... 2. Teil ....
Zurück auf dem Schiff mache ich ne kleine Snackpause mit Kräckern, eingelegten Gurken und noch vom geräuchertem Fisch von gestern (achja, die Kabine hatte auch einen Kühlschrank - sehr praktisch!)
Faulenzen und lesen und später dann zum Mittagessen.
Um 16:00 Uhr legen wir in Uglitsch an.
Uglitsch gehört zu den ältesten Städten Russlands. Chronikeinträge gehen bis auf das 12. Jahrhundert zurück. Es liegt circa 240 km nordöstlich von Moskau. Die Wolga macht in der Nähe der Stadt einen Bogen, einen Knick, möglicherweise hat der Ort daher seinen Namen (ugol-die Ecke).
Nach dem Tode Iwans des Schrecklichen kamen seine Frau Maria und sein Sohn Dmitri nach Uglitsch. Dort kam Dmitri 1591 unter ungeklärten Umständen ums Leben (Der achtjährige Dmitrij wurde mit durchgeschnittener Kehle im Hof des Palasts gefunden. Laut der offiziellen Variante fiel das Kind während eines epileptischen Anfalls in ein Messer!) Vermutet wird, dass Regent Boris Godunow ihn ermorden ließ, um die Familie der Rurikiden erlöschen zu lassen und selbst Zar zu werden. An der Stelle, an der Dmitri starb, errichtete die Stadt im Jahre 1692 die Demetrios-Kirche. Dmitrijs Mutter wurde gezwungen Nonne zu werden. An der Stelle, wo man den Jungen gefunden hatte, ließen die Stadtväter 1692 die Dmitrij-Kirche erbauen. Rot gestrichen symbolisiert sie das vergossene Blut.
Zur Begrüßung gibt es wieder Brot und Salz .... und ein Stück weiter steht eine Sängerin (an der sind wir aber schnurstracks vorbei)
Anfangs gehe ich mal wieder mit der Gruppe, da der Kreml, eine ehemalige Zitadelle auf dem Plan steht.
Das heute noch erhaltene Ensemble umfasst den ehemaligen Fürstensitz (aus dem Jahre 1482), die Verklärungskathedrale (1713 oder 1716), den Glockenturm (1730), die Demetrios-Kirche oder Blutskirche (1692) und das Stadtrathaus (1815).
Die Demetrios-Kirche (Blutskirche)
.. und gegen eine Gebühr durfte man drinnen fotografieren
Ehemaliger Fürstensitz
Verklärungskathedrale
... und hier galt die Quittung für's Fotografieren auch
Danach setze ich mich dann gleich wieder von der Gruppe ab und schlage meine eigenen Wege ein
Einmal quer durch das Zentrum ist mein Ziel die Epiphanienkathedrale.
Die Epiphanienkathedrale am gleichnamigen Kloster wurde 1853 errichtet. Zu Sowjetzeiten wurde sie als Lagerhalle genutzt, in den 1970er Jahren äußerlich renoviert. 2003 erfolgte die Rückübertragung an die Kirche. Gegenwärtig erfolgt eine allmähliche Restaurierung im Inneren des Gebäudes.
Ich schlendere durch das geschäftige Zentrum
... schaue auch in die eine oder andere Nebenstraße (die sind dann oft gleich wieder ungeteert)
Feuerwache (erbaut 1.Hälfte 19. Jahrhundert)
Und mit einem großen Bogen lande ich dann wieder am Fluß
Ich hab noch etwas Zeit und spaziere am Ufer entlang - Blick zurück auf die Schiffe und im Hintergrund der Kreml
Meine Beine freuen sich als ich mich zurück an Bord begebe und vor dem Abendessen sogar noch ein paar Minuten ausruhen kann, das wird gleich mal wieder zum Bericht schreiben genutzt.