4. Tag 29.12. Im Südwesten MaltasEs donnert und regnet am nächsten Morgen. Ich lasse mir Zeit, frühstücke in aller Ruhe und überlege dann, was ich heute machen wollte. Im Gegensatz zu meinen sonstigen Reisen hatte ich für Malta keinen festen Plan, sondern einfach nur etliche Ideen gesammelt.
Es klart sichtlich auf und ich entschließe mich für die Tempel von Hagar Quim und Mnadjar im Südwesten der Insel. Anstatt über die große Straße tuckere ich über kleine Sträßlein in den Südwesten.
Ich bin unterhalb von Rabat als mir ein Wegweiser nach Laferta Cross ins Auge fällt, lt. Straßenkarte gibt's da ne Aussicht, also Blinker rein und der Straße auf eine Anhöhe folgen.
Das letzte Stückchen zur Kapelle gehe ich zu Fuß, denn ich bin weit genug im Süden. Hier geht zwar ein kräftiger Wind, aber die Sonne strahlt vom blauen Himmel.
Die Kapelle ist gesperrt wg. Einsturzgefahr
Der Ausblick ist wirklich nicht schlecht
In die andere Richtung sieht es nicht ganz so schön aus - wettertechnisch bedingt
Frisch hier oben, also wieder ab ins Auto und die Karte studieren .... hmmm Der Verdala Palace und die Buskett Gardens sind nicht weit von hier.... und schon bin ich auf den Weg.
Bei den Buskett Gardens parke ich im oberen Teil an der Straße und spaziere einfach drauf los. Blick auf den Verdala Palace - die offizielle Residenz des Präsidenten
Ich spaziere etwas im Park umher, unterhalb des Palace
Hier im Wald entdecke ich auch diese unscheinbare, aber ich finde interessante Blume
Dann fahre ich ein Stück weiter und parke nochmal im unteren Teil der Buskett Gardens und auch hier spaziere ich ein Weilchen umher
Wieder am Auto ein Blick in die Karte - Clapham Junction mit den Cart Ruts ist ganz in der Nähe ... also gleich mein nächstes Ziel
Cart Ruts (Karren- oder Schleifspuren) sind Furchen, die aus prähistorischer Zeit in der Geschichte Maltas stammen. Der Hintergrund ihrer Entstehung ist umstritten.
Da es an einer naheliegenden Erklärung für den Zweck der „Gleise“ fehlt, haben sich eine Reihe von Theorien herausgebildet. Am häufigsten genannt werden die folgenden:
- hier wurden Güter auf Schlitten befördert, welche die Schleifspuren im Stein verursachten
- es handelt sich um in den Untergrund eingearbeitete Gleise für Karren, in denen Güter befördert wurden
- es handelt sich um ein Bewässerungssystem.
Die parallelen Rillen sind auf Malta und Gozo zu finden; die Anlage von Clapham Junction, ist jedoch die eindrucksvollste.
Die stets paarweise in den Kalkstein eingearbeiteten Spuren sind bis zu 50 cm tief und haben einen Abstand von 110 bis 140 cm. Die an Gleise erinnernden Rillen kreuzen sich zuweilen, einige verzweigen sich oder bilden "Weichen", was den Eindruck von Bahngleisen verstärkt.
Das Alter der Schleifspuren lässt sich nur schwer bestimmen. Da sie auf Malta jedoch durch punische Grabschächte unterbrochen sind, müssen sie aus der Zeit vor der punischen Besiedlung stammen. Dafür spricht auch, dass sie auch in der Umgebung einiger neolithischer Tempel vorkommen. Somit könnten sie viel älter sein. Da sie sich vor bronzezeitlichen Siedlungen (Qala Hill, Misraħ Ghonoq, Wardija ta'San Ġorġ und Borġ in-Nadur) bündeln bzw. darauf zulaufen, ist ihre Entstehung während der maltesischen Bronzezeit (2300–1000 v. Chr.) wahrscheinlich, der eine Wiederbesiedlung des 2500 v. Chr. verlassenen Archipels von Sizilien aus vorausging.
Tja, wer weiß
- vielleicht sind sie ja auch - was Erich von Däniken glaubt, Start- und Landeplätze außerirdischer Wesen oder ähnlich spekulativ sind Behauptungen, bei Malta handele es sich um Überreste des sagenhaften Atlantis.
Ein Stück oberhalb der rätselhaften Furchen ist auch noch die Höhle Höhle "Ghar il_Kbir", die "Große Höhle", ein kleines unterirdisches Dorf war dort bis zum 19. Jh. Erzählungen sagen schon um 2.000 v. Chr. sollen zum ersten Mal Menschen dort gelegt haben. Schriftlich 1467 erwähnt und im Jahr 1647 haben dort 24 Familien, mit insges. 117 Personen und ihren Tieren dort gelebt.
Die Engländer im 19. Jh. siedelten die Menschen um, aber als die Leute immer wieder dorthin zurückkehren sprengten sie die Höhle.
So, langsam knurrt der Magen, ein Abstecher durch Zurrieq um nen Happen zu essen, dabei komme ich bei Qrendi an riesigen Steinbrüchen vorbei.
.... Fortsetzung folgt ....