4. Tag 22. Mai 2018Als der Wecker um halb 8 rappelte waren wir beide noch müde und sind erst mal liegen geblieben. Bei der ursprünglichen Planung hatte Josef überlegt am zweiten Tag noch mal in den Nationalpark zu gehen, aber er meinte was er gestern gesehen hat reichte ihm und ich hatte auch genug Wasserfälle gesehen.
Kurz vor 9 waren wir beim Frühstück und dachten erst wir sind die letzten aber es kamen noch etliche Gäste nach uns. Heute gab es Apfel-Banane-Schokoladensmoothie, sehr lecker
Heute wollten wir nach Novalja auf der Insel Pag fahren. Das Wetter war erheblich besser als angekündigt, etwas bewölkter, kein Regen in Sicht. Über die Landstrasse 1 fuhren wir zur Autobahn. Relativ bald kam in einem größeren Ort eine Tankstelle, ich war echt erleichtert. Die nächste Tankstelle gab es erst wieder auf der Autobahn, Zimmer und Restaurants dagegen waren überall im Angebot. Die Landstrasse ging an einem See oder Moorgebiet entlang, überall war es schön grün, tolle Landschaft hier. Die Autobahn anschließend schien ganz neu zu sein und hatte etliche Tunnels. Vom Ort Pag auf die Nachbarinsel gibt es keine Brücke wie man laut Karte erwarten würde sondern eine Strasse auf einem aufgeschütteten Damm. Vor uns zog eine dunkle Wand auf, auf einer Anhöhe hielten wir an um das Unwetter zu fotografieren. Leider mußten wir genau in dieser Richtung weiterfahren und kamen voll in das Gewitter rein.
Es war auf der ganzen Strecke erstaunlich wenig Verkehr, die Autobahn war fast leer. Die Insel war ziemlich karg, teilweise nackter Fels. In Novalja gab es erstaunliche 2 Tankstellen und eine Autowerkstatt, die haben wir bisher auch vermißt. Unser Hotel House Novalja liegt in einem Wohnviertel, in den Nachbarhäusern war fast alles verrammelt, das sind wohl Ferienwohnungen. Bei Regen kamen wir kurz vor eins an, das Hotel schien ganz neu zu sein und es gab auch einen Pool.
Unser Zimmer war schon fertig, hatte eine Couch und einen großen Balkon:
am nächsten Tag haben wir erfahren dass wir fast die einzigen Gäste sind, das Hotel hat diese Woche erst zur Saison eröffnet und wir haben daher ein Upgrade erhalten
ich habe ein paar Sachen gewaschen und wir tranken gemütlich Kaffee, diesmal aus den eigenen Tassen und der Tauchsieder kam zum Einsatz, dazu gab es die letzten Bananen. Das Wetter wurde langsam besser so dass wir uns schließlich doch noch auf die geplante Wanderung machten. Josef hatte die Tour auf den Sveti Vid -dem höchsten Berg der Insel Pag- aus dem Rother Wanderführer ausgesucht, sie startete im Nachbarort Kolan (durch den Ort sind wir bei der Fahrt zum Hotel schon gefahren).
Wie im Wanderführer vorgeschlagen haben wir an der Käsefabrik geparkt und gingen von dort zum Ortsausgang. Der Ort war ziemlich nichtssagend, an etlichen Häusern waren Schilder die auf Käse- und Honigverkauf hinwiesen, die Insel Pag ist bekannt für ihren guten Käse. Es war jetzt sehr sonnig und warm geworden. In einem Garten haben wir diese fette Weinbergschnecke entdeckt
Es ging noch ein Stück auf der Hauptstraße stadtauswärts bis man zu einem Feldweg kam wo die Wanderung startet (beschildert). Am Straßenrand wäre Parkmöglichkeit für ein paar Autos gewesen (zwei Einheimische standen da), das stand aber nicht im Wanderführer.
der Weg ging erst sanft bergan an Schafweiden vorbei
unterwegs war eine futuristische Kirche zu sehen
eine Schildkröte in freier Wildbahn habe ich vorher erst zweimal gesehen (in Israel und Florida)
ein Schafsbock
und seine windschiefe Unterkunft
am Wegrand wuchsen Unmengen von wildem Salbei
im Salbei flogen tausende Bienen, es summte von überall her (wir haben später auch Bienenstöcke gesehen und gegen Ende des Urlaubs Salbeihonig gekauft - sehr lecker!). Etliche Bäume blühten (ganz kleine gelbe Blüten) auch da waren Bienen und viele Vögel zwitscherten, eine echte Idylle.
Der Weg wurde immer schmaler und felsiger, eine echte Prüfung für mein Knie
schließlich kamen wir auf reines Felsengelände, in der Ferne sah man ein zerfallenes Gebäude oben am Hügel, ich glaubte es erst nicht aber das war unser unser Ziel.
Wie schon öfter waren die Zeitangaben im Rother Wanderführer viel zu kurz gehalten, wir sind eigentlich ziemlich flott gegeangen (ich hatte Gott sei Dank die Stöcke auf die ich mich stützen konnte), nach 2 Stunden waren wir um halb 5 Uhr oben. Unterwegs haben wir eine Gruppe deutscher Wanderer getroffen und oben war ein deutsches Paar mit einem Kleinkind (wetten dass die alle den gleichen Rother Wanderführer haben
)
Die Aussicht oben war in alle Richtungen fantastisch! Wär hätte gedacht dass heute noch so gutes Wetter sein würde!
Bei der Pyramide war ein Gipfelbuch, da haben wir uns eingetragen un dann haben wir uns einen schönen Platz gesucht und Pause gemacht, ich hatte Äpfel und Karotten als Proviant dabei
das Meer war unglaublich ruhig und glatt fast wie ein See
nach einer halben Stunde haben wir uns von dem herrlichen Anblick losgerissen und sind zurück gegangen (auf dem gleichen Weg).
auf dem Rückweg habe ich endlich eine der vielen Eidechsen erwischt die sonst immer ganz schnell weghuschen
Wegmarkierung mit Felsenpyramiden
hier sieht man mal wie steinig der Weg war, ich habe mich echt gewundert wie gut das Knie das ausgehalten hat. Ich hatte zwar ständig ein Ziehen im Bein aber richtige Schmerzen hatte ich nicht.
Am Rückweg haben wir auf einer Mauer eine Schlange entdeckt
als wir näher kamen ist sie aber schnell weggekrochen
In der Käsefabrik gab es eine Verkaufsstube mit einer riesen Auswahl an Käse und diversen Marmeladen etc. Wir haben einiges probiert und dann einen Käse, Oliven und handgemachte Kekse gekauft.
Der Käse war ziemlich teuer 300 Kuna pro Kilo, Preise wie in Deutschland im Bioladen, aber das ist ja wahrscheinlich auch alles Bio und Handarbeit.
Es war schon viertel vor 7 als wir im Hotel ankamen.
Nach einer Dusche gingen wir runter zum Strand, Novalja ist ein kleiner Ort, an der ziemlich nichtssagenden Strandpromenade gab es einige Lokale, wir entschieden uns für das Restaurant Riva mit schöner Außenterasse.
Es war immer noch schön warm, man konnte ohne Jacke draußen sitzen. Die Bedienung sprach fließend deutsch, ich bestellte eine Grillplatte und Josef orderte Fisch. Kurz danach kamen zwei Gruppen mit deutschen Jugendlichen ins Lokal, das war dann auf einen Schlag proppenvoll. Auch auf der Straße liefen immer wieder Gruppen von jungen Leuten (meist Deutsche) rum, das muss hier eine Teenielocation sein.
Mein Essen war ganz okay bis auf die Cevapcici, die waren eher eine Art Brät als Hackfleisch, Josef hat sie schließlich gegessen weil er mit seiner kleinen Portion Fisch nicht satt wurde.
Zurück im Hotel setzten wir uns auf den Balkon mit Rotwein und dem heute erstandenen Käse und Oliven. Vom Strand her hörte man Jugendliche plärren, Novalja scheint eine Partylocation zu sein (im Zimmer hat man sie zum Glück nicht mehr gehört). Stechmücken gab es leider auch, Autan hat aber geholfen.
Von der Rezeption habe ich mir später noch eine zweite Bettdecke geben lassen, das scheint in Kroatien Sitte zu sein dass auf einem Doppelbett nur eine große Decke liegt, so kann ich aber nicht schlafen.
Übernachtung : House Novalia in Novalja, 136 € für 2 Nächte
die heutige Route: