Autor Thema: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018  (Gelesen 37193 mal)

Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #15 am: 01. Juni 2018, 18:42:33 »
4. Tag – Dienstag, 30.01.

Heute machen wir einen Ausflug ans Meer – juhu!

Nach dem Frühstück gehen wir gegen 8.30 Uhr zur U-Bahnstation Rossio, laden am dortigen Automaten unsere Karten mit jeweils einem Tagesticket auf, diesmal mit dem zu EUR 10,15, das neben den Öffis in Lissabon auch die beiden Regionalzüge nach Sintra und Cascais umfasst und fahren dann von dort mit der grünen Linie zwei Stationen bis Cais do Sodré. Hier wechseln wir zum Bahnsteig für den Zug nach Cascais, der gegen 9 Uhr abfährt.

Im fast leeren Zug genießen wir die 40-minütige Fahrt immer am Tejo-Ufer - und nach der Mündung des Flusses ins Meer -  an der Atlantikküste entlang. Der Zug hält recht häufig unterwegs, da sich bis zum Endbahnhof Cascais ein Vorort von Lissabon an den nächsten reiht.

In Cascais angekommen, bummeln wir durch das hübsche Örtchen




und kommen dann schließlich am Hauptplatz an, dem Praça 5 de Outubro, der wie der Rossio in Lissabon im Wellenmuster gepflastert ist. Er öffnet sich zum Strand mit kleinem Hafen. Ach – ist das schön hier!






Wir genießen einige Zeit den Anblick und machen Fotos, auch von den Fischerbooten und den zahlreichen Fangkörben, die ich als Hummerkörbe eingeordnet hätte, aber durch die ARTE Sendung über den Mercado da Ribeira Nova wissen wir, dass damit die hier wohl zahlreichen Tintenfische gefangen werden.




Am Platz hier gibt es eine Filiale der französischen Bäckereikette Paul, dort gehen wir nun hinein, trinken einen Kaffee und können bei all dem leckeren Gebäck nicht widerstehen, ich nehme ein belegtes Baguette (ich weiß gar nicht mehr mit welchem Belag), Peter ein Aprikosentörtchen.

Nach dieser frühen Mittagspause oder spätem zweiten Frühstück spazieren wir immer an der Küste entlang, zunächst durch den Ort, an der alten Zitadelle vorbei und an einigen schönen Villen, sowie einem Leuchtturm.





Die Straße mit breitem Gehweg und einem Fahrradstreifen daneben führt dann immer am Meer entlang aus dem Ort heraus. Es ist herrlich ruhig hier, Autos fahren fast keine, auch Fahrradfahrer sind nur wenige unterwegs. Aber der Gehweg wird doch von einigen Leuten zum Spazieren und auch Joggen genutzt. Auch für mich bzw. meinen Fuß ist es hier richtig angenehm zu gehen, anders als auf den löchrigen, holperigen Pflastersteinen von Lissabon.

Hier hat es keine Sandstrände oder Buchten mehr, sondern es ist eine Steilküste aus schwarzgrauen und bräunlich-roten Felsen. Ungefähr zwei Kilometer nach dem Ende der Ortsbebauung erreichen wir den Boca do Inferno: Aussichtsplattformen in verschiedenen Höhen, Restaurant, Café und Souvenirläden wurden um diesen sog. Höllenschlund errichtet. Auch einen immerhin teilweise gefüllten Parkplatz gibt es. Aber klar, das Wetter ist natürlich viel zu schön, um sehen und erleben zu können, wie das Meerwasser durch die Felsen sich nach oben ergießt. Schade, aber besser schönes Wetter als Wasserfontänen!






Wir spazieren dann noch weiter, aber irgendwann wird es meinem Fuß auch auf dem schönsten Bodenbelag zu viel und wir drehen um. Dabei wäre ich noch so gerne weitergegangen oder noch besser gefahren und zwar mit dem Fahrrad: der Fuß- und Radweg führt nämlich ohne Steigung insgesamt 7 km ab Cascais Ortsmitte bis zum Strand von Guincho am Meer entlang und man kann laut Reiseführer am Bahnhof von Cascais kostenlos (!) Fahrräder leihen. Mit denen könnte man dann sogar bis zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Europas fahren.

Egal, wir erfreuen uns am schönen Wetter und dem Blick auf Meer und Küste. Zurück am Boca do Inferno machen wir noch eine kurze Pause mit einem Solero Eis und nehmen dann die letzten Kilometer nach Cascais in Angriff.

Dort treffen wir wieder gegen 13.30 Uhr ein und machen eine Kaffeepause im modern gestalteten Innenhof der ehemaligen Zitadelle. Nun ist es so warm geworden, dass wir sogar einen Schattenplatz nehmen – kaum zu glauben.



Um viertel nach zwei fahren wir dann mit einem etwas volleren Zug als auf dem Hinweg zurück nach Lissabon, wo wir gegen halb vier ankommen.

Nun macht sich doch etwas Hunger bei uns beiden bemerkbar und da bietet sich doch der Mercado da Ribeira Nova geradezu an: hier kann man durchgängig während der Öffnungszeiten essen und ist nicht an etwaige Essenszeiten von Restaurants gebunden (was um diese Uhrzeit ein Problem sein könnte) und er liegt gleich neben der Endstation unseres Zugs.

Im Markt entscheiden wir uns beide für den gegrillten Tintenfisch auf Kartoffeln und Ackersalat vom Stand der Köchin Marlene Vieria, die auch im ARTE Bericht vorgestellt wurde. Zusammen mit zwei Softdrinks zahlen wir EUR 32,00 und das Essen ist wirklich extrem lecker. Es gibt jeden Tag auch ein spezielles Tagesgericht, das dann besonders günstig ist, nachdem wir aber die Tintenfischfangkörbe heute in Cascais gesehen haben und auch in der ARTE Sendung über den Tintenfischfang berichtet wurde, ist die Entscheidung über das Tintenfischgericht ganz schnell gefallen.



Nach dem Essen gehen wir zurück zum Bahnhof Cais do Sodré und steigen in die nächste U-Bahn der grünen Linie, eine Station weiter wechseln wir in die Blaue Linie, die uns direkt in das Untergeschoß des größten Kaufhauses der iberischen Halbinsel bringt, einer Filiale der spanischen Kette El Corte Inglés. Peter sucht ja immer noch nach einer Tasche und die Suche soll heute endlich erfolgreich sein. Und tatsächlich, im fast leeren Kaufhaus (zumindest was die Herrenbekleidungs- und gepäckabteilung betrifft), findet er recht schnell eine Umhängetasche- super, ich hätte mich nicht so schnell entscheiden können.

Aufgrund des schönen Wetters halten wir uns nicht noch weiter im Kaufhaus auf, sondern gehen nun, es ist inzwischen ungefähr 17 Uhr, nach draußen in den angrenzenden Parque Eduardo VII de Inglaterra. Dieser größte Park Lissabons liegt nördlich der Altstadt (natürlich) an einem Hang. Der Ausblick über das Grün hinunter zum riesigen Kreisverkehr Praça Marquês de Pombal und weiter bis zum Tejo ist beeindruckend. Die monumentalen Denkmäler mit übergroßer Fahne gefallen mir weniger, erinnern aber an die Nelkenrevolution von 1974.






Wir spazieren durch den Park bis zum Kreisverkehr und dann auf der 1,2 km langen Avenida da Liberdade bis zu deren Ende bzw. Beginn am Praça dos Restauradores. Die Avenida da Liberdade entstand 1885 nach Pariser Vorbild. In der Mitte, ganz links und ganz rechts befinden sich die Fahrbahnen, dazwischen gibt es zwei breite baumbestandenen Fußgängerwege mit Brunnen, Statuen und Cafés. Es wurden auch die zu einer Prachtstraße passenden Gebäude erstellt, von denen leider nur wenige den Abriss- und Modernisierungswahn im letzten Jahrhundert überlebten.

Puh, die letzten paar hundert Meter bis zum Hotel sind für mich bzw. meinen Fuß nun doch ganz schön anstrengend und ich bin wirklich froh, als wir gegen 18 Uhr im Zimmer sind und ich meinen Fuß ohne diesen blöden Schuh hochlegen kann.

Zwei Stunden später sind wir beide dann aber wieder so weit erholt, dass wir uns nochmal auf den Weg machen, um die Stadt bei Dunkelheit zu erleben und zu fotografieren. Dazu gehen wir heute zum Praça do Comércio (unterwegs natürlich wieder die üblichen Begegnungen mit „Speisekarte“ und „Marihuana“). Die Fotografiersituation ist etwas schwierig, da der Platz selbst fast völlig im Dunkeln liegt, die Reiterstatue aber extrem hell angestrahlt wird, die Kontraste also zu hoch für ein schönes Foto sind. Wir machen auch Fotos von der beleuchteten Tejobrücke und dem gegenüberliegenden Ufer, beides ist aber sehr weit weg. Dennoch genießen wir den Blick und haben auch Spaß beim Fotografieren.





Auf dem Rückweg gehen wir noch beim Supermarkt vorbei und nehmen Wasser und ein bisschen was zum Knabbern mit, gegen 21.15 Uhr sind wir dann wieder im Hotel.

Wetter: sonnig, ca. 19 °C


LG Christina

Andrea

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #16 am: 01. Juni 2018, 23:14:31 »
Das gefällt mir alles super gut. Portugal steht schon länger auf meiner Wunschliste recht weit oben. Dein Bericht bestätigt das nur.
Liebe Grüße, Andrea



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Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #17 am: 04. Juni 2018, 19:58:37 »
5. Tag – Mittwoch, 31.01.

Erst gegen viertel nach acht Uhr sind wir heute beim Frühstück, Peter musste zuvor noch ein paar berufliche E-Mails verfassen.

Um 9 Uhr machen wir uns dann auf den kurzen Weg zur Praça da Figueira, wo wir am Automaten in der U-Bahn Station unsere Tagestickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen, heute reicht uns die günstigste Variante für EUR 6,15 p.P., wir wollen im Stadtgebiet bleiben.

Wieder oberirdisch steigen wir gegen 9.30 Uhr in die Tram 15, die in den Stadtteil Belém fährt. Zum Glück fährt eine moderne Strassenbahnvariante, die wesentlich mehr Sitz- und Stehplätze bietet, als die historische, es sind nämlich einige Touristen unterwegs mit uns, die natürlich diesselben Ziele haben: das Hieronymuskloster, das Entdeckerdenkmal und den Turm von Belém.

Die Fahrt zieht sich etwas, da es sehr viele Haltestellen gibt, leider fährt in diese Richtung keine U-Bahn.

Gegen 10.20 Uhr steigen wir dann vor dem Mosteiro dos Jerónismus aus, irren kurz umher, um den richtigen Eingang zu finden (eine Ausschilderung für Fußgänger haben wir bisher hier in Lissabon nur in der Nähe der Burg gesehen, sonst ist man auf seinen Stadtplan angewiesen), zahlen EUR 10,00 p.P. Eintritt und stehen dann im wunderschönen Kloster. 1502 war Baubeginn, 70 Jahre (!) später war es fertig, seit 1982 gehört es zum UNESCO Weltkulturerbe. Der manuelinische Baustil mit den zahlreichen Verzierungen wirkt orientalisch und der Kontrast zwischen dem hellen Kalkstein und dem blauen Himmel ist herrlich. Wir schlendern gemütlich durch den zweistöckigen Kreuzgang und schauen uns auch die angrenzende Kirche Santa Maria und das ehemalige Refektorium mit vielen Kacheln an.










Dann gehen wir über den Praça do Império, heute ein Park mit großem Springbrunnen, von dem aus man nochmal einen schönen Blick zurück zum Kloster hat (als das Kloster gebaut wurde, war hier bereits das Flussufer mit einem Hafen, das Ufer ist nach und nach versandet und der Fluss hat sich somit immer weiter vom Kloster entfernt).



Am Ende des Parks unterqueren wir in einem Fußgängertunnel die viel befahrene Uferstrasse und stehen kurz darauf am heutigen Tejo Ufer und vor dem Padrão dos Descobrimentos. Der pompöse Baustil verweist gleich auf den Diktator Salazar, der das Denkmal zu Ehren der großen portugiesischen Entdecker am 500. Todestag von Dom Henrique de Avis (bekannt als Heinrich der Seefahrer, der kurioserweise allerdings nur ein einziges Mal zur See gefahren war), 1960 errichten ließ.




Auf eine Innenbesichtigung des Denkmals verzichten wir, genauso wie beim einige hundert Meter weiter stehenden Torre de Belém. Dieser ist genauso wie das Hieronymuskloster im manuelinischen Stil erbaut und zwar von 1515-21 als Wachtturm für den Lissabonner Hafen, später diente er als Zollstation und als Gefängnis.




Nun ist es schon wieder Mittagszeit und wir möchten eine Kleinigkeit essen und unsere Wasserflaschen sind auch leer. Auf dem Stadtplan entdecken wir einen Supermarkt nördlich vom Torre de Belém. Die Entfernungen sind hier beträchtlich (zumindest, wenn man nicht so gut zu Fuß ist), erst geht es durch den Park, der am Flussufer hier angelegt ist, dann muss wieder die Uferstrasse überquert werden, diesmal mit einer Überführung und endlosen Treppen auf der einen Seite hinauf, auf der anderen Seite wieder hinab und danach sind es noch einige hundert Meter bis zum Supermarkt. Direkt daneben sehen wir eine Filiale der Kette « A Padaria Portuguesa», wo man kleine Snacks zum Mitnehmen oder dort essen kaufen kann.

Dort essen wir einen Salatteller mit Lachs bzw. Ei (zusammen mit jeweils einem Wasser zahlen wir zusammen EUR 11,90) und kaufen dann noch Wasser im Supermarkt nebenan. Vor dem Supermarkt ist auch eine Haltestelle der Tram 15, die wir für eine Station, also wieder bis zum Kloster nehmen. Uns ist noch nach einem Kaffee, vor der Confeitaria dos Pastéis de Belém, die für ihre Puddingtörtchen und das mit schönen Fliesen verzierten Café bekannt ist, steht eine lange Menschenschlange, der nicht weit entfernt liegende Starbucks ist zwar von vielen Schülern auf Schulausflug belagert, wirklich etwas kaufen, tun aber nur wenige und das Beste, im Gegensatz zur Konditorei gibt es hier Tische und Stühle im Freien.

Wir genießen die Sonne mit einem Kaffee und einem Muffin und gehen dann durch die Parkanlage Jardim de Belém und über den angrenzenden Platz Praça Afonso de Albuquerque, wo man hinter dem Standbild des Afonso den rosafarbenen Palast des portugiesischen Staatspräsidenten sehen kann.



Die nächste Fußgängerüberführung nehmen wir und sind nun wieder am Flußufer. Bald tauchen das ehemalige Elektrizitätswerk, ein schöner Industriebau vom Beginn des 20. Jh. und ein wellenförmiges modernes Gebäude auf. Beide zusammen bilden das Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia, kurz MAAT.








Wie bei allen Museen heute, verzichten wir wegen des schönen Wetters auf einen Besuch (bei Regenwetter ist Belém ebenfalls ein lohnenswertes Ziel, dann kann man Stunden in den Museen verbringen), aber auch von außen sind die beiden Gebäude toll anzuschauen, bilden einen Kontrast zum überladenen Baustil des Klosters und Turms von Belém und stimmen damit auf unseren nächsten Besichtigungspunkt ein, die LX Factory.

Dorthin könnte man am Wasser entlang, unter der Brücke Ponte 25 de Abril mit den ehemaligen Hafenanlagen, heute Jachthafen mit Restaurants, Bars und Cafés hindurch, zu Fuß hingehen, mein Fuß macht eine solche Strecke aber leider nicht mit, er ist sowieso schon an seiner Belastungsgrenze für heute, daher nehmen wir wieder die Tram 15 für ein paar Haltestellen in Richtung Innenstadt (und verzichten schweren Herzens auf den Bereich der alten Hafenanlagen unter der Brücke).

Gegen halb drei Uhr sind wir dann am Eingang zum Areal der LX Factory. Das ist ein ehemaliges Industrieareal, in dem sich Boutiquen, Cafés, Restaurants, aber auch Büros bzw. Studios verschiedener kreativer Berufe angesiedelt haben.

Wir schlendern durch den ein oder anderen Laden, kaufen eine Lissabon Postkarte im Retrodesign für unsere Urlaubspostkartenpinwand, Olivenöl in einem Miniaturblechkanister wie aus alten Zeiten, Fischkonservendosen und für unsere malende Nachbarin, die sich ums Haus kümmert, verschiedenen Marmeladen in Tuben. Der bunte aber auch leicht heruntergekommene Charakter des Areals gefällt uns gut, etwas störend sind die überall herumfahrenden Autos, denen man ständig ausweichen muss.







Nun ist aber endgültig Erholung angesagt. Wir fahren mit der Tram 15 zurück in die Innenstadt zur Praça da Figueira, gehen dort noch in die traditionelle Konditorei Confeitaria Naçional (die Einrichtung scheint noch aus dem Jahr der Eröffnung 1829 zu stammen – wunderbar aus dunklem Holz), wo wir zwei Mini-Tortenstückchen zum Mitnehmen kaufen und sind gegen 16 Uhr im Hotelzimmer, wo jetzt «Füße hochlegen» auf dem Plan steht.

Gegen 18 Uhr gehen wir zum Abendessen. Wir haben uns für das Restaurante Carmo am Largo do Carmo im Stadtteil Chiado entschieden. Daher gehen wir den kurzen Weg über den Rossio zum Elevador Santa Justa. Dessen «Bergstation» befindet sich nur wenige Meter vom Largo do Carmo entfernt.

Mit dem Restaurante Carmo haben wir eine gute Wahl getroffen. Es ist ein relativ kleiner Raum, der mit Bücherregalen und Tischen unterschiedlicher Stilrichtungen eingerichtet ist wie ein gemütliches Esszimmer. Als Vorspeise teilen wir uns in Knoblauchsoße gegrillte Garnelen, sehr lecker. Ich nehme ein Meeresfrüchterisotto als Hauptgericht, Peter einen Burger. Das Risotto ist absolut perfekt, daran werde ich mich noch lange erinnern. Peter ist mit seinem Burger etwas weniger zufrieden, na ja, ich hatte ihm sowieso empfohlen lieber ein Fischgericht zu nehmen, da ich bei meinen Reisevorbereitungen mehrfach gelesen hatte, dass Fischgerichte in Lissabon praktisch überall sehr gut sind, Fleischgerichten dagegen hin- und wieder Verbesserungspotential haben. Zusammen mit zwei Gläsern Wein und Wasser zahlen wir EUR 51,00.

Nach dem Essen machen wir noch Nachtaufnahmen am wunderschönen Largo do Carmo. Der Elevador Santa Justa hat nun gegen 21.15 Uhr schon geschlossen, wir machen am Eingangsbereich noch ein paar Fotos und gehen dann zu Fuß zurück ins Hotel.





Wetter: sonnig, ca. 18° C


LG Christina

Ilona

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #18 am: 05. Juni 2018, 08:36:42 »
Hallo Christina,

diesmal habe ich mich bei deinem Namen nicht vertippt  :cool2:.

Klasse, dass ihr mit den Öffis an die Küste fahrt  :beifall: und Lissabon hat tolle Prachtbauten.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #19 am: 05. Juni 2018, 17:46:34 »
Hallo Christina,

diesmal habe ich mich bei deinem Namen nicht vertippt  :cool2:.

Keine Ahnung was das mit meinem Namen ist, ich bin's schon seit dem Kindergarten gewöhnt, dass die Leute ein "e" statt ein "a" nehmen  :)



LG Christina

Silvia

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #20 am: 05. Juni 2018, 18:53:56 »
Hach .. so schöne Erinnerungen an Lissabon  :happy:   - bei mir ist es ja noch nicht soo lange her, allerdings waren wir nur relativ kurz in der Stadt. Wie schön das ich bei dir die Stadt ganz gemütlich ohne brennende Füße genießen kann.  ;D    ... und Respekt wenn du das alles mit "kaputtem" Fuß läufst!!   :anbeten:

Rainer

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #21 am: 05. Juni 2018, 20:26:25 »
Keine Ahnung was das mit meinem Namen ist, ich bin's schon seit dem Kindergarten gewöhnt, dass die Leute ein "e" statt ein "a" nehmen  :)

Ich habe eine Schwägerin "Christina", von daher bin ich da vorbereitet. Und - last not least - habe ich mit meinem Namen genau das gleiche Problem, obwohl "Rainer" eigentlich nicht so ein seltener Name ist. Aber auch da schreiben die meisten "Reiner". Gibt schlimmere Dinge im Leben.... ;)

nordlicht

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #22 am: 06. Juni 2018, 07:07:17 »
Gibt schlimmere Dinge im Leben.... ;)
z.B. Amis klar machen, dass man Sönke heißt.  ;)
Die verstehen meist Duncan und schreiben Zonka.  :)

Andrea

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #23 am: 06. Juni 2018, 08:14:14 »
Gibt schlimmere Dinge im Leben.... ;)
z.B. Amis klar machen, dass man Sönke heißt.  ;)
Die verstehen meist Duncan und schreiben Zonka.  :)

 :lach:

Okay, das ist wirklich hart...


Liebe Christina, du zeigst mir hier mal wieder, dass Städtereisen nicht "doof" sein müssen und Lissabon ist ganz sicher eine Reise wert. Ich werde das mal ausprobieren und habe für den September als Test München geplant. Diese Stadt kenne ich noch nicht Und ich bin gespannt, ob das weitere Städtereisen nach sich zieht. Angedacht sind da Amsterdam, Prag, Edinburgh und vielleicht auch mal Lissabon  :toothy9:
Liebe Grüße, Andrea



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Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #24 am: 06. Juni 2018, 17:47:37 »


Liebe Christina, du zeigst mir hier mal wieder, dass Städtereisen nicht "doof" sein müssen und Lissabon ist ganz sicher eine Reise wert. Ich werde das mal ausprobieren und habe für den September als Test München geplant. Diese Stadt kenne ich noch nicht Und ich bin gespannt, ob das weitere Städtereisen nach sich zieht. Angedacht sind da Amsterdam, Prag, Edinburgh und vielleicht auch mal Lissabon  :toothy9:

Wenn ich das mit den Tickern bei dir und Paula richtig deute, hast du in München sogar den Vorteil, mit einer "Insiderin" unterwegs zu sein  :thumb:
Das schöne bei den meisten interessanten Städten ist, dass sie leicht erreichbar auch Natur und Landschaft bieten, so dass man mal eine Pause vom Stadttrubel machen kann.


LG Christina

Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #25 am: 06. Juni 2018, 17:49:59 »
Gibt schlimmere Dinge im Leben.... ;)
z.B. Amis klar machen, dass man Sönke heißt.  ;)
Die verstehen meist Duncan und schreiben Zonka.  :)

Sönke, da bin ich wirklich dankbar, dass mein Name zumindest auch auf Englisch, Französisch und den meisten anderen gängigen Sprachen verständlich ist - ja, man muss immer das positive sehen  ;D


LG Christina

Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #26 am: 06. Juni 2018, 18:10:09 »
6. Tag – Donnerstag, 01.02.

Nach dem Frühstück machen wir uns um 9 Uhr auf den Weg zur U-Bahn Station Rossio, wo wir heute unsere Karten mit jeweils einem Tagesticket zu EUR 9,15 aufladen, damit kann man neben den üblichen Öffis in Lissabon auch die Fähren über den Tejo benutzen.



Als erstes fahren wir zur Station Oriente, die zusammen mit dem Bahnhof Oriente und dem Parque das Nações, zur Weltausstellung 1998 erbaut wurde. Das Motto der Weltausstellung «Ozeane, ein Erbe für die Zukunft» wurde schon auf den Bahnsteigen der U-Bahnstation umgesetzt: insgesamt zehn Künstler schufen Kachelbilder mit diesem Thema. Wir schauen uns das der isländischen Künstlerin Erró an, das der Japanerin Yayoi Kusama, das des Argentiniers António Segui und, unverkennbar, das von Friedensreich Hundertwasser. Sie gefallen uns gut, eine tolle Idee, mit einer Verbindung der portugiesischen Tradition der Kachelbilder und modernen Künstlern, schon an dieser Stelle auf das Thema der Weltausstellung hinzuweisen.


Von der U-Bahn Station gehen wir durch den Bahnhof Oriente, der vom bekannten Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde. Besonders gut ist das von außen, am gebogenen Dach aus weißem Stahl und Glas zu erkennen, Calatrava hat auch z.B. die neue Metrostation am Ground Zero in New York gebaut (die hat Gabi ja kürzlich vorgestellt) oder vor vielen Jahren schon, eine kleine Überdachung eines Busbahnhofs in St. Gallen, Schweiz.


Vom Bahnhof gelangt man direkt in das drittgrößte Einkaufszentrum Lissabons, den Centro Comercial Vasco da Gama. Hier nutzen wir die Toiletten und kaufen im großen Supermarkt Continente im Untergeschoß Wasser und ein paar sonstige Kleinigkeiten. Die Anordnung der Waren im Supermarkt ist ähnlich wie in französischen Supermärkten, die Fisch- und Meeresfrüchtetheke ist allerdings die größte, die wir je gesehen haben.

Nun spazieren wir über das Expo Gelände und schauen uns die verschiedenen modernen Gebäude an. Das Gelände liegt auf einem ehemaligen Industriegebiet direkt am Tejo, eine Besonderheit ist die Gondelbahn, die parallel zum Flußufer fährt. Das Areal ist recht groß und der Wind pfeift heute heftig und kalt, so dass wir den geplanten Spaziergang über das gesamte Areal etwas kürzen.









Ein Café zum Aufwärmen wäre jetzt nicht schlecht, wir schauen ins Aquarium Oceanário hinein, dort sind aber schon im Eingangsbereich die Kassen aufgestellt (obwohl das Aquarium hoch gelobt wird, verzichten wir auf einen Besuch, nachdem uns das Aquarium in La Rochelle vor zwei Jahren überhaupt nicht gefallen hat und bei uns beiden das Interesse an Zoos und Co. sowieso sehr gering ist), so bleibt als einzige Möglichkeit wiedermal ein McDonalds (sehr modern, hier kann man über Computerbildschirme bestellen). Beim Kaffee beschließen wir, in Richtung unseres nächsten Ziels zu fahren und dabei einen Zwischenstopp im Mercado da Ribeira Nova zum Mittagessen einzulegen.

Wir nehmen daher die U-Bahn bis zur Station Cais do Sodré und gehen über die Straße zur Markthalle. Heute bestellen wir bei einem anderen Marktstand unser Essen (den Namen habe ich vergessen, leider steht er auch nicht auf der Quittung). Ich nehme einen Couscous Salat mit Ricotta, Peter ein modern gestaltetes Fish and Chips. Beides ist sehr lecker, wir bezahlen zusammen mit zwei Getränken EUR 24. Dieser Markt ist echt super, so etwas könnte es in mehr Städten geben.




Nach dem Essen gehen wir gegen 13.15 Uhr zurück zur Station Cais do Sodré, jetzt aber nicht mehr zur U-Bahn, sondern zur Abfahrtsstelle für die Fähre über den Tejo ins Städtchen Cacilhas. Leider haben die Fähren kein offenes Aussichtsdeck, so dass man nur einen leicht verschleierten Blick durch die zerkratzten und schmutzigen Scheiben auf die Lissabonner Hügel hat, außerdem schaukelt es ziemlich stark und dank der muffigen Luft reichen die nur zehn Minuten, die die Überfahrt dauert, aus, dass sich bei mir eine leichte Übelkeit bemerkbar macht.

Die wird durch den frischen Wind, der in Cacilhas direkt am Flussufer pfeift, zum Glück schnell wieder weggeblasen. Wir gehen eine sehr schmale Straße direkt am Fluss entlang, ein Geländer zum Wasser hin gibt es meist nicht und die Autofahrer, die hier ihre Autos abstellen und dann wohl die Fähre nach Lissabon nehmen, müssen richtig gut im Einparken sein, ein kleiner Fehler hätte große Auswirkungen  ;D. Die andere Straßenseite wird von alten, leerstehenden Fabrikgebäuden gesäumt weswegen wir hierhergekommen sind. Die Gebäude verfallen malerisch und sind außerdem mit vielen Graffitis verziert. Auch im Wasser gibt es einiges an Rost zu bewundern, uns macht das Fotografieren richtig Spaß hier (und deshalb gibt es nun richtig viele Bilder davon  ;D):



















Wenn mein Fußproblem nicht gewesen wäre, wären wir der Straße bis zu ihrem Ende gefolgt, hätten dann den Aufzug, der zur Überwindung der Steilküste gebaut wurde, genommen und wären zur Statue Cristo Rei gelaufen, von dort dann zu Fuß oder per Bus durch Cacilhas zurück zum Fährableger. Diese Strecke ist aber eindeutig zu weit für mich, so dass wir uns auf die Uferstraße beschränken und dann die Fähre zurück nach Lissabon nehmen.

Dort gehen wir nochmal in den Mercado da Ribeira Nova, unsere letzte Chance auf die leckeren Pastels de Nata mit Milchkaffee müssen wir doch nutzen  ;D. Danach noch ein kleiner Einkauf im Supermarkt und gegen 16 Uhr legen wir im Hotel die Füße hoch.

Gegen 18.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg, wir wollen mit der Strassenbahn 28 nochmal durch die östlichen Altstadtviertel fahren, in der Nähe einer der Aussichtspunkte aussteigen und Nachtfotos machen. Wir gehen daher zur Praça Martim Moniz und warten dort auf die Tram – dabei stellt Peter fest, dass er sein Tagesticket für die Öffis im Hotel vergessen hat. Gut, gehen wir halt nochmal zurück zum Hotel, so weit ist es zum Glück ja nicht. Während ich dann vor dem Hotel auf Peter warte, fängt es doch tatsächlich an zu regnen. So ein Mist, da können wir unser Vorhaben vergessen, diese Pflastersteine, die überall in der Stadt verlegt sind, werden bei Nässe extrem rutschig und fotografieren macht bei Regen keinen Spaß.

Ich gehe zu Peter hinauf ins Zimmer und wir überlegen, was wir stattdessen tun könnten.

Wir entscheiden uns dafür, nochmal zum Einkaufszentrum Vasco da Gama auf dem Expo Gelände zu fahren, dort können wir durch den einen oder anderen Laden schlendern und eine Kleinigkeit im Food Court essen, für ein Restaurant sind wir nicht hungrig genug.

Auf dem Weg zur U-Bahnstation hört es auf zu regnen  >:(, aber nun ändern wir nicht nochmal unserer Pläne.

Zum ersten Mal während unseres Aufenthalts hier in Lissabon erleben wir eine volle U-Bahn und schnell wird klar, weshalb. Donnerstagabend ist wohl Kinotag oder allgemein Ausgehtag, praktisch alle verlassen die U-Bahn an der gleichen Station wie wir und alle gehen in das Einkaufszentrum, das auch einige Kinosäle hat. Oh je, da haben wir wohl die falsche Entscheidung getroffen. Der Food Court ist völlig überfüllt, wir fahren daher ins Untergeschoß, um im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten zum Essen zu kaufen. Allerdings ist auch dieser sehr gut gefüllt, viele Leute scheinen ihren Wocheneinkauf zu machen und oft sind sogar kleine Kinder dabei, obwohl es schon nach zwanzig Uhr ist. Wir schnappen uns schnell einen Fertigsalat und etwas Brot und dann nichts wie weg hier, gegen 21 Uhr sind wir wieder im Hotel. Wirklich schade um den letzten Abend unseres Urlaubs!

Wetter: teils wolkig, teils sonnig, abends kurzer Schauer, kalter Wind, ca. 14° C



LG Christina

Paula

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #27 am: 09. Juni 2018, 22:06:47 »


Und nun stelle dir hier im Hof zwei Opernsänger vor und eine Sängerin


Und genau hier weiß gedeckte große runde Tische auf allen vier Seiten


Das war ein IBM Kongreß Ende der 90er Jahre als in der IT Geld keine Rolle spielte, der Portwein floß in Strömen, das Essen war Luxusklasse, der dekadenteste Tag meines Lebens  8)
Und neben den portugiesischen Kellnern im Frack die Amis in bunten Hosen teils sogar Shorts...
War aber wirklich ein toller Abend und meine beste Erinnerung an Lissabon

An das Seefahrerdenkmal erinnere ich mich auch noch, alles andere was du jetzt noch gezeigt hast ist neu für mich, Portugal haben mein Freund und ich ja schon länger auf der Liste, mit deinen schönen Bildern ist es auf der Liste der nächsten Reiseziele weiter nach oben gerutscht.

Schade dass euch der Regen am letzten Tag so einen Streich gespielt hat, aber sonst war das Wetter ja grandios wenn man die Jahreszeit bedenkt.
Ich hoffe deinem Fuß hat der Urlaub nicht geschadet!

Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #28 am: 11. Juni 2018, 19:52:02 »
Paula - so ein Abend in der wunderbaren Kulisse des Klosters hört sich toll an, das ist etwas, das man nicht mehr vergisst.

Ja, das Wetter war absolut traumhaft und hat mich mal wieder bestätigt, Reisen weiterhin außerhalb der Saison für den jeweiligen Ort zu machen, auch wenn denn die Wahrscheinlichkeit für schlechtes Wetter größer ist - denn das ist nur Statistik und es kann in den wenigen Tagen, die man vor Ort ist, zu jeder Jahreszeit gut oder schlecht sein.

Ob die Heilung meines Fußes verlangsamt wurde, durch den Urlaub - keine Ahnung, ich denke nicht, aber es wäre mir auch egal gewesen, Urlaub geht immer vor ;D


LG Christina

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Re: Frühling im Winter - Lissabon im Januar 2018
« Antwort #29 am: 11. Juni 2018, 20:12:51 »
7. Tag – Freitag, 02.02.

Auch am letzten Morgen stehe ich um 6.30 Uhr auf, wir packen schon mal einen Teil in die Koffer und sind um 7.45 Uhr beim Frühstück.

Gegen 8.30 Uhr brechen wir dann zu einem letzten kurzen Stadtspaziergang auf. Heute ist wieder strahlend blauer Himmel, allerdings ist es sehr kühl. Nicht weit vom Hotel startet der Ascensor do Lavra, mit dem wir in das Viertel Santana hinauffahren (unser Tagesticket von gestern Morgen gilt dank 24 Stunden Gültigkeit auch jetzt noch). Ohne es zu planen, sind wir damit mit allen Standaufzügen, die Lissabon zu bieten hat, gefahren.






Vom Ausgang der Bahn gehen wir an einigen verfallenen Häusern vorbei


zum kleinen Park Jardim do Torel, von dem aus man einen tollen Blick auf den gegenüberliegenden Stadtteil Bairro Alto hat.








Von hier geht es an schönen alten Villen vorbei bis zum Platz Campo dos Mártires do Pátria. In der Mitte steht die Statue des Arztes Sousa Martins (1843-1897), der sich die Heilung der Tuberkulose zur Aufgabe gemacht hatte und dann selbst daran starb.

Er wird bis heute als Volksheiliger verehrt, rund um seine Statue sind Steintafeln, Kerzen und Blumen aufgehäuft von Lissabonnern, die ihn um Heilung von ihrer Krankheit bitten.



An einer Seite des Platzes befindet sich die deutsche Botschaft und das Goethe-Institut. Das sich dort ebenfalls befindliche Café soll empfehlenswert sein, wir haben aber gerade erst gefrühstückt, so dass ein Besuch ausfallen muss.


Auf der anderen Seite grenzt der Platz an eines der vielen Gebäude des Hospital de São José, das seit der Mitte des 18. Jhd. bis heute einen großen Teil des Santana Hügels einnimmt. Daran vorbei spazieren wir durch die typischen Wohnstraßen mit Mehrfamilienhäusern, wie wir sie in den letzten Tagen mehrfach gesehen haben, den Hügel wieder hinunter.




Wieder in der Baixa angekommen, gehen wir noch ein letztes Mal zum Elevador de Santa Justa, uns ist aufgefallen, dass wir den bisher noch nicht von unten fotografiert haben. Das holen wir noch nach und sind dann gegen 10.00 Uhr wieder im Hotel.






Wir packen noch die letzten Sachen zusammen, checken aus und sind gegen halb elf an der Haltestelle des Aerobusses am Restauradores. Wann genau der Bus hier abfährt ließ sich vorab nicht klären, er startet seine Runde aber alle halbe Stunde am Flughafen, also müssen wir max. eine halbe Stunde warten. Nach zwanzig Minuten kommt der Bus dann, wie beim Hinweg vergangenen Samstag sind es auch heute nur eine Handvoll Fahrgäste. Bis zum Kreisverkehr Marquês de Pombal kennen wir die Strecke schon, der Rest ist Neuland für uns und beim Blick aus dem Fenster stellen wir (nicht überraschend) fest, dass es uns auch bei verlängertem Aufenthalt nicht langweilig geworden wäre.

Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt kommen wir am Flughafen an, nutzen die Automaten zum problemlosen Self-Check-in (da wir nur ein Handy dabei hatten, um ins Internet zu gehen, haben wir auf den Online Check-in verzichtet, zumal wir sowieso keine Bordkarten hätten ausdrucken können) und können dann schon unser Gepäck an einem der zahlreichen Baggage Drop-Off Schalter der TAP abgeben.

Am Flughafen wird gebaut und so beschränkt sich unsere Auswahl fürs Mittagessen auf einen Burger King (na ja, so endet unser Lissabon Aufenthalt essenstechnisch so wie er begann, bei amerikanischem Fastfood), wo wir gegen viertel vor Zwölf ,gerade noch vor dem großen Ansturm, unsere Bestellung recht schnell bekommen. Für zwei Menüs bezahlen wir EUR 17,60 zusammen, was deutlich teurer ist als beim McDonalds am Rossio.

Die Sicherheitskontrolle passieren wir genauso schnell und entspannt wie in Frankfurt. Wir kaufen danach noch Wasser für den Flug, in einem Souvernirladen entdecke ich noch zwei schöne bemalte Kacheln, die uns zu Hause an diese Reise erinnern werden.

Der Flug startet pünktlich um 14.15 Uhr und wir freuen uns, dass wir wie schon auf dem Hinflug eine Dreierreihe für uns alleine haben (und auch insgesamt der Flug alles andere als ausgebucht ist). Es gibt wieder neben heißen und kalten Getränken, ein Sandwich mit Smoothie im Miniformat und nach drei Stunden Flug (plus eine Stunde Verlust wegen der Zeitverschiebung) landen wir um viertel nach sechs Uhr in Frankfurt.

Nach endlosem Marsch durch den Flughafen nehmen wir unser Gepäck am Band in Empfang, dann geht es nochmal ein gutes Stück weiter bis zum Auto. Und das steht zum Glück noch genau da, wo wir es abgestellt haben und auch die Ausfahrt klappt problemlos.

Gegen 20 Uhr sind wir wieder zu Hause und eine wunderbare Urlaubswoche ist damit leider schon wieder vorbei.


Wetter:    Lissabon – sonnig, windig, ca. 10°C / Frankfurt - wolkig, ca. 2°C
      

Noch ein kurzes Fazit:

Wir haben eine weitere (europäische) Hauptstadt kennengelernt, die sich aber doch ziemlich von den meisten anderen unterscheidet: keine großen, bekannten, überwältigenden (historisch oder modern) Bauwerke und Denkmäler, kein wuseliges Großstadtleben, sondern eine eher beschauliche Stadt, die uns mit den vielen Aussichtspunkten, den bunten Häusern, der Nähe zum Meer und dem malerischen Verfall inklusive Graffiti sehr gut gefallen hat. Als unangenehm haben wir empfunden, dass es insbesondere im Altstadtbereich deutlich spürbar war, dass seit den 1990iger Jahren ca. 300.000 Einwohner (somit ungefähr ein Drittel der Stadtbevölkerung) die Innenstadt verlassen haben, um außerhalb in großen Wohnsiedlungen mit modernen Wohnung zu leben. Es stehen tausende Wohnungen in der Stadt leer und man hat das Gefühl, dass die Altstadt ohne den Tourismus völlig ausgestorben wäre. Gestört hat uns in diesem Zusammenhang auch die extreme Verbreitung der englischen Sprache. Wie immer habe ich vor der Reise ein paar Brocken der Landessprache gelernt (was diesmal recht einfach war, da ich ein bisschen das dem portugiesischen sehr ähnliche spanisch spreche), davon konnte ich aber fast gar nichts anwenden, da man überall schon mit „Hello“ begrüßt wurde, Speisekarten alle auf Englisch waren und alle, mit denen wir irgendwie Kontakt hatten, englisch sprachen.
Wobei ich natürlich nichts dagegen habe, dass so viele Lissabonner englisch sprechen (im Gegenteil), aber es wäre doch schön gewesen, wenn man erst mal so begrüßt worden wäre, wie wenn man portugiesisch sprechen würde, es soll ja auch Touristen geben (und als solche sind wir auf jeden Fall auch ohne Kamera und Stadtplan in der Hand aufgefallen, da wir beide mindestens einen Kopf größer als der durchschnittliche Portugiese sind und unsere Kleidung wesentlich bunter und leichter war, als die der Einheimischen), die portugiesisch sprechen ;D.

Dennoch überwiegt der positive Eindruck und eine Reise nach Lissabon gerade im Winter, wenn es (außerhalb der Feiertage) wenige Touristen hat, kann ich auf jeden Fall empfehlen.








LG Christina