Am nächsten Morgen waren wir schon recht früh wieder an der Ford-Werkstatt, denn wir wollten ja das Abladen unseres TC beobachten:
Nachdem wir noch ein paar Kleinigkeiten mit der Werkstatt geklärt hatten, konnten wir endlich wieder auf Tour gehen. Die ist unser Auto für die nächsten 3 Tage, natürlich mit Allrad:
Wir fuhren also nocheinmal Richtung Wood Buffalo Nationalpark und obwohl wir gut aufpassten, konnten wir die Stelle, an der wir gestern gestrandet waren, nicht mehr finden. Keine Autospuren, auch keine Spuren von diesem grossen Abschleppwagen, nichts.
Irgendwann hatten wir mal einen Raben auf der Strasse, der ein überfahrenes Hörnchen berbeitete. Er wollte von seinem Futter nicht loslassen, flog hoch mit dem Hörnchen im Schnabel und bemerkte fast zu spät, dass er keine Höhe schaffte. Erst dann lies er das Hörnchen fallen, das natürlich in unserem Kühler landete:
Vor allem die Teile im Kühlergrill bekamen wir fast nicht mehr heraus. Aber das musste sein, denn das hätte innerhalb weniger Stunden zum Stinken angefangen. Den Raben bemitleideten wir aber schon.
Gegen Mittag waren wir dann im Nationalpark. Als erstes liefen wir einmal um dieses riesige Sinkhole:
Dann stand eine Wanderung durch einen wunderschönen Birkenwald auf dem Programm. Am Endpunkt war ein Aussichtspunkt, von dem aus man einen guten Überblick über ein Vogel-Brutgebiet hatte. Natürlich waren jetzt im Herbst keine Vögel mehr da, aber wir hatten die Hoffnung, dort in den Sümpfen einen Elch zu sehen. Leider hatten wir Pech.
Der nächste Stop waren die Salt Plains. Dafür mussten wir aber ab der Hauptstrasse eine 15 km lange Erdstrasse fahren. Uns wurde ganz schlecht als wir dran dachten, was passiert wäre, wenn unsere gestrige Panne auf dieser Strasse passiert wäre. Da hätten wir wahrscheinlich tagelang warten müssen, bis zufällig mal jemand vorbeigekommen wäre
Diese Salt Plains sind vertrocknete Seen. Die Rotfärbung entsteht durch Mikroorganismen.
Wir wollten eigentlich vom Aussichtspunkt aus runterlaufen zu den Salzflächen, aber nach 5 Minuten kehrten wir um: die Mücken frasen uns auf. Also zurück zum Auto. Und kaum waren wir am Auto angekommen ging ein völlig unerwartetes Unwetter los. Es donnerte, blitzte, regnete und hagelte. Danach sahen die Salt Plains so aus:
Hatten wir also wiedermal Glück gehabt.
Auf der Weiterfahrt sahen wir dann am Strassenrand noch einen Büffel, zu deren Schutz dieser Nationalpark errichtet wurde:
Am späten Nachmittag kamen wir in Ft. Smith an und suchten erst mal ein Hotel. Viel Auswahl gibts ja in einer "Stadt" mit 2.500 Einwohnern nicht. Mitten in der Stadt stand ein Motel, das bestimmt schon bessere Tage gesehen hatte. Aber am Stadtrand fanden wir dann ein sehr schönes Inn. Dort bekamen wir auch ohne Probleme noch ein Appartement:
Der einzige Nachteil hier war: der Gastgeber/Hotelbesitzer war sehr gesprächig. Er erzählte uns gleich seine gesamte Lebensgeschichte (ausgewanderter Grieche, war hier schonmal Bürgermeister etc.). Das alles interessierte uns nicht, aber wir mussten höflichkeitshalber erst mal zuhören.
Nachdem wir es endlich geschafft hatten, uns zu verabschieden, fuhren wir schnell noch ca. 25 km nach Fitzgerald, wiedermal bis zum absoluten Strassenende. Dort wollten wir eigentlich noch einen schönen Wasserfall anschauen. Aber das gaben wir schnell auf: der trail war knöcheltief verschlammt. Der heutige Regen hatte deutliche Spuren hinterlassen. Aber auch der Friedhof sollte sehenswert sein, also besuchten wir diesen.
Dann holten wir uns aus dem Supermarkt noch ein fertigen Essen für die Mikrowelle, (wir hatten keine Lust hatten, essen zu gehen) und machten es uns im Appartement mit Internet gemütlich.