Tag 2: Nationalpark Plitvicer SeenObwohl fast alle Zimmer belegt waren, war es sehr ruhig in der Villa Ruja und wir haben gut geschlafen. Die Zimmer werden in der Gegend ohne Frühstück vermietet. Eigentlich sind es Ferienwohnungen ohne Küchenzeile, denn es werden weder die Betten, noch sauber gemacht.
Die Hausdame empfahl uns beim Einchecken das Frühstück für 7 € pro Person im Restoran Plitvicka Vrela, das sich 100 m weiter befindet und den gleichen Eigentümer wie die Villa hat. Die Bewertungen waren allerdings schlecht und wir beschlossen, unser Glück 2 km weiter im Hotelrestaurant Degenija zu versuchen. Da kostete das Frühstück zwar stolze 9 € pro Person,
aber wenigstens waren Vollkornbrötchen dabei.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Eingang 2 des Nationalparks. Wir zogen ein Parkticket aus dem Automat und stellten das Auto auf dem großen Parkplatz mitten im Wald ab.
Eingang 2 deshalb, weil er ungefähr in der Mitte der Seen ist und das so im Rother Wanderführer Dalmatien empfohlen wird. Wir wählten eine 2-Tages-Karte zum Preis von 180 Kuna = 25 € pro Person. Man kann auch in Euro oder mit Karte bezahlen.
Es führt eine Holzbrücke auf die andere Straßenseite und von dort geht es ca. 1,5 km bergab zur Bootsanlegestelle P1.
Im Elektroboot (im Preis inbegriffen) fährt man das kurze Stück übern See zur Anlegestelle P2.
Hier beginnt der Holzplankensteg entlang und/oder über die ersten kleinen Wasserfälle.
Es schüttete aus allen Kübeln und das frustrierte natürlich, da das Fotografieren mit Regenburka ziemlich umständlich ist
und wir uns den Urlaub so nicht vorgestellt hatten
. Aber gegen das Wetter ist man leider machtlos. War da etwa Sönke in der Nähe
?
Aus allen Knopflöchern des Karstgesteins rauscht das Wasser.
Zwischendurch sind die höchsten Wasserfälle beschildert.
Der Herbst kündigte sich so langsam an.
Auf den Planken ist das Gehen nicht immer einfach,
vor allem nicht für die vielen kleinen Hunde, die gezwungen sind, Herrchen und Frauchen zu begleiten. Aber es ist auch für die Busladungen von Asiaten nicht einfach, auf den schmalen Planken zu laufen. Da sie Angst davor haben ins Wasser zu fallen, gehen/stehen sie versteinert in der Mitte und machen keinen Millimeter Platz.
Morgens um 9 Uhr waren die Planken nur glitschig, aber später kamen tausende Leute dazu und das Überholen war sehr mühsam.
Wir lagen gut in der Zeit und hatten, bis auf den ganz oberen See, die anderen oberen umrundet. Eigentlich war das als Tagestour geplant. Wir machten eine kurze Mittagspause oberhalb der Anlegestelle 1 und wollten dann mit dem Boot quer übern See fahren.
Bei großem Andrang (und es war mehr als großer Andrang, trotz Schietwetter) muss man erst wieder nach P2, dort aussteigen und sich hinten fürs größere Boot nach P3 anstellen.
Da sag bloß keiner mehr, dass der Grand Canyon überlaufen ist
.
Wir setzten unseren Weg zu den unteren Seen fort.
Vorbei am durch die Winnetou Verfilmung bekannten
Silbersee.
In der oberen Höhle wurden 1962 die Szenen in
Der Schatz im Silbersee gedreht,
allerdings waren damals noch keine Treppen vorhanden.
Einige Szenen wurden auch am Fuß der großen Fälle gedreht,
sie dienten 1965 in Winnetou 3 nochmals als Kulisse.
Das Gehen auf den Stegen kostete am Nachmittag sehr viel Zeit, die ich nutzte, um diverse Regenbekleidung auf dem Lakewalk abzulichten.
Es gibt unzählige Farben an Müllsackponchos, Modell Gelber Sack, die sich die Leute übergezogen hatten.
Wahnsinn, was da Leute trotz des Schmuddelwetters unterwegs waren.
Der Rückweg verlief oberhalb der Seen
und führte zum Schluss am Westufer des befahrenen Sees entlang.
Obwohl wir schon mehr als geplant gelaufen sind, nutzten wir die Regenpause, um die kleine Runde vom Vormittag nochmals im Schnelldurchlauf zu gehen.
Die Seen verändern sich übrigens stetig und es bilden sich neue. Das liegt am Travertin, der sich ablagert, Barrieren bildet und dann auch Stämme und Äste überzieht.
Nach 7 Stunden auf den Beinen und im Park gingen wir die letzten anstrengenden 1,5 km bergauf zum Parkplatz zurück. Es gibt nur 2 Kassenautomaten, die aber nur Bargeld schlucken. Wir bezahlten umgerechnet 8 €.
Auf der Rückfahrt hielten wir wieder am Hotel Degenija und bestellten uns gleich das Abendessen. Wir wählten gegrillte Hühnerbrustfilets und die waren im Knoblauch gewälzt. Geschmeckt hat es jedenfalls sehr gut und eine Knoblauchfahne begleitete uns.
Ansonsten wollten sich unsere untrainierten Beine einfach nur noch ausruhen. Wie viel Kilometer wir an dem Tag gemacht haben, wissen wir nicht, aber der Schrittzähler zeigte über 35000 Schritte an.
Übernachtung: nochmals Villa Ruja, Grabovac