Autor Thema: Trauriges Ende eines Paradisvogels  (Gelesen 3145 mal)

Rainer

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Trauriges Ende eines Paradisvogels
« am: 10. September 2018, 12:13:22 »
Einer der schrillsten Teilnehmer der ersten DSDS Staffel, Daniel Küblböck, damals noch Teenie, hat sich anscheinend von Board der AIDAluna gestürzt, relativ nahe der Position, wo vor über 100 Jahren die Titanic unterging.

Auch wenn ich kein Daniel Küblböck Fan war, so habe ich seine Entwicklung "am Rande" immer wieder mal mitbekommen, wie er sich vom überemotionalen Teenager zum sympathiscnen jungen Mann veränderte, der auch durchaus finanzielle Erfolge aufzuweisen hatte.

Die genauen Hintergründe seines plötzlichen Verschwindens sind noch nicht geklärt, aber es mehren sich die Hinweise auf eine depressive Handlung. Daniel Küblböck war zuletzt in Frauenkleidern aufgetreten (auch die Schiffsreise hat er von Anfang in Frauenkleidern angetreten), er beklagte sich vor 6 Wochen in seinem Facebook Account über ein schwer zu ertragendes Mobbing, welchem er sich an einer Berliner Schauspielschule ausgesetzt fühlte. Möglicherweise gibt es da einen tragischen Zusammenhang, wie die Medien eigenartigerweise noch nicht berichten, habe ich selbst herausgefunden, dass auf seiner (noch aktiven) Homepage ein Terminkalender gezeigt wird, dort steht für den Abend des 8. Septembers 2018 die Veranstaltung "Schulabschlussfeier Berlin" eingetragen. Offensichtlich ist Daniel Küblböck gar nicht erst zu dieser (eigentlich elementaren) Veranstaltung hingegangen, sondern hat stattdessen eine Kreuzfahrt gebucht - und stürzt sich dort in der Nacht des 8. auf den 9. September von Board des Schiffs.

Trauriges Ende, ich frage mich bei solchen Dingen immer, wieso das passieren kann, wieso es niemanden gibt, der die Depression und die davon ausgehende Gefahr wahrnimmt?! Noch ist er nicht offiziell als tot deklariert, aber er ist seit über 24 Stunden vermißt und wenn er nicht noch irgendwo auf dem Schiff gefunden wird (was nach aktueller Lage unwahrscheinlich ist, es wurden alle öffentlichen Bereiche und Kabinen abgesucht), dann hat er keine Überlebenschance, die "Labrador See", wo die AIDAluna sich zum Zeitpunkt des Vorfalls befand, hat aktuell nur 10 Grad Wassertemperatur.

Eigentlich schreibe ich zu solchen Vorkommnissen sonst nichts, aber das berührt mich eigenartigerweise schon ein wenig, ich mochte den "kleinen Spinner" eigentlich ganz gerne und hätte ihm ein glücklicheres Leben gegönnt.

Paula

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Re: Trauriges Ende eines Paradisvogels
« Antwort #1 am: 10. September 2018, 12:48:37 »
Das habe ich heute Morgen als Kurzmeldung in der Süddeutschen gelesen. Ich kann mich an den Mann nur noch dunkel erinnern aber mir tut das auch sehr leid. In der SZ stand auch er sei gesprungen, nicht gefallen, das war wohl wirklich Selbstmord. Ich weiß nicht ob Angehörige wirklich helfen können wenn jemand seinen Selbstmord beschlossen hat, das erinnert mich an den Fall des Fußballers Enke, der hatte eine Frau und die Depression war bekannt und in Behandlung. Man kann eben nicht alle präventiv einschließen. Wirklich tragisch das Ganze!
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Trauriges Ende eines Paradisvogels
« Antwort #2 am: 10. September 2018, 12:51:26 »
Ja, man kann in die Menschen nicht reinschauen. Ich finde so etwas auch immer tragisch.

Ca. 15 km von uns entfernt hat vor 10 Tagen ein Ehepaar seine beiden Kinder (10 und 13 Jahre alt) umgebracht, das Haus angezündet und dann sich selbst ins Auto (in der Garage) gesetzt und Motor laufen lassen. Nachbarn haben die Feuerwehr alarmiert, die dann die Kinderleichen und die Eltern gefunden haben. Die Eltern leben noch und sind jetzt in U-Haft. Beide waren Ärzte, er Kieferchirurg im Ort wo ich arbeite, und hoch verschuldet. Das Haus wurde zwangsversteigert und hätte an diesem Tag an die neuen Besitzer übergeben werden sollen.

Da frage ich mich dann auch, wie kann man seine eigenen Kinder umbringen? Schlimm genug, wenn ein Elternteil so "tickt", aber der zweite auch noch?
Liebe Grüße
Silvia

Birgit

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Re: Trauriges Ende eines Paradisvogels
« Antwort #3 am: 10. September 2018, 13:31:06 »
Ja, der war schon auffällig... Vom (vermutlich gemobbten) Mitschüler zum teilweise angehimmelten und teilweise veralberten Kultobjekt...

Ich hatte mich sehr gefreut, dass der ein bisschen weg kam vom "Witzblattfigurimage", aber ich denke auch, der erste Eindruck, den viele von ihm hatten, ist geblieben und hat ihm das Leben schwer gemacht.

Christina

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Re: Trauriges Ende eines Paradisvogels
« Antwort #4 am: 10. September 2018, 20:08:22 »
Ich hatte ihn schon völlig vergessen (und DSDS sowieso noch nie angeschaut, aber am Rande schon mitbekommen, das war damals am Anfang noch etwas besonderes), aber bei Nennung seines Namens war er mir gleich wieder in Erinnerung. Wirklich traurig, kommt aber bei so "künstlerisch begabten" Menschen leider doch (zumindest gefühlt) häufiger vor. Dieser Wechsel von extremen Höhen und Tiefen, die er erlebt hat, ist sicherlich nicht einfach auszuhalten.


LG Christina