17. Tag 4. Juni 2018Heute haben wir mal ausgeschlafen, es stand ja nur eine kurze Fahrt bis nach Dubrovnik auf dem Plan. Es war schon nach 8 Uhr als wir wach wurden.
Zum Frühstück saßen wir wieder draußen bei herrlichem Sonennschein. Diesmal gab es Griesbrei statt Porridge und Paprikagemüse zu den Eiern. Katzen ließen sich keine blicken so blieb die Wurst auf dem Teller zurück.
Beim Auschecken haben wir das schlechte Wlan beklagt, das war der Angestellten sichtlich peinlich, ja sie wüßte von diesem Mangel und hat die Beschwerden auch schon oft weitergemeldet (wohl ohne Erfolg), ich habe ihr jedenfalls gesagt dass ich aus diesem Grund das Hotel nicht weiterempfehlen kann.
Auf der Fahrt aus Herceg-Novi raus hat das Navi mal wieder versagt und wir sind in einer engen Sackgasse gelandet und das auch noch am Hang. Ein Einheimischer war so freundlich zurück zu fahren mit Mühe und Not konnten wir wenden, haarscharf an einem Kratzer vorbei und haben es dann glücklich auf die Hauptstraße geschafft. Mit Josefs C-Klasse hätte ich das Manöver nicht machen wollen...
In Montenegro haben wir noch mal getankt, jetzt ging es ja wieder in das Tankstellenmagelgebiet Kroatien
An der Grenze war die Hölle los, wir mußten eine halbe Stunde auf die Ausreise warten und zur Einreise nach Kroatien noch mal, echt krass. Die restliche Strecke nach Dubrovnik war problemlos, es ging immer an der Küste lang, oft hoch oben, die Küste war oft sehr steil. Das Hotel Zagreb liegt in einer Sackgasse und hatte zum Glück einen Parkplatz sonst wäre die Parkplatzsuche wieder extrem schwierig geworden. Das Hotel ist eine alte Villa in einem parkähnlichen Garten mit vielen Sitzgruppen und Liegen (Fotos gibt es morgen). Das Zimmer war sehr schlicht und ziemlich klein aber bei dem schönen Garten braucht man sich dort auch nur zum Schlafen aufzuhalten.
Die Hotelsuche in Dubrovnik war schwierig, es sollte einen Strand in der Nähe geben und die Altstadt gut erreichbar, vieles war schon ausgebucht und preislich war vieles indiskutabel.
Wir haben erst mal geduscht, es war sehr heiß, die Klimaanlage im Zimmer hat gut funktioniert, die brauchte man auch dringend.
Wenige Meter vom Hotel entfernt fuhr der Bus 6 zur Altstadt, einen Ticketschalter gab es dort auch, eine Fahrt kostete 12 Kuna. Wir sind etwa 15 Minuten gefahren, das war okay.
Die Endhaltestelle des Buses war am Eingang zur Altstadt, die Altstadt ist reine Fußgängerzone. Schon hier standen sehr schöne Gebäude:
Der Plan war zuerst mit der Seilbahn auf einen Hügel über der Stadt zu fahren um einen Blick von oben auf die Altstadt zu bekommen. Dazu mußten wir ein Stück um die imposante Stadtmauer herumlaufen:
Hinter diesem Turm verbirgt sich die Talstation. Hier zahlten wir zuerst mal 150 Kuna pro Person für ein Ticket (mehr als 20 €) und standen dann eine halbe Stunde in brütender Hitze in der Schlange - einen Bus Chinesen vor uns. Als wir endlich einsteigen konnten meinte die Angestellte eine halbe Stunde sei gar nichts, im Sommer steht man da 2 Stunden jetzt war noch Vorsaison, also in dem Fall hätte ich auf die Fahrt verzichtet...
der Blick von oben war natürlich schön, aber ob man das unbedingt sehen muß? Ich finde eher nicht. Außerdem steht der Pfosten der Seilbahn saublöd im Bild
Blick in die andere Richtung
unter den weißen Schirmen verbirgt sich ein großes Restaurant, essen und trinken geht immer...
Josef hatte hier oben eine kleine Wanderung geplant, es sollte einen Rundweg geben, ich bin ein Stück mitgegangen bis zur anderen Kante wo man einen Blick auf die neuen Stadtteile von Dubrovnik hat
meinem Bein ging es aber nicht so gut und außerdem fand ich es auch nicht besonders interessant hier oben so bin ich zur Aussichtsplatform zurück gegangen und habe mich hingesetzt und mein Bein geschont, Josef kam nach 20 Minuten auch zurück, der Rundweg hatte sich im Nirvana verloren.
Hier oben hätte es auch noch eine Burg zu besichtigen gegeben neben der Seilbahn aber von außen sah das nicht sehr interessant aus und bei dem schönen Wetter hatten wir auch keine Lust eine Ausstelleung anzuschauen
am nächsten Tag bei der Stadtführung haben wir dann erfahren dass da oben aber die interessanteste Ausstellung zum Krieg in Dubrovnik ist, in der Stadt unten gibt es dazu nicht so viele Infos, okay vielleicht nächstes Mal...
Zum Runterfahren mußten wir dann wieder eine halbe Stunde anstehen, diesmal aber wenigstens im Gebäude und nicht in der brennenden Sonne. Es war dann schon 16 Uhr als wir wieder unten waren und wir haben uns erst mal eisgekühltes Wasser und kalten Kaffee gekauft. Im Sommer muss es hier unerträglich heiß sein...
Dann gingen wir durch eines der Tore in die Stadt, es ging durch ganz schmale Gassen steil nach unten:
auf der Hauptstrasse angekommen war ich restlos begeistert, was für eine herrliche Stadt
die Bilder geben das gar nicht so her. Die ganze Stadt schien zu leuchten, vor allem der glänzende gelbe Marmorfußboden hatte es mir angetan. Der lag sogar in den Seitengassen
Dubrovniker Stadtmusikanten
wie ihr am Brunnen sehen könnt war sehr viel los in der Stadt, Massen an Toristen aus aller Herren Länder. Ich hatte sowas erwartet, Dubrovnik ist ja seit der Fernsehserie Game of Thrones sehr bekannt und tatsächlich gab es diverse Filmführungen durch die Stadt.
ich kann gar nicht beschreiben wie ich den Bummel durch die Stadt genossen habe (obwohl mir heute wirklich mein Bein wehtat). Ich habe noch nie so eine komplette alte Stadt gesehen. Es gab hier keine Verkehrsschilder, keinerlei Webung! (Man glaubt nicht wieviel das ausmacht)
es waren auch keine großen Schaufenster aus den Häusern rausgebrochen, alles ist noch im Originalzustand. Und das nicht nur in der Hauptstrasse sondern überall - auch in den hintersten Ecken
Infos zu den Gebäuden kann ich euch nicht geben, ich hatte keinen Reiseführer gelesen und wir sind auch außer in eine katholische Kirche nirgends rein gegangen, wir haben einfach die herrliche Atmosphäre genossen.
dies ist der einzige Platz wo der Fußboden defekt ist. Bei der Stadtführung am nächsten Tag haben wir erfahren dass Dubrivnik im Jugoslawienkrieg stark zerstört wurde, die letzten Schäden werden gerade beseitigt.
wo immer Platz dafür ist stehen Tische. In jedem zweiten oder dritten Haus ist ein Restaurant, Restaurants und Kneipen waren viel häufiger als Geschäfte. Und außerdem gab es zahllose Hnweisschilder auf Ferienwohnungen
Irgendwann waren wir völlig platt von der Hitze und dem ständigen rauf und runter durch die Gassen und haben uns in ein Café gesetzt- auf den schönsten Platz an der Hauptstrasse. Das ist dann etwa so wie wenn man sich in Venedig am Markusplatz niederläßt. Für einen sehr kleinen Eiskaffee und eine kleine Cola haben wir 135 Kuna bezahlt (knapp 20€), aber das Ambiente war es uns wert
Um 18 Uhr haben wir uns dann auf den Weg zur Stadtmauer gemacht, zum Glück ging es meinem Bein nach der Pause besser wir waren jetzt wirklich schon viel gelaufen. Auf der Stadtmauer kann man komplett einmal um die Stadt herum gehen. Josef kaufte 2 Tickets für uns und dachte erst er hat sich verhört: 150 Kuna kosten die 2 Tickets (und das ist der Vorsaisonpreis!). Dubrovnik ist mit Abstand der teuerste Ort in Ex-Jugoslawien!
In der Nähe des Brunnes geht es los, die Laufrichtung ist vorgeschrieben, es gibt also keinen Gegenverkehr da oben.
während man wirklich darüber streiten kann ob eine Fahrt mit der Seilbahn notwendig ist ist der Weg auf der Stadtmauer ein absolutes Muß, der Blick von da oben ist einfach gigantisch! Und Katzen gab es in Scharen
die Zerstörungen auf dem folgenden Bild stammen nicht vom Krieg sondern von einem Erdbeben, man hat die Ruinen als Erinnnerung daran stehen gelassen.
auch auf der Mauer ging es ständig auf und ab, man muss hier gut zu Fuß sein.
die Burg links lieg außerhalb der Altstadt, die haben wir nicht besichtigt
von hier oben sah man auch einige Gärten, unten in der Stadt hat man gar keine Pflanzen gesehen
hier gab es von einem Restaurant aus einen Weg runter ins Meer, schaut das nicht verlockend aus?
viele Dächer waren neu gedeckt, aber alles mit den originalgetreuen Ziegeln, Wellblech und ähnliches existiert in der ganzen Stadt nicht!
Katzen mag ich genauso gern wie Frösche
und diese Terrasse könnte mir auch gefallen
Blicke in den Hafen
eins der ganz wenigen Baugerüste
das Licht wurde am Abend immer besser
der Turm ist der höchste Punkt auf der Stadtmauer, von da oben war der Blick am allerbesten
danach ging es nach unten und bald zum Ausgang von der Stadtmauer. Wir waren eindreiviertel Stunden oben gewesen (angekündigt war der Rundweg für eine Stunde), dieser Gang war ein echtes Highlight unserer Reise!
in der Innenstadt wurde es schon langsam dunkel und wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Man mag es kaum glauben aber erst mal war alles ausgebucht, ob da Reisebusse oder Kreuzfahrtschiffe Plätze reservieren? Die Restaurants waren unglaublich voll, es waren noch mehr Leute unterwegs als am Nachmittag
in diesem asiatischen Restaurant fanden wir schließlich einen Tisch
das Essen war okay, die Portionen aber untypisch klein.
Danach haben wir uns auf den Weg zum Bus gemacht. Die Altstadt war immer noch rappelvoll. Ich hatte eigentlich gedacht dass es am Abend leerer werden müßte wenn die Kreuzfahrtschiffe und Reisebusse wieder weg sind aber weit gefehlt!
Der Bus kam hier an der Endhaltestelle leer an, das Einsteigen dauerte bestimmt 10 Minuten und danach war der Bus voll. An den nächsten Stationen wollten noch Leute einsteigen, es ging nicht, der Bus war überfüllt. Einfach nur krass. Ich bin von München einiges gewöhnt aber hier war es noch enger!
Im Hotel haben wir uns mit einer Flasche Wein in den Garten gesetzt, es fing etwas zu tröpfeln an aber es gab einen zugewachsenen Laubengang, der Tisch darunter blieb trocken und wir hatten den Garten für uns alleine. Um halb 12 gingen wir glücklich ins Bett. Dieser Tag war war um Klassen besser als erwartet. Ich habe zuhause lange nachgedacht und die schönsten Orte an meinem geistigen Auge vorbei ziehen lassen: Dubrovnik schägt sie alle!
Unterkunft: Hotel Zagreb, 252 € für zwei Nächte, gebucht bei booking.com
die heutige Route: