witzig wie unterschiedlich unser Abendessen aufgenommen wird
20. Tag 7. Juni 2018Heute hatten wir uns für 7 Uhr den Wecker gestellt. Denn heute würden wir zweimal über die Grenze fahren müssen und wollten so schnell wie möglich dort sein wollen.
Das Frühstück gabs unten im Restaurant, dort war ein schönes Buffet aufgebaut, wir saßen natürlich draußen auf der Terrasse. Der Blick aufs Meer war sehr idyllisch, also hier könnte man es länger aushalten.
Ein Abschiedsbild vom Ortsrand:
Bis zur Grenze war es dann nicht weit zu fahren und zu der frühen Stunde war zum Glück noch nicht viel los. An der ersten Grenze mußten wir nur am kroatischen Grenzerhäuschen halten und unsere Pässe vorzeigen. Am benachbarten bosnischen Grenzpunkt wurden wir durchgewunken.
Das bosnische Strandstück sah ähnlich gut aus wie in Mali Ston, auch hier sah man viel Austernzucht. Eine größere Stadt gab es am Strand: Neum. Ich habe zuhause mal nachgeschaut: hier kann man billig Urlaub machen. An der Grenze wieder zu Kroatien rein wurden wir ohne Halt durchgewunken, das hatten wir uns schlimmer vorgestellt.
Dann machten wir einen Abstecher ins Neretva Delta nach Rogotin und gingen etwas am Fluß entlang, der Ort sah etwas ärmlich aus, gar nicht schön und überhaupt nicht touristisch. Auch landschaftlich war es nichts besonderes. Den Tipp hatte Josef von der Frau die auch die langweilige Bootsfahrt im Krka Nationalpark empfohlen hatte, ich glaube die findet alles in Kroatien interessant, auch B und C-Ziele.
Danach ging es auf eine lange Strecke auf der A1 nach Zadar, an einer Raststätte tankten wir und tranken Kaffee und Cola, die Toiletten waren hier umsonst und perfekt sauber.
Das nächste Ziel war die Zrmanja Schlucht kurz hinter Jasenice, den Schotterweg sind wir lieber nicht mit dem Auto gefahren und sind den Kilometer zum Aussichtspunkt zu Fuß gegangen
und mit diesem Gefährt waren wir unterwegs:
auf dem kurzen Weg hatten wir eine sehr schöne Bergkulisse
und die Schlucht sieht wirklich genial aus
ich weiß jetzt nicht welcher Winnetou Film hier gedreht wurde, aber irgedwie bekannt kam mir der Blick schon vor.
nach einer Weile kam ein Boot
mit voll ausgefahrenem Zoom konnte man sehen dass es ein Ausflugsboot ist. Wir haben das im Internet nachgeschaut: es gibt Touren ab Obrovac
Die weitere Strecke nach Zadar sind wir auf der Landstrasse gefahren, nicht zurück auf die Autobahn was das Navi wollte. Wir hatten eine Mail erhalten dass wir 15 Minuten vor der Ankunft im Hotel anrufen sollen, das haben wir also brav gemacht. Die Frau am Telefon wollte wisssen in welchem Hotel wir gebucht hatten. Was ist das denn für eine Frage? Ich habe doch gerade in diesem Hotel angerufen oder nicht? Na gut kurz darauf waren wir an der besagten Adresse in Zadar angekommen. Das war gar kein Hotel sondern ein normales Mietshaus wo der zweite Stock in ein "Hotel" umgewandelt worden war.
Die Haustür war offen, oben war niemand, wir haben dann noch mal angerufen und 5 Minuten später kam eine junge Frau die uns das Zimmer aufschloß. Sie kümmert sich um mehrere verschiedene Wohnanlagen, darum wollte sie vorher auch wissen wo wir gebucht hatten. Am Flur waren 4 Zimmer, ich glaube wir hatten das beste denn wir hatten das Zimmer mit dem Balkon den man von der Strasse aus sah
Sie hatte eine mobile Kreditkartenmaschine dabei, wir zahlten gleich und sollten morgen den Schlüssel einfach im Zimmer lassen. Fürs Frühstück bekamen wir Gutscheine für ein Lokal das man vom Balkon aus sah. Das Zimmer war super, alles in schwarz-weiß gehalten, ein richtiger Kühlschrank mit 2 Flaschen kaltem Wasser drin war auch vorhanden, dazu eine Flasche Wein und eine Flasche Likör am Schreibtisch, alles inklusive, ebenso ein Wasserkocher, Tassen, Nescafé, 2 Teller, Besteck und ein Erste-Hilfe Kasten im Schrank. Die Klimaanlage funktionierte tadellos. Hier könnte man es länger aushalten. Wir kochten erst mal Kaffee.
Auf dem Bett lagen zusätzlich 4 schwarz gestreifte Handtücher zu den weißen im Bad, die schwarzen nahmen wir mit an den öffentlichen Strand. Der war nur 5 Minuten weg und entpuppte sich als ältliches Strandbad mit gemauertem Einstieg ins Wasser plus einem Meerwasserschwimmbecken mit Sprungturm
Auf der Liegewiese fanden wir einen schönen schattigen Platz. Es waren etliche Leute am Strand als wir um 16 Uhr da ankamen, aber war nicht überfüllt. Das Meer war hier etwas kälter und gleich richtig tief.
Um 18 Uhr gingen wir in unser Zimmer zurück, auf dem Rückweg haben wir uns in einer Bäckerei noch was zu essen gekauft, schwimmen macht hungrig. Nach einer Dusche haben wir uns zu Fuß auf den Weg in die Altstadt gemacht.
Hier in der Neustadt sehen viele Gebäude ziemlich renovierungsbedürftig aus
Schließlich kamen wir durch einen Park zum Eingang in die Altstadt durch dieses schöne Tor:
In der Altstadt standen alte und neue Gebäude wild durcheinander
In einigen Gassen lag der gleiche wunderbare Marmorboden wie in Dubrovnik
An vielen Ecken sah es aber eher so renovierungsbedürftig und runtergeranzt wie in Sarajewo aus
Die typischen sozialistischen Plattenbauten sah man auch oft, viele in keinem guten Zustand
Dieser Platz mit der Kirche war schon nah am Strand
Hier ging’s dann raus aus der Altstadt runter an den Strand
Die Strandpromenade war schön breit und gepflegt
Villa an der Strandpromenade
und dann waren wir an der Hauptattraktion Zadars angelangt: Der Meeresorgel
aus Wikipedia:
Die Meeresorgel (kroatisch Morske orgulje) ist ein architektonisches Objekt in Zadar, Kroatien, und ein experimentelles Musikinstrument, dessen Töne durch die Wellenbewegung des Meeres unter großen Steinplatten erzeugt werden.
Die Promenade der Altstadt wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges durch eine monotone Betonmauer ersetzt. Ziel des nova riva genannten Projektes nach der Jahrtausendwende war die Neugestaltung der Promenade. Der Vorschlag für die Meeresorgel stammt vom Architekten Nikola Bašić als Teil des Projektes. Die Eröffnung fand am 15. April 2005 statt.
Meeresorgel
Die Meeresorgel wurde ein Tourismusmagnet und beliebter Aufenthaltsort der Bevölkerung. Ergänzend wurden später Stufen zum Meer angelegt. Unter den Stufen befindet sich ein System von Kunststoffrohren und Resonanzkörpern.
Im Jahr 2006 wurde die Meeresorgel mit dem Preis European Prize for Urban Public Space ausgezeichnet.
aus den Löchern im Boden hört man die Töne, die "Musik" ist schwer zu beschreiben, erinnert am ehesten an Walgesänge
wir blieben eine Weile sitzen und genossen die Athmosphäre, aus einer Richtung zog ein Gewitter heran
in der anderen Richtung war noch schönes Wetter
am Ende der Strandpromenade gibt es ein weiteres Kunstwerk. Aus der Webseite von Zadar:
Der Gruß an die Sonne, ein weiteres Kunstwerk des Architekten Nikola Bašić, das sich direkt neben der Meeresorgel befindet, ist ein Lichtspiel im Rhythmus der Wellen. Dreihundert mehrlagige Glasplatten sind in einem Kreis mit 22 Meter Durchmesser angeordnet. Darunter befinden sich Photovoltaikmodule. Beim “schönsten Sonnenuntergang der Welt” werden diese aktiviert und lösen ein Lichtspiel im Rhythmus der Wellen und zum Klang der Meeresorgel aus. Neben diesem kleinen bunten Solarkraftwerk wurden im Ring um den Gruß an die Sonne die Namen der Heiligen von Zadar, der Festtage, die hier gefeiert werden, die Deklination und die Höhe der Sonne, die Sonnenstunden an diesem Tag und an diesem Ort eingetragen. Darüber hinaus reihen sich kleine Kreise als Symbole der Planeten des Sonnensystems aneinander.
Heute gab es rund um diese "Sonne" eine Parade von Teslas:
das Gewitter kam immer näher
wir sind noch eine Weile an der Strandpromenade spaziert und haben uns dann auf die Suche nach einem Lokal gemacht
natürlich fing es genau da zu regnen an und alle Leute an den Außentischen flüchteten ins Innere der Lokale, so bekamen wir in dem Restaurant das die junge Frau vom Hotel uns empfohlen hatte keinen Platz mehr. Wir fanden aber ein Restaurant am Strand wo die Terrasse überdacht war und hatten dort einen schönen Blick und warm genug war es ja.
Die Kellner waren etwas überfordert, am Nachbartisch saßen 3 Amerikaner die bezahlen wollten, aber die Kreditkartenmaschine war kaputt und daher nur Bargeldzahlung möglich. Wir haben also unsere Barschaft gezählt und so bestellt dass es noch reicht. Noch mal Kuna abheben wollten wir nicht, so gab es eben nur ein Nudelgericht und ein Bier, dafür hat unser Geld gerade noch gereicht. Mit den Amerikanern haben wir uns unterhalten, sie waren aus Miami. Wir haben uns echt gewundert dass sie ausgerechnet nach Zadar fahren, aber das ist drüben wohl als Partylocation bekannt. Wir haben ihnen einen Ausflug nach Dubrovnik empfohlen, das hatten sie gar nicht auf dem Schirm.
Im Dunkeln sind wir dann wieder zum Strand gegangen, der Gruß an die Sonne ist ja eine nächtliche Attraktion. Das Lichtspiel hat echt Spaß gemacht. Von der Meeresorgel hat man bei dem Lärm durch die vielen Leute natürlich nichts gehört
die Farben wechselten ständig und es war mal dunkler, mal heller
am Strand entlang sind wir Richtung unseres Hotels gegangen, als wir am Schwimmbad angelangt waren wußten wir den Weg. Den Weg durch die Altstadt und den Park zurück hätten wir nicht so leicht gefunden, das war ein ziemliches Straßengewirr. Ich war sehr froh als wir in unserer Unterkunft angelangt waren weil mir am Abend das Bein wieder ziemlich weh tat.
Wir saßen dann noch eine Stunde am Balkon mit einer Flasche Wein und haben den letzten Urlaubsabend genossen.
Unterkunft: Adriaticum Luxury Accommodation, 94 € gebucht bei booking.com
die heutige Route: