht, auch die Campingplätze sind schon 5 Minuten nachdem sich das Buchungsfenster öffnet (1/2 Jahr vorher) restlos ausgebucht. Das ist für mich der totale Wahnsinn.

Beate


Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5199
    • Familie Halstenbach
Inzwischen sind an den Hot Spots nicht nur die Hotels bereits ein Jahr vorher ausgebucht

Und (was mindestens genau so schlimm ist), die Preise werden immer abgefahrener. Wir haben früher (2005 ff.) in Moab immer im Zentrum im Best Western Canyonlands Inn übernachtet, eines der schönsten Motels in Moab. Das können wir heute überhaupt nicht mehr bezahlen, mehr noch, selbst das piefige "Inca Inn" (einst ein Insider Budget Tipp) will nächstes Jahr Ende März unverschämte 159$ plus Tax - das ist teurer, als was das Best Western damals gekostet hat!! Und die machen immer noch Werbung mit "Budget Done Better". Was für ein schlechter Scherz.

Und das sind erst die März Preise - ich will gar nicht erst wissen, was die guten Motels dann im Sommer kosten...

Ein Trost bleibt aber: diese Busse mit den Asiaten konzentrieren sich weitestgehend auf die ganz bekannten Nationalparks. Ein wenig mehr abgelegen und schon trifft man sie nicht mehr an. So ist man beispielsweise auf dem herrlichen Aussichtspunkt "Needles Overlook" immer noch ganz alleine, wenn man sich mal auf den Weg dahin gemacht hat. Das ist den meisten zu abgelegen.