Autor Thema: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas  (Gelesen 115476 mal)

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #135 am: 24. April 2018, 19:18:47 »

Ich bin ganz begeistert von den Totempoles von Kitwancool. Ich wusste gar nicht, dass die heute noch stehen und dass man dort so relativ einfach hinkommt, ich kenne das von der kanadischen Malerin und Autorin Emily Carr, die in Victoria auf Vancouver Island geboren wurde und von der indianischen Kultur und den Urwäldern entlang der Küste fasziniert war und wahnsinnige Mühen auf sich genommen hat, dorthin zu kommen und dort zu malen.

Hallo Christina,

ich kenne dieses Buch von Emily Carr nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass es  damals schon schwieriger war, dorthin zu kommen. Heutzutage gibt es derartige Stellen mit Totempoles überall in Kanada, ganz einfach zu erreichen. Z.B. auch direkt in Vancouver.

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #136 am: 24. April 2018, 19:20:51 »
So. seit gestern spätabends sind wir wieder zurück. Es war ein erholsamer kleiner Ausstieg aus dem Alltag, aber auch anstrengend durch das viele und gute Essen  ;D
Wir hatten wahnsinnig tolles Wetter, es war wärmer als normalerweise Ende Mai, wie uns Einheimische erzählten. Für uns war es schon fast zu heiss.

Jetzt haben wir ein paar Tage daheim, bevor es wieder losgeht. Also muss ich mich dazuhalten, meinen Reisebericht hier fertigzustellen.

LG
Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #137 am: 24. April 2018, 19:25:19 »
Mittwoch 21.9.

Morgens haben wir wiedermal dicken Nebel. Aber der gibt auch gute Motive her:




Wir fahren über den Hwy 16 nach Südwesten. In New Hazelton sehen wir ein Schild für einen Trail zu einem Wasserfall. Das machen wir doch und laufen schnell mal 1 Stunde durch den Wald:






Dann besuchen wir den Moricetown Canyon. Als wir vor ein paar Jahren dort waren, konnten wir die Lachswanderung beobachten. Heuer sind wir zu spät, die Lachse sind schon verschwunden:




In Smithers finden wir nach ca. 1000 km endlich eine Werkstatt, die unseren Steinschlag repariert. Man sieht zwar noch ein bischen was, aber wenigstens wird der Schaden nicht grösser.

Auf dem weiteren Weg fahren wir durch sehr landschaftlich geprägtes Land. Es ist nicht mehr viel von der Wildnis Kanadas zu spüren. Wir kommen uns vor wie in Bayern: Kühe auf der Weide, ein Bauernhof am anderen.

Eigentlich hatten wir geplant, in Burns Lake auf dem Comunity Campground in der Stadt zu übernachten. Aber als wir durch die Ortschaft fahren, sehen wir ein Hinweisschild auf einen Campingplatz "Boers Mountain Recreation Area" in 7 km. Das klingt interessanter, also fahren wir dem Schild nach. Letztendlich sind es dann fast 15 km, aber wir finden diesen Campingplatz und sind wiedermal begeistert. Der Platz ist herrlich an einem kleinen See gelegen und wir sind wiedermal ganz allein.













Vom nächsten Tag gibts nicht viel zu berichten.

Erst noch ein Bild von unserem Übernachtungsplatz am Kager Lake im Morgennebel:




Wir fahren weiter über den Hwy 16 nach Osten. Es ist wahnsinnig viel Verkehr, viele Holz-Laster. Das macht mich total nervös, da diese Laster wirklich schnell unterwegs sind.
In Prince George kaufen wir nochmal ein. Hinter der Stadt wird der Verkehr weniger, da die meisten LKW entweder nach Norden oder Süden fahren, wir aber weiterhin nach Osten auf dem Hwy 16 bleiben.
Wir wollen am Campingplatz Purdon Lake übernachten. Aber als wir dort sind, ist die Schranke zu, der Campingplatz geschlossen. Naja, wir sind nicht allzu traurig, denn 3 km vorher haben wir am Bowron River eine Rest Area entdeckt. Und dorthin fahren wir zurück, haben damit wieder einen schönen, einsamen, kostenlosen Campingplatz:






LG
Beate

Andrea

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #138 am: 24. April 2018, 22:36:57 »
Ich finde das total klasse, wie ihr so spontan eure (schönen!) Übernachtungsorte findet. Und dann auch noch kostenlos -genial!
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Paula

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #139 am: 25. April 2018, 10:13:13 »



Ich freue mich im Urlaub immer besonders wenn ich Tiere sehe die es zuhause nicht gibt. Dieser Vogel ist sehr hübsch. Weißt du vielleicht wie er heißt?
Viele Grüße Paula

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #140 am: 25. April 2018, 11:20:43 »
Hallo Paula,

nein, leider weiss ich das nicht. Aber mir gehts genau wie Dir: wenn ich ein Tier sehen, das ich nicht kenne, freue ich mich und MUSS es einfach fotografieren. Leider gehts dann oft so wie auf diesem Foto: die Zeit reicht nicht um die optimale Belichtung, Entfernung etc. zu finden, man muss einfach schnell klicken.

LG
Beate

Christina

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #141 am: 25. April 2018, 18:10:07 »

Hallo Christina,

ich kenne dieses Buch von Emily Carr nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass es  damals schon schwieriger war, dorthin zu kommen. Heutzutage gibt es derartige Stellen mit Totempoles überall in Kanada, ganz einfach zu erreichen. Z.B. auch direkt in Vancouver.

Beate

Na ja, klar gibt es die Totempoles heute überall in Kanada, besonders an für Touristen gut zugänglichen Orten, meist wurden sie extra zu diesem touristischen Zweck aufgestellt, was in Ordnung ist. Aber in Kitwancool wurden sie von den dort lebenden Ureinwohnern ausschließlich aufgrund ihrer Tradition und ihres Glaubens aufgestellt, bevor sie überhaupt Kontakt mit Weisen hatten. Dann kamen vor allem die Missionare dort an und versuchten die Ureinwohner zu christianisieren und alles, was mit ihren Traditionen zu tun hatte, zu verbieten. Deshalb war diese Stelle damals etwas besonderes und ich finde es toll, dass es sie bis heute an dieser Stelle gibt.


LG Christina

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #142 am: 25. April 2018, 19:07:58 »
Freitag, 23.9.

Es ist etwas bewölkt, das stört uns aber nicht. In McBride machen wir einen ausgiebigen Besuch im Visitorcenter, das in einem alten Bahnhof untergebracht ist. Kurz danach sehen wir ein Hinweisschild auf einen trail zum "Beaver Falls". Den müssen wir natürlich gehen:




In Tete Jaune Cache müssten wir eigentlich links auf dem Hwy 16 Richtung Mt. Robson weiterfahren. Aber wir beschliessen, einen kleinen Umweg zu machen und fahren noch 10 km auf dem Hwy 5 südlich. Dort machen wir eine schöne Wanderung durch den Jackman Flats PP. Das sind Sanddünen, mitten in British Columbia. Hier gibts auch eine völlig andere Vegetation als rundum:








Zurück am Hwy 16 gehts entlang des Fraser River in die Berge:








Am frühen Nachmittag kommen wir in Jasper an. Nach einer Runde durch die Stadt suchen wir uns am Whistler Campingplatz einen schönen ruhigen Platz:





Diese Nacht hat es geregnet, gehagelt und geschneit. Aber jetzt morgens kommt die Sonne durch.

Wir fahren mit Stop und kurzer Wanderung am Maligne Canyon:






weiter zum Medicine Lake, der am Austrocknen ist:








zum Maligne Lake, wo wir etwas laufen:






Auf der Fahrt zurück sehen wir dann die sonst so scheuen Bergschafe direkt neben der Strasse:




Wir wollen noch etwas "relaxen" und fahren weiter nach Miette Hot Springs. Nachdem Wochenende ist, ist dort der Teufel los. Trotzdem geniessen wir das Bad im warmen Wasser:




Die Überraschung kommt dann, als wir vom Bad rauskommen: die sonst so scheuen Bergschafe laufen auf dem Parkplatz rum und verfolgen die Touristen:




Auf dem Rückweg sehen wir dann noch Wapities direkt neben der Strasse:








LG
Beate


soenke

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #143 am: 25. April 2018, 21:46:31 »
Weiterhin Natur und Freiheit pur, auch wenn es bei den Miette Hot Springs doch ziemlich voll war.

Und jetzt bewegen wir uns wieder in Gebieten, wo ich auch schon war und schöne Erinnerungen werden wach dank dir. 8)

Susan

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #144 am: 25. April 2018, 21:50:51 »
Nach all der Einsamkeit war ja an den Hotsprings richtiger Trubel, nett so ein warmes Bad aber die anderen Hiotsprings waren irgendwie cooler  8)
Liebe Grüße
Susan

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #145 am: 26. April 2018, 15:11:19 »
Sonntag, 25.9.

Ausgerechnet heute, wo wir den Icefield Parkway fahren wollen, ist der Himmel dick bewölkt, man kann die Bergspitzen nicht sehen.
Nun ja, wir können es nicht ändern.

Das erste Ziel auf unserem Weg nach Süden sind die Athabasca Falls, wo wir gleich mal 1 Stunden wandern:






Dann gings weiter entlang des Athabasca River zu den Sunwapta Falls:








Auf halber Strecke und am höchsten Punkt der Strasse ist das Columbus Icefield.




Man kann mit Bussen hochfahren und auf dem Gletscher spazierengehen. Nachdem wir das vor vielen Jahren schon gemacht haben, sparen wir uns diesesmal die Zeit (und vor allem das Geld, denn diese Touren sind unterdessen sehr teuer geworden).

Das Bild hier ist sehr weit hergezoomt, aber man kann die Busse auf dem Eis sehen:




Wir fahren den Pass südlich wieder hinunter ins Tal:




Als nächstes steht der Abstecher mit kurzer Wanderung zum Peyto Lake auf dem Plan. Dieser Gletschersee ist wegen seiner intensiven türkisen Farbe berühmt:




Weiter gehts zum Lake Louise. Dort gehts zu wie am Königssee (Bayer. Alpen) in der Hochsaison. Es war schwierig, ein Bild ohne Menschen zu machen:




Sowohl hier, als auch am Columbus Icefield und am Peyto Lake waren 95 % der Touristen Asiaten. Dieser Tag hat mich fast dazu gebracht, eine Allergie gegen Asiaten zu entwickeln. So viel Rücksichtslosigkeit habe ich noch in keinem Land erlebt.


Unterdessen wird das Wetter immer schlechter, was aber für schöne Wolkenstimmungen sorgt:




Abends auf dem Campingplatz finden wir dann diese Bärenwarnung auf allen Picknicktischen. Leider haben wir aber keinen Bären gesehen:




LG
Beate


Christina

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #146 am: 26. April 2018, 17:48:08 »
Schöne herbstliche Tage und seit Jasper kenne ich die Gegend sogar selbst. Schade mit dem Wetter am Icefield Parkway, ich war auch schon mit diesen Bussen auf dem Gletscher (1994 zusammen mit der kanadischen Verwandtschaft) - schöne Erinnerungen.


LG Christina

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #147 am: 27. April 2018, 12:31:57 »
Am nächsten Tag ist das Wetter wiedermal bestens. Wir fahren gleich zum Johnston Canyon und geniessen es, dass so früh am morgen noch kaum jemand unterwegs ist. Allerdings ist es s....kalt, aber was solls.
Wir laufen den Canyon hoch und lassen uns Zeit. Aber schon werden wir wieder von den Asiaten eingeholt. Es geht zu wie in eiiner Fussgängerzone:












Dann steht noch eine kleine Wanderung am Marble Canyon auf dem Programm. Bis hierher sind die Asiaten noch nicht vorgedrungen, ist vielleicht nicht interessant genug:




Gleich daneben gehts zu den "Paint Pots". Da wurden früher farbige Erden abgebaut, und als Farbstoffe benutzt:




Wir fahren über Radium Hot Springs und beschliessen, heute abend im Flussbett des Kootenay River zu übernachten. Keine schlechte Idee, wir haben wiedermal ein tolles Fleckchen für uns allein. Und abends kommt unser Mini-Grill wieder zur Einsatz, diesesmal mit Bull-Ribbs.







Als wir am nächsten Morgen aufwachen, haben wir Gäste. Eine kleine Gruppe Deer schaut ganz neugierig, was denn da in ihrem Fluss steht:




Ein letzter Blick auf unseren schönen Stellplatz:




Wir fahren nach Süden. Der erste Stop ist in Kimberley. Diese Stadt ist auf "bayrisch" gedrillt, zumindest was Kanadier sich unter "bayrisch" vorstellen:








20 km weiter besichtigen wir Fort Steele. Eigentlich ist das ein Living Museum, aber da die Saison vorbei ist, hat auch kein Bäcker, Polizei, Schmied, Zahnarzt, Schneiderei usw. mehr offen. Aber wir können herumlaufen und in alle Häuser schauen:














Danach fahren wir durch Kootenay Valley und entlang des Kootenay Lake nach Norden:




Wir kommen an diesem Haus vorbei, das vollständig aus Glasflaschen gebaut ist. Leider ist das auch schon "closed for saison".




Nachdem wir am ganzen See keine Stelle finden, auf der wir wild übernachten könnten, gehen wir mal wieder auf einen Campingplatz.




So direkt am See schmeckt sogar ein Nudeleintopf köstlich:




LG
Beate

Christina

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #148 am: 27. April 2018, 19:51:46 »
Jetzt passt das Wetter wieder und eure Stellplätze sind weiterhin toll, bei dem Blick auf den See kann man auch mit einem offiziellen Campingplatz zufrieden sein  ;D


LG Christina

Moottley

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #149 am: 28. April 2018, 12:25:20 »
Schön, dass es weiter geht. Wirklich eine wunderschöne Gegend dort :). Seit Prince George kommt mir vieles bekannt vor, insbesondere an den Peyto Lake erinnere ich mich noch gut. Wir waren damals recht spät dort und ganz alleine, aber das ist auch schon zehn Jahre her.